VZM: Wie Stress mindern?

Muribus

Kornsammler*in
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Hallo,

ich hab jetzt sei bald einem Jahr VZM. Bisher gab es auch noch keine großen Probleme. Jetzt ist aber in meiner Männergruppe (4 Brüder) einer krank geworden (Augenentzündung) und muss deshalb mehrmals täglich Augentropfen bekommen. Zum einen ist das Einfangen immer ein riesiger Aufwand und Stress für Tier und mich (dauert immer ewig, bis ich ihn endlich zu fassen bekomme). Zudem wecke ich natürlich auch den Rest der Gruppe mit auf, wenn ich tagsüber die Medikamente verabreichen muss (meine Jungs sind hauptsächlich nachtaktiv). Das bedeutet also eine Menge Stress für die ganze Gruppe.

Das größte Problem ist nun, dass seit etwa zwei Tagen (ungefähr seit wir beim TA waren) mein kranker Junge einen seiner Brüder, den ich bis jetzt eigentlich immer für den Chef der Truppe gehalten habe, durch den Käfig jagt und auch beißt! An seinem Schwanz habe ich mehrere Bissspuren entdeckt und gestern Nacht war sein Bauchfell dann vom Genitalbereich bis zur Bauchmitte in einer etwa 5mm breiten Spur rosa verfärbt (konnte leider kein Photo machen, da die Süssen einfach nicht still sitzen bleiben wollen). Ich konnte aber keine Wunde sehen und heute ist das Fell wieder sauber weiß.

Da dies meine erste Männchengruppe ist, weiß ich die Situation leider nicht so recht einzuschätzen. Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass die Attacken durch den Stress ausgelöst werden. Oder irre ich mich da??? Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Soll ich die Gruppe trennen? Oder kleiner setzen? Wie kann ich den Stress vermindern und hat jemand vielleicht einen guten Tipp für stressfreies Einfangen? Glastrick und Papprolle funktionieren beide nicht, dafür ist er leider zu schlau.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.

LG
Muribus
 
Hallo Muribus,

sind die Jungs kastriert? Wenn nicht, kann der Stress das Problem ausgelöst haben. Leider löst Stressreduktion es meistens nicht. Du solltest Dich dann auf alle Fälle bei Deinem TA wegen Kastra informieren.
Kleinersetzen ist schwierig. Das kann das Problem noch intensivieren, wenn sie sich so auf der Pelle hocken und langweilen.
Streiten sie generell oder nur um bestimmte Möbel/Gehegebereiche?

Puh, Handling für scheue Tiere und Augentropfen... Ohne Stress wird das nix werden. Es braucht einfach eine Menge Übung für nen schnellen, sicheren Griff. Du kannst versuchen, ihn mit ner Handlingbox zu fangen. Da drin kriegste ihn auch besser zu fassen. Wenn Du Dir unsicher bist, dann stell die Handlingbox mit Maus in die Wanne - falls er sich beim Greifen dünne macht. ;-)
Ich bräuchte bei sehr flutschigen VZM mit dem Prozedere und meinem Gehege ca. 2-3min all ink. (mit Box fangen, ins Bad tragen, greifen, Augentropfen, zurück in die Box und ab ins Gehege). Wenn Du noch wenig Übung hast, brauchst Du so wahrscheinlich 5-6min. Falls das schon ne Verbesserung ist, dann probier es. =)


LG Angelus
 
ich hatte den Tipp (Auge verarzten), das Tier mit drübergeworfendem Handtuch zu fangen und zu halten, das ging einigermaßen (Augensalbe hatte ich schon auf meinem Handrücken und dann nur die obere abgenommen, Tropfentube ist natürlich einfacher).

Ich hatte keine Chance, meine irgendwann auch zoffigen VZM-Böcke zu befrieden und würde die nur noch kastriert halten.
Kleiner setzen hilft und man meint, man habe gewonnen. Sbald wieder größer, geht das Trara von vorne los. Kann man sich und den Tieren wirklich ersparen.

Versucht da gerade Dein Kranker, Mobbing wegen Krankheit von vornherein auszuschalten durch Vorwärtsverteidigung?

Es hieß lange "VZM-Bock-Gruppen: eigentlich kein Problem".
Diese "Wahrheit" wackelt derzeit aber gründlich, weil zu viele andere Erfahrungen gemacht wurden.
 
Hallo Angelus, hallo Stefanie,

nein, die Jungs sind leider nicht kastriert. Ich hatte bisher zu große Sorge, dass sie die OP nicht überleben könnten (hier sind VZM und generell Mäuse noch ziemliche Exoten und die TA kennen sich nur rudimentär mit diesen Tieren aus = keine Mäuse-OP-Spezialisten). Und bis vor ein paar Tagen haben sie sich -bis auf die ein oder andere harmlose Jagd zur Rangabklärung- ja auch prima vertragen. Es bestand also nie wirklich Grund, eine Kastra anzugehen.

