Waldmausgesellschaft- Artgesellschaft in Außenhaltung?

Binchen

Mäusologie-Meister*in
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Hallo ihr Lieben,
seit Mittwoch haust ein neuer Schützling bei mir- eine Waldmaus. ( zumindest nehme ich das stark an aufgrund der Größe und da es nur einen gelben Kehlfleck hat aber kein Band)
Sie ( oder er) muss wohl Bekanntschaft mit Greifvogelkrallen gemacht haben, als ich "Mäuschen" fand ging es ihm/ ihr sehr schlecht. Das Hauptproblem war wohl, dass der Gleichgewichtssinn extrem gestört war, so dass Mäuschen sich ( wenn überhaupt) nur liegend fortbewegen konnte und sich sehr oft bei versuchten Vorwärtsbewegungen um die eigene Längsachse drehte.
Mittlerweile scheint Mäuschen über den Berg zu sein- bis auf eine starke Kopfschiefhaltung ( und ab und an noch Unsicherheit was das Gleichgewicht angeht) benimmt sie/er sich wieder mausartig und hat seit heute morgen auch einen Bewegungsdrang entwickelt, was mich riesig freut.
( morgen dann ein Link zum Video von heute morgen- leider ist es zu groß für mein wöchentliches Hochladelimit auf vimeo :rolleyes:)

So viel zur Vorgeschichte. Ich wünsche mir sehr dass Mäuschen wieder ganz gesund wird und dann entweder in meinem Garten ( der ist super mäusefreundlich *heilig*) oder an der Fundstelle am Waldrand leben kann.
Allerdings mache ich mir auch Gedanken was ist, wenn Mäuschen sich eben nicht wieder komplett erholt und die Kopfschiefhaltung bleibt.
Denn dann, denke ich, würde ich Mäuschen im Garten ein Außengehege bauen.
Nur ist das ggFs ja nicht so ideal so ganz alleine ( wobei mir durchaus bewusst ist, dass Waldis auch solitär leben können)
Hmm... also je nachdem welches Geschlecht Mäuschen haben sollte und eine körperliche Einschränkung bliebe- was wäre da ideal? Gesellschaft ja nein und wenn ja in welcher Form? :unsure:

LG
Binchen
 
So, also hier das versprochene Video
Mäuschen ist dann gestern noch in die 100er Duna gezogen. Unter Stress hat ( höchstwahrscheinlich) sie noch richtig heftige Gleichgewichtsstörungen und rollt dann wieder viel seitwärts :/
 
Huhu Binchen,
die ist ja wahnsinnig süß und echt toll, dass du dich um sie kümmerst. Wie hast du sie denn bisher behandelt? Ich kenne mich mit wilden Mäusen nicht aus, darum nimm meinen Beitrag hier als Laienmeinung. Sie wirkt auf mich nicht so, als würde sie sich wieder komplett 100%ig berappeln :( Ist der Gleichgewichtssinn wirklich gestört (Hirnschaden?) oder wurde ihr der Hals verdreht und Nerven beschädigt? Das wäre vielleicht interessant zu wissen. Fressen tut sie aber gut und versteckt sich vor Gefahren?
LG
 
@ LuvlsBadToTheBone: Danke, das weiß ich schon- und betrifft in erster Linie Rötelmäuse ;). Die Virenstämme von Waldmäusen sind glücklicherweise weniger lethal. Aber dennoch passe ich auf.

@CaptainC: Was tatsächlich vorgefallen ist werde ich wohl nie wissen. Auch nicht ob ggFs zuerst eine Krankheit vorlag (Innenohrentzündung z.B.) und sie dadurch von einem Raubtier verletzt wurde oder ob ggFs der Angriff selbst ( eine nadelstichgroße Wunde ist im Ohrbereich, der könnte das Innenohr geschädigt haben) zu der Kopfschiefhaltung und den Gleichgewichtsstörungen geführt hat.
Ich weiß von Farbis mit Innenohrentzündungen ( also mit so einem ausgeprägten Schiefkopf und sehr ähnlicher Symptomatik) dass oft Schäden zurück bleiben.
In dem Fall käme das Außengehege und die Gesellschaftsfrage auf den Tisch.
Aber wenn es verletzungsbedingt ist besteht vielleicht noch eine Chance, dass sie sich wieder ganz erholen wird.
Seit gestern ist ein gewisser Flucht- und Versteckinstinkt wieder vorhanden. Gefressen und getrunken hat sie von Beginn an ( also auch im Liegen ) gut und selbständig. Daher denke ich eher, dass der Zustand verletzungsbedingt ist. Sie sah auch gesund und wohlgenährt aus am Mittwoch ( was auch gegen eine Erkrankung und vorherige körperliche Einschränkung spräche). :unsure:
 
