Oh, oh...
Das erste Problem: Mopani ist ein Handelsname und nicht der Gattungsname einer Baumart. Bisher habe ich dazu folgendes gefunden:
- Da Mopani
hier (klick) auch als "Eisenholz" bezeichnet wird, habe ich mal gegoogelt, um zu sehen, welche Art damit eigentlich bezeichnet wird. Leider sind es mehrere Arten.
Laut
dieser Seite werden mit dem Begriff "Eisenholz" folgende Arten bezeichnet:
Swarzia madagascariensis
Casuarina equisetifolia
Olneya tesota
Caesalpinia Ferrea
Eusideroxylon zwageri
Xylia dolabriformus, Xylia xylocarpa
Inga xylocarpa
Fagraea fragans, Fagraea peregrina, Fagraea cochinchinensis
ABER keine dieser Baumarten kommt aus Afrika, wohingegen bei den bei Zooplus verkauften Mopani-Hölzern der Hinweis zu lesen ist, es handele sich um Holz aus Südafrika.
Ein weiterer Handelsname ist "Savannenholz", was auch eine südafrikanische Herkunft andeutet.
Das Holz ist jedenfalls genauso wie Mangrovenholz deswegen in der Aquaristik beliebt, weil es wie geschrieben viele Gerbstoffe (
Tannine ) enthält, das sind pflanzlichen Sekundärstoffen, die die Pflanze bzw. das Holz zum Beispiel relativ unenmpfindlich gegen Pflanzenschädlinge machen. Holzarten enthalten unterschiedlich viel Tannine, von den einheimischen Hölzern ist Eichenholz sehr tanninhaltig.
Im Wasser lösen sich die Gerbstoffe und Huminsäuren und gehen ins Wasser über - die Wasserqualität verändert sich, das Wasser färbt sich bräunlich. Das ist ein ganz normaler Vorgang und wie oben beschrieben ein meistens POSITIVER Effekt (wenngleich es eine Menge Aquarianer gibt, die sich sinnloserweise darüber beschweren, daß ihre Wurzel im Wasser ausfärben würde). Die Tannine machen das Holz unter Wasser lange haltbar, so daß diese Wurzeln nicht faulen. Deswegen ihre Verwendung in Aquarien.
Ich halte Mopani nur dann für ungefährlich, wenn die Mäuse nicht andauernd daran knabbern. Sollte man das beobachten, sollte man das Holz sofort entfernen. Denn generell gelten Tannine als krebserregend - wenn sie in Überdosis aufgenommen werden. (Zahlen:
klick). Zitat: "Diese kanzerogenen Eigenschaften sind jedoch lückenhaft erforscht, und epidemiologische Untersuchungen weisen auf eine Relation zwischen unüblich ausgeprägtem Konsum von tanninhaltigen Pflanzen mit Krebs in Ösophagus und Magen hin (Deshpande 1984)."
Und:
"Überdosierungen sind zu vermeiden und können gastrointestinale Reizungen und zentrilobuläre Lebernekrosen hervorrufen (Ungemach 1999c)."
Es gibt einige Kleintierhalter, die dennoch Mopani und Mangrovenholz verwenden, aber andere wiederum sagen, daß sie kein Risiko eingehen wollen und deswegen ganz darauf verzichten. Das muß wohl jeder selber abwägen. Wenn man es verwendet, darf es auf jeden Fall nicht die einzige Holz(nage)quelle für die Tiere sein. Kennst du das Zusammenziehen im Mund, wenn man ein Glas Rotwein trinkt? Genau dieses Gefühl kommt durch die Tannine im Rotwein (welche aus den Weintrauben stammen bzw. bei der Lagerung des Weins in Eichenfässern in den Wein übergehen). Tannine werden auch medizinisch eingesetzt, Zitat (Link oben):
" Die adstringierend (zusammenziehend) wirkenden pflanzlichen Gerbstoffe führen zu einem Schleimhautschutz, einer Sekretionsminderung, Blutstillung und verringerten Resorption toxischer Stoffe."
Wenn du denkst, daß deine Mäuse sich knabberwütig auf das Holz stürzen, würde ich das Holz nicht bei den Mäusen verwenden. Wenn sie nicht viel nagen und immer andere Zweige zur Verfügung haben (es geht doch nichts über frische Apfelbaumzweige!) und du die Wurzel verwenden möchtest, sollte sie auf jeden Fall vorher abgekocht werden (dabei gehen auch schon mal viele Gerbstoffe aus dem Holz - aber du hast sie ja bereits lange gewässert?).
Ich denke, jeder entscheidet selber, wie groß er das Risiko einschätzt.