Afrikanische Knirpse zerbeißen sich gegenseitig

CajaSophia

Käseliebhaber*in
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Hallo,

meine 15-20 Knirpse große Mausegruppe legt in den letzten Wochen ein besorgniserregendes Verhalten an den Tag: Sie zerbeißen sich gegenseitig. Mäuse ohne Schwänze, angefressene Ohren, große Wunden auf dem Rücken, an den hinteren Körperteilen z.t. großflächige Verschorfungen mit kaum noch Fell.

Ich konnte das schön öfter mal sehen, aber aktuell sehe ich sehr viele Tiere mit solchen Verletzungen.

Zur Haltung: sehr großer abwechslungsreicher Käfig, Futter: Saaten, kaum Frisches (sie nehmen nur Chicoree, sonst absolut nichts an), alle paar Wochen Grashüpfer, hin und wieder unterschiedliche Stangen aus der Zoohandlung.

Die Gruppe ist gemischt, hat die Vermehrung aber eingestellt. Ist vielleicht ein zu kleiner Genpool die Ursache meines Problems?

Danke für eure Hinweise.
 
Mir fällt spontan auf, daß Du viel zu selten tierisches Eiweiß anbietest. Das würde ich eher als Teil der täglichen Ernährung ansehen als nur als besonderes Angebot alle paar Wochen. Das kann durchaus der Grund für das Verhalten sein.
Wie groß ist denn der Käfig für die Gruppe?
 
Danke für die schnelle Antwort.

Das mit dem Eiweiß hab ich mir auch schon gedacht, allerdings nehmen sie die Grashopper auch nur in Maßen an. Aus Tierschutzgründen setze ich die Packung Heuschrecken immer komplett in den Käfig ein, damit auch die Futtertiere noch etwas Bewegungsspielraum haben, auf diese Weise kann ich beobachten, wie lange 10 Grashüpfer reichen, nämlich fast 2 Wochen. Diese Rosenkäferraumen (der Name entfällt mir immer) hab ich es auch schon versucht, das Problem ist, dass die sich so gut im Streu vergraben, dass ich beim säubern fast alle wieder raushole, die Mausis haben also kaum was davon. Mittelmehrgrillen meiden sie wie die Pest, die sterben bei mir an Altersschwäche.

Mein Käfig hat die Maße 55cmx114cmx55cm mit zwei halben Etagen und dem Boden über die ganze Fläche. Der Boden ist mit Mischstreu (Spähne, Gräser, Moos, Rinde) 10 cm hoch bedeckt, die Etagen auch mit Sand. Über die komplette Höhe gibt es diverse Klettermöglichkeiten und auf allen Etagen eine große Auswahl an Verstecken. Zu Beschäftigung habe ich diesen selbsthärtenden roten Terrariensand von Vitakraft, in den ich verschiedene Saaten "eingebacken" habe. Wassernäpfe auf zwei Etagen, Futter oben in mehreren Gefäßen. Wärmelampe vorhanden, brauchen wir in unserer Wohnung aber fast gar nicht, im Käfig sind es immer um die 24 Grad.


Hier ein kleiner Einblick:
 

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Hallo,

hast du es schon mal mit getrockneten Insekten versucht? Die würde ich einfach zusätzlich ins normale Futter mischen (Gammarus würden auch gehen).
Ansonsten finde ich persönlich das Gehege zu klein (ist ingesamt wahrscheinlich unter 1m², was ich als absolutes Minimum betrachte). Ihr habt es aber sehr schön strukturiert. Ich kann allerdings auch nicht sagen, wie sie auf eine Vergrößerung reagieren würden (ich hatte nie selbst Knirpse, habe nur einiges drüber gelesen). Möglich wäre auch, dass ihr einen schlechten Männchen-Weibchen-Schlüssel habt (zu viele Männchen). Das könnt ihr ja sicherlich nur schwer kontrollieren.
Mit wie vielen Tieren habt ihr angefangen?

Gruß,
trulla
 
Getrocknete Insekten hatte ich bisher nur einmal .. Schnecken aus der Dose, die waren so eklig und haben extrem schnell geschimmelt, dass ich die nie wieder genommen habe. Du meist sicherlich diese kleinen Krebse, die man für Schildkröten kaufen kann? Ich werd nachher im Fressnapf gleich mal gucken, wollte so wie so hin und mal gucken ob ich mir die Mehrwürmer selbst ziehe, um regelmäßig noch mal was kleineres zwischendurch geben zu können.

