Mopani entgiften?

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syrinx

Gast
hi,

ich habe für meine Piepse eine wunderschöne Mopani-Wurzel... da das Zeugs giftig ist, habe ich mich erkundigt und man ich habe gelesen, daß man die WUrzeln neutralisieren kann, wenn man sie in Wasser legt... meine lag jetzt über die ganzen Semesterferien, also gut drei Monate, in Wasser... glaubt ihr das reicht?

die Wurzel ist wirklich schön zum klettern... deswegen würde ich sie gerne bei meinen Mäusen reinstellen...

ich hoffe, daß jemand bescheid weiss....

viele Grüße und Danke!
syrinx
 
ich würds nicht tun....
mäuse reragieren arg auf giftiges ....mir ist fast mal eine gestorben nur weil sie kurz an einer unabgewaschenen obstkiste geknabbert hat :-(

lg inge
 
Nina, die Wurzel sollte mindestens 1 Jahr in einem Aqua vor sich hingedümpelt sein.


Angelus
 
hmhm... hattest du nicht was andere gesagt, als ich dich das letzte Mal gefragt habe???..... *grübel*

das TEil lag schon mal ein paar Wochen bei den Mäusen ganz früher (ich habe mich damals als blutiger Anfänger bei einem durchaus kompetenten Mäusehalter aus diesem Forum erkundigt und damals war das wohl noch nicht so bekannt ....mit dem Gift ).....

na gut, dann werde ich sie wegschmeißen! Vorsicht ist immer besser....! als wenn dann wirklich was passiert...

viele Grüße und Danke!
syrinx
 
Nein, hab ich nicht! Meine lagen da über ein Jahr drin!

Und bevor Du das Ding wegschmeißt: Kennst Du niemanden mit Aqua, der sie auslaugen würde? Wenn nicht, wüßte ich, wen ich fragen könnte! Mußt dann halt bloß auf Dein Würzelchen warten! :D


Angelus
 
Ich hab noch ne Frage: schaden die Giftstoffe die da rausgehen den Fischen gar nicht? Und wieso nicht?


Ich würd ihn auch nicht gleich wegschmeißen, wär doch schade drum!

LG Bine
 
Die Wurzel hat ja nun schon 3 Monate hinter sich, dann packt sie die letzten 9 auch noch ;-)

Zum wegwerfen wäre sie mir auch zu schade, viilleicht freut sich ja jemand drüber, fall dunicht so lange warten möchtest.
 
hej,

ich kenne leider keine Aquarianer... sonst würde ich sie sofort weitergeben.... das Problem mit dem weiteren Einweichen: sie lag in meinem Wischeimer... während der Ferien kein Problem... aber jetzt möchte ich doch so einmal die Woche durchwischen..... ;-)

ich überleg mal.....irgendwann in ferner Zukunft möchte ich ja auch mal ein kleines Aqua haben....

sirius

PS:@maya: das habe ich mich auch gefragt...zumal die Wurzel unglaublich gefärbt hat im Wasser....
 
Hallo,


Original von syrinx
ich habe für meine Piepse eine wunderschöne Mopani-Wurzel... da das Zeugs giftig ist, habe ich mich erkundigt und man ich habe gelesen, daß man die WUrzeln neutralisieren kann, wenn man sie in Wasser legt...


Öhm, wo hast du denn gelesen, daß Mopani giftig sei, und wurde dort genannt, WAS genau daran giftig sein soll?

Oder sprechen wir hier (ganz genau wie bei Mangrovenholz) nur von den Gerbstoffen/Huminstoffen? *grübel*

Wenn ja:

Original von Biene Maya
Ich hab noch ne Frage: schaden die Giftstoffe die da rausgehen den Fischen gar nicht? Und wieso nicht?

