Hi Patrick,
wie schon erwähnt, kenne ich mich mit Rennmäusen nicht wirklich aus. Es gibt aber in der Mausehaltung ganz allgemein ein grundsätzliches Problem mit dem Platz, den man den Mäuschen zur Verfügung stellen will und kann. Weil die Tiere so klein sind, ist man sehr versucht anzunehmen, sie bräuchten nicht viel Raum. Mäuse sind aber im Grunde sehr agile, bewegungsfreudige Tiere mit einem schnellen Stoffwechsel und einem großen Bewegungsdrang. =) Je mehr Platz man den Mäuschen als Lebensraum bieten kann, desto mehr Freude hat man daran, die kleinen Nagern bei ihren Aktivitäten zu beobachten.
Bei den "Mauseverrückten" tritt dann bald das Phänomen der Expansion auf.
Das heißt, man ist bald nicht mehr glücklich mit den Mindestmaßen der Gehege und beginnt alsbald mit Umbaumaßnahmen, soweit es die Örtlichkeiten eben erlauben.
Eine Grundfläche von 120 x (Breite?) wäre für Farbmäuse jetzt schon mal eine gute Ausgangsbasis. Allerdings würde ich auf das Aqua dann schon mal einen Aufbau basteln, damit eine zweite Ebene entsteht, auf der sich die Mäuschen austoben können. Hier in meiner Küche sind inzwischen ganze Mäuselandschaften entstanden.
Also für Farbmäuschen ließe sich mit 120 Grundfläche schon etwas anfangen. Wie das bei Rennmäusen ist, weiß ich nicht genau.
Die meistgehaltenen Mäusearten sind Farbmäuse (die Zuchtform der wilden Hausmaus), Rennmäuse und Vielzitzenmäuse.
Hier findest Du etwas über die Haltungsempfehlungen für Farbmäuschen
farbmaus:haltung [Mausebande Wiki], von Rennmäusen
rennmaus:haltung [Mausebande Wiki] und von Vielzitzenmäusen
vielzitzenmaus:haltung [Mausebande Wiki]
Eine Userin hier hat gerade eine Gruppe Vielzitzenmäuse aufgenommen und den Nagern ein sehr schönes, überdurchschnittlich großzügiges Gehege "gebastelt".
http://mausebande.com/forum/andere-maeusearten/haltung/62073-villa-zitzewitz.html
In diesem Thread werden die verschiedenen Eigenbauten für Farbmäuse vorgestellt, am besten von hinten her durchblättern
http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/haltung-fm/15140-kaefigfotothread-15.html
Da sich in der Natur die Mäusegruppen schwerpunktmäßig durch "Vermehrung" bilden, sind die Gruppenmitglieder in der Folge meist miteinander verwandt. In der Heimtierhaltung dagegen werden Mäuse vergesellschaftet, also man setzt nicht verwandte Individuen zu einer neuen Gruppe zusammen. Das klappt bei Farbmäusen ganz gut, wenn man einige Richtlinien beachtet. So weit ich weiß, ist aber eine Gruppenhaltung bei Rennmäusen nur in Ausnahmefällen erfolgreich. Die Tiere werden meist zu zweit gehalten und es braucht einiges Fingerspitzengefühl und Erfahrung, die Tiere miteinander vertraut zu machen. Es werden oft aber auch Pärchen vermittelt, die schon zusammen leben. Wenn dann aber eine Maus stirbt, hat man das Problem eine neue Partnermaus für sie zu finden, mit der sie sich dann auch versteht.
Der Nachteil von Farbmäusen ist ohne Frage die Krankheitsanfälligkeit. Vor allem Atemwegsinfekte und Tumoren sind Erkrankungen, mit denen gerechnet werden muß. Dabei kann man Glück haben und die Mäuse werden so gut wie nie krank, aber auch "Pech" und einige chronisch kranke Tiere "erwischen", die dann immer wieder behandelt werden müssen.
Vielzitzenmäuse sind größer als die kleinen Farbmäuse und wohl auch recht schlau. Ich weiß von einer Userin, die mit ihren Vielzitzen regelrechte Agility-Aktionen veranstaltet und den Tieren kleine Kunststücke beibringt, um sie bei Laune zu halten. Zu Krankheiten bei Vielzitzen kann ich eher weniger beitragen, im Grunde kenne ich mich v.a. mit Farbmäusen aus. Jede Mäuseart hat halt ihre "Macken".
Dafür sind Mauseleben, Mauseverhalten und die sozialen Interaktionen der Mäuschen viiiieel spannender, als man sich das vorher jemals vorstellen konnte! Vorsicht Suchtgefahr! *Herz* Manch einer kommt dann zur Erkenntnis, daß ein Leben ohne Mäuse zwar denkbar, aber sinnlos ist.
Viele Grüße
Fufu