Blut im Urin bei Rennmaus

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deMous

Gast
Morgen und Hallo zusammen - ja ich weiß, diese Überschrift ist außerordentlich offensichtlich... Wer das liest denkt entweder sofort an einen Harnwegsinfekt oder fragt sich, ob das vermeindliche Blut nicht eine Färbung durch Futter sein könnte.

Ich erzähl mal kurz die Geschichte:

Es handelt sich um Mäuserich DaSilva. Er wird im Juli 3 Jahre alt. Er sitzt seit Januar allein (hat sich mit seinem Bruder zerstritten). DaSilva war in seinem Leben nie wirklich krank gewesen, nur einmal hatte er eine Veränderung an der Bauchdrüse, die ihm operativ entfernt wurde. Das ist sehr gut verheilt, seitdem hatte er keine Probs mehr.

Im Mai holten wir für DaSilva neue Gesellschaft in Form eines jungen Bocks, der vor ein paar Wochen auch das DaSilva-Aqua bezog (Trenngitter). Mit täglichem Seitenwechsel. DaSilva markierte sehr viel, und mit der Zeit fiel mir Blut im Käfig auf. Immer wieder wirklich winzig kleine Tröpfchen. Ich untersuchte die Maus, dachte, es käme von den Zähnen oder so, aber nichts zu finden. Bis ich dann letzte Woche wirklich rein zufällig sah, dass Blut aus seinem Penis kam (es ist wirklich und nachweislich Blut, keine Einfärbung durch Futter).

Da wir zunächst einen Harnwegsinfekt vermuteten, bekam die Maus nach Rücksprache mit dem TA 5 Tage AB (Baytril, 0,05 ml). Das Krankheitsbild verbesserte sich erst schlagartig (kaum mehr Blut, wieder normal große Pipilache), aber dann kam erneut Blut.

Ende letzter Woche habe ich ihn dann mit zur TÄ genommen. Die konnte nix tasten, hat einen Ausstrich vom bißchen Blut gemacht, was er grad wieder verlor und meinte, das Bild (Verteilung Lymphozyten/Granozyten) würde eher auf was Virales/Tumoröses hinweisen. Eiter/Bakterien fand sie nicht.

TÄ und ich sind überein gekommen, dass es wahrscheinlich eine tumoröse Veränderung im Harntrakt ist. Wo genau ist natürlich nicht lokalisierbar. Sie meinte, wir sollten das AB absetzen und weiter beobachten.

Allerdings hab ich die Vermutung, dass das Blut was mit der neuen Maus zu tun hat. Vielleicht werden bei DaSilva durch die Vergesellschaftung zuviele Hormone ausgeschüttet, die wiederum die Prostata zu sehr reizen... Das Blut kommt auch nicht direkt aus dem Penis, sondern ist überall um ihn herum (wenn er herausgedrückt wird wie bei der TÄ).

Die Vergesellschaftung habe ich jetzt abgebrochen, DaSilva hat wieder sein festes Revier - aber es kommt immer noch Blut. Mal mehr, mal weniger. Er hat auch Schmerzen beim Harnlassen, weswegen er jetzt auch Schmerzmittel bekommt. Ansonsten ist er relativ aktiv und es scheint ihm auch den Umständen entsprechend gut zu gehen.

Kennt jemand dieses Krankheitsbild oder hat noch Tips? Ich komm mir irgendwie so mies vor, dass ich ihm nicht weiter helfen kann ;-(
 
weiß niemand etwas darüber? Vielleicht auch Leute aus der Farbmaus-Ecke? So große Unterschiede zwischen den Tierarten gibts ja nicht....
 
Das arme Kerlchen.... *Traurig* *Traurig* *Traurig*

Wie du schon sagst, mein erster Gedanke beim Lesen war "ganz klar Harnwegsinfektion".
Deine TA macht - soweit ich das hier durch's lesen beurteilen kann - einen kompetenten Eindruck.

Mit welcher Begründung hat sie denn das Ab abgesetzt?
Wohl weil sie keinen Eiter/Bakterien fand...

