Hallo,
grundsätzlich sollte man nach der Kastration die Quarantäne abwarten, damit mit den Mädels nichts mehr passieren kann (6 Wochen ist ganzganz sicher, ich persönlich warte 3 Wochen).
Aber bei der geplanten VG sehe ich die Schwierigkeit, daß du einen Kastraten, der sich zuvor mit Jungs zerstritten hatte, in eine Gruppe vergesellschaften möchtest, in der bereits fremde Kastraten leben. Eine VG unter Kastraten, die sich nicht kennen, ist in der Regel schwieriger als unter Mädels, die sich nicht kennen bzw. manchmal geht es überhaupt nicht. Im Sinne der Tiere sollte man auch auf sämtliche gängigen Zwangsvergesellschaftungen (tagelang bis wochenlang in winzige Faunas stopfen, bis alle Beteiligten so gestresst sind, daß sie quasi überhaupt kein Sozialverhalten mehr zeigen) unbedingt verzichten. Am stressärmsten wäre, ihn mit Farbmausmädchen zu vergesellschaften, ihm also eine neue Gruppe zu geben.
Da mir oft vorgeworfen wird, ich würde pauschal gegen VG unter einander fremden Kastraten wettern, möchte ich das veranschaulichen:
Ich habe nichts dagegen, daß man es EINMAL versucht. Das bedeutet, man bringt alle Tiere wie bei einer VG unter Mädchen auf neutralem Boden zusammen und wartet ab. Es kann alles gut gehen, und die Kastraten verhalten sich friedlich. Es kann aber auch gründlich schiefgehen und sofort oder erst nach Stunden Beißereien geben. Dann plädiere ich dafür, daß sofort die VG abgebrochen wird und diese Konstellation nicht wieder versucht wird, sondern daß man akzeptiert, daß es nicht klappt. Ich selbst finde es bloß furchtbar, wenn Leute ihre Mäuse auf Teufel komm raus vergesellschaften müssen und den Tieren unendlich viel Stress antun, nur weil sie sie unbedingt zusammenzwingen müssen.
Eine VG, die funktioniert, dauert nicht mehrere Wochen! Und man sollte sich nicht der fiesen "Hilfsmittel" bedienen, die Tiere wochenlang in Hamsterknäste zu zwingen oder wochenlang ohne Inventar leben zu lassen. Der Mensch muß erkennen können, wann es nicht klappt, und Konsequenzen ziehen.
Das ist alles allgemein gesprochen und nicht an dich persönlich gerichtet, Nicola. =) Nur allgemein zu einer VG unter einander fremden Kastraten, ok? Kastraten lassen sich nicht wie Weibchen untereinander vergesellschaften.
Bei dir kommt erschwerend hinzu, daß du, selbst wenn du 3 bis 6 Wochen wartest, immer noch einen recht frischkastrierten Kerl hast, der sich vermutlich gut erinnern wird, daß er ein Kerl ist, und mit Aggressionen zu den fremden Kastraten ist dann eher zu rechnen als vielleicht bei einem uralten Kastraten, der schon 1,5 Jahre kastriert ist. (Was nicht heißt, daß alte Kastraten einfach mit fremden Kastraten zu vergesellschaften wären, ich denke da an einen alten Kastraten, der auch mit 2 Jahren nicht mit fremden Jungs vergesellschaftet werden konnte, weil er männlichen Mäusen immer aggressiv begegnet ist.) Hier hängt viel vom Charakter ab. Wie gesagt, am stressärmsten wäre es, eine neue Gruppe aufzumachen und ihn mit Mädels zu vergesellschaften...