Mäusefamilie gefangen

Esti

Kornsammler*in
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Hallo allerseits,

ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen.
Wir leben mitten in einer Großstadt in einem etwas älteren Holzhaus.
Seit letztem Frühjahr haben wir hier regelmäßig Mäuse in der Speisekammer (meine Güte habe ich mich bei der ersten erschreckt, die mich anguckte als ich morgens die Nutella aus dem Schrank nehmen wollte...)
Wir haben im letzten Jahr insgesamt drei Mäuse gefangen und außerhalb der Stadt auf einer großen Wiese ausgesetzt.
Jetzt haben wir in der letzten Woche gleich 6 Mäuse auf unserem Dachbode gefangen, drei davon sind noch deutlich kleiner als die anderen.
Jetzt meine Frage:
Kann ich die schon aussetzen? Tagsüber sind es hier inzwischen ca. 8°, aber nachts ist es doch noch deutlich kühler, bis letzte Woche hat es auch immer noch gefroren.
Ich gehe aber, besonders da es sich teilweise um noch kleinere Tiere handelt, davon aus, dass sie schon länger im Haus waren - und hier ist es eigentlich überall ca. 20° warm.
Kommen die Mäuse damit klar, dass es draußen so viel kälter ist? Kommen die Kleinen damit schon klar? Finden sie bei diesem Wetter draußen überhaupt Nahrung? (ok, auf dem Dachboden werden sie auch etwas gefunden haben - und unsere Lebensmittel in der Speisekammer sind inzwischen alle in Dosen, da können sie nichts her haben)
Oder sollte ich sie noch 2 - 3 Wochen drinnen lassen (im Moment in einem Terrarium - das ist eigentlich immer nur das Tagesquartier gewesen, wenn wir morgens eine Maus gefangen hatten und sie erst abends aussetzen konnte) und dann erst aussetzen?
Mit Mäusen kenne ich mich leider nicht wirklich aus, unsere Haustiererfahrungen beschränken sich auf Wellensittiche und Kaninchen...

Wäre toll, wenn Ihr mir einen Tipp geben könntet!

Liebe Grüße,
Esti
 
Hi!
Wie groß ist denn das Terrarium?
Draußen ist es in der Tat noch sehr kalt, die Insekten sind noch nicht sehr aktiv etc...
Wenn es sich um Hausmäuse (mus musculus) handelt, das sind Kulturfolger- sprich sie sind an ein Leben in/an menschlichen Behausungen/Ställen usw angepasst. Sie an einer Wiese auszusetzen ist da nicht gut...
Besser sind diverse Ställe, welche von Tieren bewohnt werden (da können sie sich beim Futter was abgreifen), Schrebergärten an Feldern angrenzend oder einfach normale Gärten in einer Wohnsiedlung.
Bei den momentanen Temperaturen und dem Nahrungsangebot draußen kämen für sofortiges Aussetzen wohl nur Stallungen in Frage.
Da besteht zwar immernoch die Chance, dass die Eindringlinge von den dort ansässigen Artgenossen vertrieben werden, aber bei den Temperaturen erfrieren sie zumindest nicht, bzw finden zumindest etwas an Nahrung..
Haben also eine höhere Überlebenschance als mitten im Winter.

Vor dem Aussetzen müssten die Mäuse erst (mindestens) 3-4 Tage an kältere Temperaturen gewöhnt werden (Terra in unbeheizten Raum wie Keller stellen).
 
Hallo Binchen,

danke für die schnelle Antwort.
An Ställe hatte ich auch schon gedacht, aber die gibt es hier leider beim besten Willen nicht (halt echte Großstadt...).
Hm, also Wiese ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck, weiß aber nicht, wie ich es sonst nennen soll. Es ist, hm, ein sehr großes Stück Natur, und angrenzenden Schrebergärten :-) Dann hoffe ich, dass sich die letzten drei nach dort verzogen haben.
Ich bin mir aber gar nicht mal sicher, ob es wirklich Hausmäuse sind. Sie haben alle einen ganz weißen Bauch, sind aber ansonsten braun.
Das Terrarium ist definitiv zu klein, um sechs Mäuse darin länger wohnen zu lassen (wobei ich sehr erstaunt war, wie wenig Platz sie brauchen, wenn sie sich alle aneinander kuscheln. Ich habe mehrere Unterschlupfmöglichkeiten rein getan, aber sie verziehen sich immer alle sechs in ein recht kleines Häuschen). Es ist ca. 100 x 40 cm.
Aber ich denke, ein paar Tage können sie es schon darin aushalten. Wie warm sollte es denn draußen sein, dass sie überleben?
Die Idee, sie langsam an die Temperaturen zu gewöhnen ist gut. Ich werde sie gleich einmal in den Wintergarten stellen, da ist es (leider) immer kälter als im restlichen Haus.

