Dorle...ein liebes Danke für 2 Jahre Glück !

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Scotchbride

Gast
Liebe Dorle,

die 2 Jahre mit dir kommen mir auf einmal so kurz vor.
Irgendwie kann ich es noch gar nicht realisieren, dass die Zeit mit dir nun vorbei ist. Jeden Abend hast du ganz selbstverständlich deinen Kürbiskern verlangt. Weil ich wusste, dass du nicht mehr lange bei mir sein wirst, hast du auch gern mehr davon bekommen ;-)
Mit dir geht wahrhaftig eine Mäuseära zu Ende. Du warst die letzte Verbleibende von meinen ersten Mäusen, eine derjenigen, die miterleben durften, wie „ihr Mensch“ umdenken würde und das Versprechen gab, zukünftig den Mäusen ein glücklicheres und viel schöneres Leben zu ermöglichen.




Hier deine Geschichte:

Mit 4 weiteren Mäusemädchen bist du damals hier eingezogen, als „Spontankauf“ aus einem Baumarkt. Ich war sofort verliebt und blendete alles aus, was für mich nun niemals mehr in Frage kommen würde. Vor allem dein hübscher weißer Fleck am Bauch hatte es mir angetan.

Dorle-Bauchi...manchmal hatte sie eher was von einem Hamster :D



Den Namen „Dorle“ bekamst du, weil du ein winziges Loch im Ohr hattest und mir dazu nur „d´Ohrle“ einfiel, woraus später dann Dorle wurde.
Zu fünft wohntet ihr zunächst in einem kleinen Käfig mit bunter Plastikeinrichtung, da ich noch nichts von artgerechter Mäusehaltung wusste…

Dorle als junge Maus mit ihrer Freundin Monty


Du warst etwas größer als deine Mitbewohnerinnen, wahrscheinlich auch ein paar Wochen älter. Demnach hattest du eine Art Vorbildfunktion, hast den anderen Mädchen gezeigt wie man sich als „richtige Mausedame“ verhält. Sie lernten sehr schnell von dir, trotzdem hast du immer alles im Blick behalten wollen und warst eher zurückhaltend. Vor der großen Menschenhand hattest du aber nie Angst und hast immer sehr gern Leckereien entgegengenommen.



Zwei deiner ehemaligen Mitbewohnerinnen waren bereits ins Regenbogenland übergesiedelt, als du, Monty und Jasminchen dann endlich die Jungs kennenlernen durftet. Mit Batista hattest du eine kurze, aber intensive „Liaison“, wodurch wir an manchen Morgen sogar geweckt wurden.

Dorle und Batista nähern sich vorsichtig an...


...und hier legt er seinen Arm um sie *Herz*


Da er und sein Bruder van Gogh sich aber zerstritten haben, zog er aus und bekam eine eigene Mädchengruppe. Van Gogh blieb dein großer, dicker Kuschelbär, den du besonders in dein kleines Herz geschlossen hast.

Als ihr dann zu Viert in die Voliere umgezogen seid konntest du dein Mäuseleben so richtig genießen – viel Platz und Möglichkeiten zum Toben und Spielen, Nester, die du mit deiner Kreatitität zu gemütlichen, warmen Schlafstuben ummodellieren konntest, und täglich gesundes, leckeres Futter machten seither dein Leben zu einem Traum.
Du warst stets die „Chefin“ und hast dich um alles und jeden gekümmert, ja fast bemuttert. Bekannt warst du als „schwarzer Blitz“, da du superschnell zu Fuß warst.
Als van Gogh so krank wurde hast du dich liebevoll zu ihm gelegt, ihn gewärmt und ihm den Pelz gekrault, so lange bis er keine Lust mehr hatte…



Am meisten Spaß hattest du als „Kapitänmaus“ im Holzschiff. Du hast die Fahrtrichtung angegeben und für gute Stimmung an Bord gesorgt. Auch nachdem der einzige Mann nicht mehr mitfahren konnte… er segelte stattdessen zu den anderen ins Regenbogenland…

Kapitän Dorle inmitten ihrer Crew...




