glidersarah
Wusel-Experte*in
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Hallo,
wie versprochen hier die Vorstellung meiner zweiten Gruppe. So traurig es auch ist, muss ich diese Gruppe mit einem Nachruf beginnen.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Vermittlung: http://mausebande.com/forum/vermittlungen/glueck-gehabt/19458-berlin-2-kastraten.html. Auf Seite zwei findet ihr die Fotos von den 3 Böckchen, die bei Sara kastriert wurden. Dr. Evil hat seine Krankheit leider nicht besiegt und musste schon früh über die RBB gehen. Bleiben noch Minime und Austin. Ein Paar Wochen nach der Kastra kam der Berliner Notfall. Da die beiden Herren endlich aufgehört hatten, sich zu prügeln, sollten sie größer gesetzt werden. Da Sara den Berliner Notfall bei sich gestapelt hatte bat sie mich, die beiden bis zur Vermittlung zu übernehmen.
Mitte März zogen die beiden dann zu mir in einen 80er Gitterkäfig. Bei Sara saßen sie auf Holzpellets wegen der Kaninchen, hier kam dann Streu in den Käfig. Und sofort kam Austins Augenentzündung wieder und er fing an zu niesen. Schnell war klar, dass er scheinbar eine Stauballergie hat. In den Moment war klar, dass er bei mir bleiben darf - eine kranke Maus wird nicht vermittelt. Außerdem hatte dieser rote Charmeur mich längst um den Finger gewickelt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass die Allergie erst der Anfang einer langen Krankengeschichte sein würde *seufz*. Das Niesen ging schnell weg, das Auge wurde mit einer Milch-Wasser-Behandlung schnell besser.
Da ich keine zweier Gruppe haben wollte, bakamen die beiden Herren Gesellschaft von 4 jungen Damen aus dem Berliner Notfall, die ich nach den Akteuren Sara, Mela, Jeanny (in Anlehnung an Jimmy) und Hanna (Jimmys Tochter) nannte. Die Vergesellschaftung hat Austin unheimlich gestresst. Er reagierte wieder mal mit nem dicken Auge, was aber schnell besser wurde.
Ein Paar Tage später gefiel mir Austin gar nicht. Er sah einfach nicht gesund aus, hatte 4 Gramm abgenommen. Also einpacken und ab zu Dr. G. Sie hörte ihn ab und die Diagnose war Asthma. Ich bekam ein bronchialerweiterndes Medi mit, dass er für eine Woche 2 mal am Tag und danach - wahrscheinlich ein Leben lang - einmal täglich bekommen sollte. In 4 Wochen sollte Kontrolle sein. Er nahm das Zeug mit ein bisschen Sahne täglich mit Genuss. Nachdem dann bei den Kindern und Müttern der Gruppe Trichomonaden im Darm festgestellt wurden ließ auch ich meine 6 testen. Natürlich hatten auch sie es, eine Panacur-Kur musste gemacht werden.
Wir haben dann einen neuen Käfig gebaut, und nach dem Umzug wurde Austins Auge wieder schlimmer. Die Behandlung mit Milch brachte diesmal nicht, dass Auge sah schlimm aus. Also wieder zu Frau Dr., diesmal ohne Maus, und mir cortisonhaltige Augentropfen geholt, die beim letzten Mal geholfen hatten. Von nun an hieß es zweimal am Tag Augentropfen und einmal am Tag Medis gegen das Asthma. Die Augentropfengabe hat mir erst Angst eingejagt, da ich mir nach 3 oder 4 Wochen Mäusehaltung das Fixieren nicht zugetraut habe. Sara hat mir gezeigt, wie ich es machen muss und dann habe ich es auch relativ schnell hinbekommen. Austin fand die ganze Prozedur natürlich gar nicht lustig und fing bald an, sich bei fixieren in meinem Finger festzubeißen. Aber wie sollte ich ihm das übel nehmen.
Ein Paar Tage später bemerkte ich beim Fixieren einen Knubbel unter dem Hals. Ich habe dann Sara um Kontrolle gebeten und der Knubbel war weg. Aber er tauchte immer mal wieder auf. Leichte Panik machte sich breit. Bitte nicht auch noch ein Tumor an einer so doofen Stelle...
