Neu im Mäuseland

[Beeti]

War nicht einer davon (Attapulgit) mal unter Verdacht geraten krebserregend zu sein? Also die Stäube (so ähnlich wie bei Asbest)?

 

[DollyB]

*schluck*

 

[Elma]

Beide Sandarten stehen unter Verdacht krebserregend zu sein, bzw der Staub, wie bei der Asbestose (oder wie das heißt). Zumindest habe ich das im Hamsterforum so gelesen...

 

[trulla]

Hallo,

habe mich nun extra nochmal durch diverse Seiten gewühlt. Gleich vorab: Ich habe keine wissenschaftlichen Meinungen oder seriösen Quellen dazu gefunden. Immer hieß es nur: "Also ich habe ja mal gehört..." "Ich habe gelesen" und am besten immer noch "wo weiß ich nicht mehr" oder eben eigene Erfahrungen langjähriger Halter, naja...

Ich fasse mal zusammen:

1. Es gibt Unterschiede zwischen Attapulgus und Attapulgit

Attapulgus vs. Attpulgit:

Er echte, sog. "weiße" Attapulgus stammt aus der Stadt Attapulgus, in Georgia, USA. Dieser Badesand wurde von Alice Kline, ECBC Empress Mitglied, Fachbuchautorin der MCBA (Mutationszucht-Organisation) und einer der ganz großen Chinchillazüchterinnen in der Geschichte der Moderenen Chinzucht in USA verwendet. Mittlerweile wird sog. "Attagpulgus" auch aus anderen Quellen und Ländern angeboten.

WICHTIG: Nicht jeder sog. "Attapulgus" hat die gleiche Zusammensetzung!

Es gibt Attapulgus OHNE den Zusatzstoff Attapulgit (z.B. aus USA und Spanien) und Attapulgus MIT dem Zusatzstoff Attapulgit. Letzterer ist zu vermeiden, da die WHO in Untersuchungen festgestellt, daß dieser Stoff unter bestimmen Voraussetzungen krebserregend sein kann.

Quarzsand und Quarzmehl

Ebenso sollte man Quarzsand oder beigemischtes Quarzmehl vermeiden. Quarzsand ist scharfkandtig und nimmt nicht gleichermaßen gut Flüssigkeit auf, wie z.B. Attapulgus. Je nach Beschaffenheit kann dieser zu Fellschäden (Stumpfheit, Brüchigkeit, Verfilzung) führen bis hin zu Verletzungen der Haut (-> Infektionsgefahr)

Quelle: CHINCITTA - Badesubstrate für Wohlbefinden und Schönheit

2. Attapulgit soll nur in riesigen Mengen das Krebsrisiko etwas erhöhen (Mengen denen etwa Fabrikarbeiter ausgesetzt sind, Mengen, bei denen ebenso bei Hausstaub ein größeres Krebsrisiko anzunehmen sei)

3. Quarzsand ist zu scharfkantig und kann die Feuchtigkeit gar nicht aufnehmen (ist ja sozusagen Steinstaub, im Gegensatz zu Attapulgus, der Tonstaub ist) und zerstöre eher das Fell (zumindest bei Chinchillas). Bei meinen Rennern ist mir auch schon fettiges Fell aufgefallen. Ich dachte es läge daran, dass sie ihr Sandbad eben schnell mit Streu und so weiter verunreinigen, aber vielleicht liegt es ja doch am Sand selbst?!

4. Quarzsand selbst staubt auch sehr. Eine Landschaftsgärtnerin hat berichtet, dass auf den Packungen der Hinweis steht, dass man mit Partikelschutzmaske arbeiten soll, da sich beim Einatmen des Staubs Silikosen bilden können (Vorstufe zu Lungenkrebs)

5. Nachfrage bei einer Herstellerfirma ergab folgende Antwort:

"Attapulgus ist ein natürliches Mineral und im Rohzustand faserförmig. Bei unverarbeitetem Attapulgus wird eine ähnliche Gefährlichkeit wie bei Asbest vermutet, d.h. er ist nicht giftig, durch Einatmen könnten jedoch Verletzungen in der Lunge entstehen.

