Eure Erfahrungen mit Böckchengruppen

Binchen

Mäusologie-Meister*in
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Hallo,
wie hier bestimmt auch noch einige aus dem Forum beschäftigt mich die Haltung unkastrierter Böckchen.
Ziel ist in diesen Thread objektiv zu bleiben und einfach mal ERfahrungen der Halter zu sammeln.
Wie alt waren die Böcke als es zu ernsten Streitigkeiten kam- falls dies der Fall war?
In was für Käfigen wurden sie zu dem Zeitpunkt gehalten? Wurde das streitauslösende Böckchen später noch erfolgreich zu einem anderen unkastrierten Bock vergesellschaftet oder wie wurde weiterhin verfahren?
Gab es Tote? Oder lebten die Jungs friedlich bis an ihr Lebensende?

Zur Zeit habe ich 2 Gruppen, eine 5-er Gruppe, alle zwischen 5 und 7 Monaten alt und eine 2-er-Seniorengruppe mit 1J 8Mon bzw. 1J 10 Mon.. Bei beiden Gruppen herrscht Frieden zwischen den Herren. Es gibt weder Streitigkeiten, die ich beobachten konnte - mal von der Rangordnungsfeststellung nachdem sie geschlechtsreif wurden, abgesehn.
Sie schlafen alle in einem gemeinsamen Nest, kuscheln zusammen und putzen sich. Gerade lebt die 5-er Gruppe auf 100 mal 50 mal 70 cm zusammen (mit Etage).
Die Senioren leben ein bisschen beengter, aber sie schlafen und fressen fast nurnoch.
Bei mir konnte ich nur einmal Streitigkeiten feststellen. Sam war damals ca. 5 Monate alt und vertrug sich plötzlich nichtmehr mit den anderen Böckchen der Gruppe ( 6 Böcke mit ihm auf 2mal 66mal 68 und 56 mal 30cm Etagen-> für bis max. 9 Mäuse). Es gab keine Toten und auch keine großen Verletzungen- er jagte alle anderen Böcke durch den Käfig und sie mussten ihm der REihe nach immer wieder die Kehle darbieten. Daraufhin trennte ich ihn von der Gruppe und versuchte ob er sich mit einem anderen unkastrierten Männchen (aus der Zoohandlung damals) vertragen würde. Es funktionierte und die beiden waren ein Herz und eine Seele- sie lebten auf ca. 80 mal 40cm Grundfläche mit noch einer kleineren Etage. Leider verstarb sein Kumpel nach wenigen Monaten und SAm stand wieder allein da. Die Versuche ihn wieder in die alte Gruppe zu integriern schlugen fehl und so entschloss ich ihn mit 12 Monaten kastriern zu lassen, damit er einen schönen Lebensabend bei den WEibchen verbringen konnte. Dummerweise überlebte er die Kastration nicht...
Aber mal von der Ausnahme abgesehn kam es nie in insgesamt 3 Jahren Böckchenhaltung zu Streitigkeiten oder rätselhaften Todesfällen.

Vielen Dank dass ihr eure ERfahrungen preisgebt, da Böckchenhaltung ein doch heikles Thema ist. Vielleicht können wir so neue ERkenntnisse gewinnen.

Liebe Grüße, Binchen
 
Hallo,
Bei mir hat bisher keine Variante dauerhaft funktioniert. Das einzige was in 3 Ausnahmefällen klappte war ein unkastriertet mit einem kastrierten. Und einemal hatte ich eien "halbkastrierten". Bei ihm lag ein Hoden innerhalb. Der war auch eine sehr nette Maus.
Aber nichtmal in dieser Zusammensetzung kann ich behaupten, dass es eine sichere Konstellation war, weil es auch in mehreren Fällen schief gegangen ist.

Ich hatte schon so ca. 60 Böcke hier. Ich habe nicht alle behalten, viele waren nur zur Kastration da, andere wurden vermittelt und waren es schon.

Reine Bockgruppen funktionierten nie. Das ging gut, bis die Tiere ca. 3, max. 4 Monate alt waren. Dann flogen die Fetzen.

Die Gehege waren sehr unterschiedlich. Nach den Erfahrungswerten (eigenen Erfahrungswerten, ich glaube bei der Anzahl von Böcken kann man davon schon sprechen) ging es am besten sie bis zur Kastration auf kleinem Raum mit sehr wenig Inventar und nur sehr dezentem Reinigen zu halten.
Ich hatte mal eine Böckchengruppe, Brüder, die zu 6. einen 100er Käfig hatten. Dies ging verhältnismäßig lange gut, aber da hats dannauch irgendwann geknallt. Da haben wir im Endeffekt 2 rausgefischt, kastrieren lassen und zu Mädels.
Die anderen 4 haben sich dann noch ca. nen Monat vertragen und dann mussten die auch unters Messer.
Ich hatte schon viele Geschwister und kann nun nicht gerade sagen, dass die untereinander friedlicher sind als Mäuse aus verschiedenen Familien.

Böckchenvergesellschaftungen haben noch nie funktioniert, Böckchen mit ganz kleinem 4 Wochen alten Mini haben schon auf Zeit geklappt, aber sobald der Zwerg dann geschlechtsreif und Machomäßig wurde wars da auch vorbei.

Das sind meine Erfahrungswerte.
Fazit: Ich hatte schon sehr viele Böcke hier, es hat nie funktioniert, früher oder später kam es zu handfestem Zoff.
Es hätte vielleicht bei manchen geklappt, wenn ich sie ihr lebenlang auf kleinem Raum gelassen hätte, was ich aber nicht wollte, da ich ihnen riesige Volieren bieten kann.

Erfahrungswerte mit Kastraten: Nach einer gewissen "Hormone-haut-ab" Zeit sind fast alle meine Kastraten zu den liebsten,sozialsten und freundlichsten Mäuse geworden. Sie leben/Lebten in Gruppen mit Mädels, teilweise als "Hahn im Korb", teilweise mit ihren Brüdern, was auch sehr gut klappt.