Genau diese Huminstoffe verursachen die bräunliche Wasserfärbung im Aquarium - für sehr viele Fische aus tropischen Weichwasserregionen eine sehr wünschenswerte Veränderung der Wasserqualität, da das Wasser angesäuert wird. Es gibt massenweise Aquarianer, die sich für eben diesen Effekt jede Menge (teurer) Mittelchen kaufen und brav beim Wasserwechseln reindosieren. ;-) Diese Huminsäuren sind NICHT giftig für Fische - allenfalls kann es gefährlich werden, wenn innerhalb kurzer Zeit der pH-Wert drastisch absinkt (und der Fischkörper sich nicht darauf einstellen kann, weil es zu schnell geht) oder wenn der pH-Wert unter einen bestimmten Wert absinkt (kommt auf die Fischart an - jede hat bei einem anderen pH-Wert ihr Optimum, aber bei einem Säuresturz in extrem weichem Wasser ohne natürliche Pufferung drohen natürlich Krankheiten wie Kiemenverätzung etc.).

Da Huminsäuren auch antibakteriell wirken, wird das Wasser außerdem biologisch betrachtet rein (visuelle betrachtet: trüb), da es viel weniger Parasiten und Bakterien beherbergt.

Fischexkursion-Ende :D ;-) - ich weiß aber nicht, ob Mopani neben den normalen Gerb- und Huminstoffen noch andere Substanzen enthält, deswegen meine Nachfrage: Wo hast du das mit dem Gift gelesen bzw. wurde dort genannt, woum es sich handelt?
Generell färben die Wurzeln beim Einlegen in Wasser aus/sondern die huminstoffe ab... vielleicht meinst du das mit "neutralisieren"? *grübel*
 
ich weiß nicht mehr, woher genau ich das weiß, aber anscheinend denken das nochmehr...?? *grübel*
hälst du es für ungefährlich?

viele Grüße
sirius

PS: mit neutralisieren meinte ich, daß ich gehört habe, daß das Gift durch EInlegen in Wasser aus dem Holuz verschwindet... hatte ich mal gelesen...
 
Oh, oh...

Das erste Problem: Mopani ist ein Handelsname und nicht der Gattungsname einer Baumart. Bisher habe ich dazu folgendes gefunden:

- Da Mopani hier (klick) auch als "Eisenholz" bezeichnet wird, habe ich mal gegoogelt, um zu sehen, welche Art damit eigentlich bezeichnet wird. Leider sind es mehrere Arten.

Laut dieser Seite werden mit dem Begriff "Eisenholz" folgende Arten bezeichnet:

Swarzia madagascariensis
Casuarina equisetifolia
Olneya tesota
Caesalpinia Ferrea
Eusideroxylon zwageri
Xylia dolabriformus, Xylia xylocarpa
Inga xylocarpa
Fagraea fragans, Fagraea peregrina, Fagraea cochinchinensis


ABER keine dieser Baumarten kommt aus Afrika, wohingegen bei den bei Zooplus verkauften Mopani-Hölzern der Hinweis zu lesen ist, es handele sich um Holz aus Südafrika. *grübel*

Ein weiterer Handelsname ist "Savannenholz", was auch eine südafrikanische Herkunft andeutet.

Das Holz ist jedenfalls genauso wie Mangrovenholz deswegen in der Aquaristik beliebt, weil es wie geschrieben viele Gerbstoffe ( Tannine ) enthält, das sind pflanzlichen Sekundärstoffen, die die Pflanze bzw. das Holz zum Beispiel relativ unenmpfindlich gegen Pflanzenschädlinge machen. Holzarten enthalten unterschiedlich viel Tannine, von den einheimischen Hölzern ist Eichenholz sehr tanninhaltig.
Im Wasser lösen sich die Gerbstoffe und Huminsäuren und gehen ins Wasser über - die Wasserqualität verändert sich, das Wasser färbt sich bräunlich. Das ist ein ganz normaler Vorgang und wie oben beschrieben ein meistens POSITIVER Effekt (wenngleich es eine Menge Aquarianer gibt, die sich sinnloserweise darüber beschweren, daß ihre Wurzel im Wasser ausfärben würde). Die Tannine machen das Holz unter Wasser lange haltbar, so daß diese Wurzeln nicht faulen. Deswegen ihre Verwendung in Aquarien.