Ich konnte bis jetzt noch nicht beobachten, wie der Streit/die Jagd losgeht. Dieses Jahr habe ich übrigens auch erst ein Mal eine solche Jagd "live" miterlebt und sonst nur ein Mal morgens mehrere Blutspritzer auf der mittleren Etage + Bisswunden am Schwanz von besagter Maus gefunden; die letzten (harmlosen) Rang"streitigkeiten" = Jagden liegen schon eine Weile zurück und die Gruppe schien eigentlich sehr stabil (die Jungs sind jetzt übrigens knapp 8 Monate alt); nur seit dem TA-Besuch ist irgendwie der Wurm drin. Meistens bekomme ich überhaupt nur mit, dass sie sich jagen, weil ich sie wieder wie wild durch den Käfig flitzen höre, und sobald ich mich vor den Käfig stelle und mich bemerkbar mache, herrscht auch sofort wieder Ruhe. Sie kuscheln meist auch alle zusammen (oder zumindest meist paarweise in wechselnden Gruppierungen) und putzen sich gegenseitig, mal der eine den anderen und dann wieder umgekehrt.

Würde es vielleicht helfen, wenn ich beim nächsten Streit die beiden Streithähne einfach mal schnappe und für einige Zeit (halbe Stunde bis Stunde oder länger oder kürzer) zusammen in eine Transportbox stecke? Hat das schon einmal jemand ausprobiert? Wie gesagt, normalerweise verstehen sie sich (auch die beiden Streithähne) ja super miteinander. Heute morgen nach der Medikamentengabe kam das Beissopfer sogar an und hat seinem vermeintlichen Peiniger beigestanden, ihn geputzt und beruhigt und verteidigt (und die Leckerlis abgefangen, die der Kranke nach erfolgter Behandlung immer bekommt :P). Auch sonst scheint alles super und urplötzlich "rappelte es dann gestern nacht im Karton", wie man so schön sagt, und sie jagten sich; aber nach einem Wort von mir war dann auch sofort wieder Ruhe. Ich mache mir eben nur Sorgen, weil ich ja nicht ständig neben dem Käfig stehen und aufpassen kann.

Dem kranken Bock macht das Einfangen echt zu schaffen: Heute morgen habe ich es mit einem leeren (Marmeladen-)Glas probiert, aber er ließ sich einfach nicht hinein locken (bei den anderen Männern funktioniert das sonst eigentlich immer recht gut - Ausnahmen bestätigen die Regel); ich fürchte deshalb, dass er sich erst recht nicht in eine Handlingbox verfrachten ließe. Das mit dem Handtuch ist eine gute Idee, die ich auch schon auf einer anderen Internetseite gelesen habe, aber die Käfigöffnungen sind zu klein, um ein Handtuch hindurch zu bekommen (außer durch die große Klappe über der obersten Etage, aber da halten sie sich tagsüber eigentlich nie auf). Der Kleine tut mir einfach so Leid; vor ein paar Tagen konnte ich ihn noch problemlos händeln und ihn auch per Nackengriff fangen und festhalten. Seit wir jedoch beim TA waren, wo ich ihn mehrfach (da er sich immer wieder per "Todesrolle" und Rumgezappel + zur Seite Beissen befreien konnte) wieder neu einfangen und mit Nackengriff hochheben musste (denn der TA wollte das Sekret aus dem Augenwinkel entfernen, hat aber nicht so richtig geklappt, weil der Kleine offenbar Schmerzen dabei hatte und absolut nicht kooperieren wollte, sich also immer wieder befreit hat), fiept er schon, wenn ich ihn nur leicht berühre, und fängt an zu zittern. Deshalb will ich unbedingt eine stressfreiere Einfangmethode finden, damit er nicht mehr so lange leiden muss, bevor die Medikamentengabe erfolgt ist (heute morgen habe ich fast eine Viertelstunde gebraucht, um ihn überhaupt erst mal zu fangen!). Deshalb denke ich, dass dieser extreme Stress und die Schmerzen, die das Auge ihm verursachen, auch der Auslöser für seine Aggresivität sind, quasi als Ventil. Ich verstehe aber nicht, weshalb er sich gerade nur an diesem einen Bruder vergriffen hat und an keinem der anderen beiden?
 
