Hallo Sasu,
hab mir gerade noch mal Deinen Eingangs-Post durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen, daß der TA offenbar zwei AB gleichzeitig verordnet hat, nämlich Baytril und Doxycyclin. Das ist recht ungewöhnlich.

Gibst Du tatsächlich beide AB? Doxycyclin muß morgens und abends gegeben werden und ist an sich ein starkes AB, das sich allerdings nicht sehr lange im Kühlschrank hält. Wenn sich die Flüssigkeit dunkelgelb verfärbt oder zähflüssig wird, dann darf es nicht mehr gegeben werden und Du mußt Dir neues beim TA besorgen. Eigentlich finde ich die Kombination der beiden AB nicht optimal. ACC ist ein Schleimlöser.
Doxycyclin ist eigentlich das "Reservemittel", wenn gar nichts anderes mehr hilft. Bitte frage doch noch mal beim TA an, ob Du wirklich Baytril und Doxy gleichzeitig geben sollst.

Ehrlich gesagt, würde ich das Baytril jetzt weglassen. Wenn es nach 7 Tagen keine Besserung gebracht hat, dann scheint es eben nicht zu wirken. Es dann weiter zu geben, macht eigentlich keinen Sinn.
Wie geht es den Mäusen jetzt? Bitte nicht einfach den anderen Mäusen dieselben Medikamente geben, ohne Rücksprache mit dem TA.
Darf ich fragen, aus wievielen Mäusen Deine Gruppe besteht? Wie sind sie denn untergebracht? Gar nicht so selten sind eine schlechte Belüftungssituation oder - wie schon angesprochen - die Wahl der Streu Faktoren, die Atemwegsprobleme verstärken können. Leben die Mäuse in einem Aquarium? Auch da ist die Belüftung oft nicht optimal und man kann die Situation oft mit wenig Aufwand verbessern. =)
Nicht immer sind akute Infektionen die Ursache für Probleme mit den Atemwegen. Neben einer nicht so guten Belüftung oder staubiger Streu haben nicht wenige Mäuse auch chronische Atemwegsbeschwerden, also so ähnlich wie bei einer chronischen Bronchitis. Das führt zu ständigem "Husten" und Geräuschen, die durch den Schleim in den Atemwegen hervorgerufen werden. Oft helfen da AB auch nicht andauernd weiter.
Seit wann hast Du denn die Mäuschen? Waren sie bisher gesund?
Zwei Behandlungsansätze könnten helfen: Schleimlösende Substanzen und eine Stärkung des Abwehrsystems der Mäuse. Neben ACC kannst Du den Mäusen auch schleimlösende Tees anbieten, aber bitte immer nur zusätzlich zu der normalen Wasserquelle. Der Tee muß täglich frisch aufgegossen werden, da er schnell sauer wird.
Schleimlösender Tee mit Schlüsselblumenblüten und Huflattichblättern:
Je 1 TL getrocknete Huflattichblätter und 1 TL Schlüsselblumenblüten mit 2 Tassen kochendem Wasser aufgießen und 5 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen. Der fertige Tee wird 1:1 mit Wasser verdünnt und nach dem Abkühlen in die Nippeltränke gefüllt.
Schlüsselblumenblüten (Primulae flos)
Wirkung:
- sekretolytisch (sekretauflösend)
- exspektorierend (das Abhusten fördernd)
Einsatzgebiet: Katharrhe der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Kindern. Die Wirkung ist vergleichsweise mild, die Blüten haben aber einen guten Geschmack und reizen den Magen weniger als vergleichbare Drogen.
Huflattichblätter (Farfarae folium)
Wirkung:
- antiphlogistisch (entzündungshemmend)
- reizlindernd
- leicht bronchospasmolytisch (die Atemwege entkrampfend)
Einsatzgebiet: Akute Infekte der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Reizhusten. Erweitert die Atemwege aufgrund der leichten spasmolytischen Wirkung.
Neben AB ist auch jede Therapie sinnvoll, die das Abwehrsystem und den Gesamtzustand der Mäuse stärkt. Dafür eignen sich Vitaminkuren (die können dann
alle Mäuse bekommen) und Immunmodulatoren. Ich habe ganz gute Erfahrungen gemacht mit Bioserin (5 ml, rezeptfrei im Internet). Andere User verabreichen gerne Engystol, ein homöopathisches Komplexpräparat. Engystol kann auch über das Trinwasser verabreicht werden, da es auch gesunden Mäusen nicht schadet. Bisoserin habe ich kurmäßig auch immer allen Mäusen gegeben, es läßt sich gut mit Kokosmilch mischen.
Viele Grüße =)
Fufu