Und da ich gerade schonmal bei den Kastratenerfahrungen bin ;). Meine Tierklinik hat mir bisher 50-60 Mäuse kastriert. Davon sind 2 gestorben. Einer von den beiden ist nicht mehr aufgewacht, einer war nachher zu schwach. Aber wie bei jeder OP gibt es ein Restrisiko, das man eben in kauf nehmen muss, wenn man sich dafür entscheidet.
Aber ich glaube das würde eher in einen anderen Thread gehören. Den haben wir doch auch gerade...

Ja, soweit zu meinen Erfahrungen mit Böcken.

Lieben Gruß
Anne
 
Hallo,


ich habe in 9 Jahren Farbmaushaltung keinen einzigen Fall erlebt, in dem unkastrierte Böcke ihr Leben lang friedlich zusammen lebten. Es kam IMMER zu Aggressionen, meistens zwischen 8 Wochen und 12 Wochen. Aber in anderen Fällen fingen die Jungs schon mit 6 Wochen an zu zoffen. Ich lasse Böcke daher immer kastrieren. Denn natürlich kann es für einige Wochen oder gar Monate gutgehen, aber ich rechne für jedes Tier von Anfang an mit ca. 2 Jahren Mausleben und nicht mit wenigen Monaten. Und es kann auch nach über einem Jahr noch krachen, und dann sind manchmal Böckchen zu alt zum Kastrieren, und dann wird es richtig schwierig, sie noch zu vergesellschaften.

Ich hatte schon viele Böcke, die auf ihre Kastration warteten, bis dahin aber ein Mindestgewicht bzw. Mindestalter erreichen mußten (ich halte es mit 30 g / ab 8 Wochen, wenn die Hoden gut entwickelt sind, bei Mickerlingen muß man manchmal länger warten) und die sich in kleinsten Käfigen gezofft haben. Manche Böcke gehen sich in einer TB von 30 cm Kantenlänge an die Kehle.

Ich habe erwachsene Böcke gesehen, die miteinander vergesellschaftet wurden, indem sie tagelang in die kleinste Fauna-Variante gesperrt wurden, total zerbissen... *seufz* Aber der Halter war der Ansicht, das sei schon ok und normal so. Eine VG mit geschlechtsreifen unkastrierten Böckchen funktioniert nie.

Manchmal funktioniert es, ein ganz junges Babyböckchen von 26 bis 28 Tagen (ab 30 Tagen geht es meist gar nicht mehr) mit einem erwachsenen Bock zu vergesellschaften, der vielleicht zu alt ist und nicht mehr kastriert werden kann. Aber auf jeden Fall muß der Babybock dann später kastriert werden, wenn er alt genug ist. Friedlich würden die beiden nicht bleiben.

Aber auch hier muß man extrem vorsichtig sein und erkennen können, wann man eingreifen muß. Ich habe selbst erlebt, daß beim Versuch, Babyböcke zu nur wenig älteren zu vergesellschaften, eines der 4-Wochen-alten Babyböckchen totgebissen wurde - aus dem "Nichts" heraus, da die VG geklappt zu haben schien.


er jagte alle anderen Böcke durch den Käfig und sie mussten ihm der Reihe nach immer wieder die Kehle darbieten.

Das ist mißinterpretiert. Wenn Mäuse sich unterwerfen, präsentieren sie einem anderen nicht die Kehle. Hunde tun das, Farbmäuse nicht. Eine Maus, die sich unterwirft, duckt sich und bietet dem anderen Kopf und Rücken zum Putzen. Sie macht sich also klein und legt sich manchmal sogar hin oder schiebt sich gar unter die andere Maus, um noch nachdrücklicher zum Putzen aufzufordern. Eine Maus, die sich aufrichtet und die Kehle zeigt, unterwirft sich nicht, sondern verhält sich im absoluten Gegenteil selbst aggressiv: das Aufrichten ist eine Kampfgeste, keine Unterwerfungsgeste. Mäuse richten sich dann auf und boxen manchmal sogar kurz mit den Vorderpfoten. Dabei wird meist auch laut gequietscht. Meistens eskaliert die Situation dann und es kommt zum Kämpfen und zu ernsten Beißereien.


Fazit: Ich hatte schon sehr viele Böcke hier, es hat nie funktioniert, früher oder später kam es zu handfestem Zoff.
Es hätte vielleicht bei manchen geklappt, wenn ich sie ihr lebenlang auf kleinem Raum gelassen hätte, was ich aber nicht wollte, da ich ihnen riesige Volieren bieten kann.

Erfahrungswerte mit Kastraten: Nach einer gewissen "Hormone-haut-ab" Zeit sind fast alle meine Kastraten zu den liebsten,sozialsten und freundlichsten Mäuse geworden. Sie leben/Lebten in Gruppen mit Mädels, teilweise als "Hahn im Korb", teilweise mit ihren Brüdern, was auch sehr gut klappt.

Das unterschreibe ich, bei mir ist es ebenso.

Bei mir haben alle Böckchen die Kastration überlebt.

Nach der Kastration gibt es keine Jagden, es gibt keine Beißereien. Es gibt keine andauernden Rangordnungskämpfe oder ähnliches. Eine Gruppe aus Mädels und Kastraten ist meistens sehr ruhig. Manchmal hat man eine zickige Chefin, die die anderen zB kurz vom Futter vertreibt (in der Regel ist das ranghöchste Tier ein Weibchen, wenn Kastraten dabei sind, ergibt sich manchmal eine "Doppelspitze" aus einem der Jungs und einem der Mädels), aber in harmonischen Gruppen gibt es ansonsten gar keine Jagden, geschweige denn Verletzungen.

