Offenhaltung für Renner?

mmotchen

Mäusetaxi
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Halli hallo :)

Ich habe nun im Mäusezimmer noch recht viel Platz und überlege wie ich den nutzen könnte..

Nachdem Degus, Kaninchen, Meeris und Hamster kategorisch ausgeschlossen wurden hänge ich gedanklich irgendwie an Rennern. Einen Gehegeplan habe ich schon im Kopf, weiß allerdings nicht, ob das gut geht. Ich bin ein riesen Fan von Offenhaltung und habe mich bei den Degus schon immer geärgert, dass da Türen waren.. Wie sieht das bei Rennern aus?

Ich bin neulich im Baumarkt über eine große OSB-Platte gestolpert (wortwörtlich, das Ding ragte aus dem Stapel :rolleyes:)
Eine Grundfläche von ca. 70x200cm, 50cm hoch mit Holz umrandet, oben offen. In der Mitte eine 30cm Hohe Abtrennung, eine Hälfte eingestreut und die andere mit Sandbad (60er Aqua), Laufrad, etc. und sparsam mit Heu/Zeitungspapier bestückt.
Die volle Fläche möchte ich nicht einstreuen, weil ich weiß wie mühsam es ist in einem eingestreuten 80er Aqua Farbis zu suchen :sick: außerdem kann man dann alles auf die andere Seite schaufeln/stellen und die Leere Seite mal sauber machen und bei Bedarf feucht durchwischen, ohne den ganzen Raum mit Streu einzusauen.
Die Abtrennung ließe sich ebenfalls provisorisch zum Trenngitter mit Kletterschutz umbauen..

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Renner da stiften gehen?
Ein Unterbau ist nicht geplant, also Fußboden -> Isoliermatte -> Bodenplatte.

Liebe grüße,
Kim :)
 
Offenhaltung bei Renner würde ich persönlich abraten. Einerseits aus eigenen Erfahrungen und andererseits von den vielen Erfahrungen anderer Rennmaushalter, von denen ich in einem anderen Forum gelesen habe.

Da nehme ich nur ein Beispiel, da geht es um meinen Renner Aynur. Da gab es keine Sprunghemmung, es wurde auch mal locker aus 1 m Höhe aus dem Becken gesprungen, sobald sich die Möglichkeit durch meine Unaufmerksamkeit ergeben hat. Beim ersten Mal hat es zwei Wochen gedauert, bis ich ihn wieder einfangen konnte, sämtliche Einfangversuche gingen ins Leere. Die zwei Jungs konnten nicht mehr vg werden und es wurden zwei Rennmausgruppen.

Der allerletzte Ausbruch ging tödlich aus, Aynur mal wieder ausgebüchst und hat sich in der Küche unter den Schränken hinter den Leisten versteckt. Da bei mir alles offen ist, musste ich die Küche so gut es ging mit einem Brett abriegeln, die Höhe des Brettes betrug 70 cm.

Bis ich am nächsten Tag nachhause kam, war Aynur nicht mehr in der Küche, das Hinternis mit 70 cm war für ihn nicht wirklich ein Hinternis. Bis ich ihn gefunden habe :cry: dieses Bild werde ich noch lange nicht aus dem Kopf bekommen...

LG Moni
 
Es kommt sehr auf die Mäuse an, ich hatte durchaus Senioren, die keinerlei Ambititonen hatten, die Umgebung außerhalb des Stalls zu verlassen. Bei denen konnte ich das Gitter problemlos weglassen - wenn ich weg war, hab ich es zur Sicherheit aber draufgemacht.
Es hatte vielleicht auch was mit der Bauweise des Stalls zu tun (unten ein Foto dazu).
Aus großer Höhe und ohne Sicht auf die andere Seite springen sie nach meiner Erfahrung nicht, soviel Gefahreneinschätzungsvermögen haben die meisten. Seit Lia hier eingezogen ist, habe ich aber auch diese Einschätzung relativieren müssen - sie springt ansatzlos über die Kante ins Unbekannte, obwohl sie in den großen Stall in der Buddeletage keine Sicht auf draußen hat.
Grundsätzlich finde ich das Risiko einer Offenhaltung zu groß.


