Speiseplan bei Diabetes

Punkratz

Mäusologie-Meister*in
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Hey,

rennmaus:diabetes [Mausebande Wiki]
Hier steht dass der Speiseplan dahingehend geändert wird, dass Obst gegen frisches Gemüse getauscht wird. Das ist auch logisch.

Ich hab jemand in der Familie der an Diabetes erkrankt ist.
Da wird Insulin gespritzt bei der Aufnahme von Kohlehydraten.
Müsste dann nicht das Körnerfutter der Rennmaus auch umgestellt werden und der KH-Anteil deutlich verringert werden?
 
Will das nochmal pushen..

Mich beschäftigt das Thema gerade....
 
Müsste dann nicht das Körnerfutter der Rennmaus auch umgestellt werden und der KH-Anteil deutlich verringert werden?

*grübel* Vielleicht könnte man Körner, die ganz besonders viele Kohlenhydrate enthalten, weglassen. Allerdings sind die KH-Unterschiede eher gering, glaube ich. *grübel*
Ansonsten: Obst ganz weg lassen und bei Gemüse auf den Zuckergehalt achten! Aber dann "ist auch gut", mehr kannst du nicht machen... außer, hier hat noch jemand eine geniale Idee?
 
Bei nachgewiesener Diabetes bei Zwerghamstern wird ein spezielles Trockenfutter gegeben und nur bestimmte Frischfuttersorten. Außerdem empfiehlt es sich die Krankheit selber zu behandeln, entweder mit Bockshornkleesamen oder medikamentös, wobei das recht kompliziert ist und das Medikament nicht einfach zu bekommen.
 
Angelus sagte auch dass vermehrt Kleinsaaten gefüttert werden sollten.

Glaube dass ich dann mal eine Mischung dahingehend verändern werde.
Bockshornkleesamen bekommt man vermutlich im Bioladen oder im Reformhaus?

Elma, um was für ein Medikament geht es denn da?

Obst lasse ich eh weg. An Gemüse gibt es Brokkoli, Rucola, Brennessel und Gurke
 
Ich habe meine Bockshornkleesamen aus der Apotheke einer Bekannten, gibt es aber zB auch in Onlineshops, die Einzelsaaten anbieten. Ob man die auch im Reformhaus oder so findet, weiß ich nicht.

Hier gibt es ein paar Infos zu dem Thema medikamentöse Behandlung bei Zwerghamstern: Diabeteshamster: Therapiemöglichkeiten Das schwierigste ist einen passenden Tierarzt zu finden und ich denke, dass Diabetes bei Rennmäusen noch unbekannter ist als bei Zwerghamstern...

Bei Gemüse gilt die Faustregel: Kein rotes oder gelbes, nur weißes und grünes Gemüse. Wobei man dennoch auf den individuellen Zuckergehalt achten sollte, es gibt wie immer im Leben Ausnahmen. Wenig bis kein Knollengemüse. Gerne harntreibende Kräuter (frisch oder trocken) zum Spülen der Harnwege.

Das gilt aber alles nur für Zwerghamster, mit Rennmäusen habe ich da keinerlei Erfahrung!
 
ich hab dem verdächtigten Hams Topinambur gefüttert (Knolle) - da ist Inulin drin, das substituiert mW
 
Hi,

es gibt beim Diabetes zwei unterschiedliche Typen - Diabetes Typ I und Typ II. Die Problematik der jeweiligen Typen ist im Artikel beschrieben. Bei Typ I wird nicht (mehr) aussreichend Insulin produziert und bei Typ II sprechen die Zellen nicht ausreichend an - also eine Insulinresistenz. Dem geht z.B. eine unausgewogene Ernährung und Übergewicht voran. Durch die metabilischen Veränderungen kommt es eben zu Gewichtsverlust.