Huhu Binchen!
Wie geht es der Maus denn bisher? Das mit dem Fluchtinstinkt fand ich wichtig, weil man sich das mit dem Auswildern ja sonst direkt sparen kann. Ein Beutetier, das nicht mehr flüchten kann, hat ja keine Chance :(
LG
~CC
 
Hallo Binchen,
seufz. Ich versuche ja nun schon seit Monaten für mein behindertes Waldmäuschen eine passende Gesellschaft zu finden und das hat sich als schwieriger herausgestellt, als ich mir das vorgestellt hatte. Eine Haltung alleine würde ich nicht empfehlen. Waldmäuse scheinen sehr sozial zu sein, wenn sie den richtigen Partner finden. Wenn nicht, dann haben sie ja ihre Freiheit - also im Normalfall.

Farbmäuse haben nicht geklappt, allerdings waren das Kastraten und meine Waldmaus ist ein Mäuserich. Weibliche Farbmäuse bei männlichen Waldmäusen könnte vielleicht klappen. Man darf aber nicht vergessen, daß eine Waldmaus hochwahrscheinlich anders kommuniziert als eine Farbmaus. Die Küstenmäuse (Allrounder der Artengemeinschaft) haben sich für die bewegungsgestörte Waldmaus recht wenig interessiert, ihr aber auch nichts getan. Aber beide Mausarten eignen sich nicht für die Außenhaltung.

Mein Waldmäuserich verträgt sich mit einer jungen weiblichen Waldmaus, die aber eigentlich freigelassen werden soll. Außerdem habe ich eine gehbehinderte weibliche Waldmaus mit einer 2-jährigen Waldmaus vg können, die leider nach der Aufzucht nicht freigelassen wurde, sondern mit ihrem Bruder (der nun verstorben ist) ihr Leben in einem Käfig zugebracht hat. Waldmäuse werden in Gefangenschaft häufig sehr dick. Also am ehesten passen zu den nichtauswilderbaren Waldmäusen nichtauswilderbare Waldmäuse.

Leider kann ich Dein Video nicht anschauen, weil mein Laptop zu alt ist. Die junge gehbehinderte weibliche Waldmaus muß auch immer noch gepflegt und zugefüttert werden. Ich würde an Deiner Stelle erst mal abwarten, wie sich die Maus entwickelt. Je nach Behinderung muß man auch daran denken, das Gehege behindertengerecht einzurichten, damit die behinderte Maus nicht irgendwo herunterfällt.
Ist es ein Mädel oder ein Mäuserich? Hast Du AB gegeben?
Viele Grüße
Fufu

Edit: Wenn Du die Maus in einem Glas von unten fotografierst, könnte ich mir die Fotos mal ansehen. Außerdem wäre die Hinterfußlänge und das Gewicht der Maus von Interesse bei der Artbestimmung. Falls es bei Dir keine Alpenwaldmäuse gibt, kann man bei Vorliegen eines Kehlbandes von einer Gelbhalsmaus ausgehen. Keine Zeichnung - sicher Waldmaus. Kehlfleck, der sich über die Mitte des Körpers zum Bauch hinzieht - ziemlich sicher Waldmaus. HFL über 25 mm - fast sicher Gelbhalsmaus, unter 22 mm eher Waldmaus, je nach Alter (Gewicht). Ansonsten wird eine genetische Artbestimmung empfohlen.
 
Last edited:
@CaptainC: Ich denke Mäuschen geht es den Umständen entsprechend gut- seit sie in der 100er Duna ist hab ich sie sozusagen nicht mehr gesehen. Ich höre immer nur wie ihr abgestorbenes Schwanzende irgendwo entlang schrappt. Ein gutes Zeichen würde ich meinen, wobei ich meine zu hören, dass in den Verstecken immernoch viel Gekreiselt wird.

