kleine Maus auswildern

Giulietta

Nager-Novize*in
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Liebes Forum,

ich habe vor zwei Wochen eine Baby-Waldmaus vor der Haustür gefunden. Augen waren schon auf und sie hatte auch Fell. Lief aber nicht weg, sondern saß zitternd an der Hauswand und ließ sich einfach hochnehmen. Ich schätze, dass sie so zwei Wochen alt gewesen sein muss. Inzwischen ist sie ordentlich gewachsen, frisst inzwischen alleine (Nüsse, Dinkelkörner und Salat am liebsten), hat guten Stuhlgang und ist auch sehr aktiv, sobald ich die Kiste öffne. Die Heizdecke mache ich inzwischen öfter mal aus. Einmal ist sie uns schon ausgebüxt (was bei zwei Katzen im Haus nicht ungefährlich ist). Und ich möchte sie ja gerne wieder in die Freiheit entlassen. Ich glaube, das wird ihr auch taugen. Aber erfriert sie nicht vielleicht draußen? Weiß sie, was sie zu tun hat und wie sie Futter findet? Als sie ausgebüxt ist, kam sie nicht weit, sondern saß anscheinend den ganzen Tag unter meiner Tastatur (ihre Kiste steht auf meinem Schreibtisch). Ich denke nur, dass ich sie auch nicht hier überwintern lassen sollte, weil sie dann auch zu sehr an Gefangenschaft gewöhnt ist. Meine Mutetr ist Tierärztin (Ruhestand) und sagt, ich soll sie im Garten ins Gebüsch setzen. Aber was wenn sie nicht weiß, was sie tun muss?
Bin dankbar für Tipps und Hilfe! Hab mal zwei Fotos vom Mäuschen angehängt
 

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Liebe Giulietta,

das scheint eine liebe, kleine Waldmaus zu sein! Schön, daß Du sie gerettet hast! *drück* Sicher ist es jetzt aber besser, sie auszuwildern als den Winter über zu beherbergen. Allerdings sind die Nächte jetzt schon etwas kühl. Du schreibst, Du hast die Heizdecke inzwischen öfter mal ausgemacht. Es war superschlau der Maus eine Wärmequelle anzubieten, aber leider gibt es in der Natur keine Heizdecken! Also Heizdecke jetzt ganz auslassen! Vielleicht müßte man die Maus nun an die kühleren Temperaturen gewöhnen? Also nachts für ein paar Tage kühler stellen?

Hier ist ein Link zur Auswilderung von Wildmäusen:

wildlebendemaeuse:index [Mausebande Wiki]

Zum Lebensraum der Waldmäuse:

Aus: Mäuse und Spitzmäuse in Bayern, Richard Kraft: "Die Waldmaus ist von allen einheimischen Kleinsäugern am wenigsten an einen bestimmten Lebensraum gebunden. Sie kann auf landwirtschaftlich genutzen Flächen ebenso dauerhaft siedeln, wie in Feuchtgebieten oder im Siedlungsraum. In der offenen Kulturlandschaft konzentrieren sich ihre Vorkommen auf Gebüschinseln, Hecken, unbearbeitete Randstreifen (z.B. mit Brennesseln oder Brombeeren bestanden), dicht bewachsene Bachufer und gebüschreiche Waldränder. Im Siedlungsbereich ist die Waldmaus ein regelmäßiger Bewohner von Heimgärten, Friedhöfen und Parkanlagen"

Im Wald selbst finden sich die Waldmäuse eher seltener an und auch nur, wenn dichter Bodenbewuchs vorhanden ist, der gute Versteckmöglichkeiten bietet.

Die größten Überlebenschancen hat das Mäuslein, wenn Du für das Tierchen einen geeigneten Auswilderungsplatz findest, mit möglichst wenig Freßfeinden, wie z.B. Katzen. =)

Waldmäuse quartieren sich aber den Winter über auch gerne in leerstehenden Gebäuden ein oder suchen ruhige Bereiche von Wohnhäusern auf. Wie sieht es denn bei Euch im Garten mit Freßfeinden aus? Gibt es viele Katzen? Wie groß ist der Garten? Habt ihr vielleicht einen Schuppen oder ein Gartenhäuschen? *grübel*

Viele Grüße
Fufu
 
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Hallo und willkommen hier im Forum!

Toll, dass du der Maus eine Chance gegeben hast!

Ich würde auch dringend empfehlen: Heizdecke aus, und aus lassen. Und nach einigen Tagen dann evtl. mit samt Käfig in den Keller ausquartieren, so dass sie dickeres Fell bilden kann. Wenn sie so schrittweise an Außentemperaturen gewöhnt wird, steht einer Auswilderung IMHO nichts mehr im Wege, wenn die Temperatutren bis dahin nicht in den Frostbereich gefallen sind.
 
Hallo,

ich vermute, dass es sich in dem Fall schon erledigt hat, weil die Maus vermutlcih bereits ausgewildert ist. Ich hätte ehrlichgesagt abgeraten, zu einer solchen Zeit auszuwildern, weil sich auch Mäuse einen Vorrat zulegen.

Dass eine junge Maus, die früh von ihrer Mutter getrennt wird, nicht weiss, was sie zu tun hat, glaube ich dagegen nicht, weil Waldmäuse üblicherweise nicht in Siippen leben und sich sowieso früh von ihren Eltern trennen. Außerdem ändert sich das Nahungsangebot ohnehin übers Jahr sehr stark und kaum eine Wildmaus erreicht ein Alter von einem Jahr, so dass es kaum die Möglichkeit gibt erlerntes weiter zugeben.

Allerdings ist da die Sache mit dem Nahrungsvorrat und dem geeigneten Nest, das gefunden oder gebaut werden muss. Im Okttober dürften schon die größten Teile des Nahrungsangebots langsam wieder am verschwinden sein.

Wenn Du noch ein Auswilderungsgebiet suchst, kannst Du evtl. auch einen Ort suchen, wo es verschiedene Buscharten gibt und idealerweise auch Haselnussbüsche. Es sieht so aus, als ob sie von Haselnussbüschen so ziemlch alles mögen, niicht nur die Haselnüsse.
 
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