Verabreichung von Medizin

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Gipsy

Gast
Hallo liebe Leute!

Ich bin neu in diesem Forum und habe auch erst seit kurzem (ca. 1,5 Monate) 4 Farbmausdamen aus einem privaten Notfall übernommen. Die Kleinen haben sich schon gut eingewöhnt und sind teils schon sehr zutraulich. Leider leiden zwei der Mäuse unter einem Atemwegsinfekt, d.h. sie schnattern, bzw. eine niest manchmal. Ich war mit den Mäusen schon beim Tierarzt und habe Tropfen für sie bekommen, die ich ihnen bis zu 10 Tagen geben darf. Ich weiß leider nicht mehr genau worum es sich handelt, irgendein Antibiotikum. Eine der Mäuse behandle ich mit diesen Tropfen schon seit einer Woche, sie ist handzahm, krabbelt mir auf die Hand und bekommt die Tropfen auf einem Stückchen Gurke verabreicht. Aber die andre kranke Maus ist sehr scheu, sie frisst mir nicht aus der Hand, obwohl ich es schon oft und lange probiert habe und nehmen lässt sie sich natürlich auch, bzw. krabbelt sie mir nicht auf die Hand. Der größte Erfolg war, dass sie mir auf den Arm gekrabbelt ist, als ich ihn vor Käfigtüre gehalten habe.

Meine Frage ist nun, wie kann ich dieser Maus die Tropfen geben? Ich hab mich schon in einigen Foren etwas umgehört und von etwas nicht so feineren Methoden gelesen, die ich auch ausprobiert habe in meiner Not. Ich habe sie z.B. alleine in die Transportbox gesetzt und ihr einen Tropfen des Medikaments auf das Fell gegeben, in der Hoffnung, dass sie sich nach einiger Zeit putzt und so die Tropfen aufnimmt. Das hat leider nicht geklappt, sie war sehr ängstlich und hat mir dann leid getan, so dass ich sie wieder zu den anderen gesetzt habe. Beim zweiten Versuch habe ich sie mit einem Stückchen Gurke, auf dem das Medikament war, wieder in die Transportbox gesetzt. Sie hat die Gurke aber nicht angerührt. Das Einfangen und in die Transportbox setzen, stresst sie schon gewaltig und das möchte ich natürlich nicht - aber in der Not.

Außerdem wollte ich wissen, ab wann diese Tropfen wirken. Ich kann noch nicht unbedingt eine Besserung feststellen, bei der einen Maus, die die Tropfen schon eine Woche bekommt. Ich weiß auch nicht, wie lange sie dieses Schnattern schon haben, da ich sie so bekommen habe - könnte also auch schon chronisch sein. Aber ansonsten sind alle Mäuschen sehr aktiv und fressen gut.

Ich danke euch für eure Hilfe und hoffe, dass dieser Roman nicht zu lang geworden ist!

LG
Gudrun
 
hey und herzlich Willkommen =)

Na, da hast Du aber schon einiges erlebt. kranke Mäuse in der Anfangszeit sind alles andere als toll...
Jetzt haben wir natürlich noch ein Problemchen:
ohne zu wissen, welche "Tropfen" es sind, können wir dir hier eigentlich fast nicht zu deinen Fragen sagen.

Bist Du dir sicher, dass es ein Antibiotikum ist? Hat dir der Arzt nichts aufgeschrieben dazu?
Denn: Die Antibiotika unterscheiden sich zum einen in der Dosierung. Und auch in der Art und Weise, wie man sie verabreichen sollte (1 mal täglich/2 mal täglich....). Und auch, mit was man es mischen kann, damit die Maus es frisst.

Wir sollten unbedingt wissen, was Du für ein Antibiotikum hast. Hat der Tierarzt einen Namen genannt (Baytril, Chloramphenicol/Chloromyetin Palmitat, Marbocyl, Tetraseptin... Das sind so die gängigsten)? Oder weißt Du da absolut nix mehr davon?
Wenn nicht, ruf bitte in der Praxis an und frag nach.

jetzt aber erstmal zum Mischen:
da wir ja nicht wissen, welches AB es ist, sind wir da etwas eingeschränkt. Manche ABs kann man nämlich mit calciumhaltigen Stoffen mischen, andere nicht (bei manchen wird durch das Calcium die Wirkung stark gehemmt).
Daher bleiben uns jetzt nur Leckerchen, die keinen hohen Calcium-Wert haben (Nutri-Cal (Vitaminpaste) fällt raus, genauso wie Sahne oder Jogurt...).
Hast Du es schon mit Backoblaten versucht? Oder mit Kokosmilch?
Alternativ geht auch ein Babybrei - wichtig, ohne Milch o.ä. (das böse Calcium...). da gibt es z.B. den 7 -Korn-brei von Milupa. Sind so Flocken zum anrühren (mit Wasser).
Oder auch ein kleines Stück Zwieback, von mir aus.
Du kannst es auch mit einer Spritze und Kanüle in einen toten Mehlwurm spritzen...

Irgendwas, was sie gerne frisst, wird sich da schon dafür eignen. Was mag sie denn gern?

zur Wirkung:
Thja, je nach Antibiotikum und Stärke der Erkrankung dauert das kürzer oder länger. Normalerweise sollten die ersten Besserungen nach 3-4 Tagen zu erkennen sein, wenn das AB korrekt angewendet wird und man die Erkrankung rechtzeitig erkannt hat.