Es ist keine schöne Krankheitsgeschichte ;-(

Begzl. der Vergesellschaftung:
Wie du auch erkannt hast, gehe ich davon aus, dass er vermehrt markiert hat und es deswegen auffälliger war.

Wie lange ist der Abbruch her?

Kannst du feststellen, dass ihm das Schmerzmittel Linderung verschafft?

LG,
Jani
 
Hallo Jani, danke für Deine Antwort.

Bzgl. des AB-Absetzens... zunächst hatten wir überlegt, ob wir es mit einem anderen AB probieren sollten, weil die Beschwerden sich nicht mal ansatzweise dauerhaft gebessert hatten (und das nach einer knappen Woche Baytril). Die beschriebene Erstverbesserung kann demnach Zufall gewesen sein, hatte wohl aber mit dem AB nix zu tun.

Dann hat die TÄ den Ausstrich gemacht und festgestellt, dass im Urin gar keine zu bekämpfenden Bakterien vorhanden sind. Da sie aber gleichzeitig meinte, dass das auch nur eine Momentaufnahme sein könnte, brachte ich am nächsten Tag nochmal Urin, den sie dann direkt nativ untersuchte und auch in dem Zusammenhang keine Hinweise auf einen Infekt feststellen konnte. Keine Kristalle, keine Bakterien. Und dann eben die Verteilung von Lymphozyten und Granozyten, die eben auch nicht auf einen Infekt "passte".

All das hat uns dann dazu bewogen, das AB abzusetzen, DaSilva in seiner gewohnten Umgebung zu lassen, in der Hoffnung, dass sich die Prostata ein bißchen erholt, wenn er nicht mehr so viel markieren muß.

Der AB-Abbruch ist jetzt etwas über eine Woche her und die Blutmenge erhöht sich langsam aber stetig. Ob das Schmerzmittel ihm dauerhaft Erleichterung schafft, weiß ich nicht genau. Ich kann ihn hin und wieder beim Pieseln beobachten, und es tut ihm weh, zumindest aber bereitet es ihm seinen Gesichtsausdruck zufolge ziemliche Mühe (naja, was ja auch kein Wunder ist.... ;-( ). Ansonsten gehts ihm weiterhin den Umständen entsprechend. Er frißt, sein Gewicht ist stabil, allerdings pennt er viel, aber in Anbetracht der Tatsache, dass er mit seinen 3 Jahren auch nicht mehr der Jüngste ist, ist das vertretbar ;)

Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. OP hat meine TÄ sofort geblockt, da traut sie sich nicht ran. Zumal auch nix ertastbar ist. Ultraschall ist angeblich bei ner Rennmaus auch nicht möglich (?). Es wäre also ein verdachtsmäßiges Aufmachen und Nachgucken, und wenn sich die Annahme bestätigt, dass es sich um einen Prostata-Tumor handelt, dann könnte/wollte sie den eh nicht entfernen. In erster Linie, weil ihr da die Erfahrung fehlt. Ich weiß echt nicht, ob ich nochmal zu nem anderen TA gehen soll. Andererseits habe ich zu meiner TÄ Vertrauen, und ich habe schon so viele schlechte Erfahrungen mit TAs gemacht, dass ich hier entscheidungstechnisch absolut zwischen zwei Stühlen sitze....
 
Ach Mensch, es ist so traurig zu lesen... ich bin genauso hilflos wie ihr ;-(

Vielleicht doch die Möglichkeit die Meinung eines zweiten Arztes einzuholen in Erwägung ziehen?

Wenn du dies möchtest, schicke mir eine PN mit deiner PLZ und Wohnort, dann gucke ich einmal in der Team-TA-Liste, ob ich einen mäusekundigen Doc in eurer Nähe finde.

Ich weiß nicht, inwieweit, sich überhaupt ein Doc an eine OP mit diesem Grad an eine Rennmaus wagen würde.

