Vielzitzenbehausung nach Vergesellschaftung

[Knirpsi]

Hi,
meine 3 VZM-Gruppen sitzen gerade zur Vergesellschaftung im kleinen Aquarium und da es erstaunlich gut läuft mache ich mir nun Gedanken, was danach kommt.

Ich habe jetzt ja die 3 Käfige der Mäuse übrig, aber von der Größe/Aufbau her ist davon nur einer als Behausung für 9 Vielzitzen geeignet. Dieser ist aber aus undbehandeltem Holz und trotz Schrubben geht der Geruch nicht weg.

Daher nun die Frage:

Kriege ich einen Holzkäfig innerhalb weniger Tage noch so sauber, dass er als neutral durchgeht?

Oder sollte ich lieber gleich eine neue Behausung bauen? Wenn ja, wie muss sowas aussehen für 9 Jungs?

Lg

 

[Fufu]

Hi,
ich sags ungern, aber Du könntest es mit Chlorbleiche versuchen. Die habe ich verwendet, weil meine Mäuse Pilze hatten und es das einzige Zeug ist, was gegen diese Pilzsporen helfen soll. Aber nur in Räumen verwenden, in denen sich gerade keine Mäuse aufhalten, z.B. im Bad und gut lüften. Die Chlorbleiche soll auch Gerüche killen. Tatsächlich riecht alles, sogar Glas, dann einige Tage nach Chlor. Gut abspülen ist von daher sehr wichtig.

Die anderen Holz-Sachen backe ich im Ofen bei 100 Grad für ca. 1 Stunde aus und streue vorher gemahlenen Kaffee darüber. Das ist meiner Ansicht nach die beste Methode. Alle Krankheitserreger sind erledigt, die Gerüche sind weg und das Holz ist anschließend trocken und kann sofort wieder verwendet werden.

Zu der Frage nach dem geeigneten Gehege will ich nichts sagen, weil ich mich mit Vielzitzen überhaupt nicht auskenne. Soweit ich das aber anderen Threads entnommen habe, sind so große Gruppen von männlichen Vielzitzen sowieso kaum für eine artgerechte Haltung geeignet. Aber wie gesagt: Nicht mein Fachgebiet.
VG Fufu

 

[Angelus Noctis]

Hi,
ich sags ungern, aber Du könntest es mit Chlorbleiche versuchen.

*umkipp**umkipp**umkipp*

Bei Knirpsi isses ja eh egal, was man sagt. Aber für Mitleser, die es wirklich interessiert: Man kriegt den Geruch NIE WIEDER ganz raus, wenn das einmal ins Holz gezogen ist. Und scharfe Chemie auf Rohholz ohne unbedingte Notwendigkeit würde ich definitiv vermeiden. Essigessenz gibt in der Relation Chemiekeule und Ergebnis die besten Resultate und vermüffelt sich deutlich schneller.
Das mit dem Kaffee halt ich auch für nen probaten Weg. Aber Chlorbleiche hab ich selber ausprobiert und bin später für dieselben Zwecke auf Essigessenz umgestiegen. Der Effekt ist derselbe. Es lohnt sich nicht, zur chemischen Keule zu greifen.
Und wenn man Gerüche zumindest eindämmen will (vermeiden lassen sie sich eh nicht), muss man das Holz vorher mindestens 3schichtig lackieren und sehr regelmäßig die Kloecken machen.


LG Angelus

 

[Fufu]

Die TÄ hatten mich damals aufgefordert, und das steht auch überall bei den Ratschlägen zur Umgebungsdesinfektion, wegen der Pilzsporen die ganze (!) Küche 1 mal pro Woche (!) mit dieser Chlorbleiche gründlichst zu putzen!!!!!

Hab ich nicht gemacht. Die Chlorbleiche zerfällt aber laut Angabe in Kochsalz, Wasser und Sauerstoff. Allerdings ist der Chlorgeruch noch lange wahrnehmbar. Es kommt aber wohl auch auf die Verdünnung an. Ich würde es nicht anwenden, es ist aber wohl weniger schädlich als andere Reiniger, aber sicher weniger empfehlenswert als Essigessenz.

