Habe mich auch schon auf verschiedene Seiten informiert.
*welcome*
Super, dass du dir schon mal ernstahfte Gedanken im Vorfeld machst!
Und nun zu deinen Fragen:
Wie ist denn euer Alltag so?
Sehr durchwachsen. Da ich sehr an den Tieren hänge, bin auch zwangsläufig stark mit ihnen beschäftigt, leider nicht nur im positiven Sinn. Wenn jemand krank ist, dann heisst es sofort handeln, da auch Zuwarten mehrerer Stunden bereits das Todesurteil für die Maus bedeuten kann. Allerdings sind Mäuse dermassen schwer zu diagnostizieren und therapieren, dass ich dann erst merke, wie hilflos ich eigentlich bin. Das Resultat ist bei ernsteren Erkrankungen also meist sehr traurig. Und zermürbend, weil ich eben nur beim Leid zusehen kann, oder sie einschläfern lassen muss. Und das ist für die Maus i.d.R. leider kein "ich weiss, du willst mir helfen und ich bin dir dankbar, dass du mich erlöst". Die versteht einfach nicht, was los ist. Oder doch und hat halt Angst, wer weiss das schon. Sei dir also darüber bewusst, dass Hilfs- und Machtlosigkeit, sowie viele traurige, auch teils unerwartet erschütternde Momente vorprogrammiert sind. Mäuse leben nun mal nicht sehr lange und viele sterben auch noch jung. Das gehört also dazu
Ebenso darfst du niemals eine Maus alleine halten, ich bin plane immer im Voraus und schaffe Gegebenheiten, welche der Maus dieses Schickal ersparen, zumindest so gut ich kann. D.h. für mich, dass ich immer "gezwungen" bin, weitere Mäuse anzuschaffen. Denn ich bringe es nichts über das Herz, die bestehenden Mäuse wegzugeben (die haben schliesslich auch "ihren" Menschen), es gibt für mich somit kein Entrinnen. Das geht immer weiter. Wenn du auch so ein Mensch bist, dann denk nochmal gründlich über die Anschaffung nach. Falls du da stärker bist, dann hast du schon mal ein Stück mehr "Freiheit".
Abgesehen von diesen herben Rückschlägen, ist der Mäusealltag sehr schön. Ich stehe auf, es gibt frisches Wasser und Leckereien, liebe Knopfaugen, Entertainment von den Mäusen. So ist das erste in der Früh etwas ausgesprochen Schönes. Beim Heimkommen dasselbe Spiel. Und vor dem Schlafengehen auch. Was halt völlig auf der Strecke bleibt sind längere Urlaube, da ich eigentlich meist eine Maus habe, auf die man besonders achten sollte, weil verhaltensauffällig / krank. Die überlasse ich dann keinem Sitter, bzw kenne ich niemanden in der Nähe, der mäusekundig genug ist. Aber das macht mir mittlerweile wenig, denn dafür bekomme ich ja etwas Unbezahlbares *Herz*
Im Gegensatz zu den Mäusen, die bekommen viel Bezahlbares. Merke dir, Mäusehaltung wird schnell teuer, wenn du nicht ständig im Garten oder Wald sorgfältig und sachkundig auf Beutezug gehen willst / kannst und du handwerklich nicht begabt bist, bzw nicht allzu viel zusätzliche Zeit hast. Meine Mäuse kosten mich monatlich ca 200 EUR. Da ist Futter dabei, Streu, ständig neue Spielsachen und Häuschen, leise Holzlaufräder mit Korkeinlage, selbiges bei den Drehtellern, usw. Das geht auch günstiger, aber dann ist der Aufwand halt grösser. So einen Korkdrehteller, auf dem mehrere gemeinsam Laufen können, ist allerdings kaum anders möglich, als ihn einfach zu kaufen, man kann also nicht alles kompensieren, was man ihnen schenken möchte, vor allem, wenn man Wert auf die Feinheiten legt. Denn sie legen definitiv Wert darauf, ansonsten spielen sie *beleidigt*
