Krampfanfälle?

Nagerchen

ex Equiden- und Mäuseheim...
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Hab’ hier’n kleines „Sorgenbinchen“, bei dem aber nicht wirklich rauszubekommen ist, was er eigentlich hat. Als ich ihn und seine Partnerin bei der Vorbesitzerin abgeholt hab’, fiel es schon auf; sie nahm das Häuschen hoch, und darunter lag ein zerzauseltes (Marke „alter Eisbär“), zitterndes, an den Boden gepresstes Mäuschen… Folgende Symptome und Verhaltensweisen zeigt der Lütte so:

Begleitet von einer Art heiserem Quietschen krampft er plötzlich, macht dann „Männchen“ und fällt auf den Rücken (2 x mitbekommen bisher) oder bleibt dabei auch bäuchlings an den Boden gepresst liegen, das Schwänzchen dann über dem Körper nach vorne gerichtet (letztens 2 x kurz hintereinander). Für einen Moment sieht sein Gesichtchen dann verzerrt aus, die Pfötchen sind verkrampft, und er ist wie weggetreten. Nach ein paar Sekunden hat er sich dann wieder berappelt, liegt erst mal eine Weile rum und wird dann aber „hektisch“:

Er fegt „im Quadrat“ oder hin und her durch den Käfig, wobei er oft auch plötzlich kehrt macht, hält an Wasser-, Futter, Gemüse/Breichentellerchen jeweils kurz inne, düst aber direkt weiter. Irgendwann beruhigt sich das Ganze dann und er wird „normaler“.

Die hingehaltene Hand/Finger mit oder ohne Leckerchen registriert er irgendwie gar nicht, kein Beschnuppern, nix, zeigt aber auch keine Angst, ignoriert halt einfach, schnuppert oder läuft einfach dran vorbei oder setzt sich auch mal auf die Hand, scheint dabei aber nicht wirklich zu bemerken, wo er sich da befindet.

Öfter liegt er ziemlich leblos, auch „offen“ rum und bekommt von seiner Umgebung nichts mit, auch wenn man in seiner Nähe hantiert. Andererseits reagiert er manchmal aber auch "für nix" plötzlich furchtbar schreckhaft und schießt ab in sein Versteck.

Er frisst und trinkt aber auch ganz normal, geht auch an die Kolbenhirse oder zieht sich diese sogar an seinen favorisierten Platz unter dem Klettergerüst, kuschelt auch mit seiner Freundin.

Insgesamt ist er aber sehr ruhig und inaktiv, ok, ist wohl auch schon recht alt.

Natürlich war ich mit den Beiden direkt am Tag nach Abholung beim TA, das Mädel wurde auch wg. Atemwegsinfekt behandelt und wg. ihrer „Beulen“ (Tumor(e) oder Leberzirrhose nach TA-Meinung) untersucht. Bei dem kleinen Kerlchen war aber so nichts festzustellen. CT vom Kopf oder Blutuntersuchung geht ja leider nicht. Es gibt jetzt Vitamin B-Komplex.

Kennt jemand hier ähnliche Anzeichen/Verhaltensweisen? Verd…, ich mach’ mir solche Gedanken, weiß ja nicht, ob der kleine Mann in dem Moment Schmerzen hat oder insgesamt leidet *traurig*. Gibt es so was weil Epilepsie bei Farbmäusen? Was könnte sonst dahinter stecken?

Und was tun, erlösen lassen? (Ich hasse solch’ unsicheren Entscheidungen über Leben und Tod!) Bei seiner Freundin ist es ja leider wahrscheinlich eh nur eine Frage der Zeit, würde vmtl. die Beiden dann gemeinsam auf die Reise in’s Regenbogenland schicken…*seufz**traurig*

** Edit: Subject auf Wunsch angepasst (26.11.2012, 1:05, jaw) **
 
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AW: epileptische Anfälle?

ich kenn das was du da durchmachst... ich hatte auch eine kleine Mäusedame mit dem selben Problem bin mit ihr auch von TA zu TA und keiner konnt was feststellen und ich will dir da jetzt keine Angst machen oder ähnliches aber bei mir war das so das sie 2-3 wochen nachdem diese Anfälle aufgetreten sind leider verstorben ist... ich weiß nicht ob es an den Anfällen selbst lag oder ob sie einfach während dessen irgentwo runtergafallen ist da es Nachts passiert ist...
Ich wünsche dir und dem kleinen Mann jedenfalls alles Gute und hoffe das ihm dieses schicksal erspart bleibt ... Viel Glück euch
 
Krampfanfälle?!

Könnte bitte einer der Mods den Titel abändern in "Krampfanfälle?!",
wie epileptisch sieht es mir wohl doch nicht aus, aber es häuft sich, teils 2-3 x direkt hintereinander *traurig*.

