Paar - oder Gruppenhaltung? - Wie denn nun ?

Annie83

Nagetier-Nerd
Messages
1.179
Reaction score
0
Hallo ihr Lieben,
als angehende Renner Mama renne;) ich nun viel in Gruppen herum und lese, lese, lese. Wie damals bei den Farbies eigentlich auch, da hier nichts einziehen soll, von dem ich nicht 100% sicher bin das ich es halten will und ihm gerecht werden kann.

Bis her war ich immer sicher, dass Renner nur und ausschließlich als Duos gehalten werden sollen, weil es sonst Stress und Beißerein gibt. Nun stolpere ich aber immer häufiger über Gruppenhaltung. Sprich Halter die teilweise 4 oder sogar 6/8 Tiere in einem Terrarium halten. Quasi wie bei Farbies und ich frage mich, ist dass ein neuer Trend? Oder sind das einfach Leute, die keine Ahnung oder falsche Infos haben. Natürlich würde ich mehrere Tieren, wenn man inzwischen sagt das macht Sinn und ist zu empfehlen, aber als Laie wollte ich doch schon mal fragen wie ihr das haltet.
 
In der Natur ist es üblich dass sie in größeren Familienverbänden leben.

In Gefangenschaft bei uns sind die 2er einfach am stabilsten, da es hier am wenigsten zu Streit kommt. Als Anfänger rate ich dir nur zu 2er, wenn man schon ein bisschen erfahrung hat und gerade eine größere Gruppe sucht - mei, dann nimmt man die halt. Aber da muss man sich bewusst sein, dass es gut sein kann, dass man irgandwann - manchmal auch wirklich "spät" - trennen muss. Es gibt natürlich Gruppen, die nicht streiten. Nur die Streit-Gruppen landen dann zuhauf in Pflegestellen oder Tierheimen, weswegen wir meistens nur 2er rausgeben (Und ja selbst da heißt es nicht, dass sie nicht streiten)

Ich selbst habe momentan eine dreiergruppe bei mir, hab aber auch möglichkeiten zu trennen. Allerdings sind das die alten, die sind oft froh, noch wen zum Kuscheln zu haben - aber auch da ist nie was sicher!!

Mongolische Rennmäuse sind, aufs Streiten bezogen, immer tickende Zeitbomben. Der große NAchteil an den sonst so netten Tierchen.
 
Ich hatte auch eine 3er Gruppe, einen ausgewachsenen und 2 Jungtiere. Alles Böckchen. Das ging nicht lange gut. Einer der Jungtiere machte plötzlich Stress mit dem Oldie, und so musste ich auch trennen.

Aber auch 2er, also DUOs, hält ma ja unkastriert gleichgeschlechtlich. Auch hier kann es durchaus zum Streit kommen, sodass man sie trennen muss.

Ich habe erstmal versucht mit dem Trenngitter zu arbeiten, ob sie sich nach ein paar Tagen wieder vertragen, aber leider war das negativ, und sie mussten dauerhaft getrennt werden.

Renner sind wirklich tolle Tiere, aber es passiert leider auch bei Duos, dass sie sich zerstreiten und dauerhaft getrennt werden müssen.

Weil mir die Trennung schwer fiel, hab ich jetzt 2 Terrarien mit jeweils 2 Tieren.
 
Vieles wurde ja schon gesagt. Dass Gruppenhaltung ein neuer "Trend" ist, habe ich bisher noch nicht gehört, aber ich bin auch nicht in anderen Foren oder Gruppen unterwegs.