Der Mäusealltag bedeutet für mich also als einen festen Bestandteil in meinem Leben. Bei den alltäglichen Kleinigkeiten, finden die Mäuse Platz. Gehe ich Lebensmittel einkaufen, denke ich daran, was ich ihnen mitbringe. Schlafe ich mal auswärts, überlege ich x-mal, ob ich für alles vorgesorgt habe. Schalte ich den Fernseher an, achte ich darauf, dass es den Mäusen nicht zu laut ist. Spaziere ich in der Wohnung herum und sie schlafen, passe ich auf, dass sie nicht geweckt werden (kein Staubsaugen oder laute Musik, etc). Ist es heiss in der Wohnung, muss ich für Abkühlung sorgen (keine Klimaanlage, kein Ventilator, also nur passiv, bzw mit Kühlakkus, die gestaffelt inmitten des Raumes stehen), muss hingegen geheizt werden, darf die Heizungsluft nicht zu trocken sein, usw. Sie sind also fester Bestandteil von allem, es sind unzählige Feinheiten. Ich finde das sehr gut, immerhin kann man mit ein paar wenigen Prozent des eigenen Lebens nahezu hundert Prozent eines anderen Lebens glücklich machen.
Wie zutraulich sind eure Tiere?
Naja, da gibt es gravierende Unterschiede. Manche Mäuse sind grundsätzlich sehr nervös und misstrauisch, die holen sich Leckerli, viel mehr machen sie nicht. Andere Mäuse kommen direkt ans Gitter, rütteln daran oder schlagen mit dem Schwanz dagegen und erwarten dann Unterhaltung. Unterhaltung heisst Leckerli, *Fang-den-Finger* spielen, Nistmaterial anbieten aber nicht kampflos hergeben, usw. Evtl noch vorlesen, oder dezente Musik spielen, solche Sachen halt. Maus ist mEn nicht einfach zu unterhalten, denn sie hat nicht immer auf die selben Sachen Lust. Da gibts kein Stöckchen holen oder Bauchi kraulen, die machen es einem schon schwieriger
Aber eines haben bisher alle mir bekannten Mäuse gemeinsam gehabt:
Sie entscheiden, ob, wann und wie. Heisst also, die Maus kommt auf die Hand, wenn sie das will. Ich darf nicht hingreifen, ohne, dass sie es vorher signalisieren. Mache ich es trotzdem -> *Keule*
Woher bestellt ihr euer Futter oder mischt ihr es selber?
Ich kaufe es im Zooladen, im Supermarkt und im Reformhaus. Hauptnahrung sind langweilige, aber nahrhafte Pellets, die eigentlich schon alles beinhalten, was Maus braucht. Aber was sie will, darauf kommts ja an

Gerne haben sie noch Gurken, Salat, Melissenblätter, Dill und natürlich Nüsse, Körner, Kerne und getrocknete Mehlwürmer. Dann gibt noch das chemische Zeugs (Keks mit Creme drin) und Bananenchips. Immer etwas anderes, die künstlichen Erzeugnisse seltener. Wasser, vorzugsweise aus Glasflaschen und zusätzlich Trinkschälchen sind sowieso klar.
Hätte allerdings ein OSB-Terrarium mit Maße 120 x 60 x 60 da. Selbstverständlich werden die notwendigen Belüftungen angebracht.
Hört sich nach einem Plan an!
Klettern müssen sie können, springen ebenfalls, rennen sowieso. Genügend Ecken zum Verstecken brauchen sie, genügend Streu zum Buddeln. Platz für Spielzeug und die Möglichkeit, sich ihren Stall zumindest teilweise selbst "verbessern" zu können (also nicht nur ganz starre Sachen). Deine Stallmaße sind ja schon mal für eine richtige Gruppe geeigent *dafür*