Maus hat gerötetes Auge und blutiges Ohr

Korohamu

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Hallo,
habe mich in meiner Verzweiflung nun hier angemeldet und hoffe, dass mir jemand helfen kann.

Es geht um meinen Problemfall Candy. Sie lebt seit Januar bei mir, hat allerdings seit... Anfang März? Probleme.

Zuerst hat sie ihr linkes Auge zusammengekniffen. Es war etwas rot, ihr Fell wurde etwas stumpfer. Sie atmete schwer und schien dabei zu knacken.
Der erste Gang zum Tierarzt brachte kein Ergebnis. Sie bekam eine Augensalbe, die ich zuvor für eine andere Maus schon bekommen hatte, verschrieben. Es wurde besser, sobald ich die Salbe aber aufgebraucht hatte war es wieder schlechter. Allerdings waren die Atemgeräusche und das Knacken weg. Also gut, zweiter Gang zum TA um das Auge in den Griff zu kriegen.

Dieses Mal wurde ein Tesastreifentest auf Milben gemacht (Kein Ergebnis) und ein Hautschabsel (?) unter Narkose genommen, aus dem eine Pilzkultur angelegt wurde. Gleichzeitig hatte man ihr ein Mittel gegen Milben gegeben.
Eine Woche des Wartens brachte heraus, dass es sich um einen Pilz handelt. Da das Medikament gegen Milben aber zumindest etwas angeschlagen hatte, wurde es weiter verschrieben. Zwischendrin sah es richtig gut aus, doch wieder verschlechterte es sich durch das Absetzen des Medikamentes.

Als sie das Auge soweit zusammenkniff, dass sie es gar nicht mehr öffnen wollte, verschrieb der Tierarzt Isopto-Max, einen Tropfen pro Tag. Wieder dasselbe Ergebnis.

In meiner Verzweiflung fragte ich eine homöopathische Tierärztin, die unseren Hund behandelt, die mir ebenfalls ein Mittel mitgab, das Candy aber nur widerwillig einnahm. Wieder wurde es besser und schlechter.

Heute aber habe ich gesehen, dass ihr linkes Ohr komplett blutig gekratzt wurde (also innen, nicht außen), ihr Fell wieder viel stumpfer geworden ist und ihr Auge auch wieder etwas rot ist.
Mir graut es ein wenig davor, sie wieder zum selben Tierarzt zu schleppen, da dieser es offenbar gut meint aber wohl doch nicht so viel Ahnung von Mäusen hat....
Hat jemand eine Idee oder Ähnliches schon einmal erlebt und könnte mir (und meiner Tierärztin) helfen, so dumm das jetzt auch klingt?

Sie frisst weiterhin sehr viel, sie wirkt mal apathischer und mal aktiver, sie versteht sich gut mit ihren 6 Mitbewohnerinnen und kratzt sich nicht übermäßig oft (zumindest nicht, wenn sie draußen ist). Käfig wurde bereits mehrere Male gereinigt und desinfiziert. Allerdings hat sie sich durch die ganzen Tierarztbehandlungen eine gewisse Scheu gegenüber Menschen angewohnt, sodass sie mich nicht mehr in die Nähe von sich lässt. :(

Von den anderen Mäusen hat keine andere solche Beschwerden. Eine hatte einen Kratzer am Auge, der es etwas anschwellen hat lassen, aber sonst geht es allen in Ordnung.

Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin wirklich verzweifelt *heul*

LG Korohamu
 
Hallo Korohamu,
als Wichtigstes wäre zu wissen, von wo der TA das Geschabsel entnommen hat, in dem dann Pilze festgestellt wurden. Ich nehme an, daß der TA Isopto-Max für das Auge verordnet hat? Das ist ein Wirkstoffgemisch, das aber eigentlich nur Antibiotika enthält. *grübel* Bitte frage nach, um welchen Pilz es sich handelt! Das kann Dir notfalls auch die Sprechstundenhilfe sagen, oder laß Dir den Befund zuschicken oder hole ihn ab. Es gibt auch orale Mittel gegen Pilze, die für Mäuse geeignet sind. Beispielsweise Iltraconazol (Wirkstoff), also Iltrafungol. Die Dosierung ist 0,005 mg pro Gramm Maus 1 x tgl. für 7 Tage, dann eine Woche Pause. Das Ganze drei Mal, immer mit einer Woche Pause dazwischen.

Du kannst hier im Forum auch mäusekundige TÄ erfragen. Bitte diesen Link anklicken, dann auf neues Thema klicken und Deinen Wohnort angeben und sagen, daß Du eine TA-Empfehlung brauchst:

http://mausebande.com/forum/support-bereich/tierarztsuche/

Vermutlich hat sich die Maus das Ohr blutig gekratzt. Das sieht oft schlimmer aus als es ist. Was hat sie denn gegen die Milben bekommen und wie oft? Momentan sieht es für mich so aus, als hätte die Maus gegen den Pilz gar kein Medikament bekommen. *grübel* Bitte frag doch noch mal nach!
Viele Grüße und ganz zum Schluß noch: Herzlich willkommen hier!

