VG Marius und Karli

Charlyin

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Hallo liebes Forum,
Ich eröffne mal einen extra Thread zu meiner aktuellen VG, da es doch nicht so einfach wird. Wäre lieb, wenn ihr mir nochmal helfen könntet.

Vorgeschichte:
Marius (1) hat schon 2 Partner verbissen, einer ist dran gestorben. Er ist ein kleiner Raufbold voller Energie und klettert zb. gerne am Trenngitter herum.
Karli (bald 3) wurde schon von 2 Partnern verbissen. Er ist eher ängstlich, fügsam, lieb und ruhig.

Mein Eindruck bisher:
Marius war erst ein bisschen aufgedreht, sah fast ein bisschen aggressiv aus. Er hat am Gitter gekratzt, Karli hat sich erschrocken und das Gitterkratzen dann auch nachgemacht.
Beide wollen jedenfalls auf die andere Seite, ob jetzt zum Kuscheln oder Kämpfen weiß ich nicht. Karli ist ein ganz Lieber und Ruhiger und sah anfangs eher verängstigt aus. Aber auch interessiert. Sie haben sich schon paarmal durchs Gitter beschnüffelt und nicht irgendwie verletzt.

Heute früh konnte ich sogar beobachten, wie sie sich die Näschen putzen durchs Gitter.
Ich vermute also, dass sie sich mit der Zeit beruhigen und anfreunden werden. Gestern war es ja recht stressig für beide, alles ganz neu und dann noch die weite Reise für Karli. Beide sind ja auch länger alleine gewesen. Es war hier aber keine "Liebe auf den ersten Blick".
Jetzt mampfen sie aber beide friedlich Frischfutter nebeneinander, nur mit Gitter dazwischen. Könnte schon was werden.

Ich kann ja demnächst mal einen Seitentausch oder Sandbadtausch machen und beobachten. Ich werde es auf jeden Fall langsam angehen. 2-3 Wochen hätte ich eingeplant bis zu Zusammenführung. Dafür haben es beide gemütlich: 60x65, Laufrad, Sandbad, Etage, Verstecke... Marius hat sich beruhigt, nachdem ich ihm noch eine Korkröhre dazugegeben habe. Was haltet ihr davon? Ich möchte bei der VG mal mehr auf mein Gefühl als auf irgendwelche Regeln und Standards achten.



Nun habe ich eben die erste Zusammenführung gewagt. Die letzte Zeit waren sie nur noch friedlich am Gitter, haben immer mal die Seiten getauscht und das Nest des anderen sofort angenommen.
Es sah jetzt auch erst gut aus, dann gingen sie in U-Stellung und blieben lange so. Marius wirkte angespannt, Karli ängstlich und erschöpft. Marius hat mit dem Ohr gewackelt, was zu Karli zeigt und ich glaube Karli war es, der mit den Zähnen geklappert hat. Sah aus wie Mäusekommunikation und "Verhandlungen".
Hätte ich vielleicht dort eingreifen sollen um sie in eine andere Situation zu bringen?
Plötzlich und ohne erkennbare Anzeichen wurden sie dann ein Knäul. Habe getrennt, aber war dabei langsam. In der Zeit haben sie sich überhaupt nicht gebissen, nur mein Finger musste beim Trennen leiden. Aber Mäuse sind unversehrt. Vielleicht doch nicht so ernsthaft und gefährlich?

Sie sind wieder am Gitter wie vorher. Ich würde nochmal kurze Etappen probieren und eingreifen, wenn es kritisch aussieht. Gute Idee oder sollte ich es lassen?
Meine Eltern haben jegliches Vertrauen in Marius verloren und stempeln ihn als mörderische Problemmaus ab, der man nicht helfen kann. Doch ich möchte ihn noch nicht aufgeben, eigentlich.

Ich habe schonmal eine Maus an jemanden vermittelt, dem obwohl es erst nicht gut lief, mit sehr viel Geduld und Zeit durch die Etappenmethode eine VG gelungen ist. Hier im Forum gibt es ja auch gute Erfahrungen damit, aber auch schlechte.
Was meint ihr, ist das eine Option für den Fall?
 
Hallo Charlyin,

natürlich helfen wir dir! :-)
Ich finde es auf jeden Fall gut, dass du sie nicht erst 3 Wochen am Trenngitter gelassen hast, das wäre viel zu lang und bringt aus meiner Sicht auch nicht wirklich Vorteile.