Ca. zwei Wochen nach Beginn der Augen-Behandlung waren die 4 Wochen rum und ich musste zur Kontrolle. Das Auge war zwar besser, aber immer noch nicht gut. Beim Abhören meinte Frau Dr., dass das Lungengeräusch so gut wie weg war. Ich war so stolz auf meinen kleinen Kämpfer, wir hatten das Asthma unter Kontrolle, alles würde gut werden, ich war mir ganz sicher. Auf den Knubbel angesprochen meinte Frau Dr. dann aber, dass es wahrscheinlich von einer Überfunktion der Schilddrüse herrührte. Durch diese hatte Austin auch noch ein relativ starkes Herzgeräusch. ALso zusätzlich zum Euphylong noch täglich Carmitin-Saft. Aber auch das schaffen wir, mich brachte so langsam nichts mehr aus der Ruhe. Auf das Auge angesprochen tippte Frau Dr. auf einen falsch angelegten Tränen-Nasen-Kanal. Die einzige Behandlung wäre die Entfernung des Auges, aber aufgrund des Herzgeräusches war die Narkose nicht möglich. Somit stand fest, dass Austin - wahrscheinlich ein Leben lang - täglich mit Medis und Augentropfen versorgt werden muss. ABer es ging ihm gut. Er war fit, kletterte und fraß und biss mich mit Begeisterung bei der Augenbehandlung in den Finger.
Nur 3 Tage später begann dann aber das letzte Kapitel in Austins leben. Dienstag Abend guckte ich in den Käfig und sah Austin, der auf der Seite lag und um die eigene Achse rotierte. Ich hatte gerade Sara am Telefon und erzählte ihr völlig panisch von meiner Entdeckung. Sie versprach sofort zu kommen. Sie 10 Minuten die vergingen kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich dachte schon, dass er an dem Tag sterben würde. Sara versorgte ihn sofort mit Baytril, Vitamin B und Zuckersahne. Sie machte mir Mut, dass wir es schaffen können. In dieser Nacht habe ich ihn alle zwei bis drei Stunden mit Brei und Vit B aus der Spritze versorgt. Dazu habe ich ihn in ein Handtuch gewickelt, damit er sich nicht dreht. Er hat so tapfer mitgemacht. Seine Haferflocken hat er mit Begeisterung gefressen, auch wenn ich sie für ihn halten musste. Ich habe ihm versprochen, mit ihm zu kämpfen, solange auch er noch kämpfen würde. Und er hat gekämpft wie ein Löwe. Wenn ich diese Zeilen schreibe, kommen wir wieder die Tränen. *seufz*
Mittwoch Abend war sein Zustand immer noch nicht besser. Sara und ich hatten beschlossen, dass er wahrscheinlich am nächsten Tag, wenn Frau Dr. wieder da ist, wahrscheinlich seinen letzten Weg gehen würde. Aber er hat immer noch mit mir gekämpft. Teilweise ist er beim Brei aus der Spritze schlabben vor Erschöpfung eingeschlafen, aber ich merkte, dass er Leben wollte. Mit würde die Entscheidung, die am nächsten Tag anstand, so unendlich schwer fallen. Das habe ich ihm auch erzählt. Und er hat mich schinbar verstanden. Denn als ich am nächsten Morgen an den Käfig kam, um ihn wieder mit Brei und Vitaminen zu päppeln, lief er surch den Käfizum Futternapf und fing an zu fressen. Der Kopf war immer noch schief, der Gang unsicher, aber er drehte sich nicht mehr. Ich war so unendlich erleichtert. Am Nachmittag telefonierte ich mit Dr. G um zu fragen, ob ich kommen sollte. Nach Beschreinung der Symptome und unserer Beahndlung sagte sie, dass die auch nicht mehr machen könnte und wir genau richtig gehandlet haben (noch mal vielen Dank an Sara für ihre fantastische Notfall-Versorgung). Ich sollte weiter das AB geben und Samstag in die Sprechstunde kommen.
Gesagt getan. Der Kopf war nocheinmal ein bisschen gerader geworden und ich war so sicher, dass wir den Kampf gewinnen würden. Leider waren die Nachrichten bei Frau Dr. alles andere als gut. Das eine Ohr saß voll Eiter, das Trommelfell war teilweise zerstört und der Hirnnerv bereits angegriffen. Ganz gerade würde der Kopf wahrscheinlich nie mehr werden. Aber mit 2-3 Wochen AB-Gabe und päppeln hätte ich eine Chance, dass er ein lebenswertes Leben führen könnte. Ich wollte es versuchen, es ging ihm ja relativ gut. Er konnte laufen, fressen und wurde von seiner Familie gekuschelt und umsorgt. Ich wusste nicht, dass Austin in diesem Moment schon eine andere Entscheidung für sich getroffen hat.