Diabetes kann übrigens gut zuhause mit Teststreifen getestet werden (meist wurde innerhalb weniger Minuten in der TB gepischt - Foto vom Teststreifen bei der Auwertung für den Tierarzbesuch machen). Die Teststreifen gibt es in der Apotheke. Ich habe mit Combur und zur medikamentösen Einstellung hier mit Ketodiastix gearbeitet. Diese ermöglichen die Bestimmung von Glucose und Ketone (Ketone sind Abbauprodukte des Fettabbaus) und weist also auf einen Hungerzustand hin (wichtige Info auch für die Ernährungsumstellung). Mit dem Combur lassen sich - für den Tierarzt - auch weitere Folgen erkennen, z.B. Blaseninfekt, duch den Glucosegehalt im Urin, sowie Nierenschädigung.

In der Therapie gibt es ein paar Möglichkeiten Diabeteshamster: Therapiemöglichkeiten. In der Praxis (doppeltdeutig) erweist sich das aber als garnicht so leicht. Es braucht einen TA mit dem man sich wirklich gut austauschen kann. Solche Medikamente gebe ich übrigens mit der Mehlwurmmethode. So, aber zurück zu Deinem Futteranliegen.

Bei der Fütterung gibts ein paar Grundlagen zu beachten.
Eine ausgewogene, den natürlichen Bedürfnissen angepasste Ernährung ist die beste Prävention. Entscheidend ist neben naturnahen Bestandteilen, der sogenannte glykämische Index der Futtermittel. Dieser Wert gibt an, wie stark ein bestimmtes Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt und belastet (Infoblatt zur Fütterung der Campbell-Hamster / Nagerschutz e.V.)

Besonders zu empfehlen sind Salat, Kräuter, Löwenzahn, Brokkoli, Mangold, Gurke, Zucchini, Sellerie (Knolle und Staude), Schwarzwurzel, Petersilienwurzel, Kürbis, Fenchel und Sprossen. Paprika wird kontrovers diskutiert.

Zur Futtermischung
Kein:
- getrocknetes Obst und Trockengemüse (im Gegensatz zum frischen Gemüse sehr hoher Zucker- und Stärkegehalt)
- Mais und Johannisbrot (sehr stärkehaltig)
- Flocken: die Stärke ist bereits aufgeschlossen und lässt den Blutzucker schnell ansteigen
- Pellets
- fertige Leckerlies. Altenative Amarantbüschel oder Kolbenhirse
- Weizen: hoher glykämischer Index

Positiv wirkende Bestanteile - lassen den Blutzucker langsam ansteigen
- Buchweizen: Pseudogetreide mit niedrigem glykämischen Index
- Gerste: Blutzuckerausgleichende Wirkung
- naturnahe Bestanteile, wie Grassamen, Hirse und getrocknete Kräuter

Auch wenn das Tier übergewichtig ist, nicht die Futtermenge reduzieren, sondern über die Bestandteile arbeiten (Verhältnis von Mehl- und ölhaltige Saaten, Kräuteranteil etwas anheben und eben o.g.).

Bockshornkleesamen wirkt Studien nach aufgrund bestimmter Aminosäuren der Insulinresistenz entgegen (besonders für Typ II geeignet...im Zweifelsfall geben, gesund ist er in jedem Fall). Ca. 25 Körner werden als Tagesdosis angegeben. Die Akzeptanz war gut - besonders bei Bockshornkleesprossen (dann dürfens auch mehr sein). Bockshornklee gibts in der Apotheke oder im Bioladen bei den Sprossenmischungen. Schmeckt gut :D

LG, Karo
 
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ich habe noch was zu Topinambur gefunden:

Medizinische Bedeutung

Die Knollen sind bei Diabetikern beliebt, da sie zu 16 % aus Kohlenhydraten in Form des Mehrfachzuckers Inulin bestehen.[8] Topinambur ist seit 1922 auf dem Speiseplan flankierend zur Behandlung von Diabetes in Verwendung.[23] Inulin, der langkettige Zuckerstoff, kann nicht verdaut werden, weil die dazu nötigen Enzyme nicht vorhanden sind, und wirkt deshalb als Ballaststoff im Darm. Erst im Dickdarm kommt es zur Fermentierung, was aber auch zu Blähungen führen kann. Wird Inulin regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen, senkt das die Blutfettwerte und fördert die Anwesenheit von Bifidobakterien.[12] Entsprechende Versuche wurden mit Absetzferkeln im Ersatz zu Leistungsförderern eingesetzt und förderten die Laktoflora-Bildung.[23]