Essigessenzwasser ist das probate Mittel, da hast Du schon Recht. Ob man damit den Uringeruch aus Holz heraus bekommt, weiß ich nicht.

 

[Knirpsi]

Wo gibt es denn Chlorbleiche? Aber wirklich überzeugt bin ich davon ehrlich gesagt nicht, denn da hätte ich ein wenig Bedenken, ob das wirklich unschädlich ist.

Edit:
Ginge eigentlich ein Mäusetisch bei Vielzitzen?

 

[Lumi]

@Fufu, hier geht's aber nicht um Pilzsporen, sondern nur um Mief.
Und
da langt Essigessenz+Wasser.

 

[Angelus Noctis]

Essigessenzwasser ist das probate Mittel, da hast Du schon Recht. Ob man damit den Uringeruch aus Holz heraus bekommt, weiß ich nicht.

Ein bißchen. Aber wie bereits geschrieben, ganz geht es eh nicht weg. Da kannste Dich auf den Kopf stellen, das Zeug in Chlorbleiche baden und dazu Lambada tanzen - keine Chance. Was müfft, das müfft immer bis zu einem gewissen Grad, egal mit was und wie gründlich Du putzt. Das muss man halt bei Rohholz vorher wissen. Da hilft nur Lackieren, BEVOR es müfft.
Und bei Knirpsis Frage ging es ja auch nur um den Geruch, nicht um eine Desinfektion wegen Keimen. Daher bin ich der Meinung, das Ätzgas muss man nicht haben, wenn es nicht um eine Desinfektion im medizinischen Sinne geht.


LG Angelus

 

[Fufu]

Wo gibt es denn Chlorbleiche? Aber wirklich überzeugt bin ich davon ehrlich gesagt nicht, denn da hätte ich ein wenig Bedenken, ob das wirklich unschädlich ist.

Edit:
Ginge eigentlich ein Mäusetisch bei Vielzitzen?

Hast Du es denn schon mit Essigessenz probiert?
Wenn das Holz anschließend ewig nach Chlor riecht, ist das für die empfindlichen Mäusenasen sicher nicht empfehlenswert, selbst wenn keine giftigen Rückstände bleiben sollten, da haben Angelus und Lumi schon Recht.

Vielleicht geht das mit dem Kaffee auch ohne Ofen? Wenn Du sehr viel Kaffee in dem Gehege verstreust und beispielsweise die Rückwände oder den Boden mit Heizlüfter vorsichtig erwärmst, vielleicht hilft das auch ein wenig. Ich habs aber noch nie ausprobiert. Im Backofen funktioniert es jedenfalls super. Sogar total eingepinkeltes Holz roch nachher für meine (nicht schlechte) menschliche Nase überhaupt nicht mehr nach Urin oder Maus.

Edit: Was mir noch einfällt: Wenn Du jetzt das Gehege mit Leinölfirnis behandelst, dann wird es erstens abgedichtet und außerdem hat Leinölfirnis einen Eigengeruch, der möglicheweise die restlichen Uringerüche noch etwas überdeckt.

 

[Knirpsi]

Ja mit Essig habe ich es schon probiert und mit Spülmittel.

Wo gibt es dieses Leinölfirnis?

 

[Fufu]

... in allen Baumärkten, aber auch übers Internet oder bei Bastelbedarf. Das Holz muß trocken und staubfrei sein. Ich habe alles Holz mit Leinölfirnis eingelassen, auch die Holzkisten, in denen die Mäuse hausen und bin restlos begeistert. Das Holz wird etwas dunkler teilweise, sieht aber noch total natürlich aus und eben nicht "lackiert". Trotzdem dringt der Mäuseurin in der Regel nicht mehr ins Holz ein. Ich hab sogar einen meiner hohlen Eichenstämme innen mit Leinölfirnis bestrichen. Da der Mäuseurin nicht mehr eindringen kann, riecht das Holz auch nicht so unangenehm, wenn es eingepißt ist. Einfach feucht rauswischen - fertig.

