Spulwürmer/nematoden/Ivomec

A

Alara

Gast
Hallo,

ich habe am Donnerstag drei neue Mäuse aufgenommen, vorsichtshalber habe ich deren Kot untersuchen lassen auf Würmer (habe ich mir angewöhnt) und die Probe war positiv auf Nematoden...

eigentlich soll Stronghold die töten, hat es aber nicht,...

daher bekommen die Tiere jetzt Ivomec,...

meine Frage: hat da jemand Erfahrung.
wie ist die verträglichkeit besser?
subkutan oder spot-on oder geht nur spot-on?

mein Doc meinte 0.03ml... ist das zu viel oder zu wenig?
er meinte auch, dass das Stronghold einfach unterdosiert gewesen sein kann, weil ich nur 0.01ml gebe (also eine winzige Spur),....

ich bin wieder mal unendlich froh, dass bei mir alle Tiere in Quarantäne gehen.,.. es schadet nicht, paranoid zu sein in Bezug auf Parasiten :)

problematisch ist, dass verkapselte Eier NICHT durch Gift getötet werden können. der Doc hat gesagt, dass Nematoden/Spulwürmer eine Wurmart ist, die SEHR oft zu lebzeiten der tiere gar nicht bemerkt wird,... also unauffällig ist,... und seiner Meinung nach in vielen Beständen vorhanden ist, ohne, dass die Tiere je Anzeichen haben,... weiß da jemand etwas zu?

grüße
sirius
 
Hallo,

eigentlich soll Stronghold die töten, hat es aber nicht,...

Nein, das stimmt so nicht. Stronghold wirkt zwar gegen einige Nematoden, aber nicht gegen alle Nematodenarten. Daß eine mit Stronghold gepunktete Maus also dennoch Nematoden haben kann, ist ganz normal.
Die bei Farbmäusen am häufigsten vorkommende Nematodenart heißt Syphacia muris.

Mit Ivomec habe ich keine Erfahrung, ich habe mit Panacur entwurmt mit sehr gutem Erfolg. Es war zudem sehr gut verträglich und wurde vom Tier mit etwas Aufzuchtmilch vermischt gut gefressen (vom Löffel schlecken lassen).
Ein Nachweis erfolgt über eine Kotprobe und über einen Abklatsch vom Tier, d.h. man klebt der Maus einen Tesastreifen an den Po (und vermeidet es, sich beißen zu lassen), der auf einen Objektträger kommt. Denn da S. muris nachts den Enddarm des Tieres verläßt, um am After Eier abzulegen, sind Wurmeier viel eher durch einen Abklatsch als durch eine Kotprobe festzustellen.

Panacur ist das am häufigsten verwendete Mittel zum Entwurmen (5 Tage behandeln, 5 Tage Pause, 5 Tage behandeln). Die Maus muß zudem mit Bird Bene Bac versorgt werden, um eine gesunde Darmflora aufzubauen.
Währenddessen muß auf Hygiene geachtet werden, also Gehege mit Zellstoff auslegen und täglich wechseln, damit kontaminierter Kot schnell entsorgt wird. Die Maus nimmt sonst ständig neu Wurmeier auf. Das Inventar muß gründlich gereinigt werden (kochendes Wasser drüber). Es empfiehlt sich, die ganze Gruppe zu entwurmen.

problematisch ist, dass verkapselte Eier NICHT durch Gift getötet werden können. der Doc hat gesagt, dass Nematoden/Spulwürmer eine Wurmart ist, die SEHR oft zu lebzeiten der tiere gar nicht bemerkt wird,... also unauffällig ist,... und seiner Meinung nach in vielen Beständen vorhanden ist, ohne, dass die Tiere je Anzeichen haben,... weiß da jemand etwas zu?