Ich selbst hatte bisher nur Duos, fast immer ältere Notfellchen, die ich zu zweit oder als Solos übernommen haben und sie dann vergesellschaftet habe. Bei Adulten sind die VGs manchmal nicht ganz einfach, aber wenn zwei sich gefunden haben, sind das nach meiner Erfahrung stabile Duos. Es gibt natürlich Ausnahmen, ich habe das einmal erlebt. Gustav habe ich übernommen, weil er sich nach zwei Jahren mit seinem Partner zerstritten hat. Mit Bolek ging es etwa ein Jahr gut, aber als der dann mit über fast 5 Jahren seine Chefposition nicht mehr gut vertreten konnte - wobei er wirklich ein sehr undominanter Chef war, soweit ich das beurteilen kann - ist Gustav richtig fies geworden. Es gibt auch unter Mäusen leider nicht sehr freundliche Zeitgenossen. :(

Gruppenhaltung wäre natürlich schön für Renner, aber ich habe bisher auch nur gehört, dass die meisten Gruppen über kurz oder lang auseinanderbrechen, weil sie sich in Gefangenschaft anscheinend räumlich nicht genügend aus dem Weg gehen können und auch nicht im Familienverbund leben - das würde dann ja auch eine ständige Vermehrung beinhalten.
Wenn, dann sind es wohl am ehesten Geschwister, die auch zu dritt miteinander zurechtkommen. Aber die Frage ist eben immer für wie lange. Außerdem gibt es 3er oder 4er Gruppen selten als Notfellchen, sondern wie Cola sagte, die Zerstrittenen landen als Solos im TH oder werden als Duos gehalten.
In Zoohandlungen wird leider immer wieder noch dahingegend beraten, 3-er Geschwister zu halten und Neulinge erleben dann in der Flegelphase die böse Überraschung.

Es wäre interessant, wie viele positive Erfahrungen es mit größeren Rennmausgruppen gibt. In Foren wird meist über schwierige Situationen geschrieben - wenn alles gut ist, braucht es in der Regel keine Unterstützung. Daher frag doch mal bei den Gruppenhaltern nach, wie lange die Gruppen schon funktionieren und ob das Geschwister sind, die gemeinsam aufgewachsen sind.
 
Sry dass ich mich hier als Mongolenunerfahrener einklinke, aber was stabile Gruppen angeht wären noch zwei weitere Aspekte wichtig zu wissen.

Nämlich ob die Tiere von einem verantwortungsvollen Züchter stammen oder xbeliebige Notfellchen sind.
Denn gute Züchter können keine Querulanten gebrauchen, die zu Aggression neigenden Tiere werden also nicht zur Zucht eingesetzt.
Bei aus Massentierzuchten oder von Vermehrern stammenden Tieren ist der Charakter ziemlich egal- und das werden dann meist Notfellchen.

Und ob die Mongolen Wildfangnachzuchten sind - die sollen wohl ( nach Hörensagen!) deutlich sozialer sein.

(und wieder weg )
 
Die wenigsten Renner sind aggressiv, auch wenn sich bei mir Renner schon verbissen haben, als aggressiv würde ich keinen bezeichnen.

Die stabilste Gruppe kam aus dem Zooladen und im Moment habe ich auch ein Dreamteam, die zwei Buben sind vom Nagerschutz.
Ich habe und hatte auch Jungs von Züchtern, da hat bis jetzt keine Gruppe auf Dauer funktioniert. Wildfangnachzuchten sollen deutlich sozialer sein, das wurde mir so auch beschrieben. Vor 1,5 Jahren wurde mir ein Renner bei der VG aus einer Wildfangnachzucht totgebissen, da nützt die beste Sozialisierung nichts, wenn sie sich nicht riechen können, dann geht gar nichts.

Ich bin der Meinung, Renner werden nicht aggressiv geboren, ob Vermehrer oder verantwortungsvoller Züchter. Aggressiv/verhaltensgestört werden sie erst, wenn mit ihnen nicht verantwortungsvoll umgegangen wird. Und da gehören wir Halter ebenso dazu.
 
