Maus wund gekratzt - TA keine Hilfe

LuckyStrike

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Hallo, ich bin noch ganz neu hier also entschuldigt bitte, wenn ich mich hier im falschen Thread befinde..

Ich habe nun seit einem Jahr meine vier Albinomäuschen. Es fing mit den beiden Lucky und Strike an, welche ich aus dem Baumarkt gerettet hab, erstere war jedoch bereits unbemerkt schwanger. März 2016 kam dann der Wurf - vier Böckchen abgegeben, zwei Weibchen behalten um Inzest etc. zu vermeiden. So weit so gut, bis letzten Monat nie Probleme mit ihnen gehabt.

Leider fing dann eine der Kleinen (Speedy) an, sich permanent am Ohr/Hals zu kratzen. Die andere Kleine hat sich dem angeschlossen, jedoch nicht allzu extrem. Bin dann eine Woche später mit Speedy zum TA gefahren, weil es nur noch schlimmer wurde.. und das war der größte Reinfall. Erst dafür belächelt, dass ich Futtermäuse halte, dann mitangesehen, wie er die Kleine in blanke Panik versetzt und ihr fast den Schwanz durch falsche Haltung rausgerissen hat und anschließend noch die "Diagnose" bekommen, dass sie ja "Parasiten, Milben oder sowas" haben könnte. *böse* Er hat mir dann Tropfen mitgegeben, die ich auf alle Mäuse geben sollte und gemeint ich soll den Käfig komplett reinigen. Gesagt, getan. Mit Essigwasser gereinigt, neue Einrichtung geholt und Mäuse behandelt.

Bis heute hat sich nichts gebessert, sondern nur noch verschlimmert. Die Großen Lucky & Strike sind Gott sei dank nicht betroffen, aber die Kleinen kratzen sich schrecklich wund. Vom Verhalten her scheinen sie ganz munter zu sein, es scheint ihnen an nichts zu fehlen, wär da nicht dieses ständige Kratzen. Zu diesem vermeintlichen "TA" werde ich garantiert nicht mehr gehen. Jetzt bin ich nur noch ratlos.. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt sich damit aus? Ich bin total verzweifelt *seufz*
 

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Hallo und herzlich willkommen im Forum. Da hast Du ein schwerwiegendes Problem.

Du hast vom Tierarzt ein Spot-on bekommen. Wurde die Maus bei der Untersuchung auf Milben getestet und wurde ein Hautgeschabsel gemacht und die Probe auf eine Pilzinfektion untersucht? Ich vermute nicht. Wenn das Kratzen durch Milben verursacht worden ist, muss eine Zweitbehandlung erfolgen, vorher muss aber die Milbenart sicher bestimmt werden, davon hängt der weitere Behandlungsweg ab.

Da Du mit dem Tierarzt absolut nicht zufrieden erscheinst, mach bitte unter der Tierarztsuche ein neues Thema auf und erkundige Dich anhand der Angabe Deiner Postleitzahl, welche mäusekundigen Tierärzte in Deiner Umgegend vorhanden sind.

Anhand Deiner Schilderungen und den Fotos gehe ich (unter Vorbehalt einer genaueren Untersuchung der Maus) davon aus, dass es sich bei Deiner Maus um das Kratzmaussyndrom handelt. Es gibt im Mäuse-Wiki mehrere umfangreiche Artikel darüber hier:
Kratzmaus
Artikel Kratzmaus Leon
Kratzmaus nach Milben

Wenn Du die Artikel gelesen hast, weißt Du, weshalb es wichtig ist, Milben und Pilze auszuschließen.

Der wichtigste Schritt bei einer Kratzmaus ist das regelmäßige Krallenschneiden, damit sie sich nicht mehr weiter aufkratzt. Mit dem Krallenschneiden haben hier im Forum mehrere Halter gute Ergebnisse erzielt, zuletzt in Kombination mit Vitamin E und Taurinpaste, bitte hier nachlesen:
Kratzmaus / Ronalda

Vielleicht hast du jemanden, der mauserfahren genug ist in der Nähe, der Dir vielleicht das Krallenschneiden beibringen kann?