Es liegt in der Natur männlicher unkastrierter Farbmäuse, untereinander aggressiv zu sein. Sie verhalten sich ihrer Art gemäß, wenn sie zu anderen Böcken aggressiv sind.
Selbst in Versuchslaboren werden Böcke einzeln gehalten, wenn sie nicht in Zuchtpaaren sitzen, weil sie sogar in den winzigen Makrolonwannen aggressiv untereinander sind.

Generell empfehle ich keine Haltung von unkastrierten Böckchen. Leider habe ich häufiger Böcke von anderen Haltern oder TH-Bockgruppen erlebt, die an Bißwunden verbluteten, weil die Verletzungen falsch eingeschätzt wurden (eine Maus hat ein Gesamtblutvolumen von ca. 5 ml, schon 1 ml Blutverlust kann lebensbedrohlich sein) oder die später an Sepsis verstarben, weil Verletzungen nicht als ernst erkannt wurden. Auch Abszesse durch permanente Bisse an dieselbe Stelle habe ich an Böckchen schon erlebt (meisten beißen sie einander in den Rücken/den Hintern, oft auch direkt in den Hoden).

Ich habe noch nie erlebt, daß unkastrierte Böckchen länger als wenige Monate friedlich waren, wenn man sie einer Mindestmenge an Platz gehalten hat. Und selbst wenn Jungs bis zur Kastration so halbwegs friedlich waren, waren sie doch noch weitaus unruhiger, als eine Kastraten- oder Weibchengruppe es ist.

Liebe Grüße,
Wibke
 
Last edited:
Huhu!

Im November 2006 wurden bei mir acht Mäuseböckchen geboren. Sie sind seit ihrer Geburt zusammen und noch nie getrennt gewesen. Inzwischen sind es leider nur noch sechs, da zwei einen tödlichen Schlaganfall erlitten haben... *traurig*

Sie leben auf einer Fläche von 80 x 80 x 50 cm (mit einer Volletage 80 x 50 cm) und vertragen sich sehr gut. Sie kuscheln und spielen zusammen. Sie fressen aus dem gleichen Futternapf und trinken aus derselben Flasche. Ihr Lieblingsplatz ist die Hängematte, wo sie sich dann zu sechst über-, unter- und nebeneinander stapeln. :D

Meine Böckis haben eine normale Gehegeeinrichtung, bis Ästen, Röhren, Häuschen, Hängematten, Seilen, Steinen usw. Nur ein Laufrad hat bisher einen kleinen ernsten Streit ausgelöst, weshalb ich keins mehr hineinstellen werde.

Ab und zu haben sie kleine Meinungsverschiedenheiten, aber das ist nichts Großartiges. Es überschreitet die Maße einer normalen Meinungsdiffernz nicht; es sind keine Revierkämpfe. Es geht dann um sowas, wie, wer die Kolbenhirse mitnehmen darf (Kolbenhirsetauziehen :D ) oder wer zuerst das Leckerli aus meiner Hand nehmen darf. Sie sind einfach nur verfressen. ;-)

Ich würde aber niemals einem Anfänger zur Böckchenhaltung raten, da man doch die ein oder anderen Dinge beachten muss (Turnus zum Saubermachen; was zuerst saubermachen; welche Einrichtung usw.).

Wenn jedoch jemand bereits unkastrierte Böckchen hat, würde ich ihm versuchen so gut wie möglich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und es zunächst ohne Kastration probieren.

Wenn meine Jungs das nächste Mal in der Hängematte pennen, dann mach ich ein Foto (quasi zu Beweiszwecken). :D

Hoffe, dass sich noch viele andere zu Wort melden, die gute Erfahrungen mit der Böckis-Haltung gemacht haben (diejenigen, die ich meine, werden es schon wissen ;-) ).

Zu Beginn 2006 habe ich übrigens einen Farbmausbock, der aus einer Zooladenschwangerschaft als einzelner Bock übrig geblieben war und zu mir kam, kastrieren lassen wollen. Er hatte eine Narkosemittelallergie und starb direkt nach der Gabe des Narkosemittels. *traurig*

Mäuse halte ich seit ca. vier Jahren; seit zwei davon Böckchen (bis September 2006 paarweise; also zu zweit; danach meine 8ter bzw. 6er Gruppe).

LG Kinsella
 
Last edited:
Bei mir sind noch keine 60 Böcke durch gegangen, meine Fälle waren aber immer ähnlich.
Zur Geschlechtsreife gab es Klopperein mit allem darum und dran und keiner der Böcke wollte nachgeben. Gerade die Babys von Zora waren da ziemlich böse.
Nach der Kastration waren es die liebsten Kerle. Leider starb mein Bärchen nach der Op, weil er das Fressen eingestellt hatte.

Die Schlaumauskerle, die ich von Nebli bekommen habe, haben sich sogar bei der TA in der Mini-Transportbox (25*15) noch geprügelt. Heute gibs ab und an noch ein paar Differenzen, aber sie leben friedlich zusammen mit 8 Weibern.

Whistler den ich beim Abholen von 6 Weibchen (für Avinja) bei einem Kerl, allein sitzend in einem Mini-Knast vorgefunden hatte, wurden von seinen Brüdern blutig gebissen, was ihm die Einzelhaltung eingebracht hatte.
(Die Jungs haben in einem 80 iger Aqua mit Haus und Futter gelebt und hatten nicht mal Heu, aber bei allen hab ich Bisswunden gefunden.)
Whistler wurde übrigens mit Lungengeräuschen zur Kastration gegeben und hat es überlebt, weil meine alte TA einfach kastrieren konnte.
Heute lebt er glücklich mit zwei Labormäusen.

Meine drei Stachelmauskerle hatten sich auch übelst gefetzt und blutig gebissen, einer starb in Gesellschaft von Farbmäusen. die beiden anderen leben heute kastriert in ihrern eigenen Mädelsgruppen. (Einer bei mir, einer bei Sara.) Da kamen die Streiterein auch von heut auf morgen und in voller Heftigkeit.