In der Homöopathie wird Topinambur als Mittel zur Gewichtsreduktion – durch Hemmung des Hungergefühls – angewendet.[23] In Reformhäusern wird Topinambur als Kautablette oder Getränk verkauft, um, vor der eigentlichen Mahlzeit eingenommen, in Verbindung mit Wasser durch Aufquellen im Magen das Hungergefühl etwas zu dämpfen. Die Knolle enthält Betain, Cholin und Saponine, die als hemmend gegen Krebs angesehen werden.[17]
 
Da lese ich jetzt ehrlich gesagt keinen positven Einfluss auf eine Dibeteserkrankung heraus *grübel* Oder vielleicht muss mir das auch erst jemand erläutern...

Ich lese da heraus, dass es sättigend wirkt. Und dass es krebshemmende Stoffe enthält. Es senkt die Blutfettwerte und fördert die Darmflora. Sicherlich also eine gesunde Pflanze, aber wo genau hilft das jetzt einer Diabetesmaus?

Zudem erinnere ich mich dunkel (seeehr dunkel), irgendwann irgendwo gelesen zu haben, zuviel Topinambur sollte man nicht füttern. Ich glaube, diese Info stammt noch aus meiner Zeit als Kaninchenhalterin.
 
Sooo...erstens habe ich den Nutzen für eine Diabetesmaus anhand einer anderen Quelle verstanden ;)

Zweitens, zuviel Topinambur sollte man laut Empfehlung wegen des Stärkegehalts nicht geben, das bezieht sich allerdings auf die Kaninchenfütterung.
 
aaaaah, so lief da (sagt wikipedia bei "Inulin"):
Inulin kann in der Therapie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als Stärkeersatz dienen, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
will heißen, *grübel*man futtert Stärke und hat also solche intus, aber erhöht den Zuckerspiegel nicht damit.

(Und die Nins sollen ja nicht so viel Stärke... = Getreideverbot
Festgehalten sei: Momentan reden wir über die Knolle. Die Blättchen dürfen alle und die Stängel mW)
 
Ich verstehe das auch so, Maus kann Hunger stillen, Zuckerspiegel wird aber nicht erhöht. Maus ist satt und glücklich ;-) Das darf also (um dem Threadtitel gerecht zu werden) gerne in den Speiseplan bei Diabetes aufgenommen werden!

Das merk ich mir doch glatt für meine Hamster, auch wenn ich im Moment (toi toi toi) nur diabetesfreie Hamstis habe. *anbet*
 
Bei Kaninchen ist der Stärkeaspekt auf jeden Fall ein Argument... wurde ja schon gesagt, die sollen am besten gar kein Getreide.

Ich habe zwar keine Diabetesmäuse - zumindest soweit ich weiß - ;-) habe jetzt aber hier mal Topinamburstengel bestellt. Bio Topinambur-Knabberstangen 10 cm *-*Online-Shop für Tierfutter
Mal schauen, ob sie sie zum Knabbern nutzen. Und Hungergefühl senken wäre bei Feivel und Xap nicht verkehrt...*Käse*
 
ich glaub nicht, dass da im Stängel viel ist (oben ging's um Knolle!!). Aber sie nagen wirklich gern dran rum!

++
na, hie rgeht der Preis ja noch!
Den Klopper find ich JR Farm - ein paar Stängel (teile! Topi wird fast 2 m hoch ) für 2,50 ...
 
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Bei der Trocknung sinkt der Inulingehalt..um wieviel habe ich allerdings nicht gefunden.
 
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