Wichtig: Es riecht einige Tage mehr oder weniger intensiv und macht gelbe Flecken in die Kleidung, also unbedingt alte Sachen anziehen. Dicken Pinsel verwenden, sonst streicht man ewig rum. Man kann es auch im Mäusezimmer verarbeiten, da die Gerüche unschädlich sind. =)

 

[Fluse]

Huhu =)

Hier findest du auch noch ein paar Infos zum Leinölfirnis: baumaterial:leinoelfirnis [Mausebande Wiki]

Ich benutze das inzwischen auch nur noch. Vom Lack bin ich weg. Mein Leinölfirnis ist von Kluthe und bekomme ich im Hornbach =)

Es sollten keine Lösungsmittel oder ähnliches enthalten sein.

Laut Mauscalc wäre ein Gehege vom 130x50x100cm (LxTxH) mit einer Volletage für 9 Böcke okay (8-10). Inwieweit der Mauscalc bei Vielzitzenmäusen vertrauenswürdig ist, kann ich aber nicht beurteilen. Wenn ich dieselben Maße für Farbmäuse angeben, kommt dasselbe Ergebnis dabei raus (8-10), obwohl Vielzitzenmäuse ja doch größer sind

Liebe Grüße,
Sabrina

 

[Knirpsi]

Ich kenne zwar Mauscalc nicht, aber ich denke nicht, dass diese Angaben vertrauenswürdig sind, denn Volletagen soll man bei VZM Böcken doch gar nicht nehmen. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass es dann zu Revierbildungen kommt und die Gruppe zerbricht. Daher kommt für mich nur noch ein flaches Gehege ohne Etagen in Frage. Eine Höhe von 100cm halte ich daher auch für unnötig, denn buddeln tun sie ja auch nicht. Also wozu dann 100cm?


Mittlerweile habe ich mir aber überlegt, dass ich lieber auf Nummer sicher gehe und eine neue Behausung nehme. Da ich noch einen 120cm Kaninchenkäfig in der Garage rumliegen habe, plane ich diesen mit Volierendraht zu umwickeln und später könnte dann wieder ein Aufbau oben drauf. Sollte doch vom Platz her ok sein oder?

Wenn ich dieselben Maße für Farbmäuse angeben, kommt dasselbe Ergebnis dabei raus (8-10), obwohl Vielzitzenmäuse ja doch größer sind

Naja ich würde keine 9 unkastrierten Farbmausböcke auf der Größe halten und kastrierte Farbmäuse oder Weibchen dürfen durchaus mehr Platz bekommen als VZM-Böcke. Hat also eigentlich nichts mit der Größe zu tun.

 

[Angelus Noctis]

... denn buddeln tun sie ja auch nicht. ...

Für den geneigten Mitleser: Doch, tun sie, wenn man ihnen die Möglichkeit bietet.


LG Angelus

 

[trulla]

Hallo zusammen,

Für den geneigten Mitleser: Doch, tun sie, wenn man ihnen die Möglichkeit bietet.


LG Angelus

Kann ich bestätigen. Meine Mädels buddeln sich richtige Gänge, da sind 20-25cm Streuhöhe noch fast zu wenig. Sie klettern auch gern und gut, daher sollte die Höhe meiner Meinung nach schon großzügig sein. 120cm Lauflänge finde ich auch arg knapp, ich gebe meine Gruppe nur ab 140x50x100cm ab (sind 5 Tiere).

Ob man durch eine geringe Gehegegröße Streit bei Vielzitzenböcken unterbinden kann, kann ich nicht beurteilen. Aber ich denke da wie bei Farbis (und Farbiböcken): Die Haltung sollte stets den Tieren gerecht werden und dazu gehört die Mindestgröße einzuhalten. Wenn das aufgrund von Streitigkeiten nicht geht, dann muss eine Lösung her (Gruppe teilen, Böcke kastrieren lassen, was auch immer).

Gruß trulla

 

[Knirpsi]

Trulla du hast aber Weibchen und keine Böcke. Davon abgesehen sind 140cm x 50cm kleiner als 120cm x 60cm plus Aufsatz. Und welchen Sinn siehst du in den 100cm Höhe bei Mäusen die nicht buddeln?