Würde es vielleicht helfen, wenn ich beim nächsten Streit die beiden Streithähne einfach mal schnappe und für einige Zeit (halbe Stunde bis Stunde oder länger oder kürzer) zusammen in eine Transportbox stecke? Hat das schon einmal jemand ausprobiert?

Hallo Muribus!
ich hatte das mal mit Farbmäusen probiert und es hat überhaupt nicht geklappt. Ich vermute, daß die Mäuse im Gegenteil die unangenehme Situation dann mit der anderen Maus verbinden und das die Aversionen gegen diese Maus noch verstärkt. *seufz* Was aber schon mal geklappt hat, ist den Angreifer "kalt zu stellen" und ihn allein, für ein paar Stunden oder über Nacht, in eine Einzelbox zu setzen. Aber es scheint nur zu klappen, wenn sich das negative Verhalten noch nicht so festgesetzt hat. Aber das sind Erfahrungen mit Farbmäusen - Vielzitzen kenne ich leider nur vom Foto! :D
Viel Glück! =)
Fufu

Edit: Also wenn, dann würde ich die Streithanseln beide getrennt für eine Zeit lang heraus nehmen. Einer wird da nicht reichen, der andere bekommt sonst nur "Oberwasser", wenn der eine weggesperrt wird.
 
Last edited:
@Muribus
Verfrachten sollst Ihn nicht in die Handlingbox. Ne Handlingbox ist direkt zum Einfangen da. Ich nehm da die 7.5er Faunas für Tiere bis große VZM. Ab Größe Perser oder Nacktsohlen-Rennmaus ne 10er. Da schaufelt man sie einfach rein. Tuch drüber zum Beruhigen. An die Wanne tragen und weiter.
Aber wenn Du ihn im Gehege mit dem Handtuch kriegst, ist das auch perfekt. HAb ich gar nicht dran gedacht, weil das bei mir nicht so einfach geht.
Wegen Kastra: Woher kommst Du den?

@Fufu
Unkastrierte Böcke über Nacht zu trennen, ist keine gute Idee. DIe Chance, dass Dir die dann um die Ohren fliegen, ist ganz gut. Stell Dir einfach vor, Du machst das mit unkastrierten Farbiböcken. Das Egebnis kann ähnlich, wenn auch nicht ganz so heftig ausfallen. *Angst*
Ich fürchte, hier muss Muribus mit Kleinsetzen probieren und wenn das nicht geht, würde ich Käfig in Käfig machen, bis sie kastriert sind.


LG Angelus
 
Komisch. *grübel* Bei mir hat´s zwei mal funktioniert. War allerdings am Tag nach der Kastra. Kann es sein, daß es daran lag?
 
Okay, der Fall wird immer mysteriöser: Ich war jetzt die ganze Zeit im Zimmer und habe die Kleinen genau beobachtet. Vor einer halben Stunde ging es allen noch gut, haben alle zusammen auf der obersten Etage gekuschelt und geschlafen, also kein Kampf kein Schmerzensschrei, etc. Niemand wurde gebissen. Dennoch kommt mein kleines ehemaliges "Beissopfer" nun mit NASENBLUTEN auf mich zu gelaufen!!! Habt ihr das schon einmal bei einer Maus gesehen? Ich kenne von Rennmäusen, dass sie bei Stress so ein rotes Sekret aus Nase und Augen absondern, aber bei ihm sieht es wirklich so aus wie Nasenbluten: zwei rosarote Striemen die aus den Nasenlöchern abwärts Richtung Mäulchen verlaufen. Nun frage ich mich, ob das Blut am Bauch gestern vielleicht auch nicht von der Jagd kam, denn 1. habe ich auch heute keine Wunde am Bauch entdecken können und 2. wäre eine Wunde bei Jagd nicht eher am Schwanz, Rücken oder an den Hinterbeinen? Könnte vielleicht auch der Urin rot gefärbt gewesen sein? Hab gerade gelesen, dass in dem Futter zu geringen Teilen auch Rote Bete enthalten ist. Allerdings fütter ich das Zeug jetzt schon seit September und das ist das erste Mal, dass mir rot verfärbter Urin auffallen würde. Gibt es eine Krankheit, bei der Mäuse Blut im Urin haben und zudem Nasenbluten? Vergiftung kann ich ausschließen, da ich die letzten Tage nichts Neues in den Käfig getan habe und auch keiner seiner Brüder irgendwelche Anzeichen zeigt. Könnte das Nasenbluten auch ein Stresssymptom sein?
 
