=) Bei total verrotteten Baumstümpfen oder bei Wurzeln ohne Stammrest muß ich auch kapitulieren. Aber oft findet man noch eindeutige Reste des ehemaligen Baums. Allerdings habe ich auch Glück: Am Rande des Naturschutzgebietes bleiben abgestorbene Bäume (Biberverbiß) oft einfach stehen und mit der Zeit "blättert" die Rinde in großen Stücken ab. Da ist es leichter. Auch im Wald findet man immer wieder noch stehende, aber tote Bäume.
Vor einigen Jahren hatte ich mir mal einen Stapel von Baum-Bestimmungsbüchern zugelegt, weil ich es so schrecklich fand, daß ich nicht mal die wenigen, heimischen Baumarten kenne. Das ist jetzt deutlich besser geworden. =)
Am einfachsten ist es mit Nadelbäumen: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Eibe.
Eibe muß man kennen, die ist richtig
giftig. Die Eibe hat einen rötlich geschuppten Stamm und weiche, sehr dunkelgrüne Nadeln. Tanne, Fichte und Kiefer kann man recht bald erkennen, wenn man sich Fotos ansieht. Da diese Bäume Harz enthalten, was für die Mäuslein nicht günstig ist, muß das Zeug in den Backofen, dann härtet das Harz aus.
Allerdings bin ich inzwischen auch weniger ängstlich geworden, v.a. mit den alten, abgelegenen Stämmen. z.B. habe ich einen hohlen Eichenstamm als Schlafhöhle. Eiche enthält ja Tannine, davon sollten die Mäuse nicht zu viel abbekommen. Ich würde auch keinen frischen Eichenzweig zu den Mäusen tun. Aber dieser Stamm lag sicher schon ein Jahr lang draußen rum, dann wurde er bei mir noch mal auf dem Ofen getrocknet. Also die Mäuse nagen schon dran rum, aber fressen tun sie das Holz nicht in relevanten Mengen. Buche soll man auch nicht geben. Frische Buchenzweige bekommen sie auch nicht. Aber im Herbst verstreue ich massenhaft verwelkte und im Ofen getrocknete Buchenblätter. Auch das fressen sie nicht, sondern sie polstern damit wirklich begeistert ihre Schlafhöhlen aus. (Ich vermute, daß Mäuse Papier so lieben, weil es sie an Blätter erinnert).
Die Waldrebe ist auch recht leicht zu erkennen, wenn man sich mal Fotos angesehen hat. Auch Waldrebe enthält Giftstoffe, die aber nicht hitzestabil sind. Nach einer Stunde im Ofen bei 100 Grad ist nichts mehr davon übrig und man hat wunderbare Kletterranken. Die kann man sogar in Form biegen (mit Faden stabilisieren) und nach dem "Backen" behalten sie die gewünschte Form dann weitgehend. =)
Man muß ja nicht alle Baumarten kennen, aber vielleicht zwei oder drei. Bis auf die Eibe haben wir eigentlich keine wirklich "giften" Bäume mehr im Wald. Selbst die Eibe kommt inzwischen häufiger auf Friedhöfen und in Gärten vor. Aus unseren Wäldern ist die Eibe weitgehend verschwunden. Ist so ein wunderschöner Baum.
Also kurzum: Bei frischen Zweigen und Blättern halte ich mich penibelst an die Empfehlungen. Aber da ist es auch einfacher, die Art zu bestimmen. Je älter und verrotteter das Holz, desto weniger Gedanken mache ich mir. Nadelhölzer sind einfacher zu erkennen, müssen aber wegen des Harzes immer in den Backofen (auch altes Holz). Frische Nadelhölzer würde ich nicht geben. Eibe sollte man sich mal auf ´nem Friedhof ansehen. Einmal gesehen, erkennt man sie immer wieder. Vielleicht stell ich mal Fotos rein.

Waldrebe ist leicht zu erkennen und gibt wunderbare Kletterranken, aber immer vorher ausbacken. =)
Sehr schöne Rinden findet man häufig auch da, wo gerade Bäume gefällt wurden. An den verbliebenen Baumstümpfen und den liegen gebliebenen Ästen mit Nadeln lassen sich Nadelbäume meist noch gut erkennen. =)