Hausmaus bekommt Panik

Aoshi

Kornsammler*in
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Hallo,

da wir Geheiratet hatten und etwas im stress waren, konnten wir uns wegen Chichi (siehe den Beitrag) nicht ganz melden.

Wegen einer möglichen Auswilderung waren wir bei ein paar Tierärzten, diese sagte uns jedoch, das eine Auswilderung zu dieser Jahreszeit und durch verlohrende Scheu zu aller warscheinlichkeit zu einer erfolglosen Auswilderung (höfflich ausgedrückt) werden würde. Daher entschlossen wir uns entgültig sie zu behalten.

Jetzt haben wir aber ein riesen Problem. Haben uns 3 Farbmäuse für sie gekauft gehabt, doch die kleine Chichi hat pure Panik vor dennen. Sobald diese nur in der nähe sind (so rund ein paar Meter), will sie nur weg. Sogar unser großer Hund ist ihr lieber als die kleinen. Dabei sind die sehr brav zu ihr und machen rein gar nichts böses (ausser rum laufen oder mal kurz an ihr schnuppern, wo die Chichi sofort davon springt und dabei quieckt.

Da die übliche vergesellschaftung (Badewanne) gar nicht funktioniert, hatte ich mir überlegt gehabt, die gehegen täglich zu wechseln. Also die 3 in Chichis Käfig und Chichi in den Käfig der 3. Damit Chichi sich an deren geruch gewöhnen kann und dann nach einiger zeit es nochmal zu versuchen.

Meint ihr das könnte klappen? Hättet ihr vielleicht eine andere Methode zur vergesellschaftung?

lg
 
Ich würde eher dazu tendieren, eine Weile lang (ca. 2 Wochen) täglich eine Handvoll Streu aus dem einen in den anderen Käfig und umgekehrt, das ständige umsetzen ist doch sehr stressig, weil die Einzelmaus immer Panik in dem fremden Revier haben wird. Die Käfige könnten vielleicht nebeneinander stehen, dass etwas Sichtkontakt möglich ist.

Optional kommt noch die Trenngittermethode aus der Rennmaushaltung in Frage, Details findest Du hier:

Trenngitter
 
Hallo Aoshi,
es tut mir Leid, daß Du unserem Rat nicht gefolgt bist, das Mäuschen auszuwildern. Jetzt ist es vermutlich zu spät. Leider ist es gar nicht so einfach, wilde Hausmäuse mit Farbmäusen zu vg. Diese Maus kennt praktisch keine anderen Mäuse. In diesem speziellen Fall würde ich eine Etappen-VG versuchen, also die Wildmaus zunächst nur mit einer der Farbmäuse zusammensetzen. Ich würde dabei die Wildmaus in ihrem Gehege lassen und die Farbmaus dazu tun - bitte unter strenger Aufsicht! Ich würde die freundlichste und ruhigste der Farbmäuse auswählen. Wenn Du merkst, daß die Wildmaus panisch wird, dann gib die Farbmaus wieder zu den anderen zurück und versuche es am nächsten Tag noch mal. Du kannst einen Tag vor der versuchten VG Streu von den Farbmäusen zu der Wildmaus tun und umgekehrt, das ist eine gute Idee.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo,

die Trenngittermethode war auch in der Überlegung, jedoch funktioniert dies nicht da wir bisher kein Gitter fanden welches die kleinen nicht durch lässt. Hatten das Problem schon vor dem Käfig-Selbstbauversuch und daran sind wir gescheitert -.-

Die Etappen-VG werden wir in Betracht ziehen und wahrscheinlich versuchen.
Chichi ist jetzt nicht Aggressiv (außer sie wird bedrängt bzw. hat keine Fluchtmöglichkeit, dann stellt die sich auf und schlägt nach ihnen), sondern ergreift sofort die Flucht und Quieckt sobald eine Berührung stattfindet. Ansonsten benehmen sich alle. Leider will die kleine nicht mehr schlafen und ist im Dauer-Stress, was wir ihr auch nicht so zumuten wollen/können/sollen.

@Fufu: eine Auswilderung war ja geplant. Doch gem. dem Tierarzt (hat gedauert bis wir einen fanden der sich mit ihnen auskennt), wäre das der sichere Tod für die kleine, da sie keine scheu vor anderen Tiere hat und somit ein zu leichtes Opfer für Jäger wäre. Zudem meinte der TA, das die Zeit damals nicht so optimal wäre, da sie sonst eventuell verhungern würde. Daher hatte er uns geraten diese mindestens bis zum Frühjahr, wenn nicht sogar ganz zu behalten. Sie wäre zu vermenschlicht worden (kommt sofort wenn man sie ruft bzw. die Hand in den Käfig hält, hat keine Angst vor unserem Hund oder der ehemaligen Katze der Nachbarin, signalisiert wenn Sie Zuneigung möchte).
Laut dem TA passiert dies häufiger bei Handaufzuchten, wenn die Wildtiere zu Jung an den Menschen geraten und auch unerfahrene Zuchteltern Helfen. Wir haben zu viel Zuneigung gegeben bzw. uns zu viel mit ihr beschäftigt gehabt. Dabei wäre "so wenig Kontakt wie möglich" bei Wildtieren besser gewesen (man lernt dazu *Wand*).