Ein Paar Stunden später sah ich Austin sehr geschwächt Mitten im Käfig sitzen. Ingo und Sara kamen und bestätigten meinen Verdacht, dass er es wohl nicht mehr lange schaffen würde. In der Nacht von Samstag zu Sonntag schlief er dann im Nest bei seinen Freunden friedlich ein. Nun spielt er mit Dr. Evil hinter der RBB.
Austin war nur circa 2 Monate bei mir. Trotzdem habe ich eine unheimliche Bindung zu ihm aufgebaut. Wir haben so viel gemeinsam erlebt und durchgemacht, ich werde ihn nie vergessen. Alle kranken Mäuse, die hier jemals wohnen werden, könne sich beim ihm bedanken. Dank ihm habe ich innerhaln von 2 Monten Mäusehaltung fast alles gelernt. Medis über Sahne, Medis übers Fell, fixieren, Augentropfen geben und päppeln. Nur dir, mein kleiner Kämpfer habe ich es zu verdanken, dass ich all das nun kann. Ich hoffe so sher, dass du trotz deiner Krankheiten ein Paar schöne Wochen bei mir erleben konntest.
Beim durchsehen meiner Fotos habe ich bemerkt, dass ich kein einziges Bild von Austin habe, auf dem er ganz gesund ist. Trotzdem möchte ich euch ein Paar Bilder von meinem Kämpfer zeigen.
Hier sieht man seine Augenentzündung, als sie relativ schlimm war.

So sah er teilweise aus, wenn ich mich beim Augentropfen geben etwas ungeschickt angestellt habe...

Meistens hat sich dann sein Freund Minime um ihn gekümmert. Geteiltes Leid ist halben Leid...

Dies ist eines der letzten Bilder, die ich von Austin habe. Es ist zwei Tage vor seinem Tod entstanden. Zu dieser Zeit dachte ich, wir hätten es geschafft

Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist. Aber meine Zeit mit Austin, sei sie auch noch so kurz, hat mich sehr bewegt. Sie wird mir immer in Erinnerung bleiben. Und ich hätte nicht gewusst, wo ich etwas weglassen soll, um die Geschichte meines Kämpfers zu beschreiben.
Ich brauche jetzt eine Pause. Die Fotos der anderen Gruppe, die ich eigentlich hier einstellen wollte, kommen später...
wie versprochen hier die Vorstellung meiner zweiten Gruppe. So traurig es auch ist, muss ich diese Gruppe mit einem Nachruf beginnen.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Vermittlung: http://mausebande.com/forum/vermittlungen/glueck-gehabt/19458-berlin-2-kastraten.html. Auf Seite zwei findet ihr die Fotos von den 3 Böckchen, die bei Sara kastriert wurden. Dr. Evil hat seine Krankheit leider nicht besiegt und musste schon früh über die RBB gehen. Bleiben noch Minime und Austin. Ein Paar Wochen nach der Kastra kam der Berliner Notfall. Da die beiden Herren endlich aufgehört hatten, sich zu prügeln, sollten sie größer gesetzt werden. Da Sara den Berliner Notfall bei sich gestapelt hatte bat sie mich, die beiden bis zur Vermittlung zu übernehmen.
Mitte März zogen die beiden dann zu mir in einen 80er Gitterkäfig. Bei Sara saßen sie auf Holzpellets wegen der Kaninchen, hier kam dann Streu in den Käfig. Und sofort kam Austins Augenentzündung wieder und er fing an zu niesen. Schnell war klar, dass er scheinbar eine Stauballergie hat. In den Moment war klar, dass er bei mir bleiben darf - eine kranke Maus wird nicht vermittelt. Außerdem hatte dieser rote Charmeur mich längst um den Finger gewickelt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass die Allergie erst der Anfang einer langen Krankengeschichte sein würde *seufz*. Das Niesen ging schnell weg, das Auge wurde mit einer Milch-Wasser-Behandlung schnell besser.
Da ich keine zweier Gruppe haben wollte, bakamen die beiden Herren Gesellschaft von 4 jungen Damen aus dem Berliner Notfall, die ich nach den Akteuren Sara, Mela, Jeanny (in Anlehnung an Jimmy) und Hanna (Jimmys Tochter) nannte. Die Vergesellschaftung hat Austin unheimlich gestresst. Er reagierte wieder mal mit nem dicken Auge, was aber schnell besser wurde.