So ist es auch. Nach Aussage meiner (sehr mauserfahrenen) TÄ sind sowieso 60-70 % aller Haustier-Mäuse von Würmern befallen (Labortiere ausgenommen, klar), ohne daß der Befall je symptomatisch sichtbar werden würde, d.h. nur bei geschwächten Wirt, also einer Maus mit schlechtem Allgemeinzustand, wird der Befall so massiv, daß er deutlich wird und das Tier Probleme bekommt (und genau dann wird meist auch der Befall diagnostiziert und das Tier entwurmt). Symptome in diesem Fall: Kugelbauch (der klassische "Wurmbauch", den man auch von zB verwurmten Katzenkindern kennt), Juckreiz am Hintern (diese Nematoden legen ihre Eier außerhalb des Darms am After ab) verbunden mit verstärktem Putzen der Afterregion, Durchfall (wäßrig, teils richtige Pfütze), schlechter Allgemeinzustand insgesamt.

Fazit:

Wenn ich der TÄ glaube, so sind ca. 60-70 % aller Farbmäuse in Heimtierhaltung (Labormäuse ausgenommen) mit Würmern als Endoparasiten infiziert, meist Nematoden --- sie kommen damit zurecht, der Befall wird nie symptomatisch sichtbar, weswegen man das oft nicht weiß, solange keine Kotprobe untersucht wird. Man läßt diese symptomfreien Mäuse also in Ruhe --- ihr Immunsystem hält den Befall in schach. Erst wenn der Befall massiv wird, zB weil die Maus anderweitig geschwächt ist, muß das Tier entwurmt werden (sinnigerweise dann die ganze Gruppe).
(Nur des Prinzips wegen für sie stillen oder nicht stillen Mitleser: ich gehe zB auch davon aus, daß die überwältigende Mehrheit aller Farbmäuse in Heimtierhaltung Ektoparasiten mitbringt, allerdings punkte ich hier IMMER, bevor neue Tiere einziehen, erstens weil Stronghold Spot-on sehr gut verträglich ist, zweitens weil es überaus aggressive Milbenarten gibt, die sich sehr stark vermehren, einen ganzen Mäusebestand schwächen können, auf andere Haustiere übergehen und gar den Menschen befallen können --- während die Endoparasiten nur in den Mäusen vorkommen (S. muris sonst noch bei Ratten, aber schon der Hamster ist Fehlwirt, der Parasit stirbt ab). Daher mein persönliches Vorgehen: gegen Ektoparasiten prophylaktisch auch ohne konkreten Nachweis punkten (danach sieht man den Befall aber oft --- Punkte im Fell oder rausrieselnde Punkte) und gegen Endoparasiten kein prophylaktisches Vorgehen, sondern nur Entwurmen bei massivem Befall und geschwächtem Wirt.)

Alles Gute!
 
von mir nur eine kurze Bemerkung zu Panacur:

es wird generell als sehr gut verträglich dargestellt. Ich würde allerdings bei der Anwendung sehr vorsichtig sein und supergenau darauf achten, dass man es nicht überdosiert. Meine Angst vor dem Zeug kommt durch ein traumatisches Erlebnis: einer meiner Wellensittiche hatte leichten Durchfall, ich bin zum TA gegangen und hab Panacur bekommen. Nachdem ich es drei Tage korrekt angewendet hatte, bekammen alle schreckliche Vergiftungserscheinungen. Einen Tag später waren 3 von 4 tot. Bis auf den einen mit dem leichen Durchfall hatte keiner von ihnen vorher irgendwelche Krankheitsanzeichen. Solche Fälle sind bei Vögeln wohl auch schon häufier aufgetreten, wie ich durch das Lesen in bestimmten Foren mitbekommen habe.

Was ich damit sagen möchte: Klar sind Mäuse keine Vögel und man kann das nicht zwingend auf sie übertragen. Vermutlich reagieren Vögel in dieser Hinsicht besonders empfindlich. Aber gewichtsmäßig spielen sie in der selben Liga. Folglich ist es bei beiden leicht möglich, das Zeug überzudosieren.

Was ich mit meiner Geschichte bezwecken wollte: Sie sollte einen Anreiz geben, das Zeug nur zu verwenden, wenn es unbedingt notwendig und die Würmer auch wirklich nachgewiesen sind.

