Langhaarmaus was beachten?

Mausi Bill

Mäuseflüsterer*in
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Hallo alle, leider hat ja wohl etwas langhaariges bei Christopher mit gemischt.Was muß ich denn da besonders beachten? Das die Haare wohl in die Augen wachsen können hab ich mal gelesen aber gibt es sonst noch etwas, worauf ich achten sollte?
 
Die Thermoregulation ist bei Langhaarmäusen etwas schwieriger - das Haarkleid ist bei einigen Formen zwar länger, aber lichter, und isoliert damit schlechter. Das heißt, gerade bei Langhaarmäusen muss man noch mehr als sonst darauf achten, im Zimmer gleichbleibende Temperatur zu halten, bzw. Schwankungen zu vermeiden.

Leider ist durch die längeren Haare auch die "Atmungsaktivität" des Fells etwas behindert. Meiner Erfahrung nach neigen langhaarige Mäuse eher zu Pilzbefall als kurzhaarige. Also das Habitat immer gut trocken halten.

Und, damit´s nicht langweilig wird: im Bauchbereich sieht die Sache nochmal anders aus. Hier kommt es tendentiell schneller mal zur Entartung von Zellen und zur Tumorbildung. Ich vermute, es könnte daran liegen, dass manche Typen von Langhaarmäusen ihre Körpertemperatur wegen des schütteren Fells höher halten müssen als Kurzhaarmäuse, und sich das Gewebe im Bauchbereich dadurch stärker erwärmt als bei Kurzhaarmäusen. Meine Langhaarkerle neigen sehr zu Lipomen (immerhin gutartig) im Bauch- und Genitalbereich; bei kurzhaarigen Mäusen hatte ich das dagegen noch nicht.

Im langen Fell bleibt mehr Schmutz hängen. Deshalb ist für Langhaarmäuse Gesellschaft und eine gute, friedliche Sozialstruktur im Rudel noch viel wichtiger als ohnehin schon - friedliches Putzen / Grooming ist unbedingt notwendig. Trotzdem kann es vorkommen, dass bei einer Langhaarmaus mal ein Stück Kot irgendwo am Fell hängt - das hat sich einfach schneller als bei Kurzhaarigen, und es wird nicht immer so schnell bemerkt und herausgeputzt.
 
Hu hu erst mal danke für deine umfangreiche Antwort.Da weiß ich ja worauf ich achten muß bei Christopher *seufz*.
Stecke grade mitten in der Vergesellschaftung, da ist mir aufgefallen,daß er sich wesendlich mehr putzt als meine Beiden Glatthaarigen Mäuse. Dann wirkt das Fell von Christopher auch immer etwas strubbelig, warscheinlich ja dann weil es vermutlich dünner ist.
 
Hallo,

meine Langhaarigen neigen nicht mehr zu Tumoren als kurzhaarige --- entscheidend ist der konkrete Inzuchtfaktor, manchmal kann eine ganze Sippe anfällig sein. Pauschal kann ich das für Langhaarige nicht bestätigen.

Ganz wichtig ist wie schon erwähnt, daß diese Tiere keinen Temperaturschwankungen unterworfen sind, zudem sollte das Streu staubarm sein (generell bei Mäusen, aber bei Langhaarigen sind manchmal auch die Augen temporär gereizt durch überlange Wimpern). Häufig bleibt Streu im Fell kleben, die Mäuse müssen sich durchschnittlich mehr putzen als Kurzhaarige und werden auch häufiger von anderen Mäusen geputzt.
Leider bleibt auch teilweise Kot hängen, die Maus muß dann innehalten und sich den Köttel mit den Pfoten/der Schnauze abpflücken.
Probleme gab es deswegen aber nie, auch nicht bei Uralten --- Flokati wurde 2 Jahre und 3 Monate alt und war am Ende ein Opi, ohne durch seine Langhaarigkeit eingeschränkt zu sein. Wer sich nicht mehr putzen kann, wird halt von einer netten Mäusefreundin geputzt.

(Von Langhaarmeerschweinchen kenne ich es, daß sie teilweise ein nasses Hinterteil bekommen, wenn sie pinkeln, aber Mäuse bleiben nicht beim Pinkeln sitzen und "hocken" eher, jedenfalls habe ich noch nie eine Langhaarmaus mit nassem Po erlebt.)

Wenn die Vibrissen überlang sind, scheint es den Mäusen etwas unangenehm, aus einem Napf zu trinken, aber bietet man einer Gruppe die Wahl zwischen Trinkflasche und Napf, wählen sie immer den Napf (bei mir), ich habe daher auch nur Näpfe, und die Langhaarigen heben beim Trinken den Kopf etwas mehr, um die Vibrissen nicht einzutunken.

Ein richtiges Handicap haben Langhaarige im Hochsommer --- sie leiden definitiv sehr unter Hitze, jetzt im Herbst/Winter ist das alles kein Problem, aber im Hochsommer bibbere ich, daß es im Mäusezimmer nicht zu heiß wird. Die Langhaarigen bekommen dann viel schneller Kreislaufprobleme.

Da das lange Fell oft sehr fein ist, wirken diese Mäuse oft leicht verstruppelt, die Tiere selbst stört das aber nicht.

Augenreizungen kamen vor, waren aber gut zu behandeln (Augentropfen) und immer nur vorübergehend. Da hat Toulouse (Rosettenfell) viel mehr mit gereizten Augen zu tun (und dagegen kann ich auch nichts tun, leider, kann ja nicht die Haare über dem Mäuseauge wegschneiden).
 
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Hu hu nochmal danke für eure Antworten.Ich lerne immer gerne dazu.*Danke*
Bei Christopher scheint wohl was langhaariges mitgemischt zu haben, schaut euch doch bitte mal die Fotos in meinem Threat an
http://mausebande.com/forum/farbmae...e/17802-christopher-th-siegen-eingezogen.html.
Etwas Sorgen mache ich mir auch, weil er wirklich sehr klein ist.Da sind meine beiden Damen bald doppelt so groß*umkipp*. Mit der Temperatur ist hier eigendlich kein Problem.Im Sommer allerdings wird es hier schon mal recht warm, da es Südseite ist.Na ja nun wird es ja erst mal Winter
 
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