Maus eine Stunde lang in Angststarre

Ronalda

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Hi!
Ich habe heute in der unteren Etage der Mäusebehausung endgültig einige gröbere Manipulationen vornehmen müssen. Es ging nicht anders. Ich habe extra geschaut, dass die Mäuse die obere Ebene kennen, dass sie Verschlupfmöglichkeiten haben. Da mein kleiner Hektiker sehr ängstlich ist, habe ich so lange gewartet, bis er selber die Leiter rauf ist und dann erst die Ebene geschlossen. 5 andere Mäuschen waren schon oben, 2 habe ich dann mittels Rolle hinauf gesetzt. Es ging auch alles gut, mein kleiner Hektiker hat zwar etwas Unruhe wieder hervorgerufen, aber es gab keinen Streit, keinen Fieps, überhaupt nichts. Ich habe dann unten die Bretter, die sie angepieselt hatten ordentlich gereinigt. Oben hörte ich dann keine Hektik mehr.
Als ich fertig war, und die Bande wieder runter lassen wollte, fehlte mir eine Maus - mein Hektiker. Ich brauchte geschlagene 10 Minuten, bis ich ihn entdeckte. Er hatte sich unter einen Brett auf einer Schräge sitzend "eingeklemmt" und bewegte sich nicht. Auf andere Mäuschen, die zu ihm sind, hat er nicht reagiert. Er war einfach starr. Er war aber nirgends eingezwickt. Mich hat fast der Schlag getroffen, als sich das Mäuschen nach 30 Minuten noch immer nicht bewegt hatte. Habe abgedunkelt, und ihn in Ruhe gelassen. Als er dann nach insgesamt 40 Minuten sich zwar gedreht hatte, aber in der neuen Position noch immer bewegungslos war und auf seine Freunde nicht reagiert, war ich höchst beunruhigt. Nach einer Stunde oder 50 Minuten war er dann endlich wieder in einer normalen Position und hat sich geputzt, sass aber noch einige Zeit etwas komisch da. Danach ist er runter und hat mit den anderen mitgemauselt, ganz normal.
Kennt ihr so ein Verhalten? Der arme Kerl muss eine Mordsangst gehabt haben, auch wenn mir der Auslöser höchst unklar war und sich alle anderen ganz normal verhalten haben. Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte, damit so etwas nicht wieder vor kommt? Und was könnte um Himmelswillen der Grund gewesen sein?
 
Huhu!

Achje, der arme Schatz *traurig* Klar, dass du dir Sorgen gemacht hast *drück*

Warst du bei deinen Umräumarbeiten vielleicht recht laut?
Ich hab auch das Gefühl, dass die Mäuse sehr genau wissen, wo ihr Revier ist. Auch in der obersten Etage wissen sie genau, wenn in der unteren Etage was passiert. Es kann sein, dass er Panik hatte, weil in seinem Revier gerade was Großes passiert. Sie orientieren sich ja über den Geruch und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie dadurch eben genau wissen, dass du unten umräumst, auch wenn sie oben hocken. Weil sich ihre Geruchsinseln räumlich verändern. Aber das ist nur eine Vermutung.

Dass er sich so gar nicht bewegt hat und auf andere nicht reagiert hat, könnte auch für Epilepsie sprechen. Schätze ich. Ich hatte selbst noch kein Epilepsiemäuschen, habe aber schon epileptische Anfälle bei Menschen mitbekommen und mich auch mit einem vermehrt darüber unterhalten, der eben selbst Epilepsie hat. Daher weiß ich, dass es unterschiedliche Formen bzw. unterschiedliche Ausprägungen von Anfällen gibt. Er hatte also auch dieses unkontrollierte Muskelzucken, aber dennoch hatte er auch mal nur kleinere Anfälle, in denen quasi sein Kopf ausgesetzt hat. Da war er nicht ansprechbar und war einfach wie geistig abwesend, bis es dann eben wieder aufgehört hat. Ob das auch über so einen langen Zeitraum sein kann, weiß ich nicht. Deine Beschreibung hat mich jedenfalls sofort daran erinnert.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Huhu!

Achje, der arme Schatz *traurig* Klar, dass du dir Sorgen gemacht hast *drück*

Warst du bei deinen Umräumarbeiten vielleicht recht laut?

Dass er sich so gar nicht bewegt hat und auf andere nicht reagiert hat, könnte auch für Epilepsie sprechen. Schätze ich.