LG, p-mouse
 
Ja, diese Gefahr bei Wellis kenne ich auch. Aber wie du gesagt hast: Säugetiere sind keine Vögel. Beide unterscheiden sich vom Stoffwechsel her doch ziemlich.
Ich hatte extra meine TÄ dazu angesprochen --- weil ich genau wegen der Welli-Geschichten (hier ist Panacur ja recht umstritten --- ich habe auch viele Jahre lang Wellis gehalten und beim VWFD-Forum mitgeschrieben) eine Überdosierung gefürchtet habe. Sie meinte, Panacur sei bei leichter Überdosierung bei Mäusen bisher unproblematisch gewesen. Selbstverständlich sollte man niemals mutwillig überdosieren, auch bei Mäusen nicht!
 
Sie meinte, Panacur sei bei leichter Überdosierung bei Mäusen bisher unproblematisch gewesen.

Der Meinung sind auch noch viele TÄ bei Wellis. *traurig* Zumal die Herstellerfirma alle bisher aufgetretenen Fälle veschweigt.
naja, ich hab jedenfall jetzt eine starke Abneigung gegen das Zeug bekommen (wie man vieleicht vestehen kann) und wollte nur nochmal gesagt haben, dass es nicht harmlos ist.
 
hallo und danke für Eure Tips,...

die Tiere bekommen jetzt am Montag Ivomec und dazu Panacur,...übers Trinkwasser...
auffällig ist keines der tiere,... Kot, Bauch, Fressverhalten usw ist alles normal,... bemerkt wurde es nur wegen meiner "paranoiden" Probe :)

es sind ingesamt 20 Tiere in drei Gruppen,... von denen ein teil identisch aussieht (schwarze-Tans, alle gleich alt),... es sind die ausgesetzten mäuse, die fressen mir das NIE freiwillig vom Löffel,... daher übers Trinkwasser... und BBB dürfte damit auch wegfallen.... *rätsel* ich würde ja Joghurt
usw anbieten, geht aber auch nicht, weil sie dann weniger Trinkenn,... höchsten in den zeiten zwischen der Medi-Gabe,...

Vindo, weißt du, ob kochendes WAsser denn überhaupt reicht? ich habe mehrfach gehört/gelesen, dass (verkapselte) Eier weder durch Kälte noch nur Hitze sterben (zumindest nicht in den Temperaturen, wie man sie als Privatperson erzeugen kann),...

und reicht es, wenn ich "nur" Zellstoff wechsel? die Eier werden doch sicherlich überall kleben,... nicht dass ich da Lust drauf hätte, aber müsste man nicht eigentlihc täglicih komplett mit Klorix oder so reinigen?
mein doc meinte, dass selbst die tägliche Reinigung nicht notwendig wäre, aber diese notwendigkeit sehe ich eigentlich schon...(und werde es auch machen)...

ich hoffe, die Viecher packen das, sind einige angeschlagene/alte dabei,...

viele Grüße und danke nochmal!
nina
 
Last edited:
Hallo,

Sie meinte, Panacur sei bei leichter Überdosierung bei Mäusen bisher unproblematisch gewesen.

ich kenne Panacur bisher nur von meinen Reptilien, es wird hier regelmässig und völlig ohne Probleme angewandt. Laut meinen TA kann man es bei Reptilien problemlos überdosieren.
Bisher hat nur meine Schildkröte von der Entwurmung Durchfall bekommen, was mit BB wieder in den Griff zu kriegen war.
Von daher gilt die Gefahr der Überdosierung nicht für alle Tiere gleichermaßen.

@Alara: Panacur übers Wasser halte ich für problematisch, da so nicht gewährleistet ist, dass alle Tiere die nötige Menge aufnehmen.
Ich weiß, dass es schwierig ist, bei scheuen Tieren Medikamente zu verabreichen, aber wenn du einen wirklichen Erfolg erzielen willst, würd ich mich nicht auf das Trinkwasser verlassen.
Ich würd noch eher in Brei eingerührtes Panacur hinstellen, als es übers Wasser zu geben. Ich bin generell für Medikamente übers Wasser nicht zu haben.
 
Hallo,

Ich würd noch eher in Brei eingerührtes Panacur hinstellen

da habe ich doch aber noch weniger Garantie,... gerade Tiere, die nie Brei etc bekommen haben, fressen ihn nicht gleich beim ersten mal, dann wird der eingesüfft durch Späne usw (diese Mäuse packen sogar Näpfe zu die auf Häusern stehen), und was, wenn 8 Mäuse alles fressen, bevor Maus 9 mitbekommen hat, das Brei da ist?

