Mausefindelkind, wann/wie/wo auswildern?

marsepein

Nager-Novize*in
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Hallo liebe Community!

Am vorletzten Freitag(10.07), hab ich eine kleine Waldmaus entdeckt, die ziemlich leblos neben dem Autoreifen gesessen hatte. Es war auch sonst keine andere Maus zu sehen, und nachdem ich den Kleinen dann eingepackt habe, hab ich unsere Tierärztin kontaktiert, die meinte, ihn mit Katzenaufzuchtsmilch zu füttern, Ziegenmilch (die wir frisch von unseren Nachbarn bekommen) geht aber auch, da er aber schon laufen konnte (Augen waren beide aber noch zu, und er wackelte noch stark :D) auch schon feste Sachen anzubieten.
Das lief alles super, innerhalb der nächsten Tage öffneten sich die Augen und er hüpft nun viel im Käfig umher. Er nimmt schon viele Sachen an, vorallem Haferflocken und Sesamkörner liebt er, aber auch Waldkirschen etc werden probiert.

So, aber nun zu meiner Frage: Ich würde ihn gerne so früh wie möglich frei lassen, man merkt stark, dass er aus dem Käfig möchte und er auf jeden Fall ein Wildtier ist. Aber wie mach ich das? In ein paar Foren hatte ich gelsen, dass ich den Käfig, erstmal geschlossen, ein paar Tage draußen stehen lassen und ihn dann öffnen soll, aber immernoch Futtern anbieten. Aber wo sollte ich das am besten machen? Mir wäre hier in der Gegend, also wo wir ihn gefunden haben, nicht so lieb. Denn jedes Mal, wenn unsere Katze was anschleppen würde, könnte es ja der Kleine sein *traurig* Aber ich denke mal das wäre für ihn am besten, oder? Vielleicht würde er ja wieder von seiner Sippe aufgenommen werden?
Und dann wäre ja noch der Zeitpunkt zu beachten. Meine Überlegung war, wenn das ganze Obt von den Bäumen fällt, dass er eine Futterquelle hat, aber bis das passiert, würde er sich wahrscheinlich im Käfig zu Tode quälen. Also wann wäre der beste Zeitpunkt?

Achso, und wie soll ich das denn jetzt noch mit dem Futter machen? Er kriegt jetzt noch allerhöchstens einmal am Tag Milch, das wollte ich dann aber morgen ganz absetzten, oder ist das noch viel zu früh? Aber er kriegt ja hier auch viel, was er in der Natür nicht bekommen könnte, wie kann ich ihn da am besten drauf vorbereiten?


Oh, so viele Fragen *seufz* Ich hoffe, ich hab nicht allzu viel falsch gemacht, und hoffe natürlich auf hilfreiche Antworten, danke schonmal =)
 
Hallo Marsepein,
das ist ja wunderbar, daß Du Dein Mäuschen durchgebracht hast. =)
Da die Mäuschen ihre Augen ca. mit 14 Tagen öffnen, denke ich, das Tierchen wird noch nicht so alt sein. *grübel* Höchstens 4 Wochen, oder?
Wenn das Mäuschen bis fast eben noch Milch genommen hat, ist es vielleicht etwas früh, das Nagerchen schon in die Freiheit zu entlassen. Ich würde ihm noch ein bis zwei Wochen Kost und Logis gönnen. Aus kleinsaeuger.at:"Nach einer Säugezeit von rund 3 Wochen begleitet der Nachwuchs seine Mutter einige Zeit bei der Nahrungssuche, bevor sie selbstständig werden."

Vielleicht kannst Du das Gehege schon etwas naturnah umbauen? Also trockene Blätter, Moos und Rinden hinein tun. (Wegen der Gefahr Milben einzuschleppen würde ich das neue Inventar allerdings bei 100 Grad für eine Stunde im Backofen ausbacken.) Auch ein paar Äste wären gut, damit die Maus ihre Kletterfähigkeit trainieren und Muskulatur aufbauen kann.

