Abzocke? Tierarzt verweigert AB/Medi-wechsel? Normal?

selenbrant

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Hallo liebes Forum,

ich komme gerade vom TA und habe mich mal wieder sehr geärgert.

Zuerst mal: Bei meinem "Stamm-TA" handelt es sich nicht um einen mäusekundigen, wie in der internen Liste. Es gibt in meiner Umgebung leider keine. Ich hab also alle hier mal durchprobiert und bin bei dem hängen geblieben.

Seit Sommer 2012 hat meine Maus eine Augenentzündung, zuerst ganz leicht, mitlerweile richtig böse. http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/gesundheit/49577-augenentzuendung-blindheit-verzweiflung.html

Sie hat zuerst Homöopathika, dann Floxal, dann tausend megateure Augensalben bekommen.
Nichts hat geholfen.

In der Weihnachtszeit hab ich mir bei meinem alten TA in meiner Heimatstadt dann Baytril geschnorrt und wollte mir heute nach einem Tipp aus dem Forum endlich andere Augentropfen geben lassen.
Aber nix da!

Das letzte Mal habe ich bei Medikamentenwechsel 7,50 + Medi-Kosten bezahlt.
Heute wurde mir gesagt, man könne mir keine weiteren ABs geben.
Ich wäre zu lange nicht da gewesen und man müsse nochmal eine Untersuchung machen lassen. (Ich war Mitte Dezember das letzte mal da, und auch nur, weil über Weihnachten Urlaub war)

Ansich ist das ja kein Problem, aber ich war ja jetzt schon hundert mal da und muss immer eine ganz schön weite Strecke zurücklegen.
Ist das normal??
Welche Augentropfen mit AB ist doch sch***egal, wenn ich denn einmal schon welche bekommen habe, oder?

Kann mich mal jemand aufklären, was es mit so einem Verhalten auf sich hat?
Das ist doch die reinste Abzocke! (eine normale Untersuchung kostet 15 Euro + Medis dann noch)

Was sagt ihr dazu?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß, Selenbrant
 
Huhu,

ich muss sagen, dass das nicht so ungewöhnlich ist. Hier im Dorf gibt es eine Praxis, da krieg ich auch nur von einem der vier angestellten Tierärzte Medikamente, ohne die Tiere nochmal mitzubringen und untersuchen zu lassen, die anderen verlangen stets, dass die Tiere nochmal gezeigt werden.

Ich würde dahinter keine Abzocke sehen. Klar, die haben einen Spielraum wie viel sie für die Untersuchung verlangen können, aber 15€ sind noch okay wenn wirklich untersucht wird.

Es gibt eben Leute, die sich auf solche Weise Medikamente beschaffen... wofür auch immer. Daher wollen die Ärzte vermutlich nur auf Nummer sicher gehen, wenn sie die Tiere oder das Tier nochmal sehen wollen.

Augenentzündungen können langwierig sein... ich hab mal für eine einzige Maus insgesamt 120€ an Behandlungs- und Medikosten gehabt, weil er ein Stück Stroh oder so ins Auge gekriegt hatte und sich das entzündet hat und nicht heilen wollte.
 
Huhu Beere,

ich gebe dir in soweit recht, dass 15 Euro im Prinzip in Ordnung sind.

Das Problem ist, dass ich das Tier mitbringe, sage "Ich hätte gern dieses und jenes Medikament" und sie geben es mir dann. Das ist doch keine Behandlung!

Ich glaube 120 Euro hab ich schon lange übertroffen.
Es kann doch nicht sein, dass die mir kein einziges funktionierendes Medi geben und mich dann noch zur Kasse bitten, damit ich das Medikament bekomme, was ich ihr mir in Eigenrecherche rausgesucht habe?
 
Da würde ich nochmal das persöniche Gespräch suchen.
Mit dem behandelnden Arzt und nicht mit der TFA.
 
Huhu,

gut, wenn die quasi nur das umsetzen, was du ihnen sagst, finde ich es auch was doof... so sollte das nicht sein.
 