Mit der Käfigvergrößerung hast du recht, die Erfahrung musste ich schon machen, als die kleinen letztes Jahr von nem ziemlich kleinen Gehege in den großen umgezogen sind, es gab da ziemlich viele tote Mäuse, hat bestimmt 3-4 Wochen gedauert, bis sich die Gruppe wieder reguliert und die Rangordnung klar hatte.

Angefangen habe ich nur mit dreien (vor ca. 2 Jahren), habe zwischendurch aber ein Männchen anderen Blutes zugesetzt. Bis zum Herbst letzten Jahres hatte ich konstant alle 2 Monate Nachwuchs, der auch gut durchkam und ich in die Gruppe integriere (hab ich dann regelmäßig auch abgegeben, wenn es zu viele wurden). Seit dem Herbst bleibt der Nachwuchs allerdings komplett aus, was für mich schon ein Zeichen ist, dass mit der Gruppe auf jeden Fall was nicht stimmt.
 
Probier mal Mehlwürmer oder Seidenraupen, gibt es beides getrocknet. Oder Buffalowürmer, die Larven des Getreideschimmelkäfers, sehen fast aus wie Mehlwürmer, nur in Knirpsmausgröße. Mittelmeergrillen mögen viele Tiere wegen dem Geruch nicht und wenn die auch noch so schmecken wie sie riechen, verstehe ich das sehr gut :D

Diese Insekten aus der Dose neigen wirklich dazu, schnell zu schimmeln. Man kann sie portionsweise einfrieren, aber ich finde die Teile generell viel zu teuer.
Rosenkäferlarven sind denke ich nichts für Mäuse, die nicht aktiv danach graben und die Käfer haben ein widerlich schmeckendes/riechendes Wehrsekret.
 
Schnecken sind ja auch keine Insekten :D Von JR Farm gibt es auch kleine Tütchen mit getrockneten Insekten (hauptsächlich Grillen und Mehlwürmer). Gammerus gibt es meist als Schildkrötenfutter, genau. Aber du kannst Mehlwürmer auch selbst ziehen, so kompliziert ist das nicht und die meisten Mäuse fressen die ziemlich gerne. Ansonsten probier das, was Jedediah geraten hat.
3 sind natürlich ganz schön wenig für den Anfang... Naja gut, du hast ja nochmal ein blutsfremdes Tier dazu gegeben. Hast du denn immer mehr Weiber abgegeben als Männchen? Also ich könnte mir vorstellen, dass die Zankerei an einem Männerüberschuss liegt.
So wie ich es gelesen habe, stellt sich die Vermehrung ein, wenn eine gute Gruppengröße erreicht ist, muss also nicht so ungewöhnlich sein. Zankereien sind aber natürlich nicht gut. Schwer verletzte Tiere würde ich behandeln lassen.
 
Danke für eure Hinweise, werde gleich mal schauen, was der Laden so her gibt.

Sollte ich nun das Problem haben, dass tatsächlich Männerüberschuss da ist (ist vermutlich auch so, genau kann ichs nicht sagen, weil ich die Tiere nicht so unter Stress setzen will), das ist das ein ernsthaftes Problem, weil ich sicherlich keines der Tiere im momentan verrupften Zustand vermitteln kann und das auch gar nicht will (wer weiß, ob nicht doch eine Krankheit vorliegt, ich will ja keine kranken Tiere weitergeben), trennen kann ich die Gruppe aber auch nicht, dafür habe ich zu wenig Platz (und der Haussegen würde auch schief hängen) und vergrößern sollte ich die Gruppe auch nicht mehr, weil die Gruppengröße im Verhältnis zur Käfiggroße definitiv ihr Limit erreicht hat.

Würde gern mal wieder frisches Blut reinsetzen, das letzte mal ist doch schon ne Weile her. Sollte ich vielleich erstmal abwarten, wie sich die Gruppe weiter entwickelt?

Die verletzen Tiere in Behandlung zu geben ist grad echt schwierig, weil ich ja jeden Tag den Käfig komplett räumen müsste, um zu gucken ob ein neues Tier verletzt ist.
 