Bei 5-10% funkioniert's. Die restlichen 90-95% fliegen Dir um die Ohren. *Angst* Daher würde ich es nicht empfehlen und schon gar nicht bei Anfängern und auch nicht unbedingt bei VZM, auch wenn es isch hier vielleicht zu 10-20% verschiebt. *Angst*


LG Angelus
 
@ Angelus

Die Faunabox werde ich, fürchte ich, genauso wie das Handtuch nicht durch die kleine Käfigseitenklappe bekommen. Ansonsten aber eine gute Idee, die ich mir auf jeden Fall merken werde. Wanne bräuchte ich auch nicht, wenn sie stillhalten, ist der Nackengriff kein Problem. Danke.

Würde statt Handtuch auch ein Zewa-Tuch funktionieren? Und wie greift ihr die Tiere dann? Zuerst das Handtuch/Zewa-Tuch über die Maus, aber wie könnt ihr sie dann am Nacken packen? Oder haltet ihr sie in -also mitsamt- des Tuchs? Ich fürchte, mein Kleiner würde sich da dann problemlos herauswinden können, so glattes Fell wie die VZM haben.

Zur Stressminimierung: Hat jemand schon mal Erfahrung mit Bachblüten gemacht? Das hilft zumindest bei unruhigen Katzen. Oder sollte ich mehr Versteckmöglichkeiten anbieten oder lieber weniger, um Revierkämpfe zu vermeiden?
 
So, nachdem ich gestern von 20-1 Uhr nachts ununterbrochen im Zimmer war und sie beobachtet habe, hier jetzt mal der aktuelle Stand:

Gestern abend: Alles soweit friedlich, einmal kurz eine harmlose(=keine Bisse), halbherzige(= kein Hinterhergerenne, sondern eher ein schnellerer Trab) Verfolgungstour, diesmal interessanterweise mit umgekehrten Rollen, d.h. Chef/ehemaliges Beißopfer scheucht/läuft krankem Bock hinterher. Anlass unbekannt. Blut entdeckt, aber schon getrocknet, Herkunft unbekannt. Chef/ehemaliges Beißopfer schüttelt und kratzt sich erstaunlich häufig, wirkt insgesamt recht hibbelig. Weitere Stresssymptome? Krankheit? Niemand sonst zeigt diese Symptome.

Heute morgen: Keine weiteren Blutspritzer auf Etagen entdeckt (zumindest auf der zweiten Etage (lackiertes Holz) nicht, die erste ist mit Streu, die dritte mit Hanfmatte ausgelegt; Blutspuren wären hier wahrscheinlich nicht erkennbar, oder?), keine Maus mit Wunden. Aber mein Chef/ehemaliges Beißopfer hat schon wieder so eine Blut(?)Linie von seinem besten Stück zur Bauchmitte hin. Das kann doch unmöglich von einer (fremdverschuldeten) Verletzung herrühren, oder? Auch auf dem Rücken seiner linken Hinterpfote findet sich ein Blutspritzer(?), aber keine Wunde erkennbar! Desweiteren habe ich an den Taschentücherfetzen/Nistmaterial im Schlafnest Blut gefunden. Auch eher komisch, da Verfolgungsjagden normalerweise auf der dritten/obersten Etage enden und das Schlafhaus auf der zweiten Etage ist. Auf der zweiten Etage fangen die Jagden auch oft an, zumindest ist das dann der Zeitpunkt, an dem ich die Jagd mitbekomme.Die wird aber selten durch das Schlafhaus geführt. Wie kommt dort dann Blut hin? Auf dieser Etage befindet sich außer dem Schlafhaus noch die Toilette, der Fressnapf und ein paar Äste/Wurzeln. Tagsüber wird am liebsten auf der untersten Etage im Grasnest oder im Baumtunnel geschlafen. Das Nistmaterial/Taschentücher sind hier aber noch blütenweiß!

Fangaktion für Medikamentengabe: 30 min.! Hab's noch mal mit dem Glas probiert. Sein Bruder ging sogar freiwillig rein, er (=kranke Maus) mistraut mir aber weiterhin. Immerhin diesmal kein Gezitter. Zewa-Tuch hat auch nicht geklappt, er flüchtet sofort und wechselt die Etagen so schnell, dass ich kaum hinterherkomme. Außerdem gibt es einfach zu viele Unterschlupf und Versteckmöglichkeiten, die ein Einfangen mit Hilfsmitteln unmöglich machen. Dann habe ich mal versucht ohne Einfangen ihm die Salbe direkt im Käfig ins Auge zu geben. Doch er schreckt immer wieder vor der Tube zurück. Er weiß genau, was ich vorhabe und die Salbe ist wahrscheinlich sehr unangenehm im entzündetetn Auge, deshalb Vermeidung.
Wenigstens war wieder ein absoluter Gruppenzusammenhalt erkennbar: Alle (bis auf der kleinste Bruder, der generell immer sehr naiv und planlos ist) haben den Kranken vor mir beschützt, sich vor den Kranken gesetzt, mich in den Finger gekniffen, wenn ich näher kam, sich schützend über ihren Bruder gelegt, die Tube verfolgt und verbissen. Weshalb verhalten sie sich nicht immer so sozial? Aber darf ich diese Verfolgungsjagden vielleicht nicht so ernst nehmen? Aber woher stammt das ganze Blut immer? Und der Chef hat ja auch alte Bissverletzungen am Schwanz. Wie sollte ich nun weiter vorgehen?
 
