Wilde Mauskinder - welche Art?

Esa

Kornsammler*in
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Hallo,

ich habe vor zwei Wochen Mäusebabies vom TA zur Aufzucht bekommen. Zuerst habe ich sie gepäppelt, dann aber glücklicherweise eine Farbmausamme für sie gefunden. Vor 11 Tagen haben sie die Augen aufgemacht und fressen inzwischen selbständig. Sie sind nicht schreckhaft, beißen aber fröhlich und jumpen, sind also fast nicht mehr anzufassen.
Da wir schon Ende Oktober haben, muß ich irgendwie einen Überwinterungsplatz bis zum nächsten Frühjahr für sie finden. Da wäre es schon sehr wichtig, daß ich weiß, welcher Art sie denn angehören.

Sie sind immer noch winzig - Kopf-Rumpflänge knapp 4 cm, der Schwanz vielleicht 3,5. Der Schwanz ist fadendünn, die Beine lang und staksig. Sie klettern lieber als zu graben. Ihr Bauch ist mit einem gelblichgrauen Puschelflaum bedeckt, der es mir praktisch unmöglich macht, das Geschlecht zu untersuchen. (Au weia ...)
Ich versuche mal, hier ein paar Fotos reinzustellen - ich hoffe, das geht per Host?
Leider ist die Qualität bescheiden, da ich sie nicht in die Hand nehmen möchte und meine Kamera vom Flohmarkt stammt.

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Wo sind die Zoologen?

Liebe Grüße, lieben Dank

Esa
 
Hallo und willkommen im Forum.

Die Fellnasen sind Waldmauswelpen. Schön, dass du dich dazu bereit erklärt hast, ihnen einen möglichst guten Start ins Leben zu bereiten.
 
(nur ganz kurz weil aufm Sprung)
Jap, sind kleine Wald- oder Gelbhalsmäuschen (der Größenvergleich fehlt etwas)
 
Hallo

und danke - für das Willkommen und die Einschätzung!

Ich denke mal, Waldmaus würde von der Gestelt her schon hinkommen - aber was ist mit der Größe? Die Kleinen sind immerhin schon über drei Wochen alt, und wenn ich auch (noch) kein Bild mit Zentimetermaß oder Centstück machen konnte, so kann ich doch recht zuverlässig sagen, daß sowohl die Kopf-Rumpflänge als auch die Schwanzlänge unter 4 cm sind.
Ich habe natürlich Wikipedia befragt, und da heißt es: Waldmäuse (8-11) plus (7-11), also eine Gesamtlänge von 15 bis 22 Zentimetern. Da müßte die Kleinen noch doppelt oder dreimal so groß werden, kann das denn sein?
Selbst Eurasische Zwergmäuse sind noch ein bisserl größer ...

Ehrlich gesagt habe ich mich schon zynischerweise gefragt, ob irgendein Witzbold seine eurasischen oder afrikanischen Zwergmäuse beim TA als 'Fund' abgegeben hat. (Wenn man miterlebt, was die Leute so alles im Park oder auf dem Spielplatz finden und beim TA deponieren, kommt man früher oder später auf derartig böse Gedanken.)

LG

Esa
 
grade auf dem 3. Bild sieht man an Hand der Proportionen, dass das Tierchen mal noch ein ganzes Stück wachsen möchte. Die sind noch sehr jung, ich würde schätzen, vielleicht 2-3 Wochen.
Zwergmäuse können's IMHO nicht sein. Die sehen anders aus.

Was anderes außer Waldmaus (oder ggf. Gelbhalsmaus, die sind sich beide recht ähnlich) kommt eigentlich