Ein Paar Tage später gefiel mir Austin gar nicht. Er sah einfach nicht gesund aus, hatte 4 Gramm abgenommen. Also einpacken und ab zu Dr. G. Sie hörte ihn ab und die Diagnose war Asthma. Ich bekam ein bronchialerweiterndes Medi mit, dass er für eine Woche 2 mal am Tag und danach - wahrscheinlich ein Leben lang - einmal täglich bekommen sollte. In 4 Wochen sollte Kontrolle sein. Er nahm das Zeug mit ein bisschen Sahne täglich mit Genuss. Nachdem dann bei den Kindern und Müttern der Gruppe Trichomonaden im Darm festgestellt wurden ließ auch ich meine 6 testen. Natürlich hatten auch sie es, eine Panacur-Kur musste gemacht werden.
Wir haben dann einen neuen Käfig gebaut, und nach dem Umzug wurde Austins Auge wieder schlimmer. Die Behandlung mit Milch brachte diesmal nicht, dass Auge sah schlimm aus. Also wieder zu Frau Dr., diesmal ohne Maus, und mir cortisonhaltige Augentropfen geholt, die beim letzten Mal geholfen hatten. Von nun an hieß es zweimal am Tag Augentropfen und einmal am Tag Medis gegen das Asthma. Die Augentropfengabe hat mir erst Angst eingejagt, da ich mir nach 3 oder 4 Wochen Mäusehaltung das Fixieren nicht zugetraut habe. Sara hat mir gezeigt, wie ich es machen muss und dann habe ich es auch relativ schnell hinbekommen. Austin fand die ganze Prozedur natürlich gar nicht lustig und fing bald an, sich bei fixieren in meinem Finger festzubeißen. Aber wie sollte ich ihm das übel nehmen.
Ein Paar Tage später bemerkte ich beim Fixieren einen Knubbel unter dem Hals. Ich habe dann Sara um Kontrolle gebeten und der Knubbel war weg. Aber er tauchte immer mal wieder auf. Leichte Panik machte sich breit. Bitte nicht auch noch ein Tumor an einer so doofen Stelle...
Ca. zwei Wochen nach Beginn der Augen-Behandlung waren die 4 Wochen rum und ich musste zur Kontrolle. Das Auge war zwar besser, aber immer noch nicht gut. Beim Abhören meinte Frau Dr., dass das Lungengeräusch so gut wie weg war. Ich war so stolz auf meinen kleinen Kämpfer, wir hatten das Asthma unter Kontrolle, alles würde gut werden, ich war mir ganz sicher. Auf den Knubbel angesprochen meinte Frau Dr. dann aber, dass es wahrscheinlich von einer Überfunktion der Schilddrüse herrührte. Durch diese hatte Austin auch noch ein relativ starkes Herzgeräusch. ALso zusätzlich zum Euphylong noch täglich Carmitin-Saft. Aber auch das schaffen wir, mich brachte so langsam nichts mehr aus der Ruhe. Auf das Auge angesprochen tippte Frau Dr. auf einen falsch angelegten Tränen-Nasen-Kanal. Die einzige Behandlung wäre die Entfernung des Auges, aber aufgrund des Herzgeräusches war die Narkose nicht möglich. Somit stand fest, dass Austin - wahrscheinlich ein Leben lang - täglich mit Medis und Augentropfen versorgt werden muss. ABer es ging ihm gut. Er war fit, kletterte und fraß und biss mich mit Begeisterung bei der Augenbehandlung in den Finger.
