Zu dem Harz noch eine Anmerkung, da ich ja immer mal wieder Holz, auch Nadelhölzer, aus dem Wald aufsammle und mich mit der Frage, wie man das Harz-Problem umgeht, beschäftigt habe. Das Harz wird bei Ausbacken im Ofen (für 1 Std. bei 100 Grad) steinhart. Es ist anschließend überhaupt nicht mehr zähflüssig und klebt auch nicht mehr. Da die Hitze überall gleich einwirkt, können anschließend auch keine klebrigen Harzreste im Holzinneren verbleiben.
Ich halte deshalb das Holz nach dieser Behandlung für unbedenklich.
Auch die ätherischen Öle sind nach dem Procedere weitgehend verflogen, da ätherische Öle flüchtig sind. Wobei sich mir bisher noch nicht erschlossen hat, warum diese Öle bei Mäusen Atemwegsprobleme hervorrufen sollen, währenddessen beim Menschen dieselben Öle bei Erkältungen und Atemwegsinfektionen geradezu empfohlen werden. (?)
Die im Handel angebotenen Holzbretter aus Nadelhölzern sind meines Wissens nach harzfrei und können deshalb bedenkenlos für Eigenbauten verwendet werden. Es gibt auch Rindenstreu von Nadelbäumen, die für Nager geeignet ist. Ich selbst verwende eine solche, die Streu wird explizit für Nager empfohlen und ich konnte bisher keine schädlichen Wirkungen feststellen. Zur Sicherheit wird aber auch die Steu von mir vor Verwendung im Backofen hitzebehandelt. =)
Anfangs hatte ich mich bei der Frage, welche Materialien/Kräuter für Mäuse geeignet sind, an die Auflistung des Nagerforums gehalten, da sich dort die umfangreichste Liste an Freßbarem findet, die zudem die Verträglichkeit für die verschiedenen Nagerarten differenziert. Da ich irgendwann auf Unstimmigkeiten zwischen den Empfehlungen dieses Forums und unseren Empfehlungen gestoßen bin, habe ich dort eine Anfrage gestartet. Tatsächlich wurde diese Liste von Usern erstellt, die wohl nagererfahren sind oder waren, inzwischen aber zum überwiegenden Teil gar nicht mehr aktiv in diesem Forum mitarbeiten. Die Fakten, die zu der jeweiligen Einstufung (geeignet, nicht geeignet, giftig) geführt hatten, sind nun nicht mehr nachvollziehbar, zu meiner großen Enttäuschung. *seufz*
Ich fürchte, daselbe gilt für eine ganze Reihe von Empfehlungen und Warnungen, was die Verfütterung/Eignung für Nager angeht. Bei manchen Kräutern oder Naturmaterialien ist die Einstufung nachvollziehbar, da sie sich auf bestimmte Inhaltsstoffe bezieht, die eindeutig als giftig angesehen werden können. Vermutlich ist es in vielen Fällen aber einfach so, daß nicht mehr wirklich nachvollziehbar ist, warum eine Pflanze oder ein Holz für Nager ungeeignet sein soll, es wird im Zweifelsfalle aber an der einmal getroffenen Einstufung festgehalten, weil ja niemand seinen Mäusen schaden möchte. *seufz*
Freilebende Mäuse lernen vermutlich von ihrer Mutter, was freßbar ist und was nicht. Zudem ist mir aufgefallen, daß viele Mäuse von allem Neuen nur wenig fressen, sie "probieren" sozusagen erst mal. Ich vermute, daß im Fall einer Unverträglichkeit auf diese Weise die Auswirkungen begrenzt werden können und die Maus "lernt", daß sie das Gefressene nicht verträgt. Bei unseren Heimmäusen würde ich mich aber nicht darauf verlassen, daß sie vorsichtig genug sind. Schließlich haben diese Mäuse gelernt, daß alles Gute vom Körnergeber kommt, also werden sie im Zweifelsfalle fressen, was ihnen von diesem hingehalten wird.
Die Frage nach der Einstufung der Verträglichkeit bestimmter Kräuter oder Hölzer oder anderem Freßbaren scheint mir ein grundsätzliches Problem zu bleiben. Man müßte zu jedem Material solide Fakten anführen können, die eine Einstufung belegen - eine Arbeit ohne Ende.
Viele Grüße
Fufu