Vielleicht meldet sich ja Ronalda noch und gibt Dir weitere Tips dazu, das war der jüngste Fall hier im Forum, der erfolgreich bekämpft wurde. Gutes Gelingen und gute Besserung für die Maus *drück*
 
Hallo LuckyStrike,

das Wesentliche ist in dem vorherigen Beitrag schon gesagt worden. Nur um Mißverständnisse zu vermeiden, eine Kratzmaus ist eine Maus, die weiter kratzt, obwohl die Ursache des Juckreizes nicht mehr vorhanden ist.

Kratzen ist in der Regel ein Hinweis auf Parasiten oder Pilze. Bei den Parasiten gehören Milben zu den häufigsten Auslösern von Juckreiz. Man unterscheidet blutsaugende Milben, die sich nur kurze Zeit auf ihren Wirten aufhalten und sich ansonsten in Ritzen und Ecken des Geheges aufhalten und weitaus harmlosere Milbenarten, die sich ständig auf den Mäusen befinden. Die Behandlung unterscheidet sich in Aufwand und Intensität, weil bei den blutsaugenden Milben eine gründliche Umgebungreinigung stattfinden muß, um den Milbenbefall stoppen zu können. Außerdem kann man bei blutsaugenden Milben sogenannte Raubmilben zur Bekämpfung einsetzen. Deshalb ist es gut, die Milben aufzufinden und beim TA unter dem Mikroskop bestimmen zu lassen. Falls Du winzig kleine dunkle und wandernde "Pünktchen" auf der Maus oder im Gehege findest, diese bitte mit einem Tesafilm abnehmen (nicht drücken) und dann auf eine Klarsichtfolie kleben, um sie bestimmen zu lassen. Wunden und Kratzen im Bereich der Ohren werden häufig von Ohrmilben verursacht, also sollte man auch die Ohren (innen) ansehen lassen.

Neben Milben gibt es noch andere Parasiten, die ebenfalls beim Durchsuchen des Fells vom TA aufgefunden werden können. Darüberhinaus können Pilze Juckreiz auslösen. Um die Pilze nachzuweisen müssen entweder einzelne Fellhaare aus der Umgebung des betroffenen Gebiets oder Hautschuppen zur Pilzuntersuchung eingeschickt werden.

Häufig sind die durch das Kratzen verursachten Wunden darüberhinaus mit Bakterien besiedelt. Diese Infektion kann die Situation weiter verschlimmern. (Ulcerative Dermatitis).

Die Tropfen in den Nacken wirken auf im Fell lebende Milben und andere Parasiten, auf die Dauer aber nicht bei blutsaugenden Milbenarten, da diese die Mäuse immer wieder aufs Neue aufsuchen. Zudem muß das Mittel mindestens nach ca. 3 Wochen (abhängig vom Präparat) erneut gegeben werden.

Ich würde folgendes vorschlagen: Zunächst einmal ist ein brauchbarer TA dringend nötig. Wie schon gesagt, kannst Du mäusekundige TÄ hier im Forum erfragen. Dann muß versucht werden die Ursache des Juckreizes festzustellen (Felluntersuchung, ev. Test auf Pilze, ev. Abstrich von der Wunde).

Das Spot-on gegen Parasisten sollte wiederholt werden und es ist auch sinnvoll der Maus ein AB gegen die bakterielle Superinfektion (Bakterien auf der Wunde) zu geben.

Auf die Wunde selbst sollte man möglichst wenig auftragen, da die meisten Mittel die Maus noch mehr anregen, an der Wunde herumzukratzen und zu lecken. Am ehesten kommt eine lokale Desinfektion mit Wasserstoffperoxid in Frage. Manche geben auch Heilerde auf die Wunde, da muß man ausprobieren, wie die Maus reagiert.