Bei mir hat sich auch ein Brüderpaar in einem 60iger Aqua gefetzt, sie mussten getrennt werden, weil es so schlimm war. Beide waren damals knapp 8 Monate alt.

Erfahrungen mit Kastraten und Bock-WGs habe ich keine, Halbkastrierte hatte ich zum Glück auch noch nicht.
Bei mir haben sich bis jetzt immer nur Farbmausbrüder geprügelt und gefetzt.
 
Ich hatte insgesamt bisher nur 9 eigene Böcke zu verschiedenen Zeiten gehabt (2er Gruppe Brüder, 4er Gruppe Brüder und 3er Gruppe Brüder) und 3 nur zum kastrieren hier... aber auch bei mir ist es immer gleich abgelaufen, manchmal heftig und manchmal weniger heftig.

Die verschiedenen Böcke und hinterher Kastraten habe ich nie miteinander Vergesellschaftet, alle haben eigene Mädels bekommen, in getrennten Gruppen.

Die 4er und die 3er Gruppe haben sich teilweise die Schwänze und Bäuche blutig gebissen vor und wenige Tage nach der Kastration. Ich habe nur ganz grob die Pipiecken gesäubert ansonsten gar nicht, denn bei jeder Veränderung gab es Raufereien und sie lebten nur in einem 60er Aqua - ohne Inventar, denn sonst hätte es mit Sicherheit Tote gegeben.
Die 3er Gruppe musste leider sogar noch kleiner sitzen, weil sie sich sonst umgebracht hätten, da war mancher Zank schon lautlos...sie hatten sogar nur einen Wassernapf, denn man(n) muss sich ja um alles kloppen :rolleyes:

Nunja, Wochen nach der Kastration sind es die liebsten Wesen und können kein Wässerchen trüben, Harmonie pur. Alle haben dann Mädels bekommen und leb(t)en glücklich bis zu ihrem Lebensende.

Zur Zeit habe ich 7 Cuxs-Kastraten in einer Weibergruppe und die Kerle sind sowas von nett zu einander und zu den Mädels.
 
So, dann bin ich mal so frei... :D

Ich habe jetzt seit fast 17 Jahren Farbmäuse. Da bei mir in dieser Zeit mehrere 1000 Tiere durchgegangen sind, erlaube ich mir mal ein paar statistische Behauptungen.

1. In mindestens 95% aller Fälle gehen Bockgruppen irgendwann schief. Bei vielen kracht es schon früh ab 6 - 12 Wochen, bei manchen erst nach 1,5 Jahren. Und dann hat man die Arschkarte, weil DANN alte Mäuse kastrieren ist nicht. Deshalb würde ich keinem Anfänger oder unbedarften Liebhaber raten, sie unkastriert zu lassen, wenn auch nur die geringste Unruhe in der Gruppe ist (die ein Anfänger meist gar nicht bemerkt).

2. Von den braven 5% sind 4% auffallend unruhigere Gruppen als vergleichbare Kastratengruppen. Wirklich harmonisch ist das letzte %, die sich heiß und innig lieben. Und Unruhe ist im Endeffekt Streß und damit lebensverkürzend.

3. Böcke lieben sich gleich oder gar nicht. Die Chance, daß eine Vergesellschaftung unkastrierter Böcke gut geht, liegt irgendwo bei 1%. Wer will auf das eine Prozent vertrauen? Was, wenn es nix wird?

4. Kastrationen sind ein Risiko. Wie groß dieses Risiko ist, hängt vom TA ab. ich hatte TÄ, da sind 90% verstorben und ich hatte welche, da sind von 300 einer verstorben. Statistisch gesehen ist das Risiko eher klein und in jedem Fall zu verantworten, wenn man den TA sorgfältig wählt.

Wer unbedingt unkastrierte Bockgruppen will (gibt´s sowas überhaupt? *grübel* ), der soll in die TH gehen und dort alte, unkastrable Tiere rausholen. Wer junge Tiere hat, sollte sie kastrieren lassen, wenn er die Situation nicht mehr beherrscht, wenn es kracht - was für über 90% der Maushalter gilt...

Die beschriebenen Fälle sind keine Ausschließlichkeit, gelten aber für die deutliche Mehrheit der Fälle.
Wer sich Böckchenhaltung schön reden will, der kann das tun. Ich kann´s nicht verhindern. Aber, daß er/sie damit an der Realität vorbei schießt, läßt sich dann genauso wenig ändern...



Angelus
 
ich hab im Januar eine zweiergruppe böckchen aus leipzig bekommen. alter geschätzt 9 monate.
sie haben sich sofort nach dem einzug so sehr gezofft, dass ich jegliches inventar entfernen musste und die kastra vorgezogen habe. sie haben dann mit streu, heu, futter und wassernapf gelebt.
inzwischen leben sie glücklich mit mädels zusammen.

Ende februar dann die nächsten zwei(cux). Mitte januar geboren, also wenige wochen alt. sie haben sich sogar in der transportbox gezofft, lebten ebenso wie die leipziger oben und haben sich auf dem weg zur kastra(mit 7 oder 8 Wochen) in der transportbox blutig gebissen. hat ihnen nichts mehr genützt, sie leben nun ebenfalls friedlich mit mädels zusammen.
 
Neben den schon von Nebli genannten Böcken, die zeitweise auch hier lebten, habe ich noch eine 3er-Brüder-Gruppe und diverse einzeln eingetroffene Tiere gehabt.

Die drei Brüder lebten bis zum Erreichen des Kastragewichtes in einer halbwegs eingerichteten Duna. Waren zwar zickig, aber bissen sich nie blutig. Dafür fingen sie an sich zwangszuputzen, was sich aber nach der Kastra und dem dadurch weniger werdenden Stress schnell wieder legte. Nach ihrer Quarantäne lebten sie friedlich mit Mädels zusammen und wurden etwa ein Jahr später mit bereits ebenfalls lang kastrierten Herren unter größter Vorsicht vergesellschaftet. Ohne Probleme.