Herr Gott nochmal... das ist aber auch... *Traurig* *Traurig*

Wenn man ihm die Ursache schon nicht nehmen kann, dann wenigstens die Schmerzen.
Hast du den Eindruck, dass das Schmerzmittel anschlägt?

LG,
Jani
 
Hallo Jani, danke, dass Du Dich unserer "annimmst" und ein bißchen zu helfen versuchst.

Interessanterweise scheint die Blutung spontan aufgehört zu haben, nachdem sie vor ein paar Tagen ihren (vorläufigen?) Höhepunkt erreicht hat. Ich hab ja geschrieben, dass es immer mehr Blut wird. Seit vorgestern habe ich aber kein frisches Blut mehr gefunden. Auch sein Penis ist - so oft wie ich schaute (2x tgl. bei Medigabe) - blutfrei. Auch so ganz allgemein scheint es DaSilva ein bißchen besser zu gehen. Seine Äuglein sind nicht mehr so klein, und er frißt auch wieder mit mehr Appetit. Auch das Pieseln scheint ihm keine größeren Schmerzen mehr zu bereiten, der Urin ist - soweit ich sehen konnte - wieder klar und es sind auch wieder größere (normale) Mengen. Vorher waren es meist kleine Pfützen, die er sich unter ziemlicher Mühe rausgepresst hat, wie es schien. Ich hab Combur Teststreifen hier, die ich allerdings mal durchziehen werde. Dann wird sich zeigen, ob der Urin wirklich blutfrei ist.

Allzu optimistisch bin ich dennoch nicht, wenngleich ich mich natürlich für das Tier freue, dass es ihm - wenn auch nur vorübergehend - besser geht.

Ja, die Sache mit dem Schmerzmittel.... Wie gesagt, ich kann nicht genau sagen, inwiefern das Schmerzmittel (übrigens Metacam, 1 Tropfen auf 0,1 ml Wasser verdünnt) ihm dauerhaft Erleichterung verschafft hat. Zunächst gab ich ihm 1x tgl. Metacam, als ich dann aber sah, dass er trotzdem noch Schmerzen beim Pieseln hatte, habe ich die Schmerzmittelmenge kurzfristig (2 oder 3 Tage) auf 2 Gaben erhöht. Dann kam es zu der spontanen Verbesserung, jetzt kriegt er wieder nur 1x tgl. Schmerzmittel. Wenn er sich weiter so hält, werde ich es mal absetzen und ihn beobachten.

Diese spontane Verbesserung läßt mich natürlich jetzt auch wieder spekulieren. Ist es vielleicht doch was anderes? Ne Zyste vielleicht, die sich entleert hat?? Ich muß mit DaSilva ohnehin nochmal zum Zähnekürzen die Tage, da werde ich die TÄ nochmal fragen. Trotz allem wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir einen mauserfahrenen TA raussuchen könntest. Meine PLZ und den Wohnort schicke ich Dir dann per PM.

Nochmals Danke und ein schönes Wochenende!
 
So, wollte mal für die, die es interessiert, einen kurzen Zwischenbericht abgeben:

Im großen und ganzen hat sich nix geändert. Vor einiger Zeit hat die Blutung wieder begonnen, interessanterweise, als ich mit Cantharis (hom. Globuli) "experimentiert" habe. Als ich das Cantharis wieder absetzte, hörte die Blutung wieder relativ schnell auf.

DaSilva bekommt daher erstmal nix weiter an Meds. Auch das Schmerzmittel hab ich abgesetzt, nachdem ich festgestellt habe, dass ihm das Pieseln keine großartigen Probleme mehr bereitet.

Wie gesagt, ihm gehts soweit ich sehen kann, dem Alter entsprechend gut. Sein Fell ist glänzend, er hat einen gesegneten Appetit und ist relativ aktiv.

Beim TA war ich mit der Maus jetzt allerdings nicht mehr.
 
=) Dankeschön! Ja das hoff ich auch. In diesem Zusammenhang fällt mir wieder einmal auf, wie robust diese kleinen Hoppler sind.... Wahnsinn. Die lassen sich echt nicht unterkriegen.....
 
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