Hallo Muribus,
die Geschichte mit dem Blut ist etwas merkwürdig. So wie Du das beschreibst, blutet die Maus möglicherweise aus zwei Körperöffnungen. Es gibt eine blutige Blasenentzündung, die man mit AB behandeln könnte. Aber gleichzeitig aus der Nase? Das kann Blut aus den Atemwegen oder aus dem Magen kommen. Ich hatte schon Farbmäuse mit Magengeschwür. Aber insgesamt gefällt mir das gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Kann das Blut aus oder an der Nase möglicherweise auch vom Putzen der Genitalregion kommen? *grübel*

Ich würde mit der Maus zum TA fahren. So viel Blut haben die Mäuse nicht, eine anhaltende Blutung ist also immer potentiell bedrohlich. *seufz*

Hast Du keine Korkröhren oder ähnliches? Maus läuft rein, Röhre hochheben, dabei die beiden Öffnungen mit der Hand zuhalten. Ich habe zum Fangen oft Rinden verwendet, möglichst lange. Leckerli drauf und warten, bis die Maus mit allen 4 Pfoten drauf steht. Dann langsam (!) hochheben.
Viele Grüße
Fufu
 
@ Fufu
Danke für deine Antwort. Das mit dem Blut irritiert mich auch total. Bei Blasenentzündung würde aber doch normalerweise eher die Genitalregion/Hoden blutigverschmiert sein, oder? Es wundert mich einfach auch extrem, dass die Blut(?)Spur den Bauch HOCH läuft, dort, wo das Fell von den beiden Bauchseiten zusammenläuft/-trifft. Wenn Mäuse pinkeln, läuft der Urin doch normalerweise nicht den Bauch hoch, oder? Ich bin hier total überfragt; ich halte jetzt schon seit 16 Jahren Mäuse (Rennmäuse und seit einem Jahr eben auch VZM), hab sowas aber noch nie gesehen. Aber wie gesagt, bin eben auch Männchen-unerfahren.

Eine Korkröhre habe ich bei den Mädels drin. Die würde ich jetzt ungern in den Käfig der Jungs geben, da der Geruch der Weibchen zu noch mehr Streit und Konkurrenzkämpfen führen könnte. Ansonsten habe ich Klopapierrollen drin. Da ich den Trick aber beim TA angewendet habe, mistraut er denen jetzt eben auch.
Und das ist das größte Problem: Er ist so verdammt intelligent, ich bin schon so viele Tricks durch, weil er sich die jedesmal fürs nächste mal merkt und dem dann aus dem Weg geht. Bin total verzweifelt :( . Habe schon Sorge, weil ich ihn ab nächster Woche wohl noch häufiger behandeln muss: Die Salbe hat bis jetzt noch zu keiner Besserung geführt, weshalb wir jetzt wohl auf Tropfen umsteigen müssen, die dann sogar 3-4x tgl. verabreicht werden müssen (Salbe musste nur zweimal tgl. gegeben werden)!
Sollte ich vielleicht alle Häuser und Unterschlupfmöglichkeiten (bis auf eins) entfernen, damit ich ihn besser/schneller per Hand fangen kann? Oder hat jemand vielleicht noch einen anderen Tipp/Trick zum stressfreien Einfangen? Seitenöffnungen zu den Etagen sind übrigens nur 10x10cm groß, Klappe oben auf oberste Etage ist 30x40cm. Um den Kranken dort oben einzufangen, müsste ich ihn aber erst dorthin scheuchen, was auch wieder Stress bedeutet. Außerdem kommen die anderen gerne mit, um -wie bereits geschildert- den Kranken zu beschützen/verteidigen. Sollte ich den Kranken vielleicht isolieren, was natürlich auch Isolationsstress und später Wieder-VG bedeuten würde. Also Stresshochdrei. Das würde ich ihm echt ungern antun. Hilfe! Brauch dringend Rat! :(
 
Hallo Muribus,
der Käfig scheint zum Einfangen echt unpraktisch zu sein.
Wegen dem Verlauf der Blutspur: Wenn die Maus liegt und ein Tropfen rinnt herunter, kann der doch auch nach vorne laufen? *grübel*
Also ich würde nicht bis nächster Woche warten, um mit der Maus zum TA zu fahren. Wenn die Augenentzündung bakteriellen Ursprungs ist, dann kann man auch systemisch ein AB geben, das Du dann mit irgendwelchen Leckerli verabreichen könntest. Falls zusätzlich noch eine (blutige) Blasenentzündung vorliegen sollte, braucht die Maus sowieso so schnell wie möglich ein AB.
Isolieren würde ich den Kranken auf keinen Fall.