Dann gab es da noch Bogus, meinen Langhaar-Micker-Bock. Bedingt durch Atemwegsprobleme wurde er nie kastriert, war sich seiner Männlichkeit aber auch nie bewusst und roch nicht mal nach Bock. Er lebte zunächst mit einem Kastraten zusammen, wozu im Verlauf noch ein Babybock kam. Dieser wurde aber schnell aufmüpfig und ließ den "Großen" keine Ruhe mehr. Nach erfolgreicher Kastration war aber auch er wieder friedlich und die Dreierwg konnte so weiter bestehen. Mittlweile sind die beiden ersten Mäuse tot und der letzte Kastrat lebt glücklich mit Mädels zusammen.

Zuletzt dazu kamen zwei einzelne Schlaumausböcke unbekannten Alters und anderen Mäusen gegenüber ungenießbar. Der eine wurde im Anschluss an die Kastration mit zwei Vielzitzenmäusen vergesellschaftet um wenigstens ein gewisses Maß an Sozialkontakt zu gewährleisten und bekam anschließend auch weibliche Gesellschaft mit der er zunächst gar nichts anzufangen wusste. Nach weiterem "Hormonausstinken" wurde er dann aber erfolgreich mit weiteren Kastraten (siehe oben) und auch Mädels vergesellschaftet.

Der zweite bekam drei Mädels, über die er sich tierisch freute, wurde vermittelt und lebt auch heute noch glücklich mit ihnen zusammen.

Mein persönliches Fazit also: Böcke gingen nie miteinander und nur in Ausnahmefällen mit Kastraten, Kastraten untereinander hier immer problemlos.

Lieben Gruß,
Sarah
 
Auch wenn ich nicht weiß, wen genau Kinsella gemeint hat, werde ich mal mitmischen.

Ich hatte schon einige reine Gruppen unkastrierter Böcke. War bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein ziemlicher Kastrationsgegner. Zum einen aus persönlichen Gründen (und ich finde den Gedanken an eine Entmannung auch heute noch äußerst gruselig), zum anderen war ich der Meinung, eine kastrierte männliche Farbmaus könne unmöglich noch ein artgerechtes Leben führen. Und zum dritten war ich überzeugt, man müsse es nur richtig anstellen, dann würden sich auch fertile Kerle ein Leben lang vertragen.

Irgendwann musste ich es dann aber einsehen: es geht nicht. Wie sehr man sich auch bemüht, welche Tricks und Kniffe man anwendet - irgendwann kommt es zum Streit.
Reine Brüdergruppen, die ein Leben lang zusammen saßen - fangen Streit an. Böcke, die im fertilen Zustand nie in Kontakt zu Weibchen kamen, nicht im gleichen Zimmer wie die Weibchen stehen und auch über den menschlichen Versorger nie mit Damenduft konfrontiert wurden - zoffen sich. Fertile Böcke auf engerem Raum - ist keine Lebensqualität, und selbst auf engem Raum mit minimaler Einrichtung gibt es Usurpatoren, die die Gruppe unterjochen. Und selbst wenn die Männer-WG einigermaßen stabil ist - bleibt sie das nicht auf Dauer.

Stabile Farbmausböckegruppen sind möglich, solange innerhalb der Gruppe eine Art "Gleichgewicht der Kräfte" herrscht. Dabei kann es einzelne Tiere geben, die deutlich subdominant sind, solange die Rangspitze aus mehreren exakt co-dominanten Böcken besteht. Aber der Zustand von Mäusen kann sich sehr schnell ändern. Da reicht eine Erkältung, ein Anflug von Myco, ein Tumor - alles Erkrankungen, die bei Mäusen schnell und leicht auftreten.
Und schon haben sich die Dominanzverhältnisse der Rudelspitze verändert. Und sobald ein Bock die Chance hat, sich über seine fertilen Co-Böcke aufzuschwingen, nutzt er sie. Kompromisslos.

Mag sein, dass eine Bockgruppe eine ganze Weile stabil besteht - der Fall ist äußerst selten, aber es kommt statistisch eindeutig vor. Irgendwann kommt es aber auch in solchen seltenen Gruppen zu Dominanz-Verschiebungen, seit es durch krankheit oder schieres Alter. Und plötzlich steht man vor einer betagten Gruppe fertiler Böcke, die sich auf ihre alten Tage doch noch an die Kehle gehen. Das kann nicht nur passieren, das passiert ganz sicher. Und dann hat man ein Problem: kastrieren, in hohem Alter? Unter der Option, die nun zerstrittenen Böcke ohnehin nicht wieder miteinander vergesellschaften zu können? Separieren? Und was dann? Aus einer Gruppe macht vier, fünf, sechs? Und dann braucht man ja auch wieder neue Kameraden für die Greise.
Genau das sollte (wie selbst ich inzwischen eingesehen habe) Mensch für sich und für seine Tiere vermeiden.

