Fufu
mausgrau
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Waldmausauswilderung
Immer wieder gelingt es, aufgefundene Waldmausbabies mit Aufzuchtsmilch und viel Geduld und Mühe hochzupäppeln. Neben der Freude darüber, das kleine Leben gerettet zu haben, stellt sich dann bald die Frage, was mit der kleinen Maus nun weiter geschehen soll, meist verbunden mit der Sorge, die Maus könnte nach der Freilassung schon bald das Opfer von Katzen oder anderen Beutegreifern werden und ihre Freilassung nicht lange überleben. Leider sind Mäuse die Nahrung für eine Vielzahl von Raubtieren und Raubvögeln. Auch wenn das den Gesetzen der Natur entspricht, so hat man doch ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, das mit so viel Mühe hochgepäppelte Mäusekind bei der Freilassung solchen Gefahren auszusetzen.
"Behalten" ist aber keine wirkliche Alternative. Waldmäuse sind extrem bewegungsfreudige Tiere, die in Gefangenschaft wohl niemals glücklich werden. Sie klettern excellent und sind unglaublich flink. Wir Menschen können kaum erahnen, welcher Reichtum an Sinneseindrücken eine Waldmaus in der Natur erwartet, welches Glück sie wohl empfindet, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, klettern und rennen zu dürfen, wohin die Pfoten sie tragen.
Die Waldmäuse gehören in die Natur. Aber man kann den kleinen Pflegekindern den Weg in ein selbständiges Leben erleichtern und mit etwas Hilfe ihre Überlebenschancen deutlich verbessern. =) Deshalb möchte ich hier die häufigsten Fragen beantworten.
1. Zeitpunkt der Auswilderung
2. Die Auswilderungsbox
3. Beispiel für den Bau einer Auswilderungsbox
4. Das geeignete Waldmaushabitat
5. Der Ort der Auswilderung
6. Der Tag der Auswilderung
7. Waldmäuse in der Heimtierhaltung
1. Zeitpunkt der Auswilderung
Junge Waldmäuse, die gerade begonnen haben selbständig Futter aufzunehmen, sind oft noch sehr zutraulich und durch die Aufzucht an die menschliche Hand gewöhnt. Bei ihren ersten Versuchen, die Umgebung zu erkunden sieht man sie häufig lange auf offenen Flächen herumsitzen, sie hüpfen mal hierhin, mal dorthin und wirken dabei vollkommen arglos, ja beinahe verträumt. Nach meiner Einschätzung haben diese Mäuse in der Natur eher geringe Überlebenschancen. Wenn es die Umstände zulassen, sollten diese Mäuschen noch in der Obhut ihres Menschen bleiben.
Kleine Waldmaus auf erster Erkundungsreise
... man sitzt herum und sieht sich die Welt an ...
Schon eine Woche später verliert sich dieses Verhalten. Die Mäuschen beginnen sich bei jeder bei Störung zu verstecken und ihre Bewegungen sind deutlich flüssiger und sehr viel schneller. Die Mäuschen versuchen nun zunehmend aus ihrem provisorischen Gehege auszubrechen. In diesem Alter tragen die Mäuse noch ihr Jugendfell, das eher mausgrau aussieht. (Erst später entwickelt sich die typisch haselnußbraune Fellfärbung.) Die Überlebenschancen sind nun deutlich besser. Wer für seine Maus kein geeigetes, ausbruchsicheres Gehege zur Verfügung hat, kann die Maus bereits jetzt freilassen. Ansonsten schadet es nicht, die Waldmaus noch eine Woche zu verpflegen. Dabei wäre es gut, das Gehege nun möglichst naturnah zu gestalten, mit Ästen, Rinden, Moos und Blättern und dem Tier auch Gräser von draußen mitzubringen.
... diese Maus versucht schon sich zu verstecken ...
Bald verliert die Maus zunehmend ihr mausgraues Jugendkleid. Eine Zeit lang sieht das Fell bei entsprechender Beleuchtung etwas "scheckig" aus, da die grauen Fellhaare nun durch braun getönte ersetzt werden. Meist bleibt am Rücken zuletzt noch ein mausgrauer Streifen sichtbar. Diese Tiere können nun ohne Bedenken in die Freiheit entlassen werden.
Beginn des Fellwechsels, das Fell sieht leicht "scheckig" aus.
Waldmaus im Fellwechsel. Das Fell sieht teilweise noch grau, an anderen Stellen schon braun aus. Am Rücken ist noch der mausgrauer Streifen zu sehen.
Der Fellwechsel ist fast abgeschossen. Diese Maus ist auf jeden Fall fit für die Freiheit.
Die typische Fellfärbung der Waldmaus. Ganz zum Schluß bildet sich noch ein ockerfarbener Kehlfleck aus, der anfangs noch gelblich aussieht.