Hmm ... mir ist ein Gegenstand, ich glaube es war ein großes Holz auf den Boden gefallen. Das war schon laut. Dann fällt mir noch ein.... ich hab ja ein Mäuschen mit der Röhre hochgehievt und das ist in weitem Bogen rausgesprungen. Da sind einige Mäuschen etwas erschrocken, als ein "Vogerl" von oben kam. Aber die waren auch gleich wieder ruhig. Könnte aber sein, dass das der Zeitpunkt war, wo mein Angsthase in diese starre Haltung kam. Der arme Kerl!

Epilepsie - hmm, wäre mir zunächst nicht in den Sinn gekommen, aber scheint mir jetzt auch nicht so abwegig. Ich kenne Epileptiker aus meiner beruflichen Zeit. Da gibt es unterschiedlichste Abläufe. Aber starr.. und so lange..., das wäre dann ein Status gewesen, aus dem ein Epileptiker alleine kaum wieder raus kommt, ist lebensbedrohend.
Schreck, Schock kann durchaus auch Epilepsie bzw. einen Anfall auslösen.
Hab mal einen eigenen Thread unter GESUNDHEIT eröffnet. Vielleicht gibt es da Hinweise und jemanden mit Erfahrung. Ich hoffe ja, nicht, und hoffe, das war eine einmalige Sache. Aber wenn sowas nochals auftreten sollte, möchte ich wenigstens wissen, woran ich bin und wie ich möglichst richtig reagieren kann.
Was immer los war, für den armen Kerl muss es schlimm gewesen sein.
Heute hat er schon lustig an einem Apfelbaumast genagt. Aber er ist ängstlicher als sonst. Sogar beim Wasserwechsel ist er geflüchtet. Den schaut er sich sonst immer aus sicherer Entfernung an.
Danke dir *drück*
 
Ich kenne Epileptiker aus meiner beruflichen Zeit. Da gibt es unterschiedlichste Abläufe. Aber starr.. und so lange
glaub ich auch eher nicht. hier waren die Anfälle immer eher kurz, max. wohl so 2 min Starre....
 
Ich halte das ebenfalls nicht für einen epileptischen Anfall, sondern für eine echte Angststarre, der Auslöser war eine der von Dir beschriebenen vorgenommenen Veränderungen oder der "Vogerl". Ich favorisiere den "Vogerl"

Hier einige interessante Links dazu:
Schockstarre: Labormäuse fürchten männliche Forscher | Wissen | Themen | BR.de

Neurophysiologische Entwicklungsförderung INPP Österreich und Schweiz

Wo die Angst an- und abgeschaltet wird - bild der wissenschaft

Zur Länge der Angststarre bin ich noch nicht fündig geworden.
 
30-40 Minuten, steht in Deinem ersten Link.

Hallo Ronalda,
ich würde abwarten, ob das noch mal passiert und genau beobachten, in welcher Situation so ein Verhalten dann auftritt. Auch die Länge des "Anfalls" sollte man wieder genau notieren. =)
Viele Grüße
Fufu
 
30-40 in Bezug auf die Schmerzwahrnehmung ja, aber in Bezug zur "Starre" wäre das keine gesicherte Erkenntnis.
 
Zitat: "Darüber hinaus hilft auch Warten: Nach 30 bis 40 Minuten ist die Angstreaktion der Mäuse in der Regel wieder vorüber und es kommt wieder zu einer normalen Schmerzwahrnehmung."
 
Danke für eure Antworten. Hab alle Hinweise studiert. Ganz eindeutig bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Hoffe aber, das das nie wieder aufttritt. Der Mausbub ist wieder der Alte, etwas feig und gleichzeitig frech wie Oskar. Auf jeden Fall werde ich Vorkehrungen treffen, das oben auf der zweiten Ebene auch ein Plätzchen ist, wo er sich total geschützt fühlt, falls er mal wieder einen großen Schrecken bekommt. Unten ist es so, das das Schlafhäuschen totale Schutzzone ist. Erschreckt eine Maus oder wird ihr etwas zuviel, rennt sie rein und dort ist definitiv der absolute Friedensbereich. Da können sie sogar mit einem Leckerchen reinlaufen, ohne dass es Zoff gibt, wenn ein anderes Tierchen drinnen ist. Finde ich eher ungewöhnlich, das ist bei meiner anderen Gruppe nicht so. Aber ich werde versuchen, das Verhalten auszunützen.
 
Ich halte das ebenfalls nicht für einen epileptischen Anfall, sondern für eine echte Angststarre, der Auslöser war eine der von Dir beschriebenen vorgenommenen Veränderungen oder der "Vogerl". Ich favorisiere den "Vogerl"

Denke ich auch eher, nach all dem Durchlesen von Möglichkeiten.
 
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