alte Maus nach der OP

holgerw

Kornsammler*in
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Liebes Forum, liebe Kathrin,

nun waren wir gestern doch bei Frau Rethorn in Gießen, weil unsere alte Maus wieder eine Verdickung hinter dem Schulterbereich hatte, die innerhalb sehr kurzer Zeit deutlich gewachsen war.

Nach kurzer Abwägung der Risiken haben wir uns dann spontan für eine OP entschieden, Frau Rethorn hielt die OP für die Option erster Wahl.

Was aus der Maus herausoperiert worden war, hatte zwar Tumorform, von der Konsistenz hätte es aber auch eine Entzündung einer Schweißdrüse sein können - gegen den Tumor sprach, dass diese "Ei" kaum durchblutet war, teilweise eine fettartige Konsistenz hatte und überhaupt nicht mit innerem Gewebe verwachsen war. Der Schnitt wurde genäht und zusätzlich geklammert.

Nach der OP wirkte die Maus wie tot, wir haben sie in eine kleine Transportbox gelegt mit einem Wärmeakku und viel Küchenrollenpapier. Diese Box habe ich dann noch in einen dicken Rucksack getan und so sind wir zurück zum Bahnhof gelaufen und dann nach Marburg gefahren.

Dort haben wir in unsere Badewanne ein großflächiges warmes Körnerkissen gepackt, darauf ein großes mehrfach gefaltetes Badehandtuch gelegt, die Heizung stand auf 5, im Wannenbereich waren es 26°C, dann haben wir die alte Maus in einen Handschuhwaschlappen gepackt, nur der Kopf schaute noch heraus, dadrauf noch ein kleines Handtuch gelegt, und mit einem Käfigaufsatz gesichert. Natürlich hatte sie eine Trinkflasche.

Dann ging das Warten los. Um 22 Uhr keine Regung, um 23 Uhr keine Regung, um 24 Uhr keine Regung - wir dachten, jetzt ist das Mäuschen tot. Gegen 1 Uhr habe ich wieder nachgesehen, die Maus war aus dem Lappen herausgekrabbelt und stand unsicher mit geschlossenen Augen auf dem Badetuch. Sofort habe ich ein wenig Hamsterfutter hereingestreut, die Maus tastete nach dem Futter, nahm es in ihre Pfoten und begann sofort zu fressen. Die Augen waren immer noch halb zu. Die Maus wurde immer bewegungsfreudiger, gegen 2.30 Uhr bin ich dann auch ins Bett gegangen.

Heute morgen hatte die Maus die Augen richtig auf, sie frisst und trinkt und bewegt sich wieder ziemlich sicher. Da wir angenommen haben, sie vermisst ihre junge Partnerin, haben wir den Rest der Wanne auch mit einem Handtuch ausgekleidet und dann die junge Maus geholt - die verhielt sich seit der Trennung gestern sehr scheu und etwas verstört.

Durch das Gitter haben sich beide sofort beschnuppert und per Schnauze begrüßt, die alte versuchte, das Gitter zu zernagen, um zu der jungen Maus zu kommen.

Das ist die Vorgeschichte. Nun wollen wir nichts falsch machen. Die TA meinte, die operierte Maus sollte erst nach einigen Tagen wieder mit Streu und Sand in Berührung kommen. Können wir gefahrlos das junge Mäuschen mal für kurze Zeit zu der alten in den Käfig in der Wanne lassen? Oder sollte aus hygienischen Gründen die junge Maus für zwei drei Tage keinen Kontakt zu der Wundnaht der alten Maus bekommen? So wie ich das einschätze, fängt nämlich die junge sofort mit Fellpflege bei der alten an.

Für Tipps sind wir sehr dankbar.

Liebe Grüße,
Holger und Diane
 
Ich denke nicht, daß eine andere Maus ein Hygieneproblem nach einer OP darstellt. Besser wieder schnell zurück zu der anderen bevor Du neu vergesellschaften musst.
Allerdings würde ich beide für eine Weile (bis die Wunde einigermaßen zugeheilt ist) auf Zellstoff halten.

Gruß,
Ben
 
Hi,

danke für die Info. Es kommt gerade zu einer quasi neuen Vergesellschaftung: Ich habe das große Aqua sauber gemacht und nur weiße Handtücher und Küchenrolle plus Haus reingetan. Die junge hat sich vor der alten so erschrocken, dass sie gleich auf sie los gegangen ist. Es sind allerdings nur Miniattacken, sie verbeißen sich nicht oder kugeln sich. Anfangs flüchtete die alte, fängt aber nun an, der jungen Paroli zu bieten. Gleichzeitig signalisiert sie durch leises Fiepen und Ankuscheln freundschaftlichen Kontakt. Da uns das zu heiß ist, beide diese Nacht über allein im großen Aqua zu lassen, haben wir kurzerhand die Panikbox mit viel Küchenrolle und Gurkenscheiben prepariert. Dort sitzen beide jetzt eng zusammen und wirken ein wenig überrascht. Sie tun sich nichts, haben Körperkontakt. Meine Fereundin und ich haben die Box zwischen unseren Kopfkissen.

Liebe Grüße,
Holger
 
Hi,

die Nacht verlief sehr gut, nun sitzen beide in einem kleinen abgetrennten Bereich des Aquas, sie haben nur Wasser, Futter und Klorolle, das Aqua ist mit Handtuch und Küchenrolle ausgelegt. Die zwei sind zum Teil mit den Klorollen beschäftigt, zum Teil haben sie direkten Schnauzenkontakt, und legen sich auch aneinander.

Die junge hat vorhin versucht, unter die alte zu krabbeln, das sah sehr niedlich aus.

Ich denke, ich kann gleich beruhigt zu meinem Arbeitgeber fahren, meine Freundin ist auch berufstätig.

Meine Vermutung: Durch die OP und die Versorgung der Wunde mit Desinfektionsmittel und Antibiotikumsalbe hatte die alte Maus einen für die junge Maus fremden Geruch - vielleicht dachte die junge, es kommt eine fremde Maus. Nun verfliegt dieser Fremdgeruch langsam und die junge Maus nimmt wieder den vertrauten Geruch der alten Maus wahr.

Liebe Grüße,
Holger
... der Euch weiter auf dem Laufenden hält.
 
Hi,

alles in Ordnung. Mittlerweile haben die zwei den gesamten Platz des Aquas für sich. Da wir massenweise Küchenrolle reingetan habem, hat die junge Maus sofort ein Nest für sich und die alte Maus gebaut, in dem sich beide aneinander kuscheln und auch schlafen.

Da die OP schon vier Tage her ist, die Wunde sehr gut aussieht - das war eh nur ein Schnitt ins Hautgewebe, nicht ins darunter liegende Muskelgewebe - bekommen die zwei heute spät ihr komplettes Inventar samt Einstreu.

Beste Grüße,
Holger
 
Na, wie siehts denn aus? Alles gut gelaufen? Ich hoffe, sie haben sich nicht angezickt mit Vollausstattung?!
 
Hallo Ben,

danke der Nachfrage. Alles in Ordnung. Heute waren wir nochmals bei der Tierärztin, um die Metallkrampen zum Schutz der Naht entfernen zu lassen. Wir haben diesmal beide Mäuse zusammen zur Ärztin mitgenommen. Die zwei kamen sehr gut in der Praxis an, die Praktikantin wollte sofort ein Foto machen - da hatten wir natürlich nichts gegen :-)

Beste Grüße,
Holger
 
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