Das Fallbeispiel, das mir seinerzeit diese Situation mehr als verdeutlicht hat, will ich hier noch berichten:
Die Fotos meiner Jungs hab ich ja schonmal vorgestellt. Die ursprüngliche Gruppe war noch etwas größer, fertil (unkastriert), verschieden alte Böcke, aus verschiedenen Würfen, nach und nach vergesellschaftet. Zwei von ihnen, Pyrdacor und Death, sehr subdominant, darüber ein Mittelfeld und eine breite, co-dominante (aber darin sehr gemäßigte) Spitze. Das ging ein beachtliche Zeit lang gut. Keine Streitereien, die beiden Subdominanten wurden in Ruhe gelassen und bildeten ein Team, während Mittelfeld und "flache Spitze" friedlich interagierten. Gelegentliche Quengeleien um die besten Futterstücke waren das äußerste an Unfrieden. Die Böcke bewohnten zwei große Meerschwein-Käfige im Doppelstockbau, mit Etagen, Mengen an Einrichtung und Luxus.
Doch plötzlich schlug die Stimmung um. Innerhalb eines einzigen Tages avancierte Bellerophon, der sich bislang nicht einmal an Futter-Raufereien beteiligt hatte, zum aggressiven Despoten, erklomm mittels purer Gewalt die Rudelspitze, stürzte alle der bislang Co-Dominanten, und herrschte nun als Tyrann über das gesamte Rudel. Übertrieben? Oh nein, der bislang so sanfte Bellerophon war tatsächlich innerhalb weniger Stunden zum Gewaltherrscher geworden. Plötzlich hatte niemand außer ihm mehr irgendwelche Rechte. Die anderen Kerle saßen zunächst dicht in eine Ecke gedrängt beineinander. Jedesmal, wenn sich jemand aus der Ecke wagte, wurde er von Bellerophon mit Drohgebährden und heftigem Schwanzpeitschen zurück gejagt. War Bellerophon auf einer anderen Etage, trauten sie sich zögernd an Futter und Wasser. War er auf der selben Etage, wurde das sanktioniert. Und egal, wohin sie sich im Pulk verkrochen, seiner Meinung nach hatten sie kein Recht, gerade dort zu sein, und das ließ er sie spüren.
Ich hingegen dachte, ein einzelner Bock, der noch dazu so radikal vorgeht, könne diese Herrschaft nicht auf Dauer halten. Ich dachte, das würde sich wieder einrenken, er würde wieder absteigen, und die Gruppe hätte ihren Frieden wieder. Vielleicht würde er ein ganzes Stück absteigen und sich zunächst einmal zu den Subdominanten gesellen müssen, aber sei es drum, die Gruppe war auch zu den Schwachen immer friedlich gewesen, und die breite Spitze bestünde ja eigentlich immer noch in dieser Konstellation.
Es stimmt. Seine Herrschaft währte nicht lange. Ihr Ende hätte ich mir allerdings nicht träumen lassen.
Bellerophon wurde nach nur eineinhalb Tagen Tyrranei gestürzt. Innerhalb einer einzigen Nacht. Konzertiert, vom gesamten Rest des Rudels, von all denen, die er so rabiat unterdrückt hatte. Ich wünschte, ich hätte das in dieser Nacht mitbekommen. Dann hätte ich einschreiten können. So aber fand ich am nächsten Morgen einen komplett zerpflückten Bellerophon, das Hinterteil aufgebissen, ein Bein hinter sich her schleppend, der Schwanz mehr blutiges Anhängsel als Körperteil. Von dem stolzen Alpha war nichts mehr übrig, als ein zitterndes Bündel in einer Ecke. Er war nicht nur abgestiegen. Er war vernichtend geschlagen.
Und das betraf nicht nur ihn. Bellerophons kometenhafter Aufsteig und der darauf folgende "Staatsstreich" hatten die gesamte Rudelstruktur zerschlagen. Plötzlich gab es jede menge Anwärter auf den Posten des Alphas. Mit einem Schlag war jeder jedermanns Gegner, jeder versuchte, zu unterdrücken, wen er konnte, und sich dabei selbst so weit wie möglich aufzuschwingen, bevor er selbst wieder vor dem nächsten Emporkömmling das Feld räumen musste. Am schlimmsten hatte es die Subdominanten getroffen - Pyrdacor, Death und nun auch Bellerophon. Auf ihnen entluden sich sämtliche Aggressionen, die sich in der beständig wechselnden Rudelspitze aufbauten und nach unten hin vervielfachten. Sie waren Beißkissen und Fußabtreter in einem.
So friedlich die gruppe vorher gewesen war, so vollständig zerstritten war sie nun. Bürgerkrieg im Mäusekäfig.

Um es nicht so enden zu lassen, wie wir es aus leidigen Tierheim-Erfahrungen kennen, habe ich daraufhin die gesamte Gruppe kastrieren lassen. Einen anderen Ausweg sah ich nicht (na gut, einen schon, aber ihr Leben mit diesem Schrecken abzuschließen, fand ich inakzeptabel). Die drei Subdominanten, besonders der arg gebeutelte Bellerophon mussten sich vorher erst erholen. Selbst das ging nicht mehr in der Gruppe. Sobald Bellerophons Verletzungen einigermaßen geschlossen waren, noch bevor er sein Bein wieder richtig einsetzen konnte, ging er schon wieder auf Pyr und Death los.
Einige von ihnen haben die Kastration nicht überlebt. Bellerophon war nicht darunter; aber er hat sich nach seiner Kurzherrschaft und seinem tiefen Sturz nie mehr völlig erholt. Dass sich alle Überlebenden nach der Kastration wieder zusammengerauft haben, war wohl reines Glück. Einen großen Anteil daran mochte Rhazzazor getragen haben, der erst nach dieser Aktion bei der Wieder-Vergesellschaftung erstmals hinzu kam, und der sich ganz selbstverständlich als Alpha an die Rudelspitze setzte. Im Gegensatz zu Bellerophon war er ein zurückhaltender Herrscher. Er hat nie gedroht, nie gekämpft, sondern nur alle regelmäßig geputzt. Er brachte wieder Struktur und Ruhe ins Rudel.

Aber ich habe danach lange darüber nachgedacht, was den Böcken alles erspart geblieben wäre, hätte ich sie von vornherein kastrieren lassen. Ich hab es nicht abgesehen, und habe die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der es passierte, unterschätzt - das waren die Fehler.