Plötzlich und ohne erkennbare Anzeichen
Wieso sagst du dass es kein Anzeichen dafür gab? U-Stellung und Zähneknirschen - deutlicher geht es ja kaum ;) Ja ich hätte sie an dieser Stelle ablenkt und getrennt sobald sie sich wieder etwas entspannt hätten. Aber da es nur ein unblutiges Knäuel gab, ist das halb so wild. Knäulen finde ich in einer Vergesellschaftung fast normal, das passiert sehr oft. Trotzdem muss man es bei den beiden nicht so weit kommen lassen aufgrund der schwierigen Vorgeschichte. Ich würde mit kurzen Etappen weitermachen und lieber früher als zu spät eingreifen. Sie müssen auch nicht lange zusammen sein, es sollte nur mit der Zeit eine Entwicklung geben.

Viel Erfolg!
trulla
 
Ich stimme trula zu, das sind deutliche Anzeichen für eine drohende Eskalation. Und dann bitte unbedingt sofort trennen, bevor das nächste Knäuel blutig wird. Der Schutz der Tiere steht an allererster Stelle!
Es gibt auch halbwegs harmlose Rangelknäuel, aber die hab ich selten erlebt. Dass dein Finger gelitten hat, ist ein wahrscheinliches Zeichen, dass das nicht lange unblutig geblieben wäre.
Auch wenn Etappen von nur ein paar Minuten frustrierend sind - bitte versuche es mit diesen kurzen Dosen ein paar Mal. Und möglichst täglich.
Wenn es dann nicht ganz langsam besser wird, sind die Chancen, dass es klappt, eher schlecht. Aber erstmal drücke ich auch die Daumen!
 
Hallo Trulla und Nonin,
Ich meinte, die u-Stellung blieb unverändert und ist dann plötzlich eskaliert. Okay, dann trenne ich nächstes Mal sofort. Sollte man aber nicht drauf achten, dass das Enderlebnis jeder Etappe möglichst positiv ist? Klar, vor der Eskalation ist es natürlich besser zu trennen, als nachdem sie sich zerfleischen wollten.
Ich überlege gerade, einen von beiden in mein anderes Terra auszulagern, was daneben steht. Da hätte jeder 120×60 Platz statt nur die Hälfte davon. Dann sind sie vielleicht auch besser drauf und verträglicher, die VG wird sich ja sicher noch ein paar Wochen hinziehen. Vielleicht war das ja auch ein Problem. Dann könnten sie sich nur nicht mehr beschnuppern. Aber ich würde ja regelmäßig Großraumetappen machen, wo sie sich begegnen und eventuell Gehegetausch? Was meint ihr? Sorry dass ich gerade gar keinen Plan habe, aber lieber frage ich, als alles falsch zu machen.
Und danke!
 
Frag, soviel du magst! :)
Genau weil das Enderlebnis positiv sein sollte, trenn bitte vor dem Geknäul. Bei manchen Duos ist es schon positiv, wenn die Mäuse sich eine Zeitlang gemeinsam im Großraum bewegen, ohne sich anzugreifen - selbst wenn sie sich erstmal aus dem Weg gehen. Wenn sie auch ohne direkten Kontakt miteinander rumlaufen und womöglich sogar ein bisschen fressen, ist das viel.
Ich würde jetzt noch ein paar Etappen versuchen und sie am Gitter lassen. Wichtig ist zu beobachten, wie sie sich nach der Etappe am Gitter verhalten. Wenn sie sich angifteln ist das kein gutes Zeichen, wenn sie sich friedlich beschnuppern, ist der direkte Kontakt zu lange vielleicht noch eine Überforderung.
 
Hallo,
Ich habe meine Strategie nun grundlegend geändert. Die letzten Tage hat Karli prinzipiell meine Hand getackert, sowohl beim friedlichen Leckerligeben im Gehege als auch beim Umsetzen und Trennen hat er sofort kräftig zugebissen, dass es geblutet hat.
Ich habe das als Angst interpretiert. Er sieht mich als Bedrohung und macht dann "Angriff ist die beste Verteidigung".
Also hab ich ihn in das andere 120er Terra gesetzt, dort kann er sich einleben, wohlfühlen und zurückziehen. Ich hoffe er wird dann sicherer. Ich möchte als Mensch mit ihm Kontakt aufnehmen und ihm die Scheu vor meiner Hand nehmen, ihm zeigen, dass ihm nichts passiert. Gerade eben hat es gut geklappt. Er ist von alleine gekommen und auf der Terraschiene balanciert. Das Beißen nimmt fast normale Ausmaße an. Ich bin stolz.
Marius hingegen hat zu viel Energie, ein Draufgänger und vermutlich zu forsch, wenn er auf Karli zugeht.
Ich denke das macht Karli Angst. Eben hatte ich Marius im Auslauf vor Karlis Terra. Karli ist vorsichtig in den Auslauf geklettert. Er saß auf dem Haus, Marius schnuppert von unten an ihm. Ich meinte nach ein paar Sekunden zu erkennen, dass Karli gleich in Angriff geht und habe liebevoll meine Hand dazwischengeschoben. So sind sie freiwillig und in Frieden auseinandergegangen. Ich glaube, jetzt habe ich das Prinzip der Etappenmethode wirklich verstanden.
So werde ich das weiterhin probieren, da muss ich auch keine Angst haben, dass was passiert.
Marius hat jetzt ja das ganze Gehege. Er langweilt sich, deshalb muss ich ihn wohl bespaßen und viel Zeug reinstellen, damit er nicht noch wilder wird. Bei den VGs bremse ich ihn, wenn Karli genug hat.
Wollte ich nur mal berichten, mein Zwischenerfolg. Einige friedliche Sekunden. Und ich lerne langsam mäusisch, nach so langer Zeit.
 