Ich habe aber auch schon Mäusegruppen in eine Krankenstation verlagert, wo die kranken Mäuse dann besser zu fangen und zu behandeln waren. Also die ganze Gruppe wurde umgesiedelt. In Deinem Fall kann das aber wieder zu Streß unter den Böckchen führen. *grübel*

Also ich würde zunächst versuchen, den Käfig so umzubauen, daß Du an die Mäuse heran kommst. Ansonsten eventuell die ganze Gruppe in ein Gehege umsiedeln, wo Du die kranke Maus leichter rausfangen kannst. Oder Du nimmst die kranke Maus heraus mit zwei der friedlichsten Brüder - da warten wir aber noch mal auf das mögliche Veto von Angelus :D - und setzt die in eine Krankenstation mit dem Gedanken, die Vielzitzen vielleicht später kastrieren zu lassen und dann wieder zusammenzuführen. *grübel*

Du kannst gemahlenen Kaffee in die Korkröhre tun und das Ganze für eine Stunde bei 100 Grad im Backofen ausbacken. Danach riecht nichts mehr.

Es ist besser, wenn man es schafft, die Maus zur Mitarbeit zu überreden. Das wiederum ist leichter, wenn die Medikamente oral freiwillig gefressen werden können. Deshalb ist die Frage, ob man das AB nicht auf oral umsetzt.

Ansonsten ist es schwierig Dir etwas zur Medikamentengabe zu raten, weil ich nicht weiß, wie zutraulich Deine Maus auf Dich reagiert. Wenn sie einigermaßen zutraulich ist, kannst Du versuchen, sie nach dem Fangen erst einmal in einem Pullover auf dem Arm zur Ruhe kommen zu lassen, sie dann behandeln und anschließend wieder warten, bis sie sich beruhigt hat, ihr ein Leckerli anbieten und dann erst zurücksetzen. Dann verbindet die Maus die Fangaktion und die Behandlung nicht reflexartig mit einer Bedrohung. Das funktioniert aber nicht bei panischen Mäusen. Da ist es besser das Tier ganz schnell zu behandeln und sofort wieder ins Gehege zurückzusetzen.
Mehr fällt mir momentan leider nicht ein.
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Hallo Fufu,
zur Beruhigung: Die Maus mit Augenentzündung ist nicht dieselbe, die jetzt den komischen rosaroten Strich auf dem Bauch hatte.
Wenn ich heute abend noch einmal dieses komische Phänomen oder sogar eine blutige Urinpfütze sehen sollte, werde ich auch nicht abwarten, sondern den Kleinen direkt zum TA bringen. Aber da die Ursache unklar ist und TA-Besuche immer mächtig Stress für die Kleinen bedeuten, möchte ich ihm das nicht "grundlos" antun, wenn du verstehst was ich meine?

Der Käfig ist zum Einfangen echt ungeeignet, aber als ich den gekauft habe, wusste ich ja auch noch nicht, dass die Kleinen so krankheitsanfällig sind. Mit meinen Rennis musste ich in all den Jahren vielleicht drei-viermal zum TA, die waren immer kerngesund. Ich weiß auch gar nicht, wie der Kleine sich überhaupt eine Augenentzündung zuziehen konnte, da ich eigentlich immer genaustens darauf achte, dass sie keinen Zug abbekommen, schon allein deshalb, weil sie ja -wie alle Mäuse- sehr anfällig für Atemwegsinfekte sind.
Ich hätte hier noch ein paar alte Aquarien, die ich sonst als VG-Becken für meine RM benutze. Ich weiß, Aquarien sind für VZM eigentlich ungeeignet; wäre das aber trotzdem für 1-2 Wochen als Quarantänestation ok? Dann könnte ich den Kleinen schneller einfangen und es hätte den weiteren Vorteil, dass sie dann automatisch kleiner gesetzt würden.