...immer neugierig, was außerhalb des Decks geschieht...


Nach einer Weile wurden deine verbleibenden Mitbewohnerinnen krank. Sicher, ihr wart alle nicht mehr die Jüngsten mit euren ca. 17 Monaten. Daß ihnen seltsame Knubbel wuchsen störte eure Liebe zueinander aber überhaupt nicht. Keiner von euch wusste ja, was dies für eine Maus bedeuten würde…

Dann kam der Tag, an dem Monty euch verlassen musste. Dir und Jasmin habe ich vorher schon vom Regenbogenland erzählt, und dass sie dorthin reisen würde und auf euch wartet.
Bei der Abfahrt habt ihr sie begleitet und ihr ein baldiges Wiedersehen versprochen. Es dauerte nur wenige Wochen, als Jasmin ihr dann folgte.

Der Verlust über deine beiden Freundinnen hat mich sehr mitgenommen, dennoch musste ich mich darum kümmern, dass du nicht allein bleiben würdest. Du warst noch so gut drauf wie ein junger Hüpfer, trotz deiner zwischenzeitlichen Erkältung.
Die Tage verstrichen, ein hübscher Kastrat zog bereits ein und wartete sehnsüchtig darauf, dich kennenzulernen. 2 kleine Minimädchen sollten noch mit in eure neue WG ziehen.

Dorle, Bubi und die kleinen Mädchen bei der VG und im neuen Heim...die schwarze Therese sah ihr bald schon so ähnlich, daß ich sie nur an Feinheiten voneinander unterscheiden konnte





Bei eurer Vergesellschaftung lief leider nicht alles glatt, denn du hattest gesundheitliche Schwierigkeiten. Ein Rückfall deiner Erkältung ließ mich um dich bangen. Doch auch dies konntest du prima wegstecken, schließlich bist du immer eine wahre Kämpfernatur gewesen !

Ein halbes Jahr etwa lebtet ihr zusammen, du warst abermals die Chefmaus und hast dir von den kleinen Mädchen nichts sagen lassen. Mit Bubi hast du dich auch super verstanden, er hat dich vergöttert und sogar Oblatenstückchen vor die Nase gelegt.
Wenn die große Hand dir deine Kerne reichen wollte, kam er sofort angerannt, um dich zuschnappend vehement zu verteidigen…
Vielleicht glaubte er, sie würde dich ihm wegnehmen wollen ?

Der Tag, an dem ich den kleinen Knubbel an der Brust entdeckte, war schlimm für mich. Für dich, meine liebe Omamaus, hätte ich mir so sehr gewünscht, dass du deinen letzten Weg nach einem erfüllten und bewegten Leben ohne Hilfe hättest antreten können. Einfach im Kreise deiner Lieben einzuschlafen, das wäre ein Traum gewesen. Leider sollte er nicht in Erfüllung gehen…

Die Erkrankung ließ dich schneller altern. Innerhalb weniger Wochen sah man dir plötzlich dein wahres Alter an – 2 Jahre inzwischen ! Dein Gesicht wurde zunehmend schmaler, dein Gang wackliger. Das Tempo, welches dich einst zum „schwarzen Blitz“ machte konntest du nicht mehr einhalten. Selbst die beiden Mädels schafften es ab und zu, dir deinen Kern aus den Pfoten zu stibitzen. Ich wachte sehr bedacht über dich und passte auf, dass dir dein Tumor keine Schmerzen oder Einschränkungen bereitete.

Am Mittwochabend stand für mich dann fest, dass es an der Zeit ist, dich endgültig gehen zu lassen. Ein plötzlicher, erneuter Atemwegsinfekt machte dir zu schaffen, dazu der Tumor, der schon zwischen deinen Vorderbeinchen saß und begann, dich beim Fressen zu stören.
Am darauf folgenden Donnerstag checkten wir beim TA für dich ein, damit du deine Reise antreten konntest.