Und damit mir die nicht mehr passieren, sind inzwischen n-1 meiner Böcke kastriert. Und leben friedlich und tatsächlich artgerecht (und ich denke auch, zufrieden) mit ihren Kumpeln und Mädels zusammen. Happy end? Zu einem hohen Preis.
 
nachtrag zu meinem Beitrag: die Böcke lebten in einem 50x30x30 cm Aquarium
 
Ich hab mit 2 Böckchen meine Mäusekarriere gestartet. Mussten auf 60*40 leben (ich wusste es nicht besser).
Sie haben sich seit der ersten Nacht bei mir gefetzt.
Im Alter von ca 3,5 Monaten war es richtig heftig. Der eigentlich dominante! Bock lag schwerst verletzt im Gehege. Er hat geblutet, evtl auch was bei der Jagd gebrochen (sehr humpelnder Gang). Böckchen getrennt.
Der Verletzte ist nur knapp dem Tod entkommen. Er ist bereits im Alter von 9 Monaten verstorben und musste sein Leben allein verbringen (Vergesellschaftungsversuch mit seinem Bruder schlug fehl).
Das übriggebliebene Böckchen war lange Zeit allein (wie gesagt, ich wusste es nicht besser). Er bekam dann Kastratenkumbels, wobei es sich um eine schwierige und durchaus stressige VG handelte.

Ich rate niemanden dazu. Man kann nicht einschätzen, wann es richtig knallt.
Jeder, der ein verbissenes, verletztes Böckchen gesehen hat, weiß, warum ich so empfinde.
 
ich hatte bisher 3x Böckchengruppen bei mir:

-erwachsener Bock, der mit seinen 4 Wochen alten Söhnen zu mir kam: sie saßen bis zur Kastra 6 Wochen später in einem 60er Hamsterknast mit 1 Haus
--->waren die ganze Zeit lieb und brav zueinander, und auch nach der Kastraquarantäne bei den Mädels waren sie immer die Ruhigen und Gemütlichen

-eine 6er Gruppe ausgewachsener Böcke, im TH haben sie friedlich in einem 80er (?) Aqua gelebt. Bei mir kamen sie in einen 50er Hamsterknast-da gabs sofort ernsthaft Zoff-daher mußten sie leider die 2 Tage bis zur Kastra auf 20x30 sitzen und selbst da gabs Gepiepse
---->nach der Kastra leben sie super friedlich in einer Gormvoliere-sind echte Gemütsmäuse

-eine 11er Gruppe Jungs, die mit 4 Wochen zu mir kamen-bis zur Kastra 8 Wochen später in einem 60er Hamsterknast mit einem Haus- ca. 1 Woche vor der Kastra fingen kleine Streitereien an, die zum Glück nicht eskalierten
---->auch sie leben mittlerweile friedlich mit Mädels zusammen-in der Gruppe machen eher die Mädels mal etwas Stunk
 
So umfangreiche Erfahrungen wie einige hier habe ich zwar nicht vorzuweisen, aber ich schreib´ trotzdem mal.
Bei uns zog im Januar eine Mäusefamilie aus dem örtlichen TH ein - Mama, drei Tanten und 8 Babies im Alter von 16 Tagen. Darunter waren 6 Böcke, die am 28. oder 29. Tag umzogen in einen 80x40x40 (LxBxH)-Käfig. Sie bekamen ein Klettergerüst, Holzröhren, einen Haufen Heu, ein Klo (das sie erfolgreich ignoriert haben) und ein schickes Häuschen. Lediglich auf ein Laufrad mussten sie verzichten, aber das kannten sie ja auch noch gar nicht. Sie stanken zum Himmel (und wir haben auch maximal die Pinkelecken gesäubert und sie ansonsten weiter stinken lassen), aber sie waren friedlich. Mit 7,5 Wochen konnten sie bereits kastriert werden, da sie ihr "Kampfgewicht" erreicht hatten, und bis dahin hatte es lediglich zwei, drei kleine Jagereien gegeben, die aber genauso schnell beendet waren, wie sie angefangen hatten. Raufereien oder gar Beißereien gab es glücklicherweise nicht. Alle Kerlchen hatten während dieser "Wir-warten-auf-die-Kastra"-Zeit friedlich übereinandergestapelt in ihrem Häuschen geschlafen. Nun war es ja so, dass Klein-Benny ein Mickerling war und nicht kastriert werden konnte. Also hockten fortan 5 Kastraten und ein "richtiger" Bock auf 80x40x40 und langweilten sich trotz reichlich Inventar zu Tode. Nach ca. 5 Wochen haben wir es dann riskiert und den Jungs die untere Etage unserer Voli (100x50xca.60) nebst kleiner Zwischenebene und dem um- und angebauten "Wir-warten-auf-die-Kastra"-Käfig zur Verfügung gestellt. Direkt über ihnen wohnten 13 Mädels... Die Jungs blieben superfriedlich, obwohl ja ein unkastrierter dabei war, und obwohl die Mädels nur durch eine Holzplatte von ihnen getrennt lebten. Als Benny dann im Alter von 4 Monaten starb, durften die 5 kastrierten Jungs zu den Mädels ziehen - heute leben sie dort glücklich und zufrieden und sind supersozial. Wenn´s Gezicke gibt, dann unter den Mädels...
Alles in allem also eine sehr positive Erfahrung - was aber möglicherweise auch daran liegt, dass die Kerlchen schon so früh kastriert wurden, dass sie überhaupt noch nicht richtig gemerkt haben, dass sie Kerlchen waren...
LG, 7of9
 
Eine meiner ersten Mäusegruppen waren 4 unkastrierte Mäuseböcke die auf 60x30x30cm lebten. Nach 4 Wochen waren es nur noch 2 Tiere, die anderen Beiden lagen tot/zerbissen im Aquarium.
Ich erkundigte mich also nach Alternativen und entschied mich nach langem hin und her für eine Kastration. Als es losgehen sollte, hatten sich die verbliebenen zwei Böcke bereits so sehr zerbissen das ein weiteres Tier verstarb. Ich ließ also das übrig gebliebene Böckchen (erfolgreich) kastrieren und so lebte er mit seinen Mäusedamen bis vor einigen Monaten bei mir bis er verstarb.