Liebe Grüße,
Esti
 
Hi!
Vielleicht Waldmäuse? WAldmaus - Google-Suche
(die würden sich in Schrebergärten/Waldrändern jedenfalls sehr wohl fühlen *heilig*)

Für Hausmäuse (die einen ganz anderen Nahrungsbedarf haben) wären Schrebergärten auch was, allerdings würde ich darauf achten, dass Getreidefelder angrenzen ( Saaten gehören zu dem Hauptnahrungsbestandteil) und solange es draußen noch nicht viel gibt, alle paar Tage ne Ladung Körner dort verstreuen, wo sie ausgesetzt wurden.

Bei der Terragröße für jetzt 6! Tiere würde ich raten 4-5 Tage in den Wintergarten, dann raus mit regelmäßiger "Fütterung".

Wenn sie sich draußen erstmal ein geschütztes Nest angelegt haben sind starke Minustemperaturen kein Thema für sie. Aber beim Aussetzen haben sie ein solches natürlich noch nicht- und keine Wintervorräte...
Deswegen sollte es auf keinen Fall mehr gefrieren- besser dauerhaft wärmer..
 
Ja, das könnte sein, Waldmäuse *freu*
Aber es gibt hier weit und breit keinen Wald...

Die Mäuschen sind jetzt in den Wintergarten umgezogen, mal sehen wie es ihnen dort gefällt.
Und dann geht es in ein paar Tagen weiter in den Schuppen, da ist es noch etwas kühler und wenn das Wetter dann nicht wieder schlechter geworden ist dürfen sie wieder raus *freu*

Danke für die Tipps! Ich berichte wenn das Aussetzen erfolgreich war!

LG,
Esti
 
Sehr schön =)
was gibst du ihnen denn gerade zu fressen?

Waldmäuse heißen zwar so, bewohnen aber nicht wirklich direkt den Wald. Sie wohnen va in buschreicher Vegetation wie Waldränder, Schrebergärten, normale Vorstadt/Stadtgärten und zum Winter hin zieht sies oftmals auch in die Häuser..
Sie ernähren sich hauptsächlich von diversen Saaten, Früchten (damit sind jetzt nicht nur Obst, sondern auch Bucheckern, Nüsse etc gemeint ;)), die sie finden, aber auch jetzt im Frühjahr viel von Trieben, jungen Blättern, Blüten. Und natürlich alles, was ihnen an Insekten über den Weg läuft :D
 
Hm, also Insekten bekommen sie bei mir nicht :D
Ansonsten bekommen sie Äpfel, Hirse, Haselnüsse und eine Körnermischung. Achja, und Möhren mögen sie auch.

Auf jeden Fall gesünder als das, was ihre Vorgänger in unserer Speisekammer gefunden haben - da hatten wir nämlich nur Süßigkeiten offen stehen...

Hm, wenn sie auch Triebe und Blätter mögen - soll ich ihnen irgendetwas schönes aus dem Garten holen? Was mögen sie denn da? Ich meine, ich möchte sie ja nun auch nicht unbedingt vergiften...
 
Hört sich ganz vernünftig an =)
Hmm, das ist eine gute Frage.. die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden :D Hier ist jedenfalls mal eine Liste von unbedenklichen Pflanzen. Kategorie:Unproblematisch - Degupedia Nagetier-Wiki
Bisher immer gut (hatte ja nur kurz Waldmäuse zu Gast ) kamen Erdbeerblätter, Gänseblümchen (incl dem Kraut), Hagebuttenästchen, Haselnussäste (va mit jungen Trieben oder Blättchen), Löwenzahn, Spitzwegerich und natürlich Samenstände von Gräsern, Schafgarbe und Co (aber das ist zu der Jahreszeit nicht verfügbar) an.

