Philo, meine Kleine...

Pesine

spät endeckte Mäuseliebe
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4 Tage ist es jetzt her, wo ich mich von Dir verabschieden mußte... *traurig*

Am 08.07.2009 holte ich Dich mit Deiner Mama und Deinen 3 Schwestern aus Wien zu mir nach Hause. Du warst ca. 8 Wochen alt und wogst bei Deinem Einzug gerade mal 25 g. Zu Deinen Glanzzeiten hast Du es bis auf 42 g geschafft. Lag wohl an der guten Pflege... ;-)

Leider hast Du im Laufe der Zeit Deine Mutter und 2 Deiner Schwestern verloren. Und als Du mit Deiner letzten Schwester Rosalie übrig geblieben bist, hast Du Dich immer rührend um sie gekümmert. Es war so schön Dir dabei zuzusehen, wie Du sie immer geputzt hast.

Du warst auch nie krank, bis auf Mitte August diesen Jahres, als Du eine kleine Augenerkrankung bekamst. Du hast Dir immer ganz brav die Augentropfen reintun lassen, dafür war ich Dir wirklich sehr dankbar.

Am 28.08.2010 holte ich euch beiden dann Gesellschaft, 3 Damen aus Erlangen durften bei euch einziehen. Ich wollte wieder mehr Leben in meiner Bude haben und Du hast Dich von Anfang an prima mit den Neuen verstanden. Da Rosalie nicht sofort so den Anschluß fand, warst Du hin und hergerissen, hast mal mit den Neuen gekuschelt und natürlich auch Deine Schwester nicht ganz alleine gelassen.

Ihr wart noch im Gesellschaftsterrarium als ich am 01.09.2010 Abends bemerkte, daß Du zusehens ruhiger wurdest, nicht mehr so aufgeweckt wie sonst warst und viel geschlafen hast. Zudem kamst Du mir schon viel dünner vor. So machte ich gleich am nächsten Tag einen Termin bei Deiner Tierärztin aus. Als Begleitung habe ich Dir natürlich die ganze Sippe eingepackt. Per Ultraschall stellte sie irgendwas haselnußgroßes im Innern Deines Körpers fest, war jedoch zuversichtlich, dies operativ entfernen zu können. Und da sie dies für nächsten Tag in Angriff nehmen wollte, habe ich euch allesamt gleich in der Praxis gelassen. Am Tag Deiner OP habe ich so oft an Dich gedacht und ganz feste die Daumen gedrückt. Und Abends durfte ich Dich/Euch dann wieder abholen. Das haselnußgroße Ding stellte sich als eine Zyste heraus, zusätzlich mußte Dir die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt werden, was jedoch laut meiner Tierärztin jetzt nicht weiter schlimm wäre. Du warst zunächst total geschwächt von diesem Eingriff und das wichtigste war jetzt, daß Du Dir die 2 cm lange Naht zuläßt. Hab Dir auch zu Hause gleich mal ne Rotlichtlampe hingestellt. Ich sollte Dich zumindest bis zum nächsten Tag separat und auf Zellstoff belassen, damit Du erst Mal ganz viel Ruhe abbekommst und Dir die anderen nicht an die Wunde gehen können. Jedoch brach es mir fast das Herz, Dich dort so einsam zu sehen und hab Dich dann gleich am nächsten Vormittag zurück zu den anderen gesetzt. Sie haben Dich auch gleich wieder liebevoll aufgenommen. Und als Du dann auch gegen Abend langsam wieder zu Fressen angefangen hast, war ich total glücklich. Die nächsten paar Tage ging es stetig bergauf. Du hast wieder regen Appetit bekommen und warst auch wieder viel aktiver und interessiert. Mittlerweile habe ich euch auch ins abgeteilte Endterrarium umquartiert. Auch die Wunde sah super aus und die Fäden hast Du einigermaßen in Ruhe gelassen. Hey, ich war sooo froh.

Letzten Mittwoch dann der große Schock. Bevor ich morgens das Haus verließ, sah ich Dich noch in der Futterschüssel und hab Dir auch noch mal heimlich eine Backoblate zugesteckt. Und als ich Abends gegen 19.15 h wieder nach Hause kam, fand ich Dich total platt und beinahe regungslos im Stroh liegen. Panisch nahm ich Dich erst mal rauß und Du legtest Dich einfach so in meine Hand ohne Dich zu bewegen. Zuerst wußte ich gar nicht recht was ich machen sollte. Wenn ich nur gewußt hätte, wie lange Du noch durchhältst, hätte ich Dich einfach zurück in Deinen Käfig gelegt und Dich im Beisein Deiner Schwester/Freundinnen gehen lassen. Da ich aber nicht wußte, wie lange dieser Prozeß noch gedauert hätte, zog ich es doch vor, Dich zum Tierarzt zu bringen. Deine Tierärztin war ja leider im Urlaub, aber es war eine ganz liebe Kollegin da. Die bot mir erst mal an, Dich da zu belassen und Dir erst mal eine Infusion zu geben. Und wenn sich bis zum nächsten Tag keine Besserung ergibt, Dich zu erlösen. Ich werde den Anblick nie vergessen, wo Du in der Hand der Tierärztin lagst und mich nochmal total lieb zum Abschied angekuckt hast.

Ich habe mich dann telefonisch am nächsten Vormittag erkundigt, wie es Dir geht. Nachdem sich mittlerweile raußstellte, daß Du eine Hinterhandlähmung hattest, habe ich mit ihr vereinbart, daß wir Dich nun doch gehen lassen wollen. Natürlich sah ich es als meine Pflicht an, Dich auf Deinem letzten Weg zu begleiten. So machte ich einen Termin für meine Mittagspause aus. Und als ich dort ankam und sie Dich holen wollte, warst Du jedoch schon eingeschlafen. Du hast uns die Entscheidung somit abgenommen. Philo, es tut mir so leid, daß ich zu spät kam und ich Dir nicht beistehen konnte. Ich hatte Dir zwar wieder als Begleitung die ganze Sippe mitgegeben, bin mir jedoch im nachhinein nicht sicher, daß Dich die Ärztin zu ihnen zurückgelegt hat, denn wieso kam sie mit Dir in der Hand und in der anderen Hand die Transportbox mit den anderen ins Behandlungszimmer?

Selbstverständlich nahm ich Dich wieder mit zu mir nach Hause und hab mich noch ganz ausgiebig von Dir verabschiedet und Dich noch ganz viel und lange gestreichelt, ehe ich Dich mit ganz ganz vielen Leckerchen im Garten meiner Eltern begraben habe.

Meine kleine Süße, ich danke Dir für die wundervollen 14 Monate, die ich mit Dir verleben durfte, Du hast mich viel zum Lachen gebracht und mir sehr viel Freude bereitet. Ich werde für Dich immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich hoffe Du bist gut über die Regenbogenbrücke gekommen und hast Deine anderen Familienmitglieder bereits gefunden. Ich verspreche Dir, ich werde gut auf Deine Schwester Rosalie und die 3 Neuen, mit denen Du leider nur noch eine ganz kurze Zeit verbringen konntest, aufpassen.

Leb wohl, meine Hübsche... *Herz*
 

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Schlaf gut kleine Philo =(

Tut mir Leid für dich! Aber sie hatte es bestimmt sehr gut bei dir =)
 
Machs gut Philo!
Bei der Geschichte wird man ganz wehmütig. Du hast dich toll um sie gekümmert.
 
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