Hallo,
meine Langhaarigen neigen nicht mehr zu Tumoren als kurzhaarige --- entscheidend ist der konkrete Inzuchtfaktor, manchmal kann eine ganze Sippe anfällig sein. Pauschal kann ich das für Langhaarige nicht bestätigen.
Ganz wichtig ist wie schon erwähnt, daß diese Tiere keinen Temperaturschwankungen unterworfen sind, zudem sollte das Streu staubarm sein (generell bei Mäusen, aber bei Langhaarigen sind manchmal auch die Augen temporär gereizt durch überlange Wimpern). Häufig bleibt Streu im Fell kleben, die Mäuse müssen sich durchschnittlich mehr putzen als Kurzhaarige und werden auch häufiger von anderen Mäusen geputzt.
Leider bleibt auch teilweise Kot hängen, die Maus muß dann innehalten und sich den Köttel mit den Pfoten/der Schnauze abpflücken.
Probleme gab es deswegen aber nie, auch nicht bei Uralten --- Flokati wurde 2 Jahre und 3 Monate alt und war am Ende ein Opi, ohne durch seine Langhaarigkeit eingeschränkt zu sein. Wer sich nicht mehr putzen kann, wird halt von einer netten Mäusefreundin geputzt.
(Von Langhaarmeerschweinchen kenne ich es, daß sie teilweise ein nasses Hinterteil bekommen, wenn sie pinkeln, aber Mäuse bleiben nicht beim Pinkeln sitzen und "hocken" eher, jedenfalls habe ich noch nie eine Langhaarmaus mit nassem Po erlebt.)
Wenn die Vibrissen überlang sind, scheint es den Mäusen etwas unangenehm, aus einem Napf zu trinken, aber bietet man einer Gruppe die Wahl zwischen Trinkflasche und Napf, wählen sie immer den Napf (bei mir), ich habe daher auch nur Näpfe, und die Langhaarigen heben beim Trinken den Kopf etwas mehr, um die Vibrissen nicht einzutunken.
Ein richtiges Handicap haben Langhaarige im Hochsommer --- sie leiden definitiv sehr unter Hitze, jetzt im Herbst/Winter ist das alles kein Problem, aber im Hochsommer bibbere ich, daß es im Mäusezimmer nicht zu heiß wird. Die Langhaarigen bekommen dann viel schneller Kreislaufprobleme.
Da das lange Fell oft sehr fein ist, wirken diese Mäuse oft leicht verstruppelt, die Tiere selbst stört das aber nicht.
Augenreizungen kamen vor, waren aber gut zu behandeln (Augentropfen) und immer nur vorübergehend. Da hat Toulouse (Rosettenfell) viel mehr mit gereizten Augen zu tun (und dagegen kann ich auch nichts tun, leider, kann ja nicht die Haare über dem Mäuseauge wegschneiden).