Überraschung... wie im anderen Thema zu lesen, wohnen hier seit gestern zwei Jungs und die haben die Frage nach Gruppen eigentlich selber gelöst. Sie waren zu dritt und einer der Jungs (Rocky) hat den dritten vor drei Wochen so gebissen, dass Nummer drei leider verstorben ist. Nun waren die Vorbesitzer so verstört, dass die Jungs weg sollten und … tatda hier eingezogen sind. :ROFLMAO: natürlich sind sie NICHT älter als 1,5 Jahre sondern gerade mal ca. 4 Monate... falls ich trennen muss später ist das jetzt so, ich wollte aber auch nicht wissen wo sie sonst gelandet wären.

Das mit den Wildzuchten habe ich tatsächlich auch schon gehört, denke aber auch, es ist einfach zu sagen, das wären Nachzuchten, wenn man es letztendlich optisch kaum bis gar nicht erkennt und die Tiere sich ja immer anders verhalten. Ich fürchte einfach, Tiere sind wie wir alle Individuaell und in den Kopf gucken kann man auch ihnen nicht.

Was die Erfahrungen mit Großgruppen betrifft, ist bisher der Durchschnitt tatsächlich Geschwistergruppen die aktuell ( 6 Tiere im Alter von 2 Jahren von denen ich bisher geleasen habe) wohl friedlich sind, bei denen die Halter notfalls aber wohl auch trennen würden. Es scheint wohl wirklich gehen zu können, aber eben nicht ratsam zu sein.
 
Nein, Moni, von Natur aus ist kein Tier böse... das ist mir absolut klar, aber man will als Anfänger auch direkt keine blutige Beisserein und Co ;) darum wollte ich eigentlich eine möglichst sichere Gruppe. Aber die Tiere suchen eben uns aus oder so, also ist das schon wieder alles anders und ich muss schauen, wie meine so drauf sind. Faktisch ist aber so, dass mein "Töter" hier ganz normal behandelt wird und cih nicht davon ausgehe das es deswegen wieder knallen muss.
 
Eine sichere Gruppe wünschen wir uns alle und ich drücke dir auch ganz doll die Daumen, wenn sie in die Flegelphase kommen, dass dies ohne Probleme durchgeht.

Die ursprüngliche 3er Gruppe hat die Rangfolge klargemacht und leider musste ein Bub sterben. Die Bezeichnung von einem Töter mag ich überhaupt nicht, er hat nur seine Stellung als Ranghöchster geklärt. Auch wenn die Rennmäuse in der freien Natur im Familienverbund leben, das heißt aber nicht, dass die Eltern ewig mit ihrem Nachwuchs zusammen leben. Nein, kommt der Nachwuchs in die Geschlechtsreife, werden sie vertrieben oder verbleiben noch mit den nächsten Wurf bspw. über Winter. Was folgt ist die natürliche Auslese, Fressfeinde sind überall.

Tiere suchen sich nicht unbebedingt uns aus, jedenfalls nicht die Renner.

Annie83, ich wünsche die ganz viel Spaß mit den Buben.

LG Moni

P.S.: Ich wünsche mich für das Farbmausheim entscheiden :D
 
...letztendlich stammen doch alle "Haustiermäuse" in irgendeiner älteren Generationslinie aus Züchtungen?!...

Meine bisherigen Renner waren alles Notfellchen und in ihrem Sozialverhalten mehr oder weniger "geübt". Und hier stimme ich Moni zu - die jeweiligen Erfahrungen mit Menschen und in Gefangenschaft tragen wesentlich dazu bei, wie "normal" sich die Tiere entwickeln können.
Besonders berührt es mich jedesmal, dass auch Mäuse, die keine guten Vorerfahrungen mitbringen, meist noch eine Menge lernen und ein Stück weit "heilen". Es braucht Ruhe und Geduld ... und oft bringt schon ein vernünftig eingerichteter Lebensraum eine Menge positiver Entwicklung mit sich.