Ich kann das anstelle des TA schon auch nachvollziehen. Bei meiner TÄ ist es allerdings so, dass sie z.B. bei andauernden Atemwegsinfekten auch ab und zu mal ein neues Antibiotikum rausgibt, ohne dass ich mit den Nasen hinmuss, sodass ich nur die reinen Medi-Kosten zahlen muss. Es geht also auch anders. Wirklich als Abzocke würd ich das jetzt allerdings nicht einordnen
 
wer das Tier nicht anschaut, macht sich wahrscheinlich schin halb strafbar (und könnte garantiert verklagt werden (von uns HalterInnen), wenn der Maus was passiert)...

Und grundsätzlich bin ich auch ganz froh, wenn ich kriege, was ich zu brauchen meine (auch gegen erste Ansichten des TA)

Aber ich gestehe, bei mir läuft's auch signifikant unbürokratischer und tierschonender... (und diesbezüglich geldbeutelschonender dann auch)
 
Es gibt für alle in Deutschland praktizierenden Tierärzte eine Gebührenverordnung. Darin steht, daß sie für die Behandlungen den einfachen bis dreifachen Satz berechnen dürfen.

§ 2 Gebührenhöhe

Die Höhe der einzelnen Gebühr bemißt sich, soweit nichts anderes bestimmt ist, nach dem Einfachen bis Dreifachen des Gebührensatzes. Die Gebühr ist innerhalb dieses Rahmens unter Berücksichtigung der besonderen Umstände des einzelnen Falles, insbesondere der Schwierigkeit der Leistungen, des Zeitaufwandes, des Wertes des Tieres sowie der örtlichen Verhältnisse nach billigem Ermessen zu bestimmen. Bemessungskriterien, die bereits in der Leistungsbeschreibung berücksichtigt worden sind, haben hierbei außer Betracht zu bleiben.

Die Kosten einzelner Untersuchungen, Behandlungen und Operationen sind schwarz auf weiß in der Anlage aufgeführt. Jeder TA kann somit selbst entscheiden, ob er den eifnachen, den doppelten oder den dreifachen Satz berechnet. Daher finde ich also auch nicht, daß dein TA dich ungerechtfertigt behandelt hat.

Daß mit der Untersuchung ist so ne Sache, stefanie hats schon auf den Punkt gebracht - der TA macht sich strafbar, wenn herauskommt, daß er bei einem Patienten keine vorangegangene Untersuchung berechnet. Allerdings entscheidet er auch hier, wie lange der Zeitraum sein kann, in welchem er Medikamente rausgeben darf, ohne das Tier aktuell beurteilen zu können.

Manche Krankheiten verändern sich, verschlimmern sich oder es spielen andere Faktoren eine Rolle, die vorher nicht erkannt wurden. Somit darf man nicht einfach so "irgendwas" mitgeben (schon gar keine verschreibungspflichtigen Medikamente).

Das Thema hatten wir schon einige Male, wo es um Antiparasitika ging. Teils ist das eine Vertrauensangelegenheit des Stammtierarztes, wenn er weiß, daß man Tiere zu Hause hat, die das Zeug zwar benötigen, aber extrem gestresst sind beim Transport. Oder bspw. Pflegestellen, die oft Neuzugänge haben und eine Milbenprophylaxe unumgänglich ist. Ist somit auch Auslegungssache...aber hausieren gehen sollte man damit wiederum auch nicht :D
 
Das ist ja soweit klar. Allerdings gibt es in der Gebührenverordnung einen Satz für die Erstuntersuchung und einen wesentlich niedrigeren für die Folgeuntersuchung. Und so wie ich das verstanden habe, befürchtet selenbrant jetzt nochmal eine Erstuntersuchung in Rechnung gestellt zu bekommen.

Das die Maus nochmal mit soll, seh ich jetzt auch als normal. Sollte der TA aber dann tatsächlich eine Erstuntersuchung berechnen, würde ich der Rechnung widersprechen und nur das bezahlen, was eine Folgeuntersuchung kostet.
 
