Chronische Knatter Maus

Mopsfidel

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Hallo liebes Forum,
nun muss ich mich mal informieren über andere chronische Schnatter-Knatter Mäuse.
Die Damen wohnen jetzt seit einem Jahr bei uns, von Anfang an hatten wir eine Maus die dauernd einen Atemwegsinfektion hatte, wir haben schon 3 Tierärzte besucht (Notarzt mit inbegriffen) und bekam nach der Diagnose immer eine Antibiotika (Baytril oder Marbocyl) beides wirkte immer gut, ich habe es auch immer brav 14 Tage gegeben. Die Mäuse sind so toll, das sie ohne Probleme das Tröpfchen aus der Insulinspritze direkt einnehmen.
Nur ist es leider so, das ich mittlerweile zwei Mäuse habe die diesen Chronischen Infekt haben. Ich habe alles versucht ( Auf Asthma behandelt mit Cortisol, mit Inhalieren, Schleimlöser, Einstreu gewechselt nur auf Safe Ped Einstreu, das Heu nass gemacht etc. pp.) aber nichts davon hat ein Linderung. Jetzt ist es so das die zwei permanent mit Antibiotika behandelt werden müssen, weil es ohne immer schlimmer wird.
Jetzt ist meine Frage, wer hatte schon mal so einen ähnlichen Fall... Was kann ich noch tun?
Was mir auffällt, dass das Knattern nicht permanent ist, sonder immer als Asthmaanfall Auftritt. Die Mäuse sehen super aus, klare Augen, glänzendes Fell, sehr agil.... Also der TA weiß auch nicht weiter...*grübel*
Was mein Ihr?
 
hey

wird es denn theoretisch durch die AB-Gabe wieder besser/verschwindet komplett und kommt dann aber relativ schnell wieder?
Das würde zumindest dafür sprechen, dass das durchaus bakterielle Erreger sind- die dsa AB ja killt.

Es können natürlich zusätzlich noch Viren vorhanden sein - gegen die hilft kein AB.

Wie wäre es mal mit einem AB einer anderen Wirkstoffklasse?

Ich hatte mal einen Mäuseherren, der hat alle 4-6 Wochen für eine Woche Baytril gebraucht. Nach der Woche wars wieder gut, aber es kam halt wieder...
Da aber Baytril immer super angeschlagen hat, hab ich nicht gewechselt (Man muss auch sagen, dass das vor 10 Jahren - ich werd alt - war... Da war die Auswahl an bekannten ABs nicht groß).
Im Alter von ca 1,5 Jahren wurden dann die Symptom-freien Abschnitte größer. Als er etwas über 2 Jahre alt war, musste er bis zu seinem Tod mit 2Jahren und 9 Monaten nicht mehr behandelt werden.
Welchen Schalter ich da umgelegt hab im Mäuschen, weiß ich nicht..

Aber es besteht auch bei Dauerpatienten Hoffnung :)
(Wenn ein AB überhaupt anschlägt...)

Wie siehts denn sonst so aus bei dir?
Käfig steht zugluftfrei, aber dennoch gut belüftet?
nicht zu kalt?
 
Also durch das AB würde es immer besser, aber sobald das AB abgesetzt wurde, Ca. 5 Tage später ging es wieder los.
Laut TA ist wohl das Marbocyl und Baytril das beste AB, und ich sollte es immer mal wechseln bzgl. Der Resistenz.
Die Mäuse wohnen in einem Nagerterrarium mit diesen Belüftungs Schlitz, stehen nicht neben einem Fenster, die Heizung ist nicht weit weg und immer etwas an, dazu habe ich auch eine Rotlichlampe die ich aufstelle.
Wenn es ein Virus ist, womit behandle ich diesen Virus?
Ich habe noch "NIE" erkannt das Sekret aus der Nase kommt, das weiß ich daher weil ich die Maus bei so einem Schnatter Anfall raus nehme, sie in ein Handtuch kuschele und dann beruhigt sie sich wieder.
Hier ein Video...
http://youtu.be/gcjNJpvU7rA
 
Die Mäuse wohnen in einem Nagerterrarium mit diesen Belüftungs Schlitz
ok, darin ist natürlich die Belüftung katastrophal.
Ein Luftaustausch findet da am ehesten noch statt, wenn Du ein Türchen öffnest für den Futterwechsel.

