Kratzende Farbmaus

Anuro

Kornsammler*in
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Hallo zusammen,
Es ist total super, wie viel hilfreiches man hier im Forum zu Kratzmäusen findet! Da scheinbar schon so viele Erfahrung mit dem Kratzen bei Farbmäusen gemacht haben, wollte ich auch von unserer Cookie erzählen - vielleicht erkennt sich ja jemand bzw. seine Maus wieder und kann uns noch ein paar Tipps speziell für unsere Situation geben.
Angefangen hat es damit, dass unsere dritte Maus Sugar gestorben ist. Wahrscheinlich war das nicht der Auslöser, sondern eher eine Folge des Grundes für das Kratzen (den Grund kennen wir aber bis heute nicht). Auch schon bevor Sugar gestorben ist, ist uns aufgefallen, dass sich die Mäuse mehr als sonst gekratzt haben. Richtig schlimm wurde es aber erst danach, deswegen waren wir beim Tierarzt. Dieser sagte, dass er bei so kleinen Mäusen kein Hautgeschabsel nehmen will (zumal Cookie sehr scheu ist) und deswegen mit Verdacht auf Milben beiden Stronghold gibt. Dazu haben wir den Käfig komplett gereinigt und alles desinfiziert. Das Kratzen bei Peanut wurde auch sofort besser, bei Cookie anfangs auch. Nach zwei Wochen wurde es aber quasi über Nacht so schlimm, dass wir noch vor unserem eigentlichen nächsten Termin (3 Wochen nach der Erstbehandlung) schon wieder beim Tierarzt waren. Cookie hatte sich mittlerweile schon kahle Stellen am Kopf gekratzt, die schorfig aussahen. Beide haben daraufhin noch mal Stronghold bekommen und wir haben den Käfig noch mal grundgereinigt. Was anderes als Stronghold wollte der Arzt nicht geben, weil es nicht niedrig genug dosiert werden könne, so die Aussage. Wir hatten auch das Gefühl, dass der Arzt sich nicht besonders gut mit Farbmäusen auskennt, genau wissen wir es aber nicht. Freitag war die zweite Behandlung, das Kratzen bei Cookie wurde aber eher schlimmer als besser.
Auch heute hat sie sich noch ordentlich gekratzt (immer am Kopf, nicht speziell an einer Stelle). Wir haben aber das Gefühl, dass die Stellen schon besser aussehen. Heute haben wir auch Heilerde besorgt und in den Käfig gestellt in der Hoffnung, das hilft. Wir haben auch gelesen, dass Fenistil in Tropfenform helfen soll. Allerdings wissen wir nicht, ob wir das so kurz nach Stronghold anwenden sollten. Unser eigentliches Problem ist, dass wir nicht genau wissen, was der Grund für das Kratzen von nur einer Maus ist. Wir könnten uns auch vorstellen, dass es am Stress liegt - der Tod von Sugar, dann waren wir zwei Mal beim Tierarzt und haben zwei Mal eine Grundreinigung des Käfigs gemacht. Eigentlich möchten wir sie ungern bald schon wieder zum nächsten Tierarzt schleppen, weil das nur wieder stressig wird. Andererseits machen wir uns große Sorgen, weil die Stellen eben schon so kahl und rot sind. Und das ist ja auch wieder stressig für die Kleine.
Hat vielleicht jemand schon mal was ähnliches erlebt? Wir sind auch für jeden Vorschlag dankbar, wie wir jetzt am besten weitermachen - noch mal zum Tierarzt (ein neuer aber, der sich besser mit Farbmäusen auskennt - ich habe hier im Forum schon nachgefragt), abwarten ob die Heilerde hilft, Fenistil oder etwas anderes anwenden oder einfach erst mal in Ruhe lassen. Wir wollen wirklich, dass es dem kleinen Fellknäuel bald besser geht, weil wir wissen wie sehr sie sich quält und uns quält das ganze natürlich auch... Zumal wir in vier Wochen für drei Wochen in Urlaub fahren und niemanden kennen, der sich gut genug mit Farbmäusen auskennt, um zur Not auch mal mit ihnen zum Tierarzt zu fahren. Außerdem macht Urlaub so ja auch keinen Spaß, wenn man weiß, dass es dem einen Tier so schlecht geht... *traurig*
 
Hallo Anuro,
das ist immer wieder ein Problem: Bei kratzenden Mäusen wird gerne erst einmal Stronghold gegeben. Oft hilft das dann auch, immer hilft es aber nicht, weil man so nur auf Verdacht behandelt und den auslösenden Erreger oder Parasiten nicht bestimmt hat.

Die wichtigste Maßnahme wäre, sich einen anderen TA zu suchen, der sich mit Farbmäusen auskennt. Es stimmt einfach nicht, daß man bei Mäusen kein Hautgeschabsel nehmen kann. Bestimmt werden dadurch neben Grabmilben aber v.a. Pilzerkrankungen. Also die Mäuse müßten (alle!) genau untersucht werden. Man kann Tesafilmabstriche machen, zur Diagnose von Pilzerkrankungen können der Maus auch einige Haare im Bereich der betroffenen Stellen ausgezupft und zur Pilzuntersuchung eingesandt werden. Neben Milben und anderen Parasiten, sowie Pilzen können auch Bakterien die Ursache für juckende Hauterkrankungen sein, weswegen auch auf Bakterien untersucht werden sollte.

Ich würde auch das Gehege genauer inspizieren, v.a. abends, ob dort winzige wandernde Pünktchen zu sehen sind. Falls ja, oder wenn andere krabbelnde Lebewesen auffallen, bitte vorsichtig einen Streifen Tesafilm darauf setzen und den Tesafilm mit dem "Tier" auf eine durchsichtige Folie kleben. Der TA sollte dann mit dem Mikroskop eine Bestimmung vornehmen.

Von den Ursachen abgesehen, die unbedingt abgeklärt werden müssen, ist ein Kürzen der Krallen hilfreich. Dafür werden mit einer Schere oder einem Nagelknipser die scharfen Krallen der Mäuse gekürzt. Das geht aber nur zu zweit, wenn man es noch nie gemacht hat und ist auch etwas stressig. Allerdings ist diese Maßnahme wesentlich wirksamer als alle Dinge, die man auf die betroffenen Stellen auftragen kann und die meist das Bedürfnis, die fremde Substanz durch Putzen und Kratzen zu entfernen, nur verstärken.
Viele Grüße
Fufu
 
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