Warum das bei dir nicht so ist:
- Die Erkrankung war zu lange unbehandelt
- Die Bakterien sind ressistent gegen das AB (Einfach ausgedrückt: Die Bakterien wissen, dass das AB mit der Keule auf Beutezug geht und sind darauf eingestellt und wissen, wie sie sich verstecken können. Daher bräuchte man dann ein AB, dass eben mit der Fallgrubentechnik arbeitet :D )
- Das AB wird falsch dosiert, der nötige Wirkstoffpegel wird nicht (dauerhaft) erreicht.

Wichtig ist, dass die Mäuse immer die nötige Dosis bekommen (entweder ein oder zweimal täglich). Lässt Du da immerwieder eine Gabe aus, oder die Maus nimmt zu wenig auf, dann ist der Wirkstoffpegel nicht hoch genug und die Behandlung ist damit völlig umsonst....

Ruf also bitte nochmal den Tierarzt an, frag nach, welches AB Du bekommen hast. Und was er dazu meint, dass es nicht besser wird....

LG und gute Besserung an die kränkelnden Mäuschen.
 
*welcome*

schön das du dich hier an die mausebande wendest. hier gibt es einige sehr gute mäuse-experten. sie ersetzten keinen tierarzt, aber unterstützen dich bei all deinem tun. vor allem wächst dein eigenes mäusewissen extrem! (lebendes beispiel :D, hab schon extrem viel gelernt und viel profitiert von der mausebande und ihrem wiki)

nerv lieber deinen TA einmal mehr mit fragen! der verkraftet das schon;-)
wenn du der meinung bist deiner taug nichts, können dir die moderatoren sicher einen empfehlen.
es ist wichtig das du dich bei deinem TA informierst; was es ist und wie viel davon. zögern sschadet nur den mäusen.
also ein anruf genügt und es macht vieles leichter und die mausebande kann dir noch besser helfen:D

also dann viel spaß hier noch und vor allem gute besserung für die fellnasen*freu*
lg
Ria
 
Danke für eure Antworten. Werde mich mal beim Tierarzt informieren, was für ein Mittel das genau ist. Die Dosierung ist laut Tierarzt ein Tropfen täglich. An sich ist dieser Tierarzt sehr gut und ich war schon öfter mit meinen anderen Haustieren bei ihm. Er ist aber eher auf Hunde und Katzen spezialisiert. Leider gibt es bei mir in der Gegend (wohne in Österreich auf dem Land) nicht so viele Tierärzte, von denen ich glaube, dass sie sich mit Mäusen gut auskennen.

Hoffe mal, dass das ganze nicht chronisch, bzw. unbehandelbar ist, denn die Mäuschen sind schon zwischen einem halben und einem dreiviertel Jahr alt und können diese Krankheit schon länger haben.

LG
Gudrun
 
Hallo!

Wollte mich nur abschließend noch mal melden. Meine Mäuse scheinen nun endlich wieder gesund zu sein. Die erste Antibiotika-Gabe hat leider nichts genutzt. War dann nochmals beim Tierarzt und habe Baytril bekommen. Nachdem ich es meinen beiden Schnatterdamen nun 10 Tage gegeben habe, höre ich keine sonderbaren Geräusche mehr - juhu! Hat eh lange genug gedauert. Nur sind die kleinen Mausels jetzt ein bisschen sauer auf mich, weil ich es ihnen direkt in den Mund getropft habe und sie dazu jedesmal dazu eingefangen habe. Aber so schon mir die Eingabe am sichersten und ich hab genau gesehen, ob sie es genommen haben. Gesundheit geht nun mal vor.

Danke nochmals für eure Antworten!

LG
Gudrun
 
Hallo Gypsy,

Schön, dass es geholfen hat und es deinen Mäuschen wieder besser geht. =)
Natürlich geht die Gesundheit vor, und in der Not haben wir auch schon direkt ans Mäulchen gegeben.
Das Problem beim ins Mäulchen tropfen ist halt, dass die große Gefahr besteht, dass sich die Maus verschluckt, was bei Mäusen zum Tode führt. Zum Glück ist ja bei dir diesmal nichts passiert! Aber glaub, mir das ist wirklich schlimm.

Deshalb ist das wirklich das allerletzte Mittel der Wahl. Hast du es denn mit Nutri-Cal probiert? Das ist eine Energiepaste, eigentlich für Katzen und Hunde, aber Mäuse nehmen das, zuminderst nach einer kleinen Eingewöhnungphase, eigentlich sehr gut. Sollte jeder Tierarzt haben. Baytril z.B. kann man damit prima geben, das machen sehr viele User hier so.
Du könntest dir einfach mal so ne Tube holen, um die Mäuslein langsam daran zu gewöhnen, damit sie es, sollte nochmal eine Krankheit auftreten, schon kennen.

Ja, manche Mäuse sind scheu und nehmen nichts von der Hand. Bei manchen solcher Kandidaten hat es aber geklappt auf einem langen Löffel oder wir verwenden immer chinesische Esstäbchen. ;-)
Dann kann sich die Kleine sicher verstecken, du hälst nur den Stab rein und sie kann vom Versteck aus schlabbern. Das trauen sich dann doch viele.

LG,
Knobb
 
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