Plötzliche Erkrankung - Ansteckungsgefahr

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Guten Abend,

eben musste ich mich von einem meiner Mausels verabschieden... *traurig*

Gestern Abend hatte sie plötzlich einen Zuckkopf und ist wackelig gelaufen. Sonst schien sie aber fit. Da ihre Schwester durch einen (vermutlichen) Gen-Defekt seit Monaten mit genau den Symptomen lebt, habe ich mir keine großen Sorgen gemacht. Trotzdem habe ich ihr sofort Baytril und Vitamin B verabreicht.

Heute Nachmittag, als ich die Maus gesehen habe, war sie aber schon zu schwach zum Fressen. Ich bin gleich zum Tierarzt gegangen. Ihr wurde Baytril, etwas zum Abschwellen (Cortison nehme ich an), Glucose-Lösung und Vitamin B gespritzt.

Das hat nicht geholfen, sie war innerhalb kürzester Zeit völlig unterkühlt, hat schwer geatmet und sich gar nicht mehr bewegt. Innerhalb einer Stunde ist sie dann gestorben.

Die Ärztin vermutet, dass sie eine Hirninfektion hatte, die sich schnell ausgebreitet hat. Mir ist klar, dass man das nicht mit Sicherheit sagen kann, aber dennoch habe ich natürlich Angst, dass sich die anderen Mäuse angesteckt haben könnten. Neues Inventar als Auslöser kann ich ausschließen.

Kann jemand einschätzen, wie hoch das Risiko einer ansteckenden Krankheit ist? Oder weiß jemand, was es sein könnte?

Bisher geht es den Mäusen allen gut und es ist klar, dass ich sie genau beobachte. Drückt mir Daumen, bitte!
 
Ich hatte auch schon mal eine Maus, die mit Verdacht auf Hirnhautentzündung behandelt wurde. Die TÄ sagte, es bestünde aber nur eine geringe Gefahr der Ansteckung, weil das meist eine Einzelerkrankung sei. Also den Erreger hätten vielleicht auch andere Mäuse, diese aber erkrankten nicht an Hirnhautentzündung. Ich habe aber trotzdem zur Sicherheit die anderen Mäuse auch mit Baytril behandelt.
 
irgendwas abschätzen ist da IMHO nicht wirklich möglich. In solchen Fällen kann wohl nur eine sofortige Obduktion ein verwertbares Ergebnis liefern.
 
Da bin ich mir nicht sicher. Im Falle einer Hirn- oder Hirnhautentzündung wird man gerötete Hirnhäute und verstärkt durchblutetes Hirngewebe mit Ödem finden. Aber das Problem ist der Erregernachweis. Bakterielle Infektionen des Gehirns gehen häufig von Atemwegserkrankungen aus. Das heißt, häufig bekommt die eine Maus vom gleichen Erreger eine Atemwegsinfektion, die andere (selten) eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung.

Es gibt wohl aber auch ansteckende Formen, die von Viren verursacht werden, z.B. bei der Mäuse-Polioencephalitis. Diese Form soll aber hauptsächlich bei wildlebenden Mäusen und Labormäusen vorkommen. Aber am besten fragt man den TA, der die erkrankte Maus gesehen hat. Der wird wohl am ehesten einschätzen können, ob für die anderen Mäuse eine Gefahr besteht, was ich nicht hoffe.
 
Huhu,

ohne dich beunruhigen zu wollen: Ich hatte vor einigen Jahren eine ansteckende Form und sie hat mich insgesamt 4 oder 5 Mäuse gekostet... *seufz* Habe ich mir mit neuen Tieren aus dem TH geholt, da waren noch keine Symptome sichtbar.

Trotz sofortiger, wirklich heftiger Medikation musste ich am Ende alle einschläfern, das Zucken wurde so schlimm, dass sie nicht mehr richtig laufen oder fressen konnte. *traurig*

Aber: Es war trotzdem nicht die komplette Gruppe, da sind gut 2/3 ohne Symptome geblieben. Infiziert hatten sich vor allem meine Inzucht-Binis...
 
Danke für eure Antworten.

Bis jetzt geht es allen Mäusen gut... =)
Ich kontrolliere regelmäßig auf Anzeichen von Zucken/Wackeln und Schwäche - zum Glück nichts. Sie sind allerdings jetzt, wo ihre Chefin nicht mehr da ist, etwas ruhiger. Das ist aber ohnehin meine gemütliche Truppe.

Gestern habe ich beim Arzt angerufen. Dort wurde mir gesagt, dass es vermutlich nichts Ansteckendes war und daher vorsorgliche Medikamente nicht nötig sind.

Ich überlege, ob die betroffene Maus vielleicht so schnell gestorben ist, weil sie durch den Stress beim Tierarzt und die Spritzen (das müssen insgesamt knapp 3ml gewesen sein) zusätzlich belastet wurde und am Ende einfach ihr Kreislauf nicht mehr mitgemacht hat. Der Arztbesuch war allerdings die einzige Möglichkeit, so schwach wie sie schon war...
 
Sicher ist das eine Möglichkeit. Aber: Zitat Lehrbuch für Nagerkrankheiten: "Die Prognose ist äußerst schlecht; meist kommt eine Behandlung zu spät. Es kann versucht (!) werden, verdünntes Enrofloxacin oder Marbocyl intraperitoneal (in die Bauchhöhle) zu verabreichen, um möglichst schnell einen antibiotischen Wirkspiegel aufzbauen" Zitat Ende.

So traurig es ist, ich glaube, die Maus war einfach schon in einem zu schlechten Zustand, als daß man ihr noch hätte helfen können. Das scheint sehr schnell zu gehen. Mach Dir deswegen keine Gedanken!
 
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