Laut TA ist wohl das Marbocyl und Baytril das beste AB, und ich sollte es immer mal wechseln bzgl. Der Resistenz.
das mit dem besten AB kann man so nicht sagen. Es wird gut vertragen, es wirkt häufig und man muss es nur einmal täglich geben.
Es gibt noch eine breite andere Palette an ABs.

Wegen der Resistenz:
Wenn es der gleiche Erreger ist, den deine Mäuse nicht los bekommen, ist das Wechseln unnötig.
Erreger A wird mit Baytril behandelt, es sterben die schwachen Vertreter, die starken bleiben übrig - die Starken vermehren sich. Das AB wirkt bei den Starken dann sozusagen nicht mehr, die sind schnell genug beim "Wegrennen". Eine Resistenz hat sich entwickelt.
Wenn Du dann einmal mit Marbocyl rangehst, erwischst du wieder ein paar....
Aber auch der "ausgedünnte" Rest des Erregers A vermehrt sich dann wieder.
Und wenn Du dann wieder mit Baytril daher kommst, dann ist die Resistenz von der ersten Behandlung immernoch da.

Daher ist es gut, ein AB einer völlig anderen Wirkstoffgruppe zu nehmen. Einem Wirkstoff, den dieser Erreger noch nicht kennt.

Wenn es ein Virus ist, womit behandle ich diesen Virus?
Da geht es nur, das Immunsystem zu stärken.
Gutes, nahrhaftes Futter. Wenig Stress. Ruhe.
Evtl pflanzliche Mittel zur Unterstützung (E gibt Möglichkeiten der Pollen-Therapie. ..)

Viel tun kann man bei Viren nicht...
 
Wieso ist die Belüftung katatrophal? In der Scheibe ist eine große Belüftungsleiste eingebaut. Und Oben drauf ein großer Käfig?
Ich schaue mal nach einem anderen Antibiotika und rufe dort gleich mal an!
 
Hallo!

Verschiedene alternative AB findest du hier beschrieben:
apotheke:antibiotika [Mausebande Wiki]

Du könntest Engystol ins Wasser mischen. Das ist was homöpathisches, was wohl auch gegen Viren wirkt. Die Ampullen habe ich auch schon vom TA bekommen.

Zur Belüftung kann ich nicht allzu viel sagen. Aber es ist wohl so, dass Mäuseurin sehr ammoniakhaltig ist, was sich dann auf dem Gehegeboden ansammelt. Also genau dort, wo die Mäuse lang laufen. Ammoniak reizt die Bronchien. (*grübel* Ich hoffe, es sagt noch jemand was dazu, der sich besser auskennt oder es besser erklären kann. *schäm*)

Edit: Auf die Schnelle habe ich das hier gefunden:
Vorteile sind natürlich, dass keine Streu mehr auf den Boden fallen und man die Tiere recht gut beobachten kann. Allerdings kann man sich eigentlich nie sicher sein, ob die Belüftung wirklich ausreicht. Das aus dem Mäuseurin entstehende Ammoniak-Luft-Gemisch ist schwerer als Luft und sammelt sich somit am Boden. Diese Tatsache kann zu einer großen Gefahr für die sensiblen Organe der Mäuse werden, die oftmals mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen haben.
Zitat aus dem Wiki: http://wiki.mausebande.com/farbmaus/kaefig_und_haltungsformen
 
Last edited:
Danke für die Hilfe...
Ich war beim TA der hat mir chloromycetin gegeben, das darf ich aber nicht länger als 7 Tage verabreichen.

Wenn ich es schaffe hier ein Bild hoch zu laden, dann stelle ich ein Bild von der Behausung meiner Damen!!

:D
 
Hallo Mopsfidel,
chronische Atemwegsinfekte sind immer mühsam zu behandeln. *seufz* Man kann nur immer wieder versuchen, die Situation über verschiedene Ansatzpunkte zu verbessern. Einer wäre die schon angesprochene Belüftungssituation, wie es Moonrain beschrieben hat. Ammoniak (im Urin) ist tatsächlich schwerer als Luft und sammelt sich deswegen am tiefsten Punkt im Terrarium an. Da könnte man vielleicht eine Verbesserung erreichen.