Vielen dank das ihr uns Helft. Wie schon gesagt werden wir jetzt die Etappen-VG versuchen und euch jetzt versuchen, euch Regelmäßiger berichten.

Lg
 
Hallo Ajoshi,
ich habe hier zwei Hausmaus-Farbmausmischlinge, die lange zu zweit gelebt hatten, mit Farbmäusen vg. Die Halbwilden zeigten auch ein auffallend ängstliches Verhalten anderen Mäusen gegenüber. Deshalb habe ich ausprobiert, jeweils nur eine neue Maus dazuzusetzen. Das hat funktioniert. Dabei wurden die ängstlichen Wildmausmischlinge in ihrem Gehege belassen (sozusagen als Standortvorteil). Die Mischlinge flüchteten sich immer auf einen etwas erhöht liegenden Grasballen und blieben dort ca. 2 Stunden sitzen, ehe sie sich wieder herunter trauten. Ich würde also der Wildmaus irgendetwas hinstellen, wo sie rauf klettern und die andere Maus beobachten kann.
Ich hoffe, es klappt.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo Fufu,

danke für diesen Tollen Tipp. Habe jetzt einen VG-Plan erstellt.
Unser Plan:

7-10 Tage Heuwechsel, Aufbau eines kleinen Podestes in der Mitte des Käfigs.
Ab. 10. Tag die Ruhigste einsetzen in Chichis Gehege für ca. 1-2 Std.
Je nach reaktion von Chichi die zusammenkunft verlängern bzw verkürzen.
Dann ein Mauswechsel, bis alle 3 mal was länger bei Chichi drinnen waren.
Daraufhin das ganze mit 2 Farbmäusen durchspielen.

Wo wir uns noch nicht ganz sicher sind ist:
Sobald sie alle mal richtig kennen lernen konnte an einem Neutralen Ort alle zusammen führen und die entgültige VG durchführen.

Wollen uns damit jetzt richtig Zeit lassen und mit Besonnenheit und Ruhe an die Sache ran gehen.

Lg
 
Hallo Aoshi,
die 7-10 Tage Heuwechsel halte ich für nicht so entscheidend.
Es geht nur darum, daß die Mäuse gegenseitig den Geruch wahrnehmen können und sich schon mal mit dem Geruch der fremden Maus beschäftigen können - sie also kennen lernen, ehe sie ihr wirklich begegnen. Da reicht es, einmal fremde Streu zu der jeweiligen Gruppe bzw. der Wildmaus zu tun.

Dann würde ich am Folgetag die verträglichste Farbmaus zu der Wildmaus setzen und das beobachten. Wenn die Wildmaus sich nach einigen Stunden "beruhigt" und die Situation "gut" aussieht, dann würde ich die Maus bitte drin lassen. Nur wenn die Wildmaus anhaltend Zeichen von Panik zeigt, dann würde ich die Farbmaus wieder zurücksetzen zu den anderen Farbmäusen und es am nächsten Tag mit derselben Farbmaus (!) wieder probieren. Es kann sogar sinnvoll sein, der Wildmaus und der Farbmaus eine Rinde oder einen Unterschlupf anzubieten - ausnahmsweise!

Wenn die beiden sich vertragen, dann bitte keinen "Wechsel", sondern die Farbmaus bei der Wildmaus lassen. So, dann bitte einen Tag Pause. Dann würde ich die nächste Farbmaus dazusetzen. Wenn die Wildmaus sich wieder beruhigt hat und alles gut geht, bitte die zweite Maus auch drin lassen. Jetzt kannst Du allerdings nicht wieder einen Tag Pause machen, weil die dritte Maus ja nun alleine sitzt. Also würde ich beispielsweise die zweite Farbmaus am Abend dazusetzen und die dritte dann am nächsten Morgen.

Also die Farbmäuse bitte nicht "auswechseln".

Wenn das gut geht, dann würde ich wirklich einige Tage gar nichts ändern, nur Heu geben und keine weiteren Veränderungen vornehmen.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Noch als kleine Ergänzung zu Fufu:

Da die Mäuse aus der Zoohandlung sind, würde ich mit allen zum Tierarzt gehen und dort einen Gesundheits- und Geschlechtecheck machen lassen. Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig... =)
Biete sicherheitshalber auch viel Eiweißfutter an, falls du eine schwangere Dame erwischt hast...
 
Hab nur überflogen und schon gesehen, dass der Plan lautet "ruhigstes Tier dazu"

-- ja, das arme Kelrchen ist mit Dreien komplett überfordert und muss erst mal Gesellschaft lernen. Das kann dauern!
Also: nicht überfordern.

Kann sein, dass de irwann auch gleich 2 weitere Farbis verkraftet (um nicht von denen 1 allein hocken zu haben) - aber das noch später anfangen dann.

Einen Tag Pause halte ich für jeden Fall zuwenig, ich hatte bei Solos schon auch mal 2 Monate gewartet --- eigentlich sieht man's, wenn das Tier psychisch stabil ist (ok, bei Wildi jetzt nicht grad einfacher)
 
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