Ein weiteres unkastriertes Böckchenduo habe ich aus dem TH geholt.
Die Beiden haben sich schon in der Transportbox massiv gejagt und gebissen.
Die Zeit bis zur Kastration mussten sie in einer Makrolon leben, alles andere war zu groß für die Beiden. *seufz*

Die letzte Erfahrung die ich mit unkastrierten Böcken gemacht habe, war ein altes Duo. Die Tiere lebten seit jeher zusammen, als wir sie übernommen haben waren sie bereits 1 1/2 Jahre alt und gesundheitlich zu angeschlagen zum kastrieren. Die Beiden waren immer ein Herz und eine Seele - bis sie sich kurz vor ihrem 2. Geburtstag zerbissen haben. Sie haben sich nur noch gejagt und gemobbt, sogar im Hamsterknast.
Beide Tiere haben dann als letzte Möglichkeit für einen schönen Lebensabend Vielzitzenmäuse als artfremde Gesellschaft bekommen.

Auch bei den über 40 Cuxiböcken konnte man bereits früh erste Agressionen erkennen. Besonders die etwas älteren Tiere haben die jüngeren gejagt.
Ein Grund weshalb wir sie noch vor der "3-Monatsgrenze" kastrieren lassen mussten.

lg
Kathrin
 
Hi,
also ich hab zwar noch net viel Erfahrung, da das jetzt meine ersten Mäuse sind/waren: Wir haben 3 unkastrierte Böckchen bekommen. Alle 3 haben sich bestens verstanden - es gab nie Beißereien, Streit oder Stress..... .
Als dann das erste Mäusle gestorben war ging es eignetlich noch harmonischer bei den Zweien zu: die haben immer zusammen in ihrer Kokusnuss gekuschelt...und waren unzertrennlich! Was ich eigentlich sagen will ist, dass es bei uns NIE Probleme gab! Aber langsam glaube ich, dass wir einfach nur Glück hatten, dass sich die 3 sooo gut verstanden haben...

Lg Kate
 
Meine 2 Böckis warten derzeit auf ihre Kastration. Sie mögen schon etwa ein halbes Jahr alt sein. Hatte sie zuerst versucht mit meinem Einzelbock zu vergesellschaften, aber erstens hatte ich keinen blassen Schimmer oder gar Erfahrung und zweitens haben sie sich schlichtweg nicht vertragen - egal bei welchem Platzangebot. Die VG hab ich damit abgebrochen und war froh, dass die beiden Brüder-Böckis sich immer noch vertragen haben. Inzwischen hocken sie in einem 60er Aqua. In den letzten Wochen sind die Streitereien langsam angestiegen - ich hoffe, dass es nicht zu so einem ernsten Vorfall kommt, wie hier zum Teil beschrieben. Allerdings sind sie von vornherein eher liebe Mäusels. Ich habe das Gefühl, dass sich die Rangordnung gerade ändert oder geändert hat. Zuletzt sah ich, wie sie sich ärger als sonst gekabbelt hatten, ich wollte dann dazwischen gehn, aber es ging immer wieder los - jedoch keine Verletzungen, nur Rauferei. Der, der oben sein will, zeugt es dem anderen auf seine Art. :D Was bedeutet, dass er mal eben aufreitet, was ich bis dato auch noch nie gesehen habe. Gibt es das überhaupt? *grübel* Jedenfalls ist jetzt wieder mehr Ruhe. Es hat sich gezeigt, dass sie sich immer streiten, wenn etwas nur EINMAL vorhanden ist oder nur einen Eingang hat. Daher gebe ich immer 2 Häuser mit je 2 großen Öffnungen und lege 2 Häufchen Futter, mehr traue ich mir nicht. Um das Wasser streiten sie sich inzwischen nicht mehr (war auch nur ein hin- und hergeschubbse).

Fazit: Meine Mäusels sind lieb zueinander - bedingt. Ich mag nicht wissen was passiert, wenn einer mal nen Rappel bekommt. Zutrauen würde ichs beiden.

Zum Glück müssen die Kleinen nur noch ca. 1,5 Wochen mit Eiern rumlaufen. *schnippschnapp* ;-)
 
Hallo!

Hier die versprochenen Kuschelfotos aus der Hängematte meiner Jungs:

kuscheljungs003.jpg


kuscheljungs002.jpg

Die Bildqualität ist zwar nicht sooooo pralle, aber ich hoffe, man kann was erkennen. =)

LG Kinsella
 
Ich habe 2 unkastrierte Böckchen die ihr lebenlang zusammen leben ohne sich zu zoffen. Sie schmusen, schlafen zusammen, futteern friedlich gemeinsam nebeneinander und putzen sich gegenseitig. ES KANN ALSO FUNKTIONIEREN.

Wie fragt mich nicht. Liegt es daran das der eine in seinem alten zu Hause vermöbelt wurde und als ich ihn bekam den anderen dazu geholt habe und damals zu unerfahren war um zu wissen dass, das nicht gehen kann?

Hab einfach beide gleichzeitig in die neue Behausung gesetzt und mir nach und nach Sachen für sie geholt?! Liegt es daran das der eine 1-2 Monate jünger ist, ich weiß es nicht auf jedenfall lieben die beiden sich und wenn der eine kurz weg ist (hat vor kurzem ne Baytril Behandlung von der TÄ verodnet bekommen gehabt dafür musste ich ihn ja kurz rausnehmen um ihm das zu geben) da hat der andere schon geguckt wo er denn ist und ihn in der ganzen Behausung gesucht.

Aber sie leben jetzt seit fast 2 Jahren zusammen glücklich, zufrieden und ohne sich gegenseitig zu vermöbeln. Also unmöglich ist das nicht.

In diesem Sinne!
 
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