Leinöl pur zur Holzbehandlung?

Nagerchen

ex Equiden- und Mäuseheim...
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Es wurd hier ja schon öfter erwähnt, dass auch ganz "normales" (Lebensmittel-)Leinöl zum Imprägnieren benutzt werden kann (jaw z. B.???*grübel*)

Hat's auch schon mal jemand tatsächlich gemacht :D und kann Tipps geben, wie etc. und von seinen Erfahrungen berichten?

Ich hab's mal an 'ner angeknabberten, vormals mit Lasur behandelten Käfigebene probiert, da gab's 'n paar Stellen im Boden, bis ca. Handteller groß. Hab's teils mit 'nem Lappen aufgetragen, teils einfach 'n bißchen draufgekippt und nachgerieben... Das Ergebnis hat mich jedoch nicht überzeugt, hatte das Gefühl, das Öl dringt halt nur immer weiter und verbreiteter ins Holz, welches dadurch irwie immer weicher zu werden schien..., 'n leichter öliger Film an der Oberfläche blieb immer zurück, und die Testtropfen Wasser perlten leider nicht ab, sondern drangen dennoch in's Holz... Joaaaaa...

Aber generell finde ich die Idee sehr reizvoll, da chemiefrei und natürlich...

Ach ja, und apropos "natürlich", Leinöl wird doch eigentlich auch ranzig, wie sieht's denn damit aus???
 
Hey!

Ich hab das mit meinen Holz Sachen gemacht.
Zuerst, nein, es wird nicht ranzig. Leinöl bildet im Gegensatz zu anderen Ölen die für Lebensmittel verwendet werden nach einiger Zeit eine Art Wasser undurchdringliche Schicht, ähnlich wie Kunststoff.

Ich habe mehrere Schichten aufgetragen, ingesamt 3 mit jeweils 2-3 Tagen Zeit dazwischen. So wurde das Holz wieder fest. Nach derr letzten Schicht habe ich es eine Woche trocknen lassen.

Abperlen tat das Wasser zwar irgendwie auch nicht wirklich, aber es drang nicht tief ein und den Urin der Mausels konnte ich immer wunderbar einfach abwischen. :D

Also ich bin wirklich überrascht, wie gut das geklappt hat und könnte es weiter empfehlen. Es dauert eben lange, bis die Sachen nutzbar sind, ist dafür aber natürlich und es ist nicht nur eine obere Schicht, sondern dringt in das Holz ein und kann somit nicht abgeknabbert werden, wie bei Sabberlack.
Außerdem ist der Geruch gewöhnungsbedürftig, aber verfliegt nach einiger Zeit.

LG
 
Aaaah, es gibt ja tatsächlich jemanden... :D Danke! *anbet*

Wie hast Du's denn aufgetragen, mit 'nem Pinsel oder, wie glaub ich im Forum schon mal (theoretisch) beschrieben, großzügig drauf (schütten?) und überschüssiges Öl mit 'nem Lappen abnehmen?
 
Bei den ersten Malen habe ich es mit der Draufschütten-Methode gemacht, danach mit dem Pinsel, weil es sonst schon arg ölig wird und gar nicht alles trocknen kann. Trotzdem habe ich überschüssiges Öl immer abgewischt, etwas ölig darf es aber bleiben, das verschwindet normalerweise nach der Trockenzeit. Ansonsten nochmal abwischen und einen Tag stehen lassen.

Bei der Pinselmethode habe ich dann 3 Schichten gemacht, weil danach nichts mehr vom Holz aufgenommen wurde. Ich habe mit dem Pinsel bei der ersten Schicht recht großzügig aufgetragen, bei den anderen weniger und das klappte eigentlich ganz gut =)

LG
 
O. k., dann werde ich bei den nächsten anstehenden Sachen mal ausprobieren...

Danke Dir! =)

LG Nagerchen
 
Immer wieder gerne :D

Vielleicht gibt es ja auch noch andere hier, die Leinöl nutzen und aus Erfahrung sprechen können *tock*
 
Huhu,

ich habe es bisher nur bei Inventar verwendet und zwar mit einem Tuch (ihr wisst hoffentlich, dass man mit Leinöl getränkte Baumwolltücher nicht zusammengeknüllt in den Mülleimer werfen darf?). Das hat super geklappt. =) Allerdings hatte ich den Eindruck, dass man recht häufig nachölen muss (so alle paar Monate mal oder so), was bei Inventar kein Ding ist. Beim Gehege schon schwieriger :D
Andererseits... Wenn man die Ebenen leicht herausnehmen kann und unten auf der Grundplatte eine dicke Streuschicht ist, sodass dort eh kaum was bis zum Boden dringt, dann wäre es trotzdem praktikabel denke ich.

Viele Grüße
trulla
 
Huhu,

ihr wisst hoffentlich, dass man mit Leinöl getränkte Baumwolltücher nicht zusammengeknüllt in den Mülleimer werfen darf?

Viele Grüße
trulla

Stimmt, genau das hatte mir auch etwas Sorge bereitet, war mir nur nicht sicher, ob sich das nicht nur auf Leinölfirnis bezieht... Aber was dann tun mit dem Tuch? Und wie lange ist es "gefährlich" sprich, muss ich warten, bis es in den Müll darf? (Bezieht sich das nur auf Leinöl? Denn in z. B. Pfannen überschüssiges Öl nehm ich ja auch mit 'nem (Papier)Tuch ab und schmeiß dieses dann in den Müll... *grübel*)
 
Ja, das bezieht sich nur auf Leinöl, da Leinöl mit der Luft reagiert. Ich hab das immer so praktiziert, dass ich das Tuch für ein, zwei Tage zum trocknen aufgehangen hab.

LG
 
Entweder in ein luftdichtes Behältnis tun oder ausgebreitet einige Tage härten lassen und dann wegschmeißen.
Es hat sich tatsächlich im Mülleimer vom Nachbarn einer Freundin entzündet *Angst* Also damit ist wirklich nicht zu spaßen. Mit einem Pinsel wäre man da auf der sichereren Seite...

Gruß
trulla
 
auch der Pinsel kann sich entzünden.

Nach Werkstattsicherheitsvorschriften sind solche Lappen in einer Metalldose mit Deckel zu lagern.
Die Entzündung kann auch nur dann eintreten, wenn der Lappen zusammengeknüllt ist, und die Reaktionswärme nicht abgeleitet werden kann. Wird der auf einer Leine o.Ä. an einem gut belüfteten Ort aufgehängt kann nichts passieren, da die Umgebungsluft zum kühlen ausreicht. Zum Feuer fangen müssen Temperaturen um 300°C erreicht werden.
 
auch der Pinsel kann sich entzünden.

Aber nicht so leicht wie ein zusammengeknülltes Tuch oder? *grübel*
Deswegen meinte ich "sicherer" und nicht sicher.

Das sollte man nur eben wissen, wenn man mit Leinöl arbeitet.
 
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