*welcome*
Fufu
 
hey

ich hab folgende Fragen dazu noch:
das Hautgeschabsel wurde nicht auf Milben untersucht, sondern nur auf Pilz?
Demnach könnten zusätzlich zum festgestellten Pilz immernoch Grabmilben da sein. Die findet man nicht über den Tesa-Abklatsch.
Das würde auch zu dem Bild passen, dass sie sich im Kopfbereich und in den Ohren kratzt.

2. Frage: Es wurde Pilz diagnostiziert, aber nicht behandelt?!! Das ist natürlich Unfug vom Tierarzt. Wenn der Pilz bestimmt wurde, sollte man diesen auch behandeln.
Ein mögliches Medikament hat dir Fufu schon genannt.
Im Regelfall muss man dabei aber immer - egal welches Medikament - das Gehege und das Spielzeug desinfizieren (nützt ja nix, wenn da sich die Pilzsporen absetzen und die Maus die von dort wieder einsammelt...).
Evtl sagt Fufu ja noch was dazu, wie oft man bei diesem Medikament sinnvollerweise das Gehege desinfiziert.

Frage 3: Lebt die Maus allein? Wenn nein: Wurden alle Mäuse behandelt? Das ist bei Parasiten und Pilz absolut ratsam, da die Biester sonst auf die anderen Mäuse ausweichen können (und wenn es nur wenige sind, zeigen die anderen Tiere auch nicht zwingend Symptome).

Frage 4: Hast Du das Gehege bei der Parasitenbehandlung desinfiziert? Grund steht schon weiter oben.

ich würde also:
- abklären, was das für ein Pilz ist und diesen behandeln.
- wenn es der TA für zumutbar hält, die Maus nochmals leicht narkotisieren und ein Hautgeschabsel entnehmen, um nach Grabmilben zu suchen.
- wenn zusätzlich noch Milben gefunden werden, dann natürlich auch diese mit einem geeigneten Mittel behandeln. Grabmilben reagieren nicht auf das Mittel Stronghold. besser ist da Ivomec oder Advocate. Diese müssen ebenfalls wiederholt gegeben werden.
- je nach Diagnose muss der Käfig mehrmals desinfiziert werden. Zur Oberflächenbehandlung empfiehlt sich Bactazol (gibts auch im normalen Fachhandel und im Internet). Inventarteile kann man abbrühen (mittels Wasserkocher), einfrieren oder in den Backofen stellen. Holzinventar übersteht das problemlos.
- da sich vermutlich zusätzlich einige Bakterien in der Wunde angesiedelt haben, würde ich auch ein Antibiotikum zusätzlich geben. Wenn das mit den Augentropfen gut geklappt hat, kann man die nochmals geben. (das Antibiotikum wirkt dann auch im Ohr ;-) Maus verteilt das ja und das geht in den Blutkreislauf über)

ich drück die Daumen :)
Wenn was unklar ist, frag gerne nochmal nach!

Lumi
 
Edit: Bactazol wirkt nicht gegen Pilzsporen. Dazu wird Chlorbleiche empfohlen. Ich würde Bactazol nicht verwenden, wenn ein Pilzbefall vorliegt. Bei der Untersuchung auf Pilzsporen wird das Geschabsel unter dem Mikroskop untersucht und ggf. angezüchtet. Dabei müßten auch andere Parasiten wie Grabmilben aufgefallen sein. *grübel*
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo!

Erst einmal vielen, vielen Dank für die schnellen und detaillierten Antworten!

als Wichtigstes wäre zu wissen, von wo der TA das Geschabsel entnommen hat, in dem dann Pilze festgestellt wurden. Ich nehme an, daß der TA Isopto-Max für das Auge verordnet hat?

Das Geschabsel wurde hinter dem linken Ohr entnommen. Ich vergaß zu erwähnen, dass sie zwischenzeitlich eine rote Schnauze, etwas Haarverlust eben an der Schnauze und am Rücken, und ein bereits leicht angekratztes Ohr hatte (falls es denn von Bedeutung ist?) *schäm*

Und ja, Isopto-Max wurde für das Auge verordnet.

Außerdem vielen Dank für den Link zur TA-Empfehlung. Habe direkt einen Post verfasst! :)

Leider geht mein Tierarzt im Moment nicht ans Telefon und hat jetzt gerade Mittagspause, werde es heute Mittag wieder versuchen und die Ergebnisse hier posten!


Was hat sie denn gegen die Milben bekommen und wie oft? Momentan sieht es für mich so aus, als hätte die Maus gegen den Pilz gar kein Medikament bekommen.

