Mausverhalten bei Verletzung

Tobo

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Anlehnend zum Thread zur Flegelphase von HoppelKrümel habe ich auch eine Frage:

Wie verhalten sich die Mäuse, wenn eine Maus verletzt oder gar getötet wurde? Ziehen sie die entsprechende Maus an die Oberfläche? Oder lassen sie die Maus einfach da liegen, wo sie gerade liegt?

In meinem Gehege haben sich die 4 Mädels (Mutter + 3 Töchter aus einem Wurf) geradezu eine kleine Stadt aus Streu, Stroh, Kartons und Holzhäusern so gebaut, dass ich fast nichts einsehen kann. Da sie nicht so auf Leckerlies stehen, bekomme ich sie auf diese Art auch nicht regelmäßig zu sehen.
In einem anderen Thread fragte ich schon, ob sie eine Art Winter-Modus haben, also jetzt sehr "zurückhaltend" sind. Ich möchte nicht ins Streu eingreifen, da Speedy (Mutter) wohl ein System gebaut hat, was nach einer Art 2 Reviere aussieht. Ich möchte auch nicht durch Eingriffe Streitereien provozieren. Ob sie noch alle 4 zusammen schlafen, weiß ich nicht. - Das alles ist wie eine uneinsehbare kleine Stadt errichtet.

Mir macht eine der Töchter Sorgen, die ich nun seit über einer Woche nicht eindeutig gesehen habe. Allerdings sieht sie der Mutter zum Verwechseln ähnlich und ist auch sonst eher eine "Buddelmaus", also kaum an der "Oberfläche".
Streiterein, etc. habe ich bisher nicht erlebt.
 
Hallo Tobo,
ob da zwischen Farb- und Rennmäuse Unterschiede bestehen, kann ich leider nicht sagen. Meine Farbmäuse aber verbuddeln tote Mäuse eher, als daß sie die Verstorbenen an die Oberfläche ziehen. Die toten Mäuse werden manchmal ein wenig angefressen und dann, wenn sie stören wo sie liegen, in eine Ecke gescharrt, wo sie dann vor sich hinverwesen. Der Geruch ist nach wenigen Tagen das deutlichste Zeichen dafür, daß man eine tote Maus im Gehege hat. Sehr selten mumifizieren die toten Mäuse auch, das riecht dann weniger, da der tote Körper in diesem Fall einfach vertrocknet und nicht in den Zustand der Verwesung übergeht.

Also würde ich - so gut es geht - eine Geruchsprobe machen. Ansonsten bleibt nur eine Nachtwache, um die vermißte Maus zu sichten. Ich habe mir inzwischen eine kleine Taschenlampe mit Rotlicht gekauft, da Mäuse rotes Licht nicht wahrnehmen und sich deshalb durch diese Art der Beleuchtung auch nicht stören lassen. Mit dem Rotlicht sehe ich dann auch Mäuse, die ich sonst wegen ihrer Scheuheit nicht zu Gesicht bekomme.

Das von den Mäusen angelegte Röhrensystem zu zerstören ist immer ein Eingriff, der die Mäuse unter Streß setzt und verunsichert. Das würde ich also nur im allergrößten Notfall tun. Beispielsweise, wenn Verwesungsgeruch auftritt um die tote Maus zu bergen. Oder wenn zu vermuten ist, daß eine Maus krank ist und man ihr vielleicht durch einen TA-Besuch noch helfen kann. Oft aber hat man nur nicht hingeschaut, als die scheue Maus grad draußen war.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Ich würde versuchen, irgendein Ritual einzuführen, wo alle dann kommen. Bei meinen ehemaligen Farbmäusen gab es immer gegen 19 Uhr Futter und da kamen dann auch alle raus. Mache ich bei meinen Rennern genauso. Meinen Hamster "sehe" ich nur anhand seiner Pfotenabdrücke im Sand (wobei mein Vater mit dem Bandelt, der kann den auch anfassen... mich mag das Tier nicht...).

Ich hatte schon den Fall, wie Fufu geschrieben hat, dass Rennmäuse ihre Toten vergraben haben. Hatte es aber auch schon, dass welche angefressen waren (bei einer war der Kopf quasi nicht mehr vorhanden). Und ich habe auch schon gelesen, dass Renner komplett verschwunden waren, also jemand alles ausgeräumt hat und eine eben vermisst blieb.
 
Danke, das hilft schon mal weiter.

Konkret kann ich Entwarnung geben. Die Vermisste habe ich vorhin im dunkelsten Eck gesehen, besser gesagt: identifizieren können, weil Mama-Maus (auch grau) gerade sichtbar in einer anderen Ecke war. Die graue Tochter ist extrem scheu. Deshalb liefen bei mir die Alarmglocken auch noch nicht auf Höllenlärm. *seufz*

Danke für den Tipp mit dem roten Licht. Ich habe bei anderen Tieren davon gehört. Da werde ich mir wohl mal eine rote Lampe basteln müssen :-).
Rituale sind ihnen wohl des "Winter-Modus" wegen egal. Früher hatte es funktioniert.
 
Ich drücke die Daumen, dass es den vier Mädels gut geht und du die "Vermisste" immer mal wieder zu Gesicht bekommst!
 
Danke nonin. Insgeheim hoffe ich ja immer noch, dass meine 4er-Mädels-Bande vielleicht doch stabil bleiben könnte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt *seufz* ....

(Noch arbeite ich an einem Plan B, falls es doch zu Ärger kommt.)
 
Wäre sehr schön, wenn die vier gaaanz lange gut miteinander zurechtkommen! Und wenn es nach deiner Vermutung evtl. sogar zwei Reviere und einen gemeinsamen Bereich gibt, haben die Mädels anscheinend vorerst eine gute Lösung gefunden - es sind ja sehr schlaue Tiere - manchmal! :D

Gutes Vorankommen für den Plan B, es wäre sicher beruhigend, den griffbereit in der Schublade zu haben. Und vielleicht findet sich ja doch auch noch jemand, der ein Duo nimmt!
 
nonin, du bist süß ;-). Ich wünsche es mir ganz doll, dass sie sich immer vertragen.

Heute habe ich die graue Tochter nun endlich auch mal richtig und "an der Oberfläche" gesehen. Die Sonne hat sie alle heraus gelockt. Sie machen mich richtig glücklich, wenn ich sie alle vier mal zusammen, gesund und ohne Blessuren sehe.

Ja, dass sie sehr clever sind und man ihre Pläne samt Umsetzungen nicht unterschätzen sollte, war mir schon lange aufgefallen. Besonders auf die Mutter bin ich stolz. Immerhin war sie selbst noch fast Kind, als sie Mutter wurde. Und sie managt das so perfekt *freu* - kaum zu glauben.

Deshalb mische ich mich auch so wenig wie möglich ein. Ich mache nur das, was sie selbst nicht können.
 
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