Hausmaus

PetraN

Kornsammler*in
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Hallo,
ich beherberge seit November eine ausgewachsene Hausmaus. Meine Katze hat sie gebracht *Keule* und da sie ein lahmes Beinchen hatte und es sehr kalt draußen war, habe ich sie in einem großen Hamsterkäfig überwintern lassen. Es geht ihr soweit gut, das Beinchen benutzt sie zwar nicht, ist aber trotzdem sehr flink. Was soll ich nun machen, soll ich sie auswildern - natürlich in einer katzenfreien Zone - oder soll ich sie behalten ??? Kenne mich mit Mäusen nicht so aus. Sie kann doch bestimmt nicht alleine bleiben für den Rest ihres Lebens, oder? Wird sie sich wieder zurechtfinden da draußen? Was soll ich machen?
LG PetraN
 
Hallo Petra,

erst einmal *welcome* hier im Forum!
Nun zu Deiner Frage: Ist es denn sicher eine Hausmaus? Es könnte sich auch um ein Waldmäuschen handeln. Wenn Du magst, dann kannst Du hier Fotos von Deinem Schützling hochladen. Die Artbestimmung ist wichtig für die Frage der Auswilderung. Generell kann man Hausmäuse - im Gegensatz zu Waldmäusen - nicht einfach in der Natur aussetzen, weil Hausmäuse in der Natur nicht überleben würden. Sie leben in menschlichen Gebäuden, wie in Speichern, Ställen und Heuschobern.

Ob eine dreibeinige Hausmaus sich durchsetzen würde, ist schwer zu sagen. Andererseits ist es auch nicht einfach, einer wilden Hausmaus ein passendes Gehege zu bieten, weil Hausmäuse einen sehr großen Bewegungsdrang haben und sich meist auch sehr scheu verhalten. Prinzipiell könnte man die Hausmaus mit Farbmäusen in einem sehr großen Gehege vergesellschaften (da würde ich jetzt mal von 150 x 200 cm Länge, ca. 60 cm Breite und 150 Höhe ausgehen), da Hausmäuse die wilde Variante der Farbmäuse sind. =)

Eine Mausegruppe sollte mindestens 4 Mäuse stark sein, also müßten dann noch 3 Farbmäuse aufgenommen werden. Man kann die Mäuse auch nicht einfach so zusammen setzen, sondern sie müssen nach einer bestimmten Methode vg werden. Kannst Du sehen, ob es ein Böckchen ist oder eine weibliche Maus?

Also wäre das Wichtigste jetzt erst einmal die Artbestimmung, dann müßte man weiter überlegen. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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Hallo Fufu,

vielen Dank für die Antwort. Ich habe nun Haus- und Waldmaus verglichen und es muss eine Waldmaus sein. Sie sieht genauso aus :) Meine Katze hat sie wohl aus dem Schrebergarten mitgebracht, der an unser Grundstück grenzt. Ich habe sie nicht großartig behelligt und weiß also nicht, ob sie männlich oder weiblich ist. Wildtiere soll man ja eher diesbezüglich in Ruhe lassen.

LG Petra
 
Hallo Petra,
wenn der Schwanz in etwa so lang ist wie die Kopf-Rumpflänge, der Bauch hell erscheint und die Maus auffallend große Augen hat, dann ist es vermutlich eine Wald- oder Gelbhalsmaus.

Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder Du findest jemand, der Waldmäuse hat oder Du läßt sie frei. Ich hatte mal eine Hausmaus mit einem verletzten Bein, die war genauso schnell wie die anderen Hausmäuse.

Zu einem geeigneten Ort zur Auswilderung morgen mehr - muß jetzt raus.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo ,
also ich denke, Du solltest sie auswildern. Wir haben schon etliche kleinere Wildtiere aufgepäppelt und diese sind eigentlich immer froh wieder in der Natur zu sein. Aktuell haben wir noch einen Igel , der als 200 g Zwerg mit riesiger infizierter Wunde zu uns kam. Sein Ringmuskel ist beschädigt, aber auch er darf wieder raus wenn der Winterschlaf vorüber ist. Das ist dann zwar ein Handicap aber sie gehören einfach nicht für immer in ein Gehege.
Aber genau wie er hätte Deine Maus ohne Dich gar keine Chance gehabt, aber so ist es eine zweite Chance für die Freiheit, wenn vielleicht auch mit höherem Risiko aufgrund der Behinderung. Aber das ist dann der Lauf der Natur.
 
..... ja, das werde ich auch so machen. Ab Freitag wird es wettertechnisch hier sehr schön und ich werde sie dann zum kleinen See in meiner Nähe bringen, das ist ein riesiges Gelände, dort gibt es viele Schuppen und Holzstapel, die Schutz bieten. Futter dort hinzubringen macht - glaube ich - keinen Sinn, das wird sie nicht finden, wenn sie einmal unterwegs ist. Aber da sie als ausgewachsene Maus zu mir kam, wird sie sich die Futtersuche bestimmt wieder aneignen.
Vielen Dank für die Hilfe.
LG Petra
 
Hallo Petra,
vielleicht etwas langsamer? =)
Das Problem ist, daß sich die Maus in ihrer neuen Umgebung gar nicht auskennt. Sie weiß keine Schlupflöcher und keine Fluchtwege. Gerade mit dem lädierten Beinchen würde ich der Maus eine Starthilfe mitgeben.

Ich wildere meine Waldmäuse immer mit fuchssicherer Holzbox aus. Das kann auch ein alter Nistkasten sein, oder einfach eine Holzkiste mit 2 Ausgängen. Die Kiste kommt zur Maus ins Gehege, mit etwas Nistmaterial. Wenn die Maus die Kiste angenommen hat, dann bekommt sie einen Futtervorrat in die Kiste. Sehr gut geeignet sind Haselnüsse mit Schale und auch gut ist ein Meisenknödel. Der schimmelt nicht und hält einige Zeit vor. So muß die Maus nicht zur Futtersuche Risiken eingehen, die sie sonst erst einmal vermeiden würde. =) Die Kiste kann sie dann verlassen, wenn es ihr sicher erscheint und auch darin zurückflüchten, bis sie ein eigenes Quartier gefunden hat.

Waldmäuse brauchen eine dichte Kraut- und Strauchschicht, die ihnen Sichtschutz vor Freßfeinden bietet. Also viele Sträucher, hohes Gras oder noch besser Brombeerbüsche oder auch Hecken. Waldmäuse bevorzugen Waldrandgebiete, weil sie im Sommer gerne auf die Felder ziehen. In Wäldern ohne Krautschicht fühlen sie sich nicht so wohl. Es gehen aber auch verwilderte Gärten. Hauptsache es ist ausreichend Deckung vorhanden.

Wenn ich Dir einen Rat geben darf: Es wird sowieso "weh tun". Dabei hilft, alles getan zu haben, damit das Mäuschen die besten Chancen hat. Und auf einige Tage kommt es jetzt auch nicht an. Ich würde ihr eine Kiste "schenken" als Starthilfe.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo Fufu,
danke für die Tipps, so werde ich es machen. Sie hat ein kleines Häuschen, in dem sie überwintert hat, das werde ich dann ausstatten und in den Wald bringen und geschützt aufstellen. Ach herrje, jetzt war sie fast ein halbes Jahr hier, hoffentlich schafft sie es ..... LG Petra
 
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