Attapulgus Badesand ist jedoch verarbeitet und nicht mehr faserförmig, was man unter einem Mikroskop oder einer starken Lupe selbst nachprüfen kann. Daher ist dieser Sand absolut ungefährlich. Granulate sind im Badesand nicht enthalten. Eine gefährliche Staubbildung findet nicht statt, wie Sie ja selbst festgestellt haben"

(habe ich aus einem Chinchillaforum)

6. Bei Chinchillas (bei denen dieser Sand wohl am häufigsten benutzt wird) bekommen wohl (so gut wie) nie Krebserkrankungen. Bei Tieren, die sowieso schon krebsanfällig sind, wie Farbmäuse, würde ich wohl davon absehen den Sand zu benutzen, aber Rennmäuse haben auch kein hohes Krebsrisiko. Sie bekommen am ehesten Duftdrüsentumoren, der Sand wird aber wenn dann wohl eher Lungenkrebs fördern.

7. Es gibt bedeutende Herstellerunterschiede bezüglich der durch den Sand entstehenden Staubmenge. Muss man wohl einfach ausprobieren oder mal weiter recherchieren...

und 8. Bei der Benutzung sollte man aber selbst etwas aufpassen, also den Sand eventuell draußen auf der Terrasse mal vorsieben oder so.
Aber ich entnehme all dem, dass kein signifikantes Risiko von dem Sand ausgeht. Ich werde es mal ausprobieren.

Hoffe das hilft euch weiter *schwitz*

 

[Fussel]

OMG - das man bei Sand so viel beachten muss, hätte ich auch nicht gedacht... Das Quarzsand scharfkantig ist und daher ungeeignet ist, war mir bekannt...

Ich kann zum Thema nur beitragen, das mein Sand kein Quarzsand ist und ich den täglich Wechseln muss, weil er bei meinen beiden Mädelsgruppen als Klo genutzt wird und sofort müffelt .

 

[Elma]

Soweit ich weiß, geht es bei der Krebsgefahr eher nicht um die Tierchen, denn die leben gar nicht lange genug, um ausreichend schädigende Mengen aufzunehmen. Aber als Halter, der über viele Jahre mit diesem Sand hantiert, nimmt man ja mehr Staub davon auf. Ich beziehe mich hier nur auf eine Diskussion aus meinem Hamsterforum, ich müsste da erstmal Zitate raussuchen.

So richtig weiß ich auch nicht, was nun stimmt oder auch nicht *kopfschüttel*

 

[trulla]

Hey, dazu hatte ich ja auch ein paar passende Punkte:

2. Attapulgit soll nur in riesigen Mengen das Krebsrisiko etwas erhöhen (Mengen denen etwa Fabrikarbeiter ausgesetzt sind, Mengen, bei denen ebenso bei Hausstaub ein größeres Krebsrisiko anzunehmen sei)

4. Quarzsand selbst staubt auch sehr. Eine Landschaftsgärtnerin hat berichtet, dass auf den Packungen der Hinweis steht, dass man mit Partikelschutzmaske arbeiten soll, da sich beim Einatmen des Staubs Silikosen bilden können (Vorstufe zu Lungenkrebs)

5. Nachfrage bei einer Herstellerfirma ergab folgende Antwort:

Zitat:
"Attapulgus ist ein natürliches Mineral und im Rohzustand faserförmig. Bei unverarbeitetem Attapulgus wird eine ähnliche Gefährlichkeit wie bei Asbest vermutet, d.h. er ist nicht giftig, durch Einatmen könnten jedoch Verletzungen in der Lunge entstehen.

Attapulgus Badesand ist jedoch verarbeitet und nicht mehr faserförmig, was man unter einem Mikroskop oder einer starken Lupe selbst nachprüfen kann. Daher ist dieser Sand absolut ungefährlich. Granulate sind im Badesand nicht enthalten. Eine gefährliche Staubbildung findet nicht statt, wie Sie ja selbst festgestellt haben"

und 8. Bei der Benutzung sollte man aber selbst etwas aufpassen, also den Sand eventuell draußen auf der Terrasse mal vorsieben oder so.

Das Risiko muss natürlich jeder selbst für sich abschätzen. Ich für meinen Teil sehe darin kein hohes Risiko und werde es daher mal ausprobieren. In großen Mengen sind viele Dinge gefährlich (und ich glaub ich möchte gar nicht so genau wissen, was alles so in industriell hergestellter Nahrung zu finden ist *Angst*), zwei Sandbäder sind für mich aber auch keine große Menge =)

 

[DollyB]

... In großen Mengen sind viele Dinge gefährlich (und ich glaub ich möchte gar nicht so genau wissen, was alles so in industriell hergestellter Nahrung zu finden ist *Angst*), zwei Sandbäder sind für mich aber auch keine große Menge =)

Genau das war auch mein Gedankengang.