Allerdings habe ich eine Ausnahme erlebt: Die einjährige Maja hatte ich von einer Mäuseauffangstation übernommen. Sie hatte in diesem Alter bereits ihre Mutter mit einem Kehlbiss getötet und Wochen später nach erfolreicher VG mit einem anderen Weibchen auch dieses auf die gleiche Weise umgebracht. Jeweils ansatzlos, dh. ohne erkennbare Vorzeichen.
Hier blieb nur eine Einzelhaltung und so kam sie zu mir.
Über verbale Ansprache war ein Kontakt möglich, aber wenn ich mit meiner Hand zu nah in den Buddelbereich kam (es gab glücklicherweise noch zwei Etagen) hat sie sofort angegriffen und ordentlich zugebissen.
Bei ihr vermute ich wirklich eine genetische Schädigung, das war schon krass.

Grundsätzlich ziehe ich den Hut vor allen Rennmäusen, denen es gelingt, in den von ihnen nicht selbstgewählten gleichgeschlechtlichen Duos zurechtzukommen. Ich finde, das sollten wir immer im Kopf haben. Die Tiere würden sich in der Natur niemals so zusammentun und aus dieser Perspektive betrachtet sind die meisten Tiere sehr anpassungsfähig und sozial. Und manchmal gibt es Duos, die wirklich sehr innig und verbunden sind - das ist dann besonders schön zu beobachten. (y)

Binchen, es gibt sicher verantworungsvolle Züchter, das ändert aber nichts an guten Gründen des Tierschutzes, die Vermehrung von Mäusen (und meiner Meinung nach allen sogenannten "Haus- und Nutztieren") abzulehnen.
 
²Moni
Mir ist klar, dass es unter schlechten Voraussetzungen eine ganz natürliche Sache ist, ggf jemanden der sich nicht unterwirft oder abwandert zu töten, dass ist bei vielen anderen Tierarten gar nicht anders. Und für mich ist Rocky ein normaler Renner, jedoch weiß er sich eben durchzusetzen und das will ich im Auge behalten. Sicher ist sicher :)

Ganz vom Tisch ist das alte Farbie OSB Terra auch noch nicht, aber ich bin noch nicht 1000% sicher, ob es genau das ist, was ich will oder ob ich nicht doch eher Aquarien als Unterteil also zwei oder drei verbinden und dann Aufbau drauf zu setzen.

²Nonin
genau den Gedanken, dass sie eigentlich dafür das sie völlig atypisch bei uns Leben, immer noch alle sehr sehr sozial und anfassungsfähig sind, hatte ich neulich auch noch und das es eben genau deswegen vllt ab und an doch mal knallt. Man steckt letztendlich in keinem seiner Tiere drin und man kann nur versuchen sie so fair und artgerecht zu halten wie möglich. Und wir wissen nie, was genau im Kopf läuft, das manche so sind und andere tiefenentspannt... einer meiner Ratten hat auch alles angegriffen was in den Käfig kam, hat aber nie was schlechtes erlebt. Der lief bei mir auch einfach unter anderweitig vor geschädigt ;)
 
Ich finde es klasse, dass die zwei Buben ein tolles Zuhause bei dir gefunden haben. Die Sache mit dem gut Beobachten weißt du ja, leider geht das nicht 24/7, ist mir selbst vor zwei Wochen auch mit einem Jungtier passiert, nachdem die Geschlechtsreife eingetreten ist. Dasselbe, er wusste genau, was er wollte und mein Beethoven ist aber nicht bereit sich zu unterwerfen.

Das alte Farbie OSB Terra hat ja eine ordentliche Größe. Wenn du dich doch für dieses OSB Terra entscheiden solltest, du kannst bspw. bei Holzterra.de nur die Vorderfront mit deinen Maßen fertigen lassen, vor allem die Streuschutzhöhe dann hochsetzen. Die Preise sind meines Erachtens human und die Lieferzeiten kurz. Zwecks der Optik bin ich gerade selber am Überlegen, ob ich mir HDF Beschichtungen mit 2 oder 3 mm besorge, ist für mich eine ganze gute Lösung, besser als diese nicht so schöne OSB Optik.

LG Moni
 
Back
Top Bottom