Könntest du nicht wenigstens ein paar verletzte (männliche) Tiere rausfangen und extra setzen, bis sie sich erholt haben? Muss ja kein Riesengehege sein, sondern eine kleine Quarantänestation (vielleicht ein 60er Aqua). Danach würde ich dann versuchen diese zu vermitteln. Das wäre jetzt das sinnvollste, was mir so spontan einfällt. Momentan würde ich nichts neues dazusetzen, das ist jetzt sicherlich zu heikel.
Wie vergesellschaftet man Knirpsmäuse eigentlich korrekt? *grübel* So wie Farbmäuse?
 
so mit Eiweiß hab ich mich eingedeckt, jetzt heißt es wohl abwarten am wochenende werde ich den Käfig reinigen und mir die Tiere ansehen und entscheiden, ob ich trennen muss oder nicht.

hat jemand vielleicht noch mal n Hinweis, wieso die kleinen kein Frischfutter (Obst, Gemüse) annehmen?


Meine Vergesellschaftung war wohl eher stümperhaft: Prinzip "Käfig im Käfig" zum Aneinander gewöhnen. War meine erste Vergesellschaftung, geht bestimmt auch besser ....

Sollte jemand hier demnächst ein paar Knirpse im Raum Berlin abzugeben hat, kann mich gern per PN anschreiben, falls ich doch noch vergesellschaften sollte, wenn sich das Problem nicht löst.
 
Last edited:
Habe gestern ausreichend Eiweiß gegeben, sowohl in trockener, als auch in frischer Form (Mehlwürmer und die Rosenkäferraupen). Und wie ich leider erwartet habe, ist das Futter kaum angenommen worden. Die meisten "Würmer" und auch fast alle Gammarus sind noch da, die Saat-Mischung dagegen ist ratzeputzealle.

Ich weiß zwar, dass die das Lebendfutter gerne fressen (auch die Rosenkäferviecher), aber eben nur in Maßen. Kann ich die ihnen irgendwie schmackhafter machen?
 
Mästest du die Larven noch einige Tage bevor sie verfüttert werden?
Es heißt, das würde den Geschmack verbessern.
 
mit dem mästen fange ich jetzt an, indem ich die viecher züchte .... hab gerade das substrat angemischt
 
so dann mal ein Stand der Dinge. Meine Mehrwürmer wachsen und gedeihen, allerdings habe ich die Kletterfähigkeiten der Käfer unterschätzt und hatte erstmal ne ganze Menge in der Wohnung rumkrauchen.

Zu meinen Knirpsen: Ihnen gehts jetzt besser, es sind kaum noch offene Wunden zu sehen. Zwischendurch wars dann aber noch mal recht heftig, ich hatte beim Säubern eine kleine "Volkszählung" veranstaltet und dabei das traurige Resultat von 3 abgebissenen Schwänzen, zahlreichen frischen oder verschorften Wunden, fehlenden Ohren etc.
Nicht so schön das ganze. Allerdings keine akuten Verletzungen und daher auch kein Tierarzt.
Bei diesem Saubermachen hatte ich auch eine tote Maus drin. Eine Woche später komme ich von einem Wochenendtrip wieder und finde in meinem Wohnzimmer schönsten Leichengestank (hatte ich noch nie, obwohl ich schon einige tote Tiere hatte). Trauriges Resultat Nr.2: 2 tote Mäuse. Währen ich die Leichen gesucht habe, hatte ich alle anderen Knirpse aus dem Käfig geholt und musste dann Heftiges mitansehen: während einige ganz entspannt im Gefäß saßen und sich putzten oder schliefen waren einige Mäuse vollkommen aus dem Häuschen und absolut aggro, eine Maus hat alles angegriffen, was sie gefunden hat. Da ist unter meinen hilflosen Augen ordentlich Blut geflossen, allerdings auch da nix ernstes, alles oberflächlich, wenn auch nicht schön.

Danach war plötzlich Ruhe. Nicht nur das, das zusätzliche Eiweißfutter, das jetzt in jeder Gabe automatisch dabei ist (weil mit in die Saaten gemischt), wirkte wahre Wunder: eines Morgens vernahm ich ein mir wohlbekanntes Quietschen und bei einem Blick in ein Versteck sah ich 8!!! kleine nackte Leiber, frisch über Nacht geboren. Das kann ja nicht nur von einem Weibchen stammen, ich gehe sogar von 3 Weibchen aus. Puh. Seit September hatte ich keinen Nachwuchs mehr, aber jetzt geht es ihnen anscheinend wieder gut.

Wenn jetzt soweit wieder alles im Lot ist, sollte ich vielleicht trotzdem aufgrund der Inzuchtgefahr ein oder zwei neue Weibchen einsetzen?
 
so dann mal ein Stand der Dinge. Meine Mehrwürmer wachsen und gedeihen, allerdings habe ich die Kletterfähigkeiten der Käfer unterschätzt und hatte erstmal ne ganze Menge in der Wohnung rumkrauchen.