Wasser steht immer zur Verfügung und jede Maus muss zum Überleben eine bestimmte Menge trinken... ich habe mit AB bisher immer ganz gute Erfahrungen gemacht,... *rätsel*

keine Ahnung, was da jetzt optimal ist,... aber zur Sicherheit bekommen sie ja noch Ivomec,..

na ja,... mal sehen, was der Arzt morgen meint, der wird es wissen :) es gibt übrigens Entwurmungsmittel speziell fürs Trinkwasser,...

grüße
sirius
 
Hallo,

ich sprecht von meinen Erfahrungen- bei mir wäre ich mit Brei definitiv besser dran. Da stehen nämlich alle Schlange nach und wenn es welchen gibt, seh ich im Laufe des Abends alle Mäuse dran. Ich würde dann eine Menge anbieten, von der ich sicher sein kann, dass sie für alle reicht.
Das kann aber bei deinen Mäusen anders sein, ich kenn sie ja nicht.
Ich handhabe Medikamentengabe aber generell anders- bei mir gibt es AB vom Löffel und bei scheuen Tieren direkt ins Mäulchen.
Meine Reptilien bekommen Panacur über die Sonde direkt in den Magen.

Ich weiß, dass manche hier schreien, dass die Mäuse ersticken könnten, ich sehe das aber etwas anders. Mit dem richtigen Nackengriff klappt das super, aber der Griff muss definitiv sitzen, das ist nichts für Ungeübte!
Mir ist dabei von zig Medikamentengaben noch nie was passiert, keine Verschlucker und erst recht keine Erstickungstode. Mittlerweile brauch ich den Griff kaum noch, denn meine Tiere sind im Alter ruhiger und zahmer geworden, sogar die Oberschisser von Kastraten.
Ich halte überhaupt nichts von einer Gabe übers Wasser, da ich bei meinen Tieren nie sicher sein kann, wieviel sie trinken. Außerdem möchte ich bei einer kranken Maus nicht den Rest der Gruppe mitbehandeln. Vom Übertherapieren halte ich überhaupt nichts.
 
Hallo,

Das kann aber bei deinen Mäusen anders sein, ich kenn sie ja nicht.

das Problem ist, dass es nicht meine Mäuse sind, sie "stehen" hier nur bis zu ihrem Umzug,... ich habe also GAR keinen Kontakt zu den Tieren,... bei meinen eigenen wären es kein Problem, das mit Löffel und Brei zu machen.

von direkt ins Maul halte ich gar nichts, selbst wenn der Nackengriff sitzt besteht noch das Risiko einer Aspirationspneumonie,... und wenn das nur ein Tier von Hunderten wäre, das dadran stirbt, würde ich das Risiko nicht tragen können.... zumal es 20 Mäuse sind, die pro Tier 10 mal was ins Maul bekommen müssten,... NIE würde ich mich das trauen, das wäre vermessen... und jeder, der mal den Kopf-/Mund-/Halsbereich einer maus seziert hat weiß, wie hauchfein die Trennung zwischen Luft- und Speiseröhre ist ;)

Ich werde mich mal erkundigen, ob es ein subkutan zu verabreichendes Mittel gibt,... das wäre mir am liebsten!

Außerdem möchte ich bei einer kranken Maus nicht den Rest der Gruppe mitbehandeln
das Problem stellt sich hier nicht, weil alle betroffen sind. Und mittlerweile sind viele Medikamentendosierungen fürs Trinkwasser so ausgeklügelt, dass selbst das Tier, dass am wenigsten aufnimmt, immer noch genug bekommt,.... ;)
sicher, ich lasse sie auch lieber freiwillig vom Löffel fressen oder spritze subkutan, aber wenn es nun mal nicht anders geht, greife ich auch auf diese methode zurück, ... vorallem dann, wenn es Medis sind, die (wie in diesem Falle) speziell für die Aufnahme übers Trinkwasser gedacht sind.

grüße
sirius
 
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