Bei den angesprochenen AB fiele mir noch Doxycyclin ein, das allerdings zwei mal tgl. gegeben werden muß. Oft hat man damit gute Erfolge, wenn andere AB nicht mehr wirken.

Bei infektasthmatischen Beschwerden hilft auch Theophyllin (Solusin). Das kann man vom TA in der passenden Verdünnung bekommen und es erweitert die Atemwege. Das kann auch bei Bedarf, wenn es besonders schlimm ist, gegeben werden.

So wie Du das beschreibst, sollten auch schleimlösende Medikamente die Situation verbessern können. Da bietet sich Bisolvon an oder pflanzliche Tees. Ich habe eine Zeit lang eine Mischung aus Schlüsselblumen- und Huflattichtee versucht und meine, daß es zumindest zu einer leichten Besserung kam. Auch Spitzwegerichtee, eventuell im Wechsel ist geeignet. Die Tees müssen täglich neu aufgebrüht werden, da sie schnell verderben.

Hier wäre das Rezept:

Schlüsselblumenblüten (Primulae flos)

Wirkung:
  • sekretolytisch (sekretauflösend)
  • exspektorierend (das Abhusten fördernd)

Einsatzgebiet: Katharrhe der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Kindern. Die Wirkung ist vergleichsweise mild, die Blüten haben aber einen guten Geschmack und reizen den Magen weniger als vergleichbare Drogen.

Anwendung: Als Tee: 1 TL Droge mit 1 Tasse heißen Wassers übergießen, 5 Min. ziehen lassen. Für Mäuse habe ich den Tee anschließend 1:1 mit Wasser verdünnt. Kann als Tee gut mit anderen Drogen, z.B. Spitzwegerichblättern kombiniert werden.


Huflattichblätter (Farfarae folium)

Wirkung:
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend)
  • reizlindernd
  • leicht bronchospasmolytisch (die Atemwege entkrampfend)

Einsatzgebiet: Akute Infekte der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Reizhusten. Erweitert die Atemwege aufgrund der leichten spasmolytischen Wirkung.

Anwendung: Als Tee: 1 TL Droge mit 1 Tasse heißen Wassers übergießen, 5 Min. ziehen lassen. Für Mäuse habe ich den Tee anschließend 1:1 mit Wasser verdünnt. Kann als Tee gut mit Spitzwegerichblättern kombiniert werden.

Bemerkung: Ich habe jetzt einen Tee aus je 1 TL Huflattich und 1 TL Schlüsselblumenblüten mit 2 Tassen Wasser aufgegossen und nach dem Abkühlen in die Nippeltränke gefüllt. (Natürlich haben die Mäuse noch andere Wasserquellen). Das haben sie nicht getrunken. Dann habe ich den Tee 1:1 mit Wasser verdünnt. Das trinken sie jetzt problemlos.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Stärkung des Immunsystems der Mäuse. Dabei können Echinacea, z.B. das erwähnte Engystol, hilfreich sein. Ich habe auch gute Erfahrungen mit Bioserin gemacht (5 ml Flasche). Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Darmflora zu unterstützen, z.B. mit bene bac gel.
Meine TÄ hat mir geraten, etwas Tigerbalsam an die Glaswand zu schmieren, sie habe bei Ratten mit Atemwegsinfekten damit gute Erfolge erzielt. Selbst habe ich es noch nicht ausprobiert, zu viel würde ich davon nicht nehmen. Vielleicht versuchsweise ein kleines bißchen.
Alles Gute für die Mäuschen *drück*
von Fufu
 
Last edited:
ok, darin ist natürlich die Belüftung katastrophal.
Ein Luftaustausch findet da am ehesten noch statt, wenn Du ein Türchen öffnest für den Futterwechsel..