@Fufu: :) Ja, zu dem Ergebnis bin ich auch gekommen- wenn, dann für draußen ( und drinnen wäre ja doof für ein Mäuschen, dass draußen und nicht in Gefangenschaft aufgewachsen ist) eine idealerweise gegengeschlechtliche ebenfalls behinderte Gesellschaft derselben Art. ( da kommt dann die Frage auf obs vertretbar wäre in dem Fall dann das Böcki kastrieren zu lassen, damit es zu keiner Mausplosion kommt- und Trächtigkeiten sowie Jungenaufzucht ja schon für normal fitte Fellis extrem kräftezehrend ist :confused:)
Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher dass es ein Mädel ist ( "Klöten" hab ich nämlich bisher noch keine gesehen). Am Fundtag fiel mir der Kehlfleck auf ( kein Band), dass definitiv kein Wurf irgendwo wartet ( also keine geschwollenen oder "benutzten" Zitzen) und dass die Proportionen sowie Größe der hinteren Pfoten für ein ausgewachsenes oder fast ausgewachsenes Mäuschen sprechen.
Da muss ich Mäuschen wohl nochmal genauer unter die Lupe nehmen, Fotos machen, wiegen und ggFs ausmessen so möglich. Rein vom Auffindeort ( Feld direkt am Waldrand- keine 5m vom Wald entfernt lag sie) würde ich auch eher auf Waldmaus tippen.
Aber wer weiß, nachher gehe ich von der falschen Art aus und dann brauchts 2 Gehege ( ggFs behindertengerecht gestaltet) und noch mehr Gesellschaft... :censored:

Däumchen sind fest gedrückt für deine Schützlinge
 
:p letzte Nacht hab ich Mäuschen dabei ertappt wie sie sich aus der Duna nagen wollte :cool: ( erfolglos natürlich)- vom Verhalten und der Energie, die sie hat, würde ich sagen, dass sie topfit ist.
Den abgestorbenen Teil des Schwanzes hat sie sich auch abgeknabbert.
Wenn da nicht noch die Kopfschiefhaltung und das Kreiseln wäre... :confused:
Also abwarten ob das auch wieder wird. Ich wünsche es ihr sehr.
 
Warst Du mit der Maus denn beim Tierarzt bzw. bekommt sie Medikamente?
 
@cati: Ja, am Findetag waren wir direkt noch bei meiner Tierärztin- Mäuschen bekommt gerade noch ein Antibiotika ( übers Wasser. Das lässt sich netterweise sehr gut timen, weil sie eh nachts am aktivsten ist und auch viel Wasser konsumiert), welches ich in 2-3 Tagen absetzen werde (nach Rücksprache mit der TÄ), die ersten 2 Tage hat sie noch ein Schmerzmittel bekommen, welches zudem entzündungshemmend ist (Metacam).
 
Mäuschen gehts viiel besser! Der Schiefkopf ist nicht mehr so sehr ausgeprägt, sie läuft gezielt und nur noch ab und an zwischendurch mal einen engen Halbkreis oder ganzen Kreis um die eigene Achse.
Ich muss zugeben dass ich wirklich zuversichtlich bin dass die Süße wieder ganz gesund wird *freu*
 
Super!
Vlt. kannst Du die Heilung auch noch mit B-Vitaminen unterstützen?
 
Huhu Binchen!
Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich davon wieder berappelt, aber die Tendenz ist ja super. Ich drücke weiter die Daumen :)
 
Hi ihr Lieben,
(sry, hab grad viel um die Ohren)
Mäuschen habe ich vorhin wieder in die Freiheit entlassen *heilig*
Zwar mit etwas gemischten Gefühlen da das Köpfchen noch nicht wieder zu 100% gerade ist aber die Süße hat mir die letzten Tage so extrem randaliert und die Duna zerlegt, dass ich fast nach jeder Nacht wieder ein neues Loch zu stopfen hatte... *angst*
Bei so viel Freiheitsdrang ( und einem super funktionierenden Fluchtinstinkt) fand ich darf die Kleine wieder raus. Ich hab sie im Garten laufen lassen, dort hat sie meiner Meinung nach die besten Chancen - wenig Räuber, viel Futter ( allein schon das Vogelfutter, das auf dem Boden landet ) und massig Nest- sowie Versteckmöglichkeiten. Mein Garten ist nämlich- vermutlich zum Leid der Nachbarn- sehr insekten- und überhaupt tierfreundlich *heilig*
Jetzt hat sie ihr Nest incl Häuschen mit ihrem Lieblingsrindenversteck, sowie eine geknackte Walnuss und einen Meisenknödel an geschützter Stelle. Ist auch kaum abgesetzt gleich im dichten Gebüsch verschwunden zum Erkunden. :)
Ich bin mal gespannt ob ich die Kleine irgendwann mal wieder sehen werde.
 
Das ist doch das Best, wenn Viechi sich deutlich auswilderungsfähig zeigt!
Undd das Habitat klingt ja echt nett :D
 
:love: vorhin mit der Routine gebrochen und ein Waldmäuschen in einem der Haselnusssträucher im Garten gesehen. Leider konnte ich nicht erkennen ob es die ehem. Pflegedame war oder ein Anderes.
Auf jeden Fall freut es mich sehr dass sich nicht nur Wühl- und Hausmäuse im Garten und (außen :LOL::cool:) am Haus wohl fühlen.
 
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