Bubi begleitete dich und zeigte dir, wie sehr er dich lieb hat, indem er sich an dich ankuschelte, während du langsam einschliefst. Mir wurde ganz warm ums Herz bei diesem Anblick…dann machtest du noch ein paar Atemzüge und das Licht in deinen treuen, dunkeln Augen erlosch für immer…

Eines der letzten Fotos von Dorle, hier mit Malwine




Liebe Dorle, ich möchte dir danken für die Zeit, für deine Zuneigung und deine Treue. Ich hoffe, du behältst deine Menschen in guter Erinnerung…dort wo du nun bist wird es dir bestimmt gut gehen, nun hast du all deine alten Freunde wieder um dich herum.
Schnieblys und Maus` Regenbogenland-Eskort-Service hat dich sicher und wohlbehalten zu ihnen gebracht.

Von Bubi und den Mädels soll ich dir noch viele Grüße ausrichten, sie vermissen dich zwar, aber haben beschlossen, noch eine Weile hier zu bleiben…die kleine Therese sah dir von Anfang an so ähnlich und hing an dir wie eine Klette…sie wird mich immer ein Stückchen an dich erinnern. *traurig*

Mach`s gut meine Hübsche…*Abschied*


Wenn die Kraft versiegt,
die Sonne nicht mehr wärmt,
dann ist der ewige Frieden eine Erlösung.
Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist die Erlösung eine Gnade.
Wenn du an mich denkst,
erinnere dich an die Stunde,
in welcher du mich am liebsten hattest.




In Liebe,
deine Körnergeberin
 
Last edited:
gute reise *Abschied*
grüß alle die schon über die RBB sind
 
Man ist das traurig...dein ausführlicher Bericht rührt mich richtig. Ich weiß wie du dich fühlst. Musste heute auch eine Maus gehen lassen...

Mach es gut liebe Dorle! Vielleicht triffst du ja meine Minus "drüben". *Maus*

Liebe Grüße
 
Machs gut, süße Dorle ! *heul**drück*
@ Scotchbride
Das hast du sehr schön und mitfühlend geschrieben .....Es ist schon sehr traurig, wenn man ein Mausel ziehen lassen muß....Aber sie hat ein stattliches Alter erreicht.....*drück*
 
Oh man ich musste total heulen als ich das gelesen habe. So traurig =( Aber ein stolzes alter. Du hast ihr ein echt schönes Leben geschenkt. Aber voll traurig dass soveiel Freunde von ihr gestorben sind.
Ihr geht es da oben bestimmt gut.
mein Beileid:(
 
Danke an euch alle für die lieben Worte...mir schießen auch immernoch die Tränen in die Augen, wenn ich an Dorli und ihre Freunde denke...2 Jahre sind eben kein Pappenstiel und hinterlassen ihre Spuren...mit ihr fing ja alles an und wendete sich zum Guten (und dabei wird es auch auf ewig bleiben...)

Ich glaub ich war viel trauriger darüber, daß sie in ihrem hohen Alter ausgerechnet noch einen Tumor bekommen musste. Das nahm ihr jegliche Chancen auf ein ruhiges, entspanntes Dasein als "Rentner-Maus" und ein friedliches Einschlafen im vertrauten Zuhause *traurig*

Schnieblys und Maus Eskort-Service ist übrigens ein spezielles, kostenloses Regenbogenbrücke-Taxiunternehmen, bestehend aus dem Team "Maus" und "Mrs. Schniebly", zweier Ratten einer guten Freundin, die ebenfalls vor einiger Zeit den Weg dorthin antraten und seitdem die Neuankömmlinge zu ihren Freunden befördern. Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen daß eure Tiere den Weg nicht finden, Maus und Schniebly bringen sie immer sicher ans Ziel =)
 
Schlaf schön, süße Dorle. *traurig*
@ Scotchbride: Mir sind richtig die Tränen gekommen, als ich das alles gelesen hab. Sie hat zwei wundervolle Jahre gehabt, die sie dir sicher nie vergessen wird. *drück*
 
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