epileptische Anfälle?

Silvie

Wusel-Experte*in
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Liebe Foris,

vor ca. 3 Wochen bin ich nachts durch einen lauten Rumms aus dem Mausekäfig hochgeschreckt. Die kleine Shangri taumelte quer durch den Auslauf, durcheinander und verwirrt. Ich nahm sie auf die Hand um das kleine verschreckte Etwas zu beruhigen, dort blieb sie zunächst schwer atmend sitzen und beruhigte sich aber recht bald woraufhin ich sie wieder zurücksetzte. Ich verbuchte es unter 'Maus hat sich erschreckt, unglücklich gestoßen'. Als das gleiche einige Nächte darauf wieder geschah, konnte ich gerade noch sehen wie Shangri wie von der Tarantel gestochen aus dem Stand ca. 30-40cm hoch springt (!), quiekt um anschließend benommen und zitternd ihr Gleichgewicht wiederzufinden.
Am nächsten Morgen wurde sie von der TÄ untersucht, welche jedoch Äußerlich nichts feststellen konnte und mir riet sie genau zu beobachten.
Die letzten beiden Wochen gab es keine Vorfälle, bis auf die Tatsache, dass Shangri ab und an ruhig da saß, sich durch nichts beirren ließ und um sich herum schnupperte, ich denke 'verpeilt/durcheinander' ist hier der richtige Ausdruck.

Die Silvesternacht war ich arbeitsbedingt nicht zuhause und die Mausis somit nicht unter Beobachtung. Nach Feierabend am Neujahrstag nahm ich die Mausebande gegen 7 Uhr früh in Augenschein. Sie machten allesamt einen prima Eindruck. Gegen 17 Uhr vernehme ich einen lauten Rumms und das gleiche Schauspiel bietet sich, jedoch in erschreckenderer Weise:
Shangri springt unkontrolliert durch den Auslauf, quiekt, verkrampft, liegt sekundenlang auf der Seite, fängt sich wieder. Ich überlege, sie zunächst im Auslauf zu lassen aus Angst, dass sie mir aus der Hand springt.
Als sie etwas ruhiger ist nehme ich sie auf die Hand, sie verkrampft sich und ist spürbar kühl. Ich wärme sie und biete ihr etwas Nutri an, welches sie jedoch noch nicht anrührt.

Ohne zu Zögern ging es ab zum Notfall-Doc (behandelnde TÄ), welche ihr Kortison spritzt und Baytril-Gabe verordnet.
Eine Diagnose konnte sie nicht stellen. Vermutet wird a) epileptische Anfälle und b) Gehirntumor.

Ich habe riesen Angst um die Kleine und würde ihr so gerne helfen. Sie lebt derzeit mit 16 anderen Farbis in einer harmonischen Gruppe, welche sich ihrer nach einem Anfall auch schon besorgt angenommen haben um sie zu wärmen.

Kurz zu Shangri: Sie ist aus einem TH-Wurf, Mutter hat sie und ihre Geschwister bei mir geworfen. 5 Monate alt, keine vorherigen Krankheiten, ihre Geschwister sind bis auf die ein oder andere Atemwegserkrankung gesund und fit.

Die Forensuche hat ein paar Infos ausgespuckt, ich vermute es sind epileptische Anfälle. Eine Heilung gibt es demnach nicht.. *traurig*

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Epilepsie/Krampfanfällen bei Mäusen sammeln können? Kann ich irgendetwas für die Kleine tun? Unter keinen Umständen möchte ich, dass sie leidet. Hierbei ist es sicherlich schwer, dies abzuschätzen, da jeder Anfall eine riesen Tortur für so einen kleinen Körper ist *seufz*

Über jegliche Tipps und Hinweise bin ich dankbar.

Traurige Grüße
Silvie
 
Last edited:
ich hab mal einen derartigen anfall bei einer maus gesehen- sie lag nach dem unkontrollierten rumspringen und umfallen wie leblos da, musste sich einige minuten erholen und war dann dieselbe.
einige tage später lag sie morgens tot im käfig, ich vermute, sie hatte erneut einen solchen anfall. ich hab bei ihr auch nur auf epileptischen anfall getippt - oder aber auf schlaganfall.
da ich aber zwei weiter mäuse habe, die definitiv einen schlaganfall hatten (live gesehen), und der etwas anders aussah ("glasige augen", maus sitzt und zittert, fällt in zeitlupe zur seite um, bleibt kurz liegen, berappelt sich, hat danach irgenwelche neurologischen ausfälle wie lähmungserscheinungen, tremor, schiefkopf) glaube ich, dass es ein krampfanfall war.

ähnlich sehen auch die herzanfälle aus, die manche mäuse im todeskampf zeigen: unkontrolliertes zappeln, auf den rücken werfen, springen ...bis das herz endlich stehen bleibt.

wenn es deiner maus zwischenzeitlich immer gut geht, ist die frage nach einem "prophylaktischen" einschläfern ja eh nicht aktuell, oder?
 