Stallneu5.jpg
 
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Danke für eure Antworten :)

Hach schade, dann fallen Renner raus.. Ein geschlossenes Gehege kommt für mich momentan einfach nicht in Frage, weil ich dann schnell die Freude an den Tieren verliere. Klingt arschig, finde ich auch, aber ich kenn mich :sick:
 
Hi Mmotchen,
das kann ich nachfühlen. Ich mag auch keine Mäuse hinter Gittern. Momentan hab ich hier 6 Küstenmäuse, die zu den Weißfußmäusen gehören. Die "Küstenfüße", wie ich sie nenne, sind mit einer behinderten Gelbhalsmaus hier angekommen, damit mein behindertes Waldmäuschen sein Mauseleben nicht alleine verbringen muß. Die Küstenfüße gefallen mir immer besser. Sie sehen fast wie Waldmäuse aus, jedenfalls die Agoutifärbung, es gibt sie aber auch mit schwarzem oder ockerfarbenem Fell. Der Bauch ist immer weiß. Sie wirken noch nicht so fragil-überzüchtet wie die Farbis und sind sehr neugierig. Hände allerdings mögen sie nicht, die werden gekniffen. :D
Sie klettern etwas weniger gut und scheinen auch nicht großartige Spung- oder Ausbruchsambitionen zu haben. Ich denke, die könnte man gut in Offenhaltung unterbringen. Im Handling sind sie aber eher was für Mäuseerfahrene, da man sie nicht gut fassen kannn (z.B. beim TA oder zur Medikamentengabe. Das sind so Stapelmäuse. Man braucht ein ganzes Rudel davon. Dafür gibt es kaum Zoff, weil es friedliche Mausewesen sind.
Liebe Grüße
Fufu
 
OT: (sry Fufu, ob das solche Stapelmäuse sind weiß ich nicht. Ich hatte ja auch schon Weißfüßer und sie dulden definitiv andere adulte Artgenossen, gelten allerdings in freier Wildbahn als Monogam, wäre also absolut untypisch wenn dort mehr als nur das adulte Paar und zeitweise der gemeinsame Nachwuchs zusammen leben. GgFs ähnlich wie bei den Knirpsen- stresstechnisch in größeren Gruppen, nur dass es nicht gezeigt wird durch Aggression etc. Allerdings habe ich was von erhöhter Krankheitsanfälligkeit und verkürzter Lebensdauer durch Stress gehört, ist allerdings nur Hörensagen. Die Monogamie lässt sich durch viele Papers nachvollziehen/ beweisen. Aber super Fellis sind das allemal, da stimme ich Fufu zu. :love: )
 
OT zurück: Ich kenn nur diese 6 Tierlein. Angeblich sind die in Deutschland erhältlichen Tiere Hybride zwischen zwei Unterarten von Peromyscus und stammen von einer Züchterin. Was die wildlebenden Arten angeht, kann ich wenig zur Diskussion beitragen. Diese Küstenfüße hier jedenfalls sind kreuzunglücklich, wenn nur zu zweit oder zu dritt. Also ganz offensichtlich und unzweifelbar. (Mußte die Gruppe trennen, wegen meinem behinderten Waldmäuschen). Jetzt ist der Waldmaus mit 5 Küstenfüßen zusammen und die Küstenfüße sind ganz eindeutig wieder vitaler und sehen auch nicht mehr so "deprimiert" aus. Der letzte Küstenfuß sitzt noch bei der Gelbhalsmaus und die zwei sind kaum noch zu sehen. Die Küstenfüße sind alles Mädels.
Viele Grüße
Fufu
 
Anscheinend kommt diese Mäuseart nicht häufig vor, jedenfalls habe ich sie noch nie in TH gesehen. Und wenn es sie nur bei Züchtern gibt, es also keine Notfellchen sind, kämen sie aus Tierschutzgründen für mich nicht in Frage. Und wenn sie so stressanfällig und gesundheitlich fragil sind, zeigt das doch auch, dass sie für eine Haltung in Gefangenschaft erst recht nicht geeignet sind ...
 