Auf der Rechnung stehen doch die einzelnen Positionen und dazugehörigen Kosten + MwSt. drauf. Dann sollte sie sich die mal geben bzw. zeigen lassen, falls das noch nicht geschehen ist.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Ich wusste ja, dass die TAs sich an der Gebührenordnung orientieren. Das hat diese TA-Praxis auch extra auf der Homepage vermerkt, weil sich schon viele deswegen beschwert haben.

Ich muss sagen, ich bin echt überrascht, dass ich theoretisch was gegen die Berechnung der Behandlungskosten machen könnte, wo ja keine richtige Behandlung stattgefunden hat.
Außer angucken und in einem Buch lesen hat die gute Frau nämlich nie gemacht.
Und als ich mal wegen Milben da war, wurden sie auch nicht bestimmt oder sowas, sondern lediglich durch Sichtung festgestellt und dann behandelt.

Auf meinen Rechnungen steht für die Behandung meistens der selbe Betrag. Nur manchmal steht die Position Behandung oder Folgebehandlung. Ein einziges Mal hat sie mir sehr wenig berechnet (etwa 7 Euro). Da steht dann etwas ganz anderes drauf, als sie gemacht hatte.

Ich muss ehrlich sagen, dass das die erste Praxis ist, die so vergleichsweise teuer ist. Bei meinen bisherigen TAs wurde die Behandlung immer Pi mal Daumen abgerechnet. So nach dem Motto "Sind ja nur Mäuse, da nehm ich mal die Hälfte".

Aber wenn ihr sagt, dieses Verhalten und die Abrechnung sind ganz normal, dann muss ich mich ja nicht mehr künstlich aufregen.
 
Naja, dass du dich aufregst kann ich schon verstehen. Ich finde es sehr großzügig, aber eigentlich fair, wenn für Mäuse weniger berechnet wird. Meine TA für die Schildkröten berechnet immer pro Tier knapp 15€ "Allgemeinuntersuchung" was dann so aussieht, dass sie die Schildi in die Hand nimmt und ihre Augen anschaut. Kann ich auch selbst *Wand* Die eigentliche Behandlung kostet dann nochmal extra. Was ich damit sagen will ist, dass bei einem Hund oder so bei einer Allgemeinuntersuchung die Lunge und das Herz abgehört werden kann, die Zähne kontrolliert oder ähnliches. Bei einer Maus ist dies alles nicht möglich und auch nicht erforderlich, deshalb finde ich es fair, wenn dort weniger berechnet wird.
 
Ich bin der Meinung, dass eine allgemeine Untersuchung immer stattfinden sollte, wenn man den TA aufsucht. Wie gründlich diese gemacht wird kommt immer auf die Situation an (Vorgeschichte, Bekanntheit beim Tierarzt, akute Probleme, zu erwartende Diagnostik/Therapie...)
Wenn ein Tierarzt diese Routine auslässt und das Tier nachher durch seine Diagnostik oder Therapie Probleme bekommt die womöglich zu vermeiden gewesen wäre hätte er grundsätzlich einmal untersucht kann er wohl richtig Stress bekommen...
Natürlich muss diese allgemeine Untersuchung den Umständen entsprechend gründlich gemacht werden...

Und naja... fürchterlich teuer find ichs jetzt nicht... Aber ich hab ja auch Pferde, da "freut" man sich ja schon über alles was die 200 nicht überschreitet...:D
 
Moin =)

Ich hatte auch mal einen Mäuserich, der mit einem Auge Probleme hatte. Dies war allerdings durch ne Narbe und somit chronisch bedingt. Hab mir das vom TA bestätigen lassen und da er dauerhaft Tropfen brauchte, durfte ich die auch so abholen.

Kann dein Heimattierarzt, der dir das Baytril gegeben hat nicht per Post die Medis senden? (manche machen das wenn sie die Patienten schon jahrelang kennen).

Ich hatte einmal ohne Tiere beim TA AB bekommen gehabt (war halt schon zig mal mit Schnupfen und Schnattern da und wurde dann als erneuter Ausbruch abgetan), weil ich lange diskutiert hab, dass 2 meiner Nasen zu alt für den Transport waren... manchmal drücken die dann nen Auge zu ;)
 
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