Ist denn keiner sonst hier, der so was schon mal erlebt hat oder sonst was dazu sagen kann? Ich bin drauf und dran, den kleinen Mann erlösen zu lassen, allein dieses Qietschen/Kreischen zu Beginn seiner Anfälle deutet doch eigentlich auf Schmerzen hin? Und dann liegt er da, verkrampft, dabei auch teils zitternd, das Schnüßchen aufgerissen - und zwei Sekunden später ist es wieder vorbei, aber einen wirklich fitten Eindruck macht der kleine Kerl auch insgesamt nicht. Mist, dass die kleinen Nasen einem nicht sagen können, wie sich sich wirklich fühlen*seufz*.

@manaku
Du machst mir keine Angst, die hab' ich so schon um den Kleinen, ich habe auch schon Mäuschen gesehen, die im Sterben gekrampft haben, das sah sehr ähnlich aus - und ich wünschte dem Kleinen (und mir wohl auch...), dass er einfach in seinem Gehege und bei seiner Freundin einschläft...*traurig*... ganz schnell...

Da seine Vorbesitzerin ihn schon vor ein paar Monaten quasi aufgegeben hatte und hier nur seine Gefährtinnen zur Vermittlung gestellt hatte..., gehe ich auch davon aus, dass er schon länger nicht gut zurecht ist.*seufz*
 
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AW: epileptische Anfälle?

Wenn die Anfälle gehäuft auftreten, dann denke ich tatsächlich auch, das eine Euthanasie gerechtfertigt ist.
Wie häufig am Tag hat er denn diese Anfälle und sind manchmal Auslöser zu erkennen? Erkennst du die Zeit, in dem er normal ist auch als qualitativ wertvoll und ausreichend? Also das die Zeit zwischen den Anfällen für ihn normal und von ausreichend langer Dauer sind, das die gute Zeit überwiegt?
Das Geschrei, kann ja auch durch den Krampf kommen oder? Wenn im Körper alles krampft, dann auch die Lunge und die Stimmbänder? Also das er das nicht bewusst macht.
Wegen TA, ich weiß nicht was man da noch so geben könnte, vielleicht magste auch einfach mal TÄ anrufen? Hier in Berlin gibt es ja auch 2 empfehlenswerte, vielleicht können die am Tel Tipps geben.
Mir würde noch Cortison und ein gehirngängiges Antibiotika einfallen, falles er irgendeine Entzündung hat, die aufs Gehirn geht. Ein Versuch wäre es wert, wenn der Zustand noch tragbar ist.
alles Gute für dein Mausi
 
AW: epileptische Anfälle?

Ich bin zwar schon relativ lange und häufig in Mäusenähe, bekomm aber natürlich auch nicht immer mit, was ist; manchmal hör ich auch aus dem Versteck nur so ein Quietschen - da weiß ich ja nicht, ob er da gerade auch krampft. Dieses Kreischen macht er zu Beginn seiner Anfälle einmal kurz, im weiteren Verlauf dann nicht mehr. Irgendwie macht er auch sonst eher den Eindruck, etwas "daneben" zu sein, sieht auch ziemlich zerrupft aus, v. a. im Gesicht und um die Augen rum, hat auch manchmal leicht aufgekratzte Stellen im Gesicht (wurde bei Abholung und dann noch mal zur Wiederholung aber gespottet). Oft wirkt er auch etwas hektisch, "abgehackt". Und manchmal reagiert er überhaupt nicht auf äußere Einflüsse, also Hand im Käfig, Leckerchen zwischen den Fingern, auf Löffel oder in der Streu direkt vor seiner Nase. Und dann schießt er plötzlich wieder grundlos (für mich, er wird wohl schon einen haben*seufz*) durch den Käfig, wie im Eingangspost beschrieben. Zwischendurch ist er auch relativ "normal", frißt, trinkt, kuschelt, kann sich auch orientieren, aber wie gesagt, fit schaut er nicht aus, ist aber auch schon älteren Semesters.

Einen "Auslöser" oder so für seine Anfälle kann ich nicht erkennen, die kommen ganz unvermittelt. Vllt. gibt es ja auch bei Mäusen so ewas wie Hirnschäden oder eine Art geistige Behinderung? Evtl. ist es ja auch ein Hirntumor?

Beim TA waren wir ja (da wurde er plötzlich verdammt flitztig... :)...), eine Hirnentzündung wurde aber aufgrund der Symptomatik ausgeschlossen und daher wird auch außer prophylaktisch Vit B Komplex nichts verabreicht. Aber vllt. magst Du mir mal Namen und Tel.-Nr. - per PN - der Dir bekannten TÄ nennen? Kann ja nicht schaden mal nachzufragen - wenn sie aus der Ferne bereit dazu sind... Allerdings werde ich den Kleinen wohl auch nicht von TA zu TA schleppen, da die Diagnostik ja doch sehr eingeschränkt ist und die Untersuchung ihm außer Stress nicht wirklich was bringt.