Nur 3 Tage später begann dann aber das letzte Kapitel in Austins leben. Dienstag Abend guckte ich in den Käfig und sah Austin, der auf der Seite lag und um die eigene Achse rotierte. Ich hatte gerade Sara am Telefon und erzählte ihr völlig panisch von meiner Entdeckung. Sie versprach sofort zu kommen. Sie 10 Minuten die vergingen kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich dachte schon, dass er an dem Tag sterben würde. Sara versorgte ihn sofort mit Baytril, Vitamin B und Zuckersahne. Sie machte mir Mut, dass wir es schaffen können. In dieser Nacht habe ich ihn alle zwei bis drei Stunden mit Brei und Vit B aus der Spritze versorgt. Dazu habe ich ihn in ein Handtuch gewickelt, damit er sich nicht dreht. Er hat so tapfer mitgemacht. Seine Haferflocken hat er mit Begeisterung gefressen, auch wenn ich sie für ihn halten musste. Ich habe ihm versprochen, mit ihm zu kämpfen, solange auch er noch kämpfen würde. Und er hat gekämpft wie ein Löwe. Wenn ich diese Zeilen schreibe, kommen wir wieder die Tränen. *seufz*
Mittwoch Abend war sein Zustand immer noch nicht besser. Sara und ich hatten beschlossen, dass er wahrscheinlich am nächsten Tag, wenn Frau Dr. wieder da ist, wahrscheinlich seinen letzten Weg gehen würde. Aber er hat immer noch mit mir gekämpft. Teilweise ist er beim Brei aus der Spritze schlabben vor Erschöpfung eingeschlafen, aber ich merkte, dass er Leben wollte. Mit würde die Entscheidung, die am nächsten Tag anstand, so unendlich schwer fallen. Das habe ich ihm auch erzählt. Und er hat mich schinbar verstanden. Denn als ich am nächsten Morgen an den Käfig kam, um ihn wieder mit Brei und Vitaminen zu päppeln, lief er surch den Käfizum Futternapf und fing an zu fressen. Der Kopf war immer noch schief, der Gang unsicher, aber er drehte sich nicht mehr. Ich war so unendlich erleichtert. Am Nachmittag telefonierte ich mit Dr. G um zu fragen, ob ich kommen sollte. Nach Beschreinung der Symptome und unserer Beahndlung sagte sie, dass die auch nicht mehr machen könnte und wir genau richtig gehandlet haben (noch mal vielen Dank an Sara für ihre fantastische Notfall-Versorgung). Ich sollte weiter das AB geben und Samstag in die Sprechstunde kommen.
Gesagt getan. Der Kopf war nocheinmal ein bisschen gerader geworden und ich war so sicher, dass wir den Kampf gewinnen würden. Leider waren die Nachrichten bei Frau Dr. alles andere als gut. Das eine Ohr saß voll Eiter, das Trommelfell war teilweise zerstört und der Hirnnerv bereits angegriffen. Ganz gerade würde der Kopf wahrscheinlich nie mehr werden. Aber mit 2-3 Wochen AB-Gabe und päppeln hätte ich eine Chance, dass er ein lebenswertes Leben führen könnte. Ich wollte es versuchen, es ging ihm ja relativ gut. Er konnte laufen, fressen und wurde von seiner Familie gekuschelt und umsorgt. Ich wusste nicht, dass Austin in diesem Moment schon eine andere Entscheidung für sich getroffen hat.
Ein Paar Stunden später sah ich Austin sehr geschwächt Mitten im Käfig sitzen. Ingo und Sara kamen und bestätigten meinen Verdacht, dass er es wohl nicht mehr lange schaffen würde. In der Nacht von Samstag zu Sonntag schlief er dann im Nest bei seinen Freunden friedlich ein. Nun spielt er mit Dr. Evil hinter der RBB.
Austin war nur circa 2 Monate bei mir. Trotzdem habe ich eine unheimliche Bindung zu ihm aufgebaut. Wir haben so viel gemeinsam erlebt und durchgemacht, ich werde ihn nie vergessen. Alle kranken Mäuse, die hier jemals wohnen werden, könne sich beim ihm bedanken. Dank ihm habe ich innerhaln von 2 Monten Mäusehaltung fast alles gelernt. Medis über Sahne, Medis übers Fell, fixieren, Augentropfen geben und päppeln. Nur dir, mein kleiner Kämpfer habe ich es zu verdanken, dass ich all das nun kann. Ich hoffe so sher, dass du trotz deiner Krankheiten ein Paar schöne Wochen bei mir erleben konntest.
Beim durchsehen meiner Fotos habe ich bemerkt, dass ich kein einziges Bild von Austin habe, auf dem er ganz gesund ist. Trotzdem möchte ich euch ein Paar Bilder von meinem Kämpfer zeigen.
Hier sieht man seine Augenentzündung, als sie relativ schlimm war.

So sah er teilweise aus, wenn ich mich beim Augentropfen geben etwas ungeschickt angestellt habe...

Meistens hat sich dann sein Freund Minime um ihn gekümmert. Geteiltes Leid ist halben Leid...

Dies ist eines der letzten Bilder, die ich von Austin habe. Es ist zwei Tage vor seinem Tod entstanden. Zu dieser Zeit dachte ich, wir hätten es geschafft

Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist. Aber meine Zeit mit Austin, sei sie auch noch so kurz, hat mich sehr bewegt. Sie wird mir immer in Erinnerung bleiben. Und ich hätte nicht gewusst, wo ich etwas weglassen soll, um die Geschichte meines Kämpfers zu beschreiben.
Ich brauche jetzt eine Pause. Die Fotos der anderen Gruppe, die ich eigentlich hier einstellen wollte, kommen später...