Auch bei einer Teilung der Gruppe oder einer Kastration kann es bei zu großer Fläche genauso zu Streit führen. Da gibt es keine Lösung für das Problem. Und ich trenne doch nicht im Vorfeld eine gut funktionierende Gruppe, damit es dann hinterher bei zu viel Platz mehrere kleine Gruppen werden, die dann wiederum noch weniger Platz hätten, weil ich dann mehr Käfige aufstellen müsste.

Ich finde die Gehegegröße zudem nicht zu gering, kann auch nirgends was von einer Mindestgröße bei Vielzitzen lesen. Sie bekommen ja den selben Platz wie die 6er Gruppe vorher auch hatte.

 

[Lumi]

hey

Weibchen und keine Böcke

das ist aber irrelevant fürs Buddelverhalten, da das ja weder Chromosomenabhängig ist noch von Geschlechtshormonen beeinflusst wird.

Und ich trenne doch nicht im Vorfeld eine gut funktionierende Gruppe

gut funktionierende Gruppe.... das hast du nicht.
Sie fressen seit heute in einem Napf und liegen auf einem Haufen.

Von funktionierender Gruppe kannst Du in 4 Wochen reden.
Aber nicht heute.
Bis heute waren es Experimente, Tiere zusammenzuzwingen, die bisher deutlich ihre Abneigung zueinander gezeigt haben (Streitereien so schlimm, dass Du ja getrennt hast).

 

[trulla]

Und welchen Sinn siehst du in den 100cm Höhe bei Mäusen die nicht buddeln?

Wie Angelus und ich sagten, buddeln die Tiere, wenn sie die entsprechende Streuhöhe angeboten bekommen.

Und ich trenne doch nicht im Vorfeld eine gut funktionierende Gruppe, damit es dann hinterher bei zu viel Platz mehrere kleine Gruppen werden, die dann wiederum noch weniger Platz hätten, weil ich dann mehr Käfige aufstellen müsste.

Ich habe nicht gesagt, dass du eine gut funktionierende Gruppe trennen sollst. Meine Aussage war, dass die Gruppenzusammensetzung keinen Einfluss auf die Mindestgröße bzw. Gehegegröße haben sollte. Also Männchen = Revierstreit und deswegen kleines/kleineres Gehege ist für mich kein Argument. Dann müssen die Rahmenbedingungen so geschaffen werden, dass die Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend leben können. Wenn sich deine Gruppe so gut versteht, dann ist doch alles super.

Ich finde die Gehegegröße zudem nicht zu gering, kann auch nirgends was von einer Mindestgröße bei Vielzitzen lesen. Sie bekommen ja den selben Platz wie die 6er Gruppe vorher auch hatte.

Wenn du die Gehegegröße nicht zu gering findest, warum fragst du dann hier nach Rat?? Vorher schon den gleichen Platz ist auch kein Argument. Wenn ich meine Mäuse schon immer auf 80x50 hatte, dann ist es ja auch ok, wenn es immer so bleibt. Oder wie?
Thema Mindestmaß

Die Mausebande.de empfiehlt auf Grund jahrelanger praktischer Erfahrungen, ein Mindestmaß, das 140x50x100 nicht unterschreiten sollte, da der Bewegungsdrang der Tiere sehr groß ist und der Körpergröße zusätzlich Rechnung getragen werden muss.

Quelle: vielzitzenmaus:haltung [Mausebande Wiki] (Der TVT gibt übrigens auch 100cm als Mindesthöhe an, wie du dort ebenfalls lesen kannst)

 

[Knirpsi]

Also Männchen = Revierstreit und deswegen kleines/kleineres Gehege ist für mich kein Argument.

Und warum haben dann deine Weibchen so wenig Platz?

 

[trulla]

Wie viel Platz haben denn meine Weibchen deiner meiner Meinung nach?

Außerdem habe ich sie als Pflegestelle aufgenommen und vermittle sie weiter.

 

[Knirpsi]

Auf 150cm x 50cm würdest du sie doch vermitteln. Das ist genau so viel Platz wie 120cm x 60cm.