Uff, ich bin ehrlich gesagt überfragt. Es kaum aus einer kleinen Sprühflasche und wurde mir in einem kleinen Röhrchen mitgegeben, das ich zweimal täglich mit einem Wattestäbchen auf ihrem Rücken verteilt hab. Als es richtig gut aussah habe ich es allerdings nur noch einmal täglich gegeben. Hab ich wohl verbockt? *seufz*

ich hab folgende Fragen dazu noch:
das Hautgeschabsel wurde nicht auf Milben untersucht, sondern nur auf Pilz?
Demnach könnten zusätzlich zum festgestellten Pilz immernoch Grabmilben da sein. Die findet man nicht über den Tesa-Abklatsch.
Das würde auch zu dem Bild passen, dass sie sich im Kopfbereich und in den Ohren kratzt.

Ja, ich glaube schon? Ich werde auf jeden Fall nochmal anrufen und die Möglichkeit von Grabmilben erwähnen, habe mich letzte Nacht ein wenig reingelesen... Hoffe dass sich dann etwas tun wird. :(

Lebt die Maus allein? Wenn nein: Wurden alle Mäuse behandelt?

Nein, lebt sie nicht und nein, es wurde lediglich sie behandelt und eine zweite Maus, die ich ebenfalls mitgenommen hatte. Auf die Frage, ob ich mal mit allen vorbeikommen soll zur Behandlung, hieß es, das sei nicht notwendig, wenn diese keine Symptome aufweisen. Werde aber definitiv das nächste Mal alle mitbringen zur Behandlung bzw darauf bestehen. :/

Frage 4: Hast Du das Gehege bei der Parasitenbehandlung desinfiziert?
Jap, habe alles ausgewaschen und mit Bactazol desinfiziert. Allerdings meinte Fufu ja, dass es nicht sonderlich gegen Pilze wirkt?
Ich werde am Freitag alles nochmal auswaschen, ausbacken, desinfizieren.

Bei der Untersuchung auf Pilzsporen wird das Geschabsel unter dem Mikroskop untersucht und ggf. angezüchtet. Dabei müßten auch andere Parasiten wie Grabmilben aufgefallen sein.

Um ehrlich zu sein habe ich so langsam das Gefühl, dass ich mir dringend einen neuen TA suchen sollte? Ich bin mir nicht sicher, ob es untersucht wurde, sie zeigte mir lediglich die Petrischale mit ein bisschen weißem Flaum und meinte "jaaaa also hier sieht man jetzt wie eine Pilzkultur gewachsen ist, also wird es wohl ein Pilz sein." *traurig*

Nochmal vielen lieben Dank für die schnellen Antworten!
LG Korohamu
 
Hallo Korohamu,
danke für die Beantwortung unseres Fragenkatalogs! =) Gerade für Nachfragen hier im Forum ist es immer gut, wenn man sich genau sagen läßt, womit die Tiere behandelt wurden. Bitte doch das nächste Mal, daß Dir die Medikamente aufgeschrieben werden, die verordnet wurden.

Mittel gegen Milben werden normalerweise als spot-on in den Nacken geträufelt und dann - je nach Milben und Mittel - wird das nach ca. 2-3 Wochen noch einmal (!) wiederholt. *grübel* Eine tägliche Gabe wäre mir nicht bekannt und erscheint mir sehr unüblich.

Wirklich weiterhelfen können wir hier nur, wenn herauszufinden ist, wie und mit welchen Medikamenten die Mäuse behandelt wurden. =) Im anderen Falle ist alles, was man dazu sagt, recht spekulativ.
Liebe Grüße
Fufu
 
super, danke für die Antworten :)

Mittel gegen Milben werden normalerweise als spot-on in den Nacken geträufelt und dann - je nach Milben und Mittel - wird das nach ca. 2-3 Wochen noch einmal (!) wiederholt. Eine tägliche Gabe wäre mir nicht bekannt und erscheint mir sehr unüblich.
hm.
unter Umständen doch was für den Pilz?

Evtl aber auch "nur" etwas zum desinfizieren, das würde zur täglichen Gabe passen...

Um ehrlich zu sein habe ich so langsam das Gefühl, dass ich mir dringend einen neuen TA suchen sollte?
So ganz unbrauchbar scheint der Arzt nicht zu sein.
Schon auf die Idee eine Pilzkultur anzulegen kommen nicht sonderlich viele Ärzte.

Den kannst Du dir bestimmt noch passend "erziehen" - jetzt weißt Du ja z.B., dass Du nachbohren musst, wenn er dir einfach ein Mittelchen mitgibt.

Es ist meist ganz praktisch, v.a. als Anfänger, wenn man sich im Forum nach einer Tendenz erkundigt. Wir können natürlich nie einen Tierarzt ersetzen.
Aber wenn z.B. die Maus mal Schnupfen hat, könntest Du hier nachfragen, auf was Du zu achten hast. Und ggf kannst Du dann dem Tierarzt auch Vorschläge machen oder gezielt nachfragen.

Jetzt warten wir mal ab, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat :D
 
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