Einfach mal schauen was du findest und ausprobieren wies ankommt ;-)
 
So, heute gab es mal etwas Frischfutter aus dem Garten :D
Vielen Dank für den Link mit der Liste. Ich habe mal ganz einfach mit Löwenzahn und Erdbeerblättern angefangen.
Tja, und aktuell liegt nur noch ein Blatt im Käfig - scheint also geschmeckt zu haben! I:D
Da das so gut angekommen ist werde ich morgen mal gucken, was ich noch so im Garten finde.
h hätte aber nochmal eine Frage zu der Menge des Futters:
Ich versuche, das Füttern an sich immer anders zu machen. Also zu anderen Uhrzeiten, an unterschiedlichen Stellen im Käfig, unterschiedliche Mengen, nicht immer das Gleiche usw. Ich denke mir, das ist natürlicher als feste Fütterzeiten o.ä. Wenn sie wieder draußen sind wird das ja auch immer anders sein.
Jetzt ist es aber so, dass das Trockenfutter eigentlich immer ganz schnell weg ist und alles Frische länger dort bleibt. Gebe ich ihnen zu wenig wenn das Futter immer so schnell weg ist? Wie viel brauchen 6 Mäuse am Tag? Oder verschleppen sie es vielleicht in ihr Nest und legen sich Vorräte an?
Kann ich sie ansonsten noch irgendwie auf das Leben draußen vorbereiten?
 
Hi!
Also Körnerfutter geb ich bei 6 Mäusen 2 geschlossene Hände voll pro Tag.
Da Waldmäuse aber nicht ganz so "körnerlastig" sind, müssten 1,5 Hände voll auch gut reichen ;-)
Viel Spaß beim Frischfuttersammeln :D
Da ich einfach mal davon ausgehe, dass der Großteil der Mäuse im Aqua schon draußen gelebt haben und die Halbwüchsigen noch etwas im Gruppenverband bleiben werden, kannst wohl nichts weiter tun als die Temperaturumstellung, Futter von draußen aus ihrer natürlichen Umgebung und ein paar Äste, Blätter z.B. als Versteckmöglichkeit und ein Stückchen Grasnarbe anzubieten.
 
Hm, ok. Dann ist kein Wunder, dass immer alles weg war. Hatte bis jetzt immer nur 1 Handvoll Körnerfutter. Habe gestern und heute mehr rein getan und das haben sie auch geschafft. :-)

Jetzt habe ich mal eine ganz andere Frage:
Vorhin haben sich zwei von denen irgendwie durch den Käfig gejagt. Also erst dachte ich, dass sie kämpfen würden. Aber das haben sie nicht getan. Sie sind wie verrückt durch den Käfig gerast, sind dann irgendwann stehen geblieben und haben aneinander gerochen. Sie haben aber keine Anstalten gemacht, sich gegenseitig etwas zu tun. Und dann haben sie wieder von vorne angefangen: Jagen, durch den Käfig rasen, aneinander schnuppern.
Das haben sie einige Zeit gemacht, jetzt ist alles wieder ruhig.
Muss ich mir irgendwie Sorgen machen? Kriegen sie einen Koller weil sie eingesperrt sind? Oder jagen sie sich tatsächlich? Oder spielen sie nur? Oder was machen sie sonst?

LG,
Esti
 
Jagen, durch den Käfig rasen, aneinander schnuppern.
Das haben sie einige Zeit gemacht, jetzt ist alles wieder ruhig.
Muss ich mir irgendwie Sorgen machen?
Habe nicht alles gelesen... Männchen? Unkastriert? Wie alt? Riechen sie nur, oder zwicken sie sich?
 
So, kurzes Update.
Alle Mäuschen wohlbehalten draußen ausgesetzt.
Ein paar sind ganz neugierig rausgekommen, haben sich ersteinmal umgesehen, bevor sie dann abgehauen sind, ein paar sind gleich davongeflitzt und eine mussten wir sogar noch überreden, zu gehen. Die ist tatsächlich drei Mal zurück ins Terrarium, bevor sie sich entschließen konnte, die weite Welt zu erkunden.
Ich hoffe, dass sie
1. sich wieder finden, nachdem sie in insgesamt drei verschiedene Richtungen verschwunden sind
2. draußen auch wirklich Nahrung finden (besonders die drei kleineren, die ja noch nie draußen gelebt haben)
3. auch draußen noch einige Zeit überleben und sich nicht vom nächsten Raubvogel oder der nächsten Katze jagen lassen!

Ich wünsche ihnen auf jeden Fall noch ein wunderschönes langes Leben in der Freiheit! (und wenn Ihnen nächsten Winter draußen zu kalt wird können sie auch gern wieder zu uns kommen ;-) )

LG,
Esti
 
Hallo,

ich wünsche den Rackern auch alles Gute. Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung sie wieder in die Freiheit zu entlassen!

LG von Mice
 
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