Ich halte Mopani nur dann für ungefährlich, wenn die Mäuse nicht andauernd daran knabbern. Sollte man das beobachten, sollte man das Holz sofort entfernen. Denn generell gelten Tannine als krebserregend - wenn sie in Überdosis aufgenommen werden. (Zahlen: klick). Zitat: "Diese kanzerogenen Eigenschaften sind jedoch lückenhaft erforscht, und epidemiologische Untersuchungen weisen auf eine Relation zwischen unüblich ausgeprägtem Konsum von tanninhaltigen Pflanzen mit Krebs in Ösophagus und Magen hin (Deshpande 1984)."

Und:

"Überdosierungen sind zu vermeiden und können gastrointestinale Reizungen und zentrilobuläre Lebernekrosen hervorrufen (Ungemach 1999c)."


Es gibt einige Kleintierhalter, die dennoch Mopani und Mangrovenholz verwenden, aber andere wiederum sagen, daß sie kein Risiko eingehen wollen und deswegen ganz darauf verzichten. Das muß wohl jeder selber abwägen. Wenn man es verwendet, darf es auf jeden Fall nicht die einzige Holz(nage)quelle für die Tiere sein. Kennst du das Zusammenziehen im Mund, wenn man ein Glas Rotwein trinkt? Genau dieses Gefühl kommt durch die Tannine im Rotwein (welche aus den Weintrauben stammen bzw. bei der Lagerung des Weins in Eichenfässern in den Wein übergehen). Tannine werden auch medizinisch eingesetzt, Zitat (Link oben):

" Die adstringierend (zusammenziehend) wirkenden pflanzlichen Gerbstoffe führen zu einem Schleimhautschutz, einer Sekretionsminderung, Blutstillung und verringerten Resorption toxischer Stoffe."


Wenn du denkst, daß deine Mäuse sich knabberwütig auf das Holz stürzen, würde ich das Holz nicht bei den Mäusen verwenden. Wenn sie nicht viel nagen und immer andere Zweige zur Verfügung haben (es geht doch nichts über frische Apfelbaumzweige!) und du die Wurzel verwenden möchtest, sollte sie auf jeden Fall vorher abgekocht werden (dabei gehen auch schon mal viele Gerbstoffe aus dem Holz - aber du hast sie ja bereits lange gewässert?).

Ich denke, jeder entscheidet selber, wie groß er das Risiko einschätzt.
 
Oh !
Habe gerade gelesen, daß bei Mangrovenwurzeln auch eine Gefahr besteht.
Das wußte ich bishe rgarnicht.
Ich habe nämlich auch eine Mangrovenwurzel bei meinem Mausis drin.
Annagen tun sie die Wurzel nicht. Höchsten mal kurz reinbeißen... aber das auch nru als sie ganz neu drin lag.

Was soll ich nun tun? Rausnehmen?
 
Huhu.....

Also wir haben ein Aqua......

wie groß ist den das Teil...., also ich mein die Wurzel... ich denke mein Mann würde sie schon für die restlichen 9 Monate in seinem Aqua ausgiften lassen.....

Es sei denn das Ding ist sooo groß, das sie ned reinpasst, wir haben ein 250l Becken....!
 
hallo...

@Vindo: wow was für ein Text... bin dir echt dankbar! meine Piepse sind an sich nicht besonders knabberwütig... aber ausschließen kann ich natürlich nicht, daß es die irgendwann mal reizt...und wenn ich das nicht sofort mitbekomme... lieber kein Risiko...! Wenn etwas passieren würde, würde ich mir das nicht verziehen können...