Dem wqiderspreche ich: Das lässt sich erst beurteilen wenn wir ein Foto gesehen haben. Die Beschreibung kann durchaus täuschen. Ohne Foto keine ernsthafte Antwort auf dieses Thema möglich
 
@elbroto:
Die Mäuse wohnen in einem Nagerterrarium mit diesen Belüftungs Schlitz
das hörte sich für mich nach klassischem Terrarium mit Lochblecheinsatz an.

Mit Gitteraufsatz (wie von tierlieb verlinkt) könnte es etwas günstiger aussehen.

Wenn wir da mehr wissen, kann man mehr dazu sagen.

wie es Moonrain beschrieben hat. Ammoniak (im Urin) ist tatsächlich schwerer als Luft und sammelt sich deswegen am tiefsten Punkt im Terrarium an. Da könnte man vielleicht eine Verbesserung erreichen.
korrekter wäre:
Der Urin selbst enthält noch kein Ammoniak.
Erst durch bakterielle Vorgänge wird die s.g. Urease angeschubst, dabei wird der Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid "aufgeteilt".
Übermäßig viel CO2 ist übrigens auch schädlich. Aber die Menge aus dem Urin sollte eigentlich nicht ausreichen, um da Grenzwerte zu erreichen.

Dieser nun entstandene Ammoniak ist in Reinform leichter als Luft, müsste also aufsteigen im Gehege.
Tut es aber nicht vollständig, da es sich mit der Luft vermischt (hier endet mein chemisches Halbwissen :D ) und dadurch - ich meine den Sauerstoff der Luft - bindet und dadurch dann als Ammoniak-Luft-Gemisch schwerer ist als reine Atemluft.
Und damit sammelt sich dieses Gasgemisch am Boden und das atmen dann die Mausis ein.
Gerade für die anfälligeren Vertreter ist das ein zusätzlicher Punkt, der bei Atemwegsinfekten nicht vergessen werden darf.

Ich war beim TA der hat mir chloromycetin gegeben, das darf ich aber nicht länger als 7 Tage verabreichen.
das ist schonmal gut. Chloromycetin ist auch ein typisches "Mäuse-AB".

Der Tierarzt hat dir gesagt, dass Du dringend den Hautkontakt vermeiden sollst? also nicht an die Finger bekommen etc, da es unter seltenen Umständen knochenmarkschädigend ist.
Und du weißt, dass du es zweimal am Tag geben musst?

wegen der Behandlungsdauer kann ich wenig sagen. Ich würde ggf nach den 7 Tagen nochmals mit dem TA absprechen, wenn es eine Besserung gab, du aber die Gabe noch gern fortsetzen würdest.
 
Danke Fufu für die Ausführliche Information.*freu*
Bisolvon Pulver habe ich da, hat jemand da eine Dosierung?

So sieht der Käfig aus. B:100 T:50 H:75
image.jpg
 
Die Dosierung von Bisolvon ist 0,0005 mg pro Gramm Maus. Das muß also mit dem Gewicht der Maus multipliziert werden und dann in ml umgerechnet werden. Leider weiß ich nicht, wieviel mg Bromhexin 1 ml Deiner Bisolvonlösung enthält.

Aber gerade wenn das so anfallsweise auftritt, wäre Theophillin zusätzlich eine Möglichkeit. Ich würde auf jeden Fall Deinen TA darauf ansprechen.

Ich hab es schon mehrfach verwendet, gerade wenn ich den Eindruck hatte, daß die Atemgeräusche "spastisch" klingen - es hilft wirklich im "Anfall".
Liebe Grüße
Fufu
 
:D o.k. also 0,0005 mg pro Gramm Maus, das wären bei 40 Gramm dann 0,02 mg.

Kannst Du 1 Gramm abmessen? Also Du sagst in 1 g Pulver sind 10 mg Bromhexinhydrochlorid.

Ich würde 1 Gramm Pulver auf 10 ml Wasser auflösen.
Dann wären in 10 ml genau 10 mg Bromhexinhydrochlorid und damit in 0,02 ml genau 0,02 mg Bromhexinhydrochlorid.

Die Maus müßte also 1-2 x tgl. 0,02 ml von der Lösung bekommen. =)

Wenn das nicht geht, würde ich es mir vom TA in der richtigen Verdünnung abholen.
 
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