Ältere Mäuse Ernährungsumstellung?

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Anlässlich des Tods von Babette habe ich gefragt, ob man bei älteren Mäusen grundsätzlich damit rechnen muss, dass sie nicht mehr beißen/kauen können. Diese Frage finde ich in der Fotoecke falsch, deshalb stelle ich sie hier nochmal.

1. Ist es normal, dass man keine Backenzähne sieht, wie Isabel es geschrieben hat? Bei Babette waren nur 2 Schneidezähne oben und 2 unten zu sehen, sonst absolut nichts. Blanker Gaumen.

2. Kann man prinzipiell davon ausgehen, dass ältere Mäuse weiterhin normale Nahrung zu sich nehmen können? Ich behaupte, Babette konnte es nicht mehr, wie man in dem Film gut sieht. Sie mag keine Melonenkerne (logisch!) und kaut mindestens doppelt so lange wie die anderen auf den Oblaten herum.

3. Sollte man, wenn ältere Mäuse in der Gruppe sind, die Ernährung umstellen?
3a. Mehr flüssiges anbieten, falls sie nicht mehr so gut kauen können, also sowas wie Brei, Kokosmilch, Nutri?
3b. Mehr Vitamine, gehaltvolleres Futter, sonstige Änderungen der Zusammensetzung?

Klar ist, dass man nach Möglichkeit nicht die ganze Gruppe fett füttert, sondern zusätzlich speziell dieser Maus Leckerli gibt, wenn eine ältere Maus etwas abgemagert erscheint.
 
etwas allgemeingültiges kann ich dir nicht liefern.
Bei meinen älteren Mäusen (bzw eine alte Maus, die anderen sind frühzeitig gestorben) gab es vermehrt Brei. Auch gab es für dieses Tier dann täglich Nutri-Cal, eingeweichtes Katzenfutter, eingeweichte Haferflocken....

ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine alte Maus mit Hirse besser zurecht kam, als mit groben großen Körnern.
 
1. Ist es normal, dass man keine Backenzähne sieht, wie Isabel es geschrieben hat? Bei Babette waren nur 2 Schneidezähne oben und 2 unten zu sehen, sonst absolut nichts. Blanker Gaumen.

Meiner Erfahrung nach ist das normal. Sowohl bei jungen Mäusen, als auch bei mittelalten sowie bei uralten sieht man bei einem normalen Blick ins Maul nur den Gaumen hinter den Schneidezähnen. Sucht man die Backenzähne, liegen die hinter einer Hautfalte rechts und links.

Ich halte es aber auch für gut möglich, dass bei sehr alten Mäusen die Backenzähne bis zur Unbrauchbarkeit abgewetzt sind. Mäuse fressen sehr faserhaltige, harte und rauhe Nahrung, und die Backenzähne wachsen im Gegensatz zu den Schneidezähnen nicht nach. Da in der Natur keine Maus ein Alter von 2 Jahren oder drüber erreicht (die meisten Wildmäuse werden nichtmal ein Jahr alt), kann es gut sein, dass auch die Zähne, zumindest die Backenzähne, nicht auf ein so hohes Alter ausgelegt sind.

2. Kann man prinzipiell davon ausgehen, dass ältere Mäuse weiterhin normale Nahrung zu sich nehmen können? Ich behaupte, Babette konnte es nicht mehr, wie man in dem Film gut sieht. Sie mag keine Melonenkerne (logisch!) und kaut mindestens doppelt so lange wie die anderen auf den Oblaten herum.

Naja... wenn die Zähne zu weit abgenutzt sind, werden sie mit der normalen, harten Nahrung ihre Probleme bekommen...

3. Sollte man, wenn ältere Mäuse in der Gruppe sind, die Ernährung umstellen?
3a. Mehr flüssiges anbieten, falls sie nicht mehr so gut kauen können, also sowas wie Brei, Kokosmilch, Nutri?
3b. Mehr Vitamine, gehaltvolleres Futter, sonstige Änderungen der Zusammensetzung?

Bringt, denke ich, nichts. Denn auch wenn die Backenzähne zu abgenutzt sind, hat die Maus immer noch ihre Schneidezähne, die nach wie vor weiter wachsen. Bietest Du ihr nun vermehrt weiche Nahrung an, kommt das zwar den Backenzähnen zugute, die Schneidezähne werden aber nicht mehr genug abgenutzt und wachsen zu lang, sodass die Maus wieder aus dieser Richtung Probleme bekommt und auch wieder nicht richtig fressen kann, weil ihr die Zähne sonstwo ins Zahnfleisch stechen. Also müsste man ihr regelmäßig die Schneidezähne kürzen lassen, was einen Heidenstress bedeuten und (auf Dauer) auch ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellen würde. Ist also auch nichts.

Mehr Vitamine würde ich auch nicht geben - eine Hypervitaminose ist bei Weitem gefährlicher als eine Hypovitaminose. Eine ausgewogene Ernährung ist das Beste. Irgendwelche Vitaminpräparate zusätzlich nützten bestenfalls nichts und bringen schlimmstenfalls den Organismus völlig durcheinander.
 
Im großen und ganzen schließe ich mich Schattenschwinge an.
Die Ernährungsumstellung ist eine individuelle Frage, denke ich. Wobei ich da weniger an Brei denke, sondern eher an etwas gehaltvolleres Futter. Die meisten richtigen Rentnermäuse sind meiner Erfahrung nach eher zu schmal als zu breit. Daher biete ich in meinem Seniorenheim nicht nur 1-2mal die Woche Päppelbrei an, sondern generell mehr kalorienhaltiges Futter. Da gibt es eben mal mehr Kürbiskerne und Co. Das freut die Omas und Opas und weicht nicht so stark von der normalen Mausernährung ab, als wenn man jetzt sehr breilastig umstellen würde.


Angelus
 
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