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Immer wieder gelingt es, aufgefundene Waldmausbabies mit Aufzuchtsmilch und viel Geduld und Mühe hochzupäppeln. Neben der Freude darüber, das kleine Leben gerettet zu haben, stellt sich dann bald die Frage, was mit der kleinen Maus nun weiter geschehen soll, meist verbunden mit der Sorge, die Maus könnte nach der Freilassung schon bald das Opfer von Katzen oder anderen Beutegreifern werden und ihre Freilassung nicht lange überleben. Leider sind Mäuse die Nahrung für eine Vielzahl von Raubtieren und Raubvögeln. Auch wenn das den Gesetzen der Natur entspricht, so hat man doch ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, das mit so viel Mühe hochgepäppelte Mäusekind bei der Freilassung solchen Gefahren auszusetzen.
"Behalten" ist aber keine wirkliche Alternative. Waldmäuse sind extrem bewegungsfreudige Tiere, die in Gefangenschaft wohl niemals glücklich werden. Sie klettern excellent und sind unglaublich flink. Wir Menschen können kaum erahnen, welcher Reichtum an Sinneseindrücken eine Waldmaus in der Natur erwartet, welches Glück sie wohl empfindet, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, klettern und rennen zu dürfen, wohin die Pfoten sie tragen.
Die Waldmäuse gehören in die Natur. Aber man kann den kleinen Pflegekindern den Weg in ein selbständiges Leben erleichtern und mit etwas Hilfe ihre Überlebenschancen deutlich verbessern. =) Deshalb möchte ich hier die häufigsten Fragen beantworten.
1. Zeitpunkt der Auswilderung
2. Die Auswilderungsbox
3. Beispiel für den Bau einer Auswilderungsbox
4. Das geeignete Waldmaushabitat
5. Der Ort der Auswilderung
6. Der Tag der Auswilderung
7. Waldmäuse in der Heimtierhaltung
1. Zeitpunkt der Auswilderung
Junge Waldmäuse, die gerade begonnen haben selbständig Futter aufzunehmen, sind oft noch sehr zutraulich und durch die Aufzucht an die menschliche Hand gewöhnt. Bei ihren ersten Versuchen, die Umgebung zu erkunden sieht man sie häufig lange auf offenen Flächen herumsitzen, sie hüpfen mal hierhin, mal dorthin und wirken dabei vollkommen arglos, ja beinahe verträumt. Nach meiner Einschätzung haben diese Mäuse in der Natur eher geringe Überlebenschancen. Wenn es die Umstände zulassen, sollten diese Mäuschen noch in der Obhut ihres Menschen bleiben.
Kleine Waldmaus auf erster Erkundungsreise
... man sitzt herum und sieht sich die Welt an ...
Schon eine Woche später verliert sich dieses Verhalten. Die Mäuschen beginnen sich bei jeder bei Störung zu verstecken und ihre Bewegungen sind deutlich flüssiger und sehr viel schneller. Die Mäuschen versuchen nun zunehmend aus ihrem provisorischen Gehege auszubrechen. In diesem Alter tragen die Mäuse noch ihr Jugendfell, das eher mausgrau aussieht. (Erst später entwickelt sich die typisch haselnußbraune Fellfärbung.) Die Überlebenschancen sind nun deutlich besser. Wer für seine Maus kein geeigetes, ausbruchsicheres Gehege zur Verfügung hat, kann die Maus bereits jetzt freilassen. Ansonsten schadet es nicht, die Waldmaus noch eine Woche zu verpflegen. Dabei wäre es gut, das Gehege nun möglichst naturnah zu gestalten, mit Ästen, Rinden, Moos und Blättern und dem Tier auch Gräser von draußen mitzubringen.
... diese Maus versucht schon sich zu verstecken ...
Bald verliert die Maus zunehmend ihr mausgraues Jugendkleid. Eine Zeit lang sieht das Fell bei entsprechender Beleuchtung etwas "scheckig" aus, da die grauen Fellhaare nun durch braun getönte ersetzt werden. Meist bleibt am Rücken zuletzt noch ein mausgrauer Streifen sichtbar. Diese Tiere können nun ohne Bedenken in die Freiheit entlassen werden.
Beginn des Fellwechsels, das Fell sieht leicht "scheckig" aus.
Waldmaus im Fellwechsel. Das Fell sieht teilweise noch grau, an anderen Stellen schon braun aus. Am Rücken ist noch der mausgrauer Streifen zu sehen.
Der Fellwechsel ist fast abgeschossen. Diese Maus ist auf jeden Fall fit für die Freiheit.
Die typische Fellfärbung der Waldmaus. Ganz zum Schluß bildet sich noch ein ockerfarbener Kehlfleck aus, der anfangs noch gelblich aussieht.
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