Mein TA hat mir bisher noch kein orales AB angeboten, und da er live dabei war und ich ihm auch erklärt habe, wie schwer es mir fällt, die Medikamente in das Auge des Kleinen zu bekommen, hätte er mir wahrscheinlich ein orales Präparat angeboten, wenn das auch funktionieren würde. Ich werde mich aber auf jeden Fall noch einmal diesbezüglich bei ihm informieren. Vielen Dank für den Hinweis :) .

Richtig scheu sind bei mir eigentlich nur die weißohrigen VZM und die Brüder, um die es hier ja geht, sind alle schwarzohrige VZMs; d. h. bis zu der Einfangaktion waren sie eigentlich alle sehr neugierig und sind gerne zu mir und meiner Hand gekommen. Jetzt bin ich allerdings der Buh-Mann und werde zumindest von dem Kranken so ziemlich gemieden, wenn ich nicht gerade mit einem Leckerchen um die Ecke komme. Das bekommt er aber auch immer sofort nach der Medikamentengabe, damit er den Prozess nicht ganz so negativ in Erinnerung behält. So war zumindest der Plan. Hat aber ja leider nicht so ganz funktioniert.
Ich habe auch mal versucht, ihn solange noch festzuhalten, bis er sich wieder beruhigt hat, aber das tut er nicht, weshalb ich ihn lieber gleich wieder gehen lasse, um ihn nicht noch mehr zu stressen. Im Pullover aus dem Käfig nehmen wäre gewiss auch nur purer Stress. Während ich ihn am Nacken halte, dreht und windet er sich (="Todesrolle") und reagiert eher panisch. Nach der Behandlung läuft er immer so weit wie möglich von mir weg und verkrümmelt sich in irgendeine Ecke/Unterschlupf. Mit den Leckerlies versuche ich ihn dann immer daraus wieder hervorzulocken, damit er nicht in seiner Angststarre verharrt, sondern wieder in Bewegung kommt und so den Stress abbauen kann. Funktioniert meistens sehr gut. Dann verhält er sich auch gleich wieder ziemlich normal und kommt sogar wieder ans Gitter und beschnüffelt meine Hand nach weiteren Leckerlies. Aber das ist NACH der Behandlung. Er weiß genau, dass ich ihn dann erst mal nicht noch einmal einfange und er bei geschlossenem Käfig sowieso vor mir sicher ist (kluges Kerlchen eben). Mit der Hand im Käfig sich ihm annähern, funktioniert momentan gar nicht mehr! Das löst sofort einen Fluchtinstinkt bei ihm aus.

Anfangs konnte ich ihm die Salbe sogar noch auf freiwilliger Basis verabreichen: Während ich ihn mit NutriPlus gefüttert habe (bekommt er jetzt auch noch allabendlich als Leckerli und zur Stärkung des durch den Stress ja wahrscheinlich angegriffenen Immunsystems), konnte ich die Salbe mit Q-Tipp auftragen, aber seit das Auge zu schmerzen angefangen hat, dreht er schon durch, wenn ich die Tube auch nur in die Hand nehme.
 
die Viecher sind so verbibbscht schlau......

Ich hab sie eigentlich bevorzugt mit der kleinen Faunabox gefangen (die hat ne extra-große Klappe).
Ins Eck scheuchen und dann geht's quasi nur da rein.
Und sitzt das Tier oft still genug, um das Verarzten schnell von oben handhaben zu können ganz ohne rausholen.
Und (gaaanz wichtig): Heim, bzw raus aus der Box geht's NUR über meine Hand (= Konditionierung andersrum, höhö!)

Nackengriff wirkt mir immer so fies, ich verarzte alle immer irgendwie anders. Und krieg' so ne VZM mal da gepackt! In der zeit hab ich andere Methoden schon durch. Für Auge hab ich, weil die's so von woanders gewohnt war, wie gesagt das Handtuch genommen. (Ok: erst mal gar nix, aber das ging exakt 1x gut, fürs 2. Mal war das Viech eben zu schlau und durfte ich mich verpflastern)
 
... o.k. zwei Patienten. :D
was ist das für eine Augensalbe?
Augenentzündungen treten nicht selten in Kombination mit einem Atemwegsinfekt auf, deshalb die Frage nach den Atemgeräuschen (Niesen, Schnattern, Zwitschern) und die Überlegung, ob es nicht sinnvoll wäre, dann das AB oral zu geben. Ich würde den TA einfach mal darauf ansprechen. =)

Vielleicht kannst Du versuchen, die Maus so zu halten, daß sie die Pfoten noch auf dem Boden hat? Ansonsten versuchst Du ja schon alles, damit Maus die Prozedur nicht in panischer Erinnerung behält.