Aus Tierschutzgründen - das ist klar. Ich bin auf die Küstenmäuse auch nur gekommen, weil die behinderte Gelbhalsmaus mit den 6 Küstenmäusen zusammenlebte und ich die Gelbhalsmaus ohne die Küstenmäuse nicht bekommen hätte. Aber daß die besonders krankheitsanfällig wären, hatte ich bisher noch an keiner Stelle gelesen. Die Gelbhalsmaus wurde mit den Küstenmäusen vg, weil man sie nicht auswildern konnte (es war eine Handaufzucht) und die Küstenmäuse eben auch artfremde Mäuse akzeptieren.
 
mmh bei mir wohnen ja Weißfüße (alles Jungs) und die hängen ständig zusammen rum.Streiterein konnte ich bisher nicht beobachten und krank war bisher auch nie Jemand. Habe mich aber auch mit dem Wildlebenden Verwandten nur oberflächlich beschäftigt.
Aus verschiedenen Halterberichten hab ich jetzt auch nicht sonderlich viel über Krankheitsanfälligkeit gelesen, eher gegenteiliges. Habe mich grade auch deswegen für die Füßchen entschieden, Farbis sollten hier nie einziehen, eben wegen den ständigen Krankheiten und Renner nicht wegen dem Sozialverhalten
 
Ich denke schon, dass sich das Verhalten von in Gefangenschaft lebenden Mäusen zu denen in Freiheit unterscheidet. Ist bei anderen Tieren ja auch so.
Kaum einer hält vermutlich seine Mäuse so, wie sie in ihrer natürlichen Umgebung wohnen würden, dann noch dass sich, grad ja in bezug auf die Weißfüße, die verschiedenen Unterarten vermischt haben bzw man sie wohl so nicht mehr auseindanderhalten kann um zu sagen was da nu normal ist oder wie sie sich verhalten würden.
Aber da fehlen mir wie gesagt auch die Einblicke in die verschiedenen Unterarten und Verhaltensweisen in ihrer natürlichen Umgebung.
 
Danke für eure Antworten :)

Hach schade, dann fallen Renner raus.. Ein geschlossenes Gehege kommt für mich momentan einfach nicht in Frage, weil ich dann schnell die Freude an den Tieren verliere. Klingt arschig, finde ich auch, aber ich kenn mich :sick:

Ich pers. bin kein Freund von Mäuseunterbringungen, die nach oben geöffnet sind, da du von oben ins Gehege greifen musst, um zu füttern, zu säubern, etc. Für freilebende Mäuse kommt der Feind oft von Oben (Greifvögel), daher finde ich es ungünstig. Sie werden garantiert kein Traum davontragen, aber ich find's doof ;). Wir haben ebenfalls eine OSB-Platte als Grundfläche, aber mit Frontscheibe zum öffnen:

https://terrarium-discounter.de/Repiterra-Holz-Terrarium-mit-Frontbelueftung-120x60x60-cm

Keine Werbung, habe nur kein eigenes Foto zur Hand.
 
War eigentlich mein Fehler. Ich hab einfach "vergessen", daß die Küstenmäuse ja Zuchtmäuse sind. Vermutlich weil ich die Küstenmäuse als Notlösung für meine behinderte Waldmaus übernommen hatte und einfach nur froh war, daß es Mäuse gibt, die sich mit artfremden Mäusen vertragen, weshalbdie kleine Waldmaus ihr Leben nun nicht mehr mausealleine verbringen muß. Interessanterweise scheint auch die Gelbhalsmaus die Waldmaus zu tolerieren. Interessant deshalb, weil die beiden Arten in der Natur als unverträglich gelten.
Viele Grüße
Fufu
 
Als "Fehler" würde ich das jetzt nicht bezeichnen ;-) Ich habs auch gar nicht so "streng" gemeint, wie es vielleicht rüberkam... :)
 
Aber Du hattest ja Recht - und ich einfach einen "Blackout" :-)
Züchter ist Züchter und es gibt echt genug Mäuse auf der Welt.
Jetzt in meinem Fall gab es keine bessere Lösung. Aber daß heißt ja nicht, daß ich die Mäuse nun weiterempfehlen muß.