Das besch... ist, dass die Tage seiner Freundin wohl eher auch gezählt sind; sie hat mehrere dicke Beulen, sieht auch schon ziemlich omimäßig aus (ist aber auch ebenfalls schon recht alt), wuselt aber noch recht munter durch die Gegend. Eine VG wollte ich beiden am liebsten nicht mehr zumuten und hatte ja "gehofft", sie gemeinsam auf die Reise schicken zu können...

Es ist halt verdammt schwer zu beurteilen, wie "lebenswert" sein Leben für den Kleinen noch ist - und seine Partnerin steht ja auch sehr genau unter meiner Beobachtung... *seufz*
 
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AW: epileptische Anfälle?

Hm, tut mirserh leid. Ich persönlich würde es mit den Medis vielelicht doch einfach versuchen, wenn er sie freiwillig einnimmt ohne Stress. Aber ruf ruhig erst mal in meinen Praxen an. Telefonische Beratung sollte möglich sein, ob sie dir helfen können, weiß ich natürlich nicht. Was du noch machen könntest, ein Video eines solchen Anfalls.
Ich schick dir eine PN
LG
 
Die Überschrift war offenbar nicht so verkehrt, denn epileptische Anfälle können sich genau so äußern. Beim Menschen gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungen, im schlimmsten Fall krampft man so wie du beschrieben hast, ich denke nicht, dass es beim Tier anders ist.

Einen "Auslöser" oder so für seine Anfälle kann ich nicht erkennen, die kommen ganz unvermittelt. Vllt. gibt es ja auch bei Mäusen so ewas wie Hirnschäden oder eine Art geistige Behinderung? Evtl. ist es ja auch ein Hirntumor?

Natürlich können solche Krämpfe auch andere Ursachen haben, dann würde man nicht von Epilepsie sprechen, allerdings wäre die Symptomatik ähnlich, zumindest bei einem Tumor. Andere Erkrankungen, die Krämpfe verursachen können, würde ich ausschließen, zumindest halte ich eine Hirn/-hautentzündung auch für unwahrscheinlich, da er zwischendurch ja unauffällig ist.

Der Auslöser ist übrigens von der Ursache zu unterscheiden: da kann beispielsweise Streß verantwortlich sein, Veränderungen im Käfig, bei Menschen kommen auch Licht/-blitze in Frage oder Drogen/ Medikamente. Das kann man bei deiner Maus natürlich ausschließen. Daher würde ich mich auf die Streßreduktion einschießen, damit er wenigstens den Auslöser nicht mehr hat.
Aus diesem Grund würde ich auch die Tortur nicht mehr auf mich nehmen, dem Tier ein AB geben zu müssen, das wird noch mehr Streß erzeugen und das kann weitere Anfälle auslösen. Ansonsten würde ich tatsächlich alles reduzieren, was das Tier beunruhigen kann, den Käfig weitestgehend in Ruhe lassen, nicht drin rumkruschteln, wenn nötig, langsam und ruhig hantieren und vor allem sicher mal alles ab, wo er möglicherweise während eines Anfalls runterstürzen kann. Das Klettergerüst würd ich dann wohl raustun. Möglicherweise lässt sich so die Zeit, bis seine Gefährtin eingeschläfert werden muss (oder stirbt), für ihn so gestalten, dass er einigermaßen klarkommt.
 
So, hier auch noch ein Update, ein trauriges*traurig*, aber erst mal lieben Dank noch für Euer Feedback! Melli, und Dir für Deine Info, kriegst auch noch eine Antwort-PN*schäm*!

Eigentlich wollte ich die zwei Bini-Schätze gemeinsam auf die Reise schicken, war auch alle abgesprochen mit der TA, hätten zusammen in ihrer TB-Box bleiben dürfen während Isoflruan-Narkose... und dann erlösen*seufz*.

Eigentlich...

Paulinchen, die Partnerin vom Sorgenbinchen Karlchen, war deutlich gealtert in der letzten Zeit, 'n richtiges Oma-Köpfchen hatte sie bekommen (aber das "durfte" sie mit über 2,5 Jahren ja auch). Und ihre Beulen behinderten sie mittlerweile auch in der Bewegung und am Napf, hatte diesen noch ausgetauscht durch extra flaches Schälchen. Aber ansonsten war sie trotz allem munter und sofort da, wenn's was zu futtern gab. Da hier Schnee- und Glatteischaos herrschte, hatte ich noch etwas "Gnadenfrist" eingeräumt - und habe nun morgens das Mädel für immer schlafend im Häuschen gefunden*traurig*. Einerseits bin ich froh, dass sie es selber und wie es aussah, friedlich und stressfrei geschafft hat, aber nun sitzt Karlchen einsam hier und muss den letzten Gang doch alleine antreten... *seufz*

Oder doch noch mal VG? Mit einem älteren, einfach nur ganz lieben Mäuschen? Hab' auch schon geschaut, aber keine passende Nase gefunden.

Ende der Woche soll sich die Wetterlage wieder beruhigen, bis dahin räume ich mir noch eine Entscheidungs-Gnadenfrist ein...
 
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