Es ist immer eine Abwägung zum TA zu gehen. Wenn das Blut ist, fürchte ich aber, gibt es keine Alternative. *grübel* Stefanie hatte letztens einen Renner mit blutigem Urin - eine Blasenentzündung, die mit AB behandelt wurde. Schon kurze Zeit später setzte die Maus keinen blutigen Urin mehr ab. Außerdem tut Blasenentzündung weh. Wenn Du Dir sicher bist, daß es sich um Blut handelt, könntest Du auch versuchen mit dem TA zu telefonieren, wenn er der gleichen Meinung ist, dann gibt er Dir das AB vielleicht sogar, ohne die Maus gesehen zu haben. Aber auf jeden Fall würde ich nicht mehr lange warten, ehe Du was unternimmst. Wenn es Blut ist, dann kann es Deiner Beschreibung nach fast nur aus der Blase kommen. *grübel* Du könntest die Maus für kurze Zeit in eine Transportbox ohne Streu setzen, in der Hoffnung, sie möge da hinein urinieren. Ist es rot, dann AB. Ev. kann man dann auch einen Urinstix (auf Blut - gibt´s in der Apotheke) hinein tauchen.
Viele Grüße
Fufu

Edit: Hier gab es aber auch schon mal einen Fall, wo der blutige Urin das Ergebnis von rote Beete war.
 
Das mit der Roten Beete habe ich auch überlegt, aber die Flecken waren nicht nur rosa, sondern richtig blutrot. War heute mit den blutigen Tüchern beim TA und habe jetzt Baytril (oral) für den Kleinen mitbekommen. Für's Auge geht das aber leider nicht. Da habe ich jetzt neue Tropfen bekommen, da die Salbe ja nicht hilft. Die muss ich dem armen Kerl dann aber 4-6x tgl. verabreichen! Deshalb suche ich dringend nach einer effektiven Methode, um den Kleinen schneller einfangen zu können.

Die Kombination von Atemwegsinfekt und Augenentzündung kannte ich bis jetzt noch nicht, aber das ist auch die erste Augenentzündung bei meinen Mäusen seit 15 Jahren. Atemgeräusche kann ich so nicht hören, aber vielleicht werde ich ihn dann morgen vorsorglich mal genauer abhören (hab mir extra zu dem Zweck vor einer Weile mal ein Stethoskop gekauft ;) ).

Pfoten auf dem Boden beim Festhalten macht's leider nur noch schlimmer; ebenso, wenn er sich am Gitter festhalten kann. Dann dreht er praktisch durch. Wenn ich ihn in der Luft halte, dann zappelt er wesentlich weniger und fällt auch erst mal (aber nur ganz kurz) in eine Art Starre.

Einzig positive Entwicklung: Weder gestern, noch heute Jagerei oder Streitigkeiten. Die beiden vormaligen Streithähne vertragen sich sogar richtig gut, laufen zusammen im Laufrad, kuscheln und putzen sich gegenseitig (ganz nach dem Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid" :) ). Deshalb werde ich sie erstmal wohl weder trennen, noch enger setzen, aber sie natürlich weiterhin ganz genau beobachten.

P.S.: Der Grund für die "gehäuften" Erkrankungen war wohl die Hanfmatte, die ich ihnen auf der obersten Etage angeboten habe. Diese Matten sollen nach meinem TA richtige Bakterienbrutstätten sein. Hab die Matte nun natürlich sofort entfernt und die Etage erst mal gründlich mit heißem Wasser abgewischt. Ich kann deshalb nur jedem davon abraten, Hanfmatten in den Käfig zu legen, wenn man es sich nicht leisten kann, die Dinger alle paar Tage durch neue zu ersetzen.
 
Last edited:
Meiner Erfahrung nach bewirkt Kleinersetzen bei Stress nur das Gegenteil: Es gibt dann nur noch mehr Stress. Die Transportbox wird dir nicht helfen.

Das Einzige was hilft ist kastrieren.

Was das Einfangen betrifft: Meine schlafen sehr gerne in Tee-Packungen. Vielleicht kannst du das mal versuchen, dann musst du nur noch die Tee-Packung aus dem Käfig nehmen. Habe erst gestern eine Maus mit Teepackung zum Kastrieren gebracht und abends wieder mit Teepackung abgeholt. Völlig stressfrei für die Maus. So eine Teepackung ist unglaublich praktisch. Passen problemlos bis zu 8 Mäuse rein.
 
Magst du uns auch mitteilen, wie es ausgegangen ist? Ich sehe gerade, dass das Thema ja schon 12 Tage alt ist. Aber es würde mich dennoch interessieren, wie es sich bei dir weiter entwickelt hat. Man liest ja leider nicht so viel zu diesen selten, aber doch sehr faszinierenden Tieren.
 
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