Aber zurück zur Ausgangsfrage von Mmotchen. Es ist einfach wirklich schwierig. Die Farbmäuse sind schon recht krankheitsanfällig. Dafür gibt es sie im Tierheimüberfluß. Die wären für Offenhaltung geeignet. Wie wäre es denn mit Vielzitzenmäusen? Da suchen momentan auch einige in Tierheimen, z.B. im Tierheim Riem sitzen 18 oder 19 Tiere, 50% männlich, die Cola im nächsten Jahr kastrieren lassen will. Vielleicht weiß jemand hier, ob Vielzitzen für eine Offenhaltung geeignet wären? Und Persische Rennmäuse? Könnte auch Cola wissen.
Viele Grüße
Fufu
 
Vielzitzen und auch Perser sind für Offenhaltung nichts. Offen weiß ich nur Farbis und Hamster, wenn genug Luft nach oben ist.
 
Hmm. Ich glaube dann würde ich es mit Glas versuchen. Also einen Holzbau, an dem die Frontfläche aus Glas besteht.
Vielleicht kann man oben das Glas auch mit einem Scharnier anbringen, sodaß man zumindest einen Teil des Glases herunterklappen kann, wenn man bei den Mäusen ist und anschließend wieder hochklappen und verriegeln.

Vielleicht wie auf dem Foto oben von Noin. Also die Schräge mit einem herabklappbaren Glas verblenden.
Viele Grüße
Fufu

Edit: Noch eine ganz andere Idee: Warum machst Du nicht ein richtiges Mausezimmer, also nur für die Mäuse, wo sie frei herumlaufen können, mit einer Art Schleuse an der Tür? Also so eine Art doppelte Tür mit Fliegengitter. Oder zumindest einen Teil eines abgetrennten Zimmers?
 
Bei Persischen Rennratten würde ich keine Offenhaltung wagen. Die können zwar Höhen gut abschätzen und springen nicht sofort raus, so dass man ein Gehege auch mal länger offen lassen kann; bei dauerhaft offener Haltung nehmen die aber vermutlich doch mal ihren Mut zusammen und versuchen raus zu kommen.

Bei meinen ersten Persern hatte ich zunächst ungesicherte Rampen durch die Wohnung geführt, auf denen sie in einer Höhe von zwei Metern in den Auslauf gelangen konnten. Beim Transport von Futter zurück in ihr Gehege waren sie erst ganz vorsichtig, später wurden sie übermütiger, so dass es auch mal zu Abstürzen kam. Erst ließen sie dann vor Schreck noch das Futter fallen, beim zweiten oder dritten Mal aber schon nicht mehr. Die sind aus einer Höhe von knapp zwei Metern zwar nicht freiwillig runter gesprungen und mit einem niedrigen Geländer ließ sich das Abstürzen auch sicher vermeiden, aber wenn es da nicht ohnehin in den Auslauf gegangen wären, dann hätten die sich das sogar aus dieser Höhe vielleicht noch anders überlegt.
 
Hier wird ja richtig diskutiert :D

Der Clou an dem Gehege wäre ja, dass ich die Tiere nicht von oben greifen muss, sondern mich gleich mit rein setze :cool: nachdem ich gemerkt habe wie zahm und sogar anhänglich die Degus im Auslauf wurden, war ein "begehbares" Gehege die logische Schlussfolgerung.

Das ganze Zimmer zum Gehege zu machen ist mir ehrlich gesagt zu umständlich. Es müsste ein Nager- und Urinbeständiger Boden verlegt werden, zudem steht in dem Raum der Trockner (nicht optimal, aber woanders ist halt kein Platz) und die Tür öffnet sich nach innen. Da hätte ich immer Angst irgendwen zu zerquetschen oder müsste eine große, abgeriegelte Schleuse bauen.
Bei rund 9qm mit Farbmäusen graut es mir jetzt schon, wenn ich mal wen zum TA einfangen muss *umkipp*

Das Kriterium für den/die Bewohner ist auch, dass es aus dem Tierschutz kommt. Exoten fallen demnach (größtenteils) sowieso raus.. Ich überlege nochmal, vielleicht ergibt sich ja doch irgendwas in Richtung dsungare. Da liegt die empfohlene Höhe für den Auslauf auch bei 50cm, nur müsste dann der Buddelberwich nach oben hin gesichert werden.
 
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