ähnlich sehen auch die herzanfälle aus, die manche mäuse im todeskampf zeigen: unkontrolliertes zappeln, auf den rücken werfen, springen ...bis das herz endlich stehen bleibt.

Als ich sie gestern so sah, dachte ich "jetzt stirbt sie", gerade weil sie sich krampfend auf die Seite geschmissen und kurzzeitig leblos erschien. Da nichts zu verlieren war, habe ich sie auch direkt mit einer Gefährtin in die TB gepackt und bin zur TÄ. Dort angekommen hat sie schon wieder an der Hirse geknabbert, zeigte sich dennoch betüddelt und mitgenommen.

wenn es deiner maus zwischenzeitlich immer gut geht, ist die frage nach einem "prophylaktischen" einschläfern ja eh nicht aktuell, oder?

Richtig. Da es ihr nach dem ersten Anfall wieder sehr gut ging, bin ich zunächst auch davon ausgegangen, dass es sich um eine einmalige Geschichte handelt. Da ich nun eines Besseren belehrt worden bin, muss ich davon ausgehen, dass sich die Anfälle wiederholen und ich habe Angst vor dem Zeitpunkt an dem ich entscheiden muss wieviel der Maus zumutbar ist und wann ich sie von ihrem Leiden erlösen lassen muss.
Ich musste die Erfahrung ein Tier zum Einschläfern zu bringen bislang glücklicherweise noch nicht machen, es fällt mir schwer da entscheiden zu müssen *traurig*

Edit: Vor 3 Wochen habe ich Vitamin-B-Komplex zum Verabreichen aus der Spritze mitbekommen. Das nimmt sie jedoch nicht, daher bekommt sie Nutri um die verlorene Energie etwas auszugleichen.
 
Last edited:
Nutri ersetzt den Vitamin-B Komplex leider nicht.

Äh, der Link erklärt nicht, warum Nutri B-Komplex nicht ersetzen kann. Immerhin enthält es nahezu die gleichen B-Vitamine wie B-Komplex (nur B3 fehlt), wenn auch niedriger dosiert. Aber von Nutri werden größere Mengen gegeben. Also warum genau kann es B-Komplex nicht ersetzen?

Die Frage ist ernst gemeint, vorsichtshalber kommt hier auch gelegentlich B-Komplex zum Einsatz und ich denke immer wieder darüber nach, warum es Nutri nicht genauso tut.
 
Ich halte von der B-Komplex-Gabe gar nichts. Aufgelöst in Wasser sind die Vitamine dank Lichtempfindlichkeit in kürzester Zeit weg.....
(davon abgesehen zweifle ich doch massiv an der Wirksamkeit)
 
Weil im B-Komplex die Mischung ausgewogener ist (also die einzelnen Mengenverhältnisse zueinander.)

Aber mit deiner Frage hast du mich zum nachdenken gebracht ... Normalerweise wird hier ein Komplex der für Menschen gedacht ist verwendet, oder? Dann ist das nämlich eh egal, weil der menschliche Bedarf von der Zusammensetzung her nicht unbedingt der selbe ist wie der der Mäuse.

Der Hauptgrund nen B-Komplex und kein Nutri zu geben ist also, dass Nutri energie hat und ein bisschen B-komplex nicht - das Tier könnte leichter zunehmen vom Nutri

Ich halte von der B-Komplex-Gabe gar nichts. Aufgelöst in Wasser sind die Vitamine dank Lichtempfindlichkeit in kürzester Zeit weg.....
(davon abgesehen zweifle ich doch massiv an der Wirksamkeit)

Richtig. Aber das heisst ja nur, dass es eventuell nutzlos ist, aber nicht wirklich schlecht.

einen Mix aus Nutri und zermatschtem B-Komplex würd ich für die beste idee halten - dann kannst du beim nutri etwas sparen und hast trotzdem ne höhere vitamin b dosis
 
Der Hauptgrund nen B-Komplex und kein Nutri zu geben ist also, dass Nutri energie hat und ein bisschen B-komplex nicht - das Tier könnte leichter zunehmen vom Nutri
Was ich aber gerade bei kranken Tieren gerade sehr wichtig finde (Energie).
Oft ist es doch so, dass kranke Tiere eben nicht genügend fressen, schneller ermatten etc. Daher schadet ihnen Nutri, somit Energie in dem Sinne, ja auch nicht. Und dann werden sie davon halt etwas dicker: Das schafft dann ein Notfallpölsterchen auf den Hüften für eine neue Erkrankung.


Lumi *die lieber leicht pummelige-nicht verfettete!- Mäuse hat als gertenschlanke*
 
Um zur Epilepsie zurückzukommen: ich hatte auch eine Maus mit Epilepsie, die gleichen Symptome: zucken, umfallen, verkrampfen, kurz wie tot da liegen, danach total verstört.

Mein TA meinte damals, Medikamente für Tiere wären für ne Maus zu stark dosiert, viel anderes könne man nicht machen.