Das Krallenkürzen ist eine zusätzliche, sehr sinnvolle und wirksame Maßnahme, weil die Wunden kaum eine Chance haben, zu heilen, wenn die Maus die Wunden ständig immer wieder neu aufkratzt. Das Krallenkürzen kann auch beim TA geschehen, notfalls macht man eine kurze Inhalationsnarkose. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, wenn Du jemand findest, der Erfahrung im Krallenkürzen hat.
Viele Grüße =)
Fufu

Edit: Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß von den Milbenmitteln Stronghold nicht so gut gegen Grabmilben wirkt, welche regelrecht Gänge in die Haut bohren. Deshalb würde ich beim nächsten Spotten Ivomec bevorzugen und dann sehen, ob das eine sichtbare Wirkung erziehlt.
 
Last edited:
Vielen lieben Dank. Das war das Informationsmaß, welches ich mir von dem TA erhofft hatte und leider nicht bekam.

Der TA hat sie bei der "Untersuchung" nur grob gepackt, in der Wunde rumgestrichen und mit den Tropfen behandelt. Kein einziger Abstrich oder sonstiges was hier erwähnt wurde.
Die letzten paar Tropfen hab ich ihnen vor zwei Wochen erneut verabreicht. Wie vom TA empfohlen jeweils einen Tropfen auf den Nacken ohne mit der Wunde in Berührung zu kommen - wenigstens eine korrekte Information.. Die Mäuse und den Käfig hab ich auf sich bewegende Punkte untersucht jedoch nichts gefunden.

Ich bemüh mich gleich einen vernünftigen TA zu finden und schnellstmöglich mit meinen Mäuschen dorthin zu fahren. Krallenschneiden trau' ich mich persönlich nicht und mit den ganzen Behandlungsmöglichkeiten bin ich nun auch etwas überfordert.. Scheint ja immer darauf anzukommen ob es nun an Parasiten/Milben oder an dem Kratzmaussyndrom liegt. Beides erfordert ja diverse Vorgehensweisen, wenn ich das richtig verstanden habe oder gibt es da ein Mittel, welches bei beiden Problemen Abhilfe schafft? Bis zum TA Besuch einfach Vitamin E verabreichen oder was sagt ihr?

Nochmal ganz herzlichen Dank =)
 
Hallo und willkommen im Forum! *welcome*

Du hast ja schon tolle Tipps bekommen, die ich so unterschreiben kann. Ich hatte mal eine Maus mit einem ähnlichen Problem, allerdings sah die längst nicht so schlimm aus wie deine. Bei ihr hat Ballistol Animal gegen das Kratzen geholfen, das kannst du in der Apotheke bestellen. Das lindert aber nur die Symptome und unterstützt die Heilung. Zum Tierarzt solltest du trotzdem zuerst.

Gute Besserung für´s Mäuschen!
 
wenn ich das richtig verstanden habe oder gibt es da ein Mittel, welches bei beiden Problemen Abhilfe schafft? Bis zum TA Besuch einfach Vitamin E verabreichen oder was sagt ihr?

Leider gibt es kein Allheilmittel, gegen Pilze wird ein Antimykotikum gegeben, offene Wunden erfordern durchaus ein Antibiotikum um weitere Infektionen der offenen Wunde einzudämmen und als Nebeneffekt auch ein Mittel um die Magen-Darm-Flora der Maus wieder in den Normalzustand zu bringen (das Antibiotikum macht auch die guten Darmbakterien platt, die bei der Verdauung mithelfen) und Milben neben Käfig-Hygienemaßnahmen ein Spot-on. Darum ist es so wichtig, genauer zu untersuchen, sonst hast Du viel probiert und nichts hilft am Ende, das will ja keiner.
 
Hast Du schon wegen TA hier angefragt?

http://mausebande.com/forum/support-bereich/tierarztsuche/

Einfach auf "Neues Thema" klicken und Deine Postleitzahl angeben und den Grund des TA-Besuches (kranke Maus, Wunde). Dann bekommst Du Adressen in Deiner Umgebung, falls (hoffentlich) vorhanden.

Bis dahin kannst Du Dir Wasserstoffperoxid in der Apotheke holen (zur Wundbehandlung) und die Wunde vorsichtig damit abtupfen. Das ist auf keinen Fall falsch und reduziert wenigstens die Bakteriendichte auf der Wunde. Du kannst beim TA Baytril (ein Antibiotikum) erfragen (vorher telefonisch anfragen, ob er Dir das gibt, ohne daß Du mit der Maus wieder in die Praxis mußt), aber nichts anderes andrehen lassen.

Ansonsten hilft nur ein guter TA weiter. Die Infos sind einfach dazu da, daß man besser einschätzen kann, was der TA sinnvollerweise getan haben sollte (:D), man kann auch leichter nachfragen, wenn man selbst informiert ist. Einfach die Infos in Ruhe noch mal durchlesen, ehe Du einen neuen TA aufsuchst. Gerade auch mit dem Krallenschneiden muß man den TA eventuell "überreden".
Bei weiteren Fragen - einfach hier stellen. =)
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo nochmal :D

Wasserstoffperoxid hab ich sogar noch im Hause, das kann ich dann gleich anwenden. Wenigstens etwas!

Eine Suchanfrage bzgl. eines TA hab ich gerade erst gepostet. Hoffen wir mal, dass da was gutes bei rauskommt :)

Ich mach mich dann mal an die Behandlung meiner Mausis. Dankeschön an alle für die tollen Tipps!
 
Hallo und herzlich Willkommen auch von mir!

Nur kurz als Warnung: Es wurde hier Ivomec als mögliches Mittel gegen Milben, je nach Art des Befalls, genannt. Dies wird ebenfalls als Spot On (also Tropfen in den Nacken) angewendet, darf aber NUR STARK VERDÜNNT angewendet werden, d. h. als 0,1 %ige Lösung!

Ich hatte übrigens eine Maus hier, bei der eine offene/aufgekratzte Stelle fast genau so aussah wie bei Deiner. Parasiten, Pilz konnten nicht nachgewiesen werden, dennoch erfolgte entsprechende prophylaktische Behandlungen schlugen nicht an. Das arme Kerlchen wurde allerdings von einer Mitmaus neuerlich gemobbt und war dadurch auch sichtlich gestresst und verängstigt. Eine Trennung der Gruppe mit ganz neuer Gesellschaft(einschließlich Gehegewechsel, mit dem Hintergedanken, alle "Negativ-Verbindungen" im Mäuseköpfchen zu beseitigen) brachte hier nach kurzer Zeit Besserung! Eventuell kommt so etwas bei Dir bzw. Deiner Mäusegruppe auch in Betracht? Es klingt Deiner Beschreibung zwar nicht so, aber dennoch vielleicht mal im Hinterkopf behalten?

Bzgl. möglicher Behandlungen von aussen direkt auf die Wunde bin ich etwas kritisch. Schon mal Ballistol als Selbstversuch auf 'ne offene gegeben? Brennt gut! *Angst* Und generell versuchen Mäuse ja meist, alles was nicht auf's Fell gehört, schnell wieder los zu werden, durch putzen, kratzen... eben...

Ich würde aber mit dem Tierarzt mal über eine mögliche orale Antibiotikagabe reden, um Wundinfektion zu vermeiden. Baytril ist hier das Mittel der Wahl (und kann auch direkt auf die Wunde gegeben werden).

LG und alles Gute für's Mäuschen!

Nagerchen
 
hey

die Stelle ist zwar typisch für Räude/Grabmilben.
Aber auch Ohrschmerzen oder auch ein entzündeter Backenzahn könnte dafür sorgen, dass die Maus verstärkt kratzt.

wie im Vorpost erwähnt kann auch psychischer, negativer Stress zum Kratzverhalten führen.
Positiver Stress (Ablenkung durch gut dosierte Veränderungen, z.B. neues Inventar) ist aber vorteilhaft.

Wurde schon erwähnt, dass staubfreie Streu wichtig ist? Das reizt auch die offene Wunde (verstärkt also das Problem, ist aber vermutlich nicht der Auslöser. Allergien sind doch selten).
Hanfstreu oder Leinenstreu ist da sehr gut geeignet.
Vorerst würde ich auf klassische Holzspäne und Heu/stroh verzichten. Als Nistmaterialersatz ist Zellstoff, also Zeitung/Toilettenpapier, geeignet.
 
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