Das ist doch erstmal ein guter Weg und so können sie sich "freiwillig" begegnen!

Karli scheint unter großem Stress zu stehen, der sollte erstmal wieder runterkommen können, deshalb ist ein langsames Vorgehen angesagt.
Hast du vielleicht eine Weiden- oder Korkröhre zum Umsetzen, oder einen kleinen Karton, was auch immer Wenn die Mäuse da freiwillig reingehen ist das eine wesentlich sanftere Methode als sie mit den Händen zu packen - das mag eigentlich keine Maus.
Ich mach das nur auf die rabiate Art, wenn sie freiwillig überhaupt nirgends reingehen.es nicht sein muss, lasse ich die Mäuse.
 
Hallo nonin,
Ich habe die Begegnungen ja nur noch freiwillig gemacht. Korkröhren hätte ich auch, aber die wollen unbedingt von alleine raus.


Es sieht gerade nicht gut aus. Karli ist neulich wieder auf Marius losgegangen. Danach war Marius richtig verängstigt und ich hab erstmal keine freien Begegnungen gemacht. (Kann es ein Geruchsproblem gewesen sein? Ich habe Karli im Auslauf rennen lassen und dann Marius dazu. Kann es sein, dass Karli den Auslauf als sein Revier sieht, auch wenn beide hin und wieder dort herumrennen?)
Heute habe ich ein TG vor Karlis Terra gehalten und Marius durfte ihn von der anderen Seite im Auslauf beschnuppern. Die sind sehr interessiert aneinander und es sah erst ganz friedlich aus. Plötzlich war es dann aber doch aggressiv ohne Verletzungen. Beide haben mit den Zähnen geklappert und es sah aus, als würden sie sich durch das Gitter beißen. Habe getrennt.

Marius ist komisch drauf. Er will unbedingt raus, zu Karli und in den Auslauf, er scharrt am Gehege, aber er ist auch sehr schreckhaft. Nach der unschönen Begegnung heute hat er sogar geklopft. So kenne ich ihn nicht. Dennoch will er immer zu Karli und rastet fast aus, wenn sie sich durch die Glasscheibe beobachten.

Karli ist mir ein noch größeres Rätsel. Er beißt weiterhin in meine Hand oder meinen Fuß im Auslauf. Ich habe langsam selbst etwas Angst vor ihm, weil es immer sofort richtig blutet und er auch nicht lernt, wenn ich ihn verschrecke oder halbwegs behutsam wegpuste/anstupse. Er macht weiter.
Ich frage mich wirklich, warum er das tut. Nimmt er meine Hand als Leckerbissen wahr? Will er meine böse Hand aus seinem Revier vertreiben? Steht er auf den Geschmack von Blut? Oder zählt das womöglich für ihn zum Umgebung erkunden?
Sonst ist er eigentlich ganz normal drauf. Sehr aktiv im Auslauf und er will auch zu Marius. Durch sein Alter ist er ruhiger, hat nicht so einen schlimmen Freiheitsdrang wie Marius, sondern ist zufrieden und beschäftigt sich selbst. Er beißt gerne in die Unterlage.
Laut Vorbesitzern war er da übrigens nicht auffällig, er hatte halt wenig Kontakt zu Menschen und ist so nicht an die Hand gewöhnt worden.

Wollte ich nur mal berichten. Wenn ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder irgendeine Idee habt, bitte meldet euch. Gerade aus Karlis Beißverhalten kann ich mir keinen Reim machen.
Ich denke, es könnte auch mit seiner Beziehung zu Mäusen zusammenhängen. An sich stört es mich ja nicht, wenn ich ihn nur mit Handschuhen anfassen kann. Die Einzelhaltung der beiden ist jedoch nichts, was beiden auf Dauer guttut. Ständig neue Mäuse testen will ich aber auch nicht. Die nehmen irgendwie durch jede VG noch mehr Schaden, so hab ich das Gefühl. Ich muss erstmal grundsätzlich verstehen, was bei den beiden falsch läuft.
 
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