Baytril bei möglicherweise schwangeren Mäusen

Fufu

mausgrau
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Zwei meiner Farbmäuse zeigten gestern Nacht ein auffälliges Verhalten. Sie "zwitschern", schlafen teilweise vor den Schlafhöhlen und wirken, als würden sie angestrengt atmen. Sie scheinen einen Atemwegsinfekt zu haben. Leider kann ich nicht ausschließen, daß die Mäuse schwanger sind, da vor einer Woche ein männlicher, noch nicht kastrierter Mäusebock in das Aquarium gelangt ist. Im Forum steht an einigen Stellen, daß schwangere Mäuse von der Behandlung auszuschließen sind. Was soll ich tun? Gibt es eine Alternative? 17.30 kann ich zum TA. Bitte um Ratschläge.
 
Ob trächtige Mäuse Baytril erhalten dürfen, sollte im Einzelfall mit dem behandelnden Tierarzt abgeklärt werden, da viele Antibiotika vom Muttertier auf die Ungeborenen und über die Milch auf die Neugeborenen übertragen werden. Dies kann sogar erwünscht sein, da die Neugeborenen durch den engen Kontakt zu ihrer Mutter den gleichen Infektionserregern ausgesetzt sind, sollte aber auf jeden Fall nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt erfolgen! (Das Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie rät von einer Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit ab.)

Wegen Alternativen musst du leider auf weitere antworten warten. Da bin ich nicht so der Experte :)
 
Jedes AB hat Nebenwirkungen, die sich im schlimmsten Fall auf die Jungtiere übertragen können. Allerdings muss man auch einfach abwägen:
Wenn die Mutter behandelt wird, wird sie wieder gesund und kräftig und kann ihre Jungen versorgen. Die Aufzucht kostet schließlich sehr viel Kraft. Dafür besteht evtl die Möglichkeit einer Schädigung der Jungtiere. (Bei Bytril glaube ich irgendwas mit Knorpelwachstum, also eher irrelevant bei so kleinen Tieren, oder? jmd Ahnung?)
Wenn die Mutter nicht behandelt wird, können die Jungen nicht geschädigt werden. Dafür kann es aber sein, dass die Mutter am unbehandelten Infekt während der Trächtigkeit oder kurz nach dem Wurf stirbt. Die Hand-Aufzucht von wenige Tage alten Mäusen ist schwer bis unmöglich. Sollte die Mutter tatsächlich bis zum Abstillen (ca 21 Tage der Geburt) durchhalten, kann sie dennoch zu wenig Milch produzieren und die Jungen schlecht versorgen. Außerdem können die Kleinen sich bei der Mutter anstecken. Das Risiko auf Mickerlinge steigt also extrem.

Ich würde also immer behandeln (in Absprache mit dem TA natürlich) um allen eine Chance einzuräumen. In deinem Fall steht ja noch nicht mal die Trächtigkeit fest. Im schlimmsten Fall schaust du 2 Wochen dabei zu wie es immer schlimmer vlt sogar schon chronisch wird, und dann kommt kein Wurf.
 
Danke für die Antworten. Es ist wirklich schwierig. Leider weiß ich, daß das Skelett von Tier und Mensch erst einmal aus Knorpel gebildet wird, erst später wird es dann zu Knochen umgewandelt, daher könnte doch ein Risiko von Mißbildungen bei den Jungen (falls es welche gibt) bestehen. Andrerseits stand in einem Beitrag über Baytril, daß trächtige Hunde bei mäßiger Dosis das vertragen haben. Trotzdem soll es nicht bei schwangeren Tieren angewendet werden. Wenn es eine Alternative gibt, würde ich, glaube ich, lieber das versuchen. Wenn es nichts gibt, was bei Trächtigkeit unschädlich ist, dann ist es vielleicht wirklich besser die Mäuse zu behandeln und das Risiko einzugehen.
 
Schau erst mal was der TA sagt (ist ja eh gleich soweit). Wenn es ein Mäusekundiger ist, kannst Du das sicher mit ihm direkt am besten diskutieren. Er ist sicherlich hilfreich Alternativen zu erwägen, bzw. die Risiken gegeneinander abzugenzen. Ich drück Dir und den Kleinen die Daumen.
Laß doch mal von Dir hören, wie es heute dann gelaufen ist.

Off Topic:

Und by the way: Es gibt beim Menschen desmale und chondrale Ossifikation. Bei der desmalen wird nicht erst Knorpel gebildet, sondern direkt der Knochen. Okay, so entstehen nur die Geschichtsknochen, die Schädelkalotte und das Schlüsselbein.... aber immerhin.... über die Nebenwirkungen, bzw. Wirkungen des jeweiligen AB auf die Embryos könnt ihr euch ja unterhalten, deshalb geht man ja auch zum TA
 
Die Tierärztin hat gemeint, ich soll die Mäuse mit Baytril behandeln, das Risiko eines Schadens für die ungeborenen Mäuse (falls es sie gibt) sei relativ gering. Also mache ich das jetzt. Falls eine der behandelten Mäuse Junge bekommt, würde ich hier im Forum melden, ob alle gesund sind, oder nicht. Vielleicht gibt es das Problem, trächtige Mäuse behandeln zu müssen ja an anderer Stelle noch einmal. Vielen Dank für die schnellen Reaktionen und Ratschläge. Man hat wirklich das Gefühl, nicht allein zu sein mit den Mauseproblemen. Danke.
 
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