Aber es gibt wohl verschiedene Verlaufsformen, je nach Häufigkeit und Stärke der Anfälle. Meine Smokey hatte immer wieder mal Anfälle, aber nie länger als 5 Sekunden (die Länge spielt wohl eine wichtige Rolle) und ist immerhin fast 2 Jahre alt geworden, ohne dass sie sonst irgendwie eingeschränkt war oder ich daran gedacht habe, sie einzuschläfern.
 
Hi und hallo

Das Alter spielt nur bedingt eine Rolle bei dieser Krankheit.
Es ist möglich, das beispielsweise Kinder epileptische Anfälle bekommen und im Erwachsenenalter nie wieder einen Anfall erleiden.
Ebenso geht es auch anders herum. Wieder andere leiden von Anfang bis Ende permanent an Anfällen.

Mit verschiedenen Barbituraten kann man das recht gut in den Griff kriegen. Allerdings wird das bei Mäusen (zu klein) ein Ding der Unmöglichkeit, diese doch sehr starken und in falscher Menge sehr gefährlichen Substanzen zu verabreichen.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Ketogene Diät (viel Fett, wenig Kohlenhydrate / Eiweiße). Hier zeigten sich durch Studien gute Chancen die Anfallhäufigkeit deutlich zu mindern. Leider wird so eine Ernährung wohl bei Mäusen auch nicht durchsetzbar sein.

So ein Anfall zieht dem Körper Unmengen an Energie. Wenn sich die Muskeln verkrampfen, dann brauchen sie Energie und das schwächt.
Wir haben einen an Epilepsie erkrankten Rüden. Der ist auch ziemlich kaputt und mitgenommen, wenn er mehrere Anfälle hatte (Abstand ca. 24 Stunden), was alle paar Wochen geschiet.
Wenn er nur einen Anfall hatte und mehrer Tage zwischen den Anfällen waren, dann steckt er das auch besser weg.
Hier muss man unbedingt das Alter des Tieres berücksichtigen. Je älter, um so schlechter stecken die Tiere das weg.

Meine Smokey hatte immer wieder mal Anfälle, aber nie länger als 5 Sekunden (die Länge spielt wohl eine wichtige Rolle) und ist immerhin fast 2 Jahre alt geworden, ohne dass sie sonst irgendwie eingeschränkt war oder ich daran gedacht habe, sie einzuschläfern.

Epilepsie ist auch kein zwangsläufiges Todesurteil. Auch menschliche Epileptiker können sehr alt werden.

(die Länge spielt wohl eine wichtige Rolle)
Ja, es gibt des Status Epilepticus. Das ist ein ganz langer Anfall, oder mehrere Anfälle in Serie. Hier können sehr starke Hirnschädigungen (lang andauernden elektrischen Entladungen der Nervenzellen) entstehen oder auch zum Tode führen. Beim Menschen kann dieser Status so weit führen, das man die Person in ein künstliches Koma versetzen muss, wenn andere Behandlungen nicht helfen sollten.

Leiden ist relativ. In der Zeit eines Anfalls ist das Hirn für Empfindungen eigentlich "abgeschaltet" und spürt auch nichts. Etwas tun kannst du absolut nicht. Höchstens bei einem Status Epilepticus das Tier zu Euthanasieren. Ich bezeifel allerdings, das eine Maus diesen Zustand lange aus eigener Kraft überleben würde, bis du es zu einem TA schaffst.

Grüße
lucky
 
Erlösen ist halt immer so eine Sache. Bei unserem Rüden sehe ich auch nicht gerne zu, wenn er seinen Anfall bekommt. Das ist nicht schpn und nimmt sowohl mich, als auch meine bessere Hälfte emotional sehr mit. Hätte mir früher nie wirklich vorstellen können, wie sehr es uns belasten würde.
Da denkt man schnell mal nach, das Tier zu erlösen. Ehrlich, das hatten wir auch diskutiert, als der Rüde bis zu drei Anfälle pro Tag über 3 Tage hatte.
Zum glück hat er keine Hirnschäden davon getragen und ist durch sein Alter (2,5 Jahre) in einem ALter, wo er diese "Serie" körperlich leichter verkraften kann.

Über eine "Erlösung" würde ich auch bei der Maus erst dann nachdenken, wenn das Tier offensichtlich massiv heringeschädigt ist, oder halt diesen ganz großen Anfall "Status Epilepticus" hat.
Dies Diazepam, was ich vorher genannt hatt für den Notfall (Status Epilepticus) wird sicherlich die Maus direkt töten, da man es nich in so kleine EInheiten abmessen kann, die eine Maus vertragen würde.

Wenn einer erzählt, Epilepsie auf Homöopatischen Wege heilen zu können, ist das blödsinn. Das hilft nicht. Wer auf so eine Behandlung setzt, hat ereits verloren.

Bei Mäusen, die durch einen epileptischen Anfall aufmerksam geworden sind, bleibt einfach nur die Hoffnung, das diese Anfälle nur alle Jubeljahre auftreten oder halt auch nie wieder. Mehr ist wohl leider bei Mäusen nicht zu machen.

Grüße
lucky-strike
 
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