Zu meinen Knirpsen: Ihnen gehts jetzt besser, es sind kaum noch offene Wunden zu sehen. Zwischendurch wars dann aber noch mal recht heftig, ich hatte beim Säubern eine kleine "Volkszählung" veranstaltet und dabei das traurige Resultat von 3 abgebissenen Schwänzen, zahlreichen frischen oder verschorften Wunden, fehlenden Ohren etc.
Nicht so schön das ganze. Allerdings keine akuten Verletzungen und daher auch kein Tierarzt.
Bei diesem Saubermachen hatte ich auch eine tote Maus drin. Eine Woche später komme ich von einem Wochenendtrip wieder und finde in meinem Wohnzimmer schönsten Leichengestank (hatte ich noch nie, obwohl ich schon einige tote Tiere hatte). Trauriges Resultat Nr.2: 2 tote Mäuse. Währen ich die Leichen gesucht habe, hatte ich alle anderen Knirpse aus dem Käfig geholt und musste dann Heftiges mitansehen: während einige ganz entspannt im Gefäß saßen und sich putzten oder schliefen waren einige Mäuse vollkommen aus dem Häuschen und absolut aggro, eine Maus hat alles angegriffen, was sie gefunden hat. Da ist unter meinen hilflosen Augen ordentlich Blut geflossen, allerdings auch da nix ernstes, alles oberflächlich, wenn auch nicht schön.

Danach war plötzlich Ruhe. Nicht nur das, das zusätzliche Eiweißfutter, das jetzt in jeder Gabe automatisch dabei ist (weil mit in die Saaten gemischt), wirkte wahre Wunder: eines Morgens vernahm ich ein mir wohlbekanntes Quietschen und bei einem Blick in ein Versteck sah ich 8!!! kleine nackte Leiber, frisch über Nacht geboren. Das kann ja nicht nur von einem Weibchen stammen, ich gehe sogar von 3 Weibchen aus. Puh. Seit September hatte ich keinen Nachwuchs mehr, aber jetzt geht es ihnen anscheinend wieder gut.

Wenn jetzt soweit wieder alles im Lot ist, sollte ich vielleicht trotzdem aufgrund der Inzuchtgefahr ein oder zwei neue Weibchen einsetzen?

Ich halte mich aus der Exoten-Diskussion eigentlich gerne raus, weil es immer ein heikles Thema ist, aber ich kann trotzdem nach all den Erzählungen (*Angst*) nicht nachvollziehen, dass man weitere Tiere einsetzen will. Und eine Gruppenauflösung wird wohl auch nie zustande kommen... Aber diese Berichte zeugen doch, dass es weder auf Mäuse- noch auf Halter-Seite ein Vergnügen sein kann *kopfschüttel*
 
Der Beweggrund dahinter ist folgender: Ich habe einen ziemlich engen Genpool in der Gruppe, nämlich nur ein später nachgesetztes Tier anderen Blutes. Dass ich die Tiere natürlich vermehren, ist gewollt. Gleichzeitig sehe ich schon an dem ein oder anderen Tier Degenerierungserscheinungen. Daher soll über kurz oder lang frische Blut rein. Die Frage ist nur, ob es jetzt schon der richtige Zeitpunkt ist, nachdem die Gruppe erst so kurz wieder stabil ist. Ich kann weder Kämpfe noch neue Verletzungen beobachten. Und die Tiere vermehren sich nur, wenn es ihnen gut geht (anders als Farbmäuse) weil sie noch viel von ihrem natürlichen Verhalten haben und in der Natur vermehrt man sich nur, wenn der Nachwuchs auch gute Chancen hat.

Jedenfalls schätze ich die Situation so ein. Begebe mich aber auch gern weiter in die Diskussion.
 
Mehlwürmer kannst du bei ebay sehr günstig getrocknet kaufen und dazu noch ein Beutel mit roten Mückenlarven. Bloss kein JR Eiweißschmaus, der ist viel zu teuer für eine so kleine Menge. Die Knirpse brauchen täglich Insekten und nicht alle paar Wochen mal. Getrocknete Heimchen werden von meinen Weibchen nur gefressen, wenn sie Nachwuchs haben, sonst nicht. Kaufaule Mäuschen sind das.:D
 
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