@Gabi: danke für dein Angebot!!! so groß ist sie nicht.... ich denke, ich werde sie aufbewahren, bis ich selbst mein kleines Aqua hier stehen habe.... das dauert zwar noch... aber ihc möchte mit den Piepsen kein Risiko eingehen....

@UrmeL: na toll... Mangrove habe ich auch! aber das haben doch so viele.... so ein Mist... jetzt kann ich die auch nicht mehr benutzen...

vielen Dank für die ganzen Tips....
syrinx
 
Huhu,



Original von *Urmel*
Oh !
Habe gerade gelesen, daß bei Mangrovenwurzeln auch eine Gefahr besteht.
Das wußte ich bishe rgarnicht.
Ich habe nämlich auch eine Mangrovenwurzel bei meinem Mausis drin.
Annagen tun sie die Wurzel nicht. Höchsten mal kurz reinbeißen... aber das auch nru als sie ganz neu drin lag.

Was soll ich nun tun? Rausnehmen?


Urmelchen *knuddel*, bitte nicht böse sein, wenn ich mich hier selbst zitiere:


Original von vindoatus
Ich denke, jeder entscheidet selber, wie groß er das Risiko einschätzt.


Ich bin der Meinung, daß es keine Wahrheit gibt, nur verschiedene Argumente... und genauso gibt es Argumente, die für die Verwendung dieser Hölzer sprechen, und Argumente, die dagegen sprechen.

Übrigens bietet Rodipet extra Holzwurzeln an, die aus einheimischen Laubbäumen gewonnen werden, Zitat:

"Es handelt sich bei der Rodipet Nagerwurzel weder um Mangroven- noch Mopaniholz. (...) Die Rodipet Nagerwurzel wird exklusiv für Rodipet aus Wurzeln von vor 80 bis 120 Jahren abgeholzten Laubbäumen gewonnen. Während dieser Periode hatte das Holz ausreichend Zeit, lösliche Bestandteile auszuwaschen und das reine Zellstoff-Gerüst zu bewahren. Nachdem die Wurzeln ausgegraben wurden, werden sie mit einem Sandstrahler gereinigt und in käfiggerechte Stücke zerteilt."


Bei den Vogelhaltern ist die Verwendung von Eiche übrigens Gang und Gäbe - während Kleintierhalter fast ausschließlich Obstbäume, Weide und Birke verwenden. Soweit mir bekannt ist, hat sich noch kein Vogel beim Knabbern von Eichenzweigen vergiftet - aber Vergiftungen von Kühen durch Eichenzweige (bzw. die enthaltenen Tannine) sind hingegen leider bekannt. Beim Säugetier sieht die Sachlage also anders aus als beim Vogel.

Die Wurzeln von Rodipet sind verhältnismäßig teuer - wenn man keine kaufen will oder kann, kann man dann ja eventuell die kostenlose Variante nehmen und einfach beim nächsten Waldspaziergang ein schönes dickes Birkenstämmchen mitnehmen... nach Möglichkeit ohne allzu viel tierische Innenbewohner (nicht wahr, Urmelchen ;-) ?) - es sei denn, man möchte gezielt seine Möbel durch Holzwurmlöcher verschönern :D. Aber bitte kein Holz mitnehmen, das schon länger im Wald liegt - denn ansonsten ziehen sofort Untermieter ein (die ja, ich spreche mal ganz als Ökologin, nicht nur ebenfalls ihr Daseinsrecht haben, sondern in ihrer Funktion als Zersetzer im Wald unersetzlich sind) - und außerdem wird Totholz sofort von Pilzen besiedelt - die meisten Arten mögen zwar ungiftig sein, aber eingeatmete Sporen können durchaus zum Problem werden, vor allem beim geschwächten Immunsystem. Was für freilebende Waldmäuse Natur ist, kann für domestizierte Haustiermäuse mit Myco gefährlich werden.


Ich persönlich verwende übrigens weder Mopani noch Mangrove. ;-) Und Eiche auch nicht.

LG, Wibke
 
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