Zur Ernährung, auch aus kleinsaeuger.at: "Sie (die Waldmaus) gilt als Samenfresser oder sogar als Allesfresser, wobei sie zellulosehaltige Nahrung meidet. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören in der Regel pflanzliche Kost wie Samen von Gräsern und Kräutern, Triebe und Stängel, Wurzeln, Beeren und Obst. Beeren stellen vor allem im Herbst und Eicheln und Bucheckern im Winter eine bedeutende Nahrungsquelle dar. Der Anteil an tierischer Nahrung ist im Frühjahr und Sommer mit 20 % am höchsten. Sie frisst verschiedene Insekten (u.a. Kartoffelkäfer), Schnecken und Regenwürmer."

Da auch der Muskelaufbau Protein braucht, würde ich dem Mäuschen Insekten anbieten. Entweder Du gehst selbst auf Insektenjagd oder man könnte sich auch in entsprechenden Zoofachgeschäften umschauen.

Zur Auswilderung, wieder kleinsaeuger.at: "Entgegen ihrer Bezeichnung ist die Waldmaus keine reine Waldart. Im Allgemeinen bevorzugt die Waldmaus zwar Lebensräume mit offener Kraut- und Strauchschicht, ist aber dennoch auch im dichten Unterholz oder auf Getreidefeldern zu finden. Im Gegensatz zur Gelbhalsmaus meidet sie jedoch reine, unterwuchsfreie Nadelwälder. Dementsprechend kann sie häufig in Laub- und Mischwäldern, auf Ackerflächen und in Feuchtgebieten angetroffen werden."

Bist Du bei der Bestimmung der Art ganz sicher? Sonst könntest Du ein paar Fotos einstellen - worüber wir uns im übrigen immer sehr freuen! =)

Hier wäre ein Link zum Fotos hochladen: http://mausebande.com/forum/community/fragen-forum/54967-anleitung-fotos-einfuegen.html

Liebe Grüße
Fufu
 
okey, dann würde ich ihn noch so ne Woche hierbehalten, aber ich denke mal danach, sollte er dann in die Freiheit. Man merkt schon stark, wie gern er rausmöchte.
Also im Moment hab ich so eine Papierröhre drinne, die er liebt und dann noch ein Ast und Rinde und einen Stein. Und heute würde ich ihm dann noch Laub und vielleicht Regenwürmer etc sammeln =)
Und sollte ich ihn dann lieber hier am Huas freilassen, in seinem Käfig, wo er von alleine rein- und rauskann oder lieber am Waldrand? Da könnte ich es mir aber schwer vorstellen, ihm immer Futter hinzubringen, zu Mal ja auch viele andere Tiere dort sein werden.

Danke für die schnelle Antwort, hier nochmal Bilder. Einmal vom Freitagabend und dann nochmal von heute :D
 

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Das ist ja ein ganz zauberhaftes Mäuschen! Ja, es ist ein Waldmäuschen oder - wie ich eher vermute, eine kleine Gelbhalsmaus. Letztere haben ein etwas "bunteres" Fell. Beide Arten suchen v.a. im Winter auch menschliche Behausungen auf, so daß Du sie im Prinzip auch in der Nähe des Hauses frei lassen könntest. Wobei es natürlich darauf ankommt, wie Du wohnst.

Mäuse können Schäden an Gebäuden anrichten und viele Hausbesitzer und Mieter lieben die Nager überhaupt nicht. Da bestünde dann die Gefahr, daß sie vielleicht in einer Mausefalle gefangen wird. Auch das Vorkommen von Katzen sollte bedacht werden.

Ich habe mal ein paar Wochen lang ein Mäuschen im Wald regelmäßig gefüttert, indem ich das Futter immer an der selben Stelle ausgestreut habe. Die Mäuse bekommen eine regelmäßige Futterquelle sehr schnell mit und außerdem hören sie, wenn die Getreidekörner ins Laub rieseln. Meine Maus jedenfalls, war oft recht schnell vor Ort, nachdem ich das Futter ausgestreut hatte. Du kannst bei gutem Wetter die Kiste auch an den Waldrand stellen und eine größere Futterportion mitgeben, wenn Du nicht jeden Tag nachschauen willst oder kannst. Dann hat die Maus für die erste Zeit ein Dach über dem Kopf und einen Notfuttervorrat, ehe sie sich dann in die weite Welt hinaus wagt. =)

Die Lebensräume, sowie die Ernährungsweise sind bei Wald- und Gelbhalsmaus recht ähnlich und gerade bei Jungtieren ist es schwierig die beiden Arten auseinander zu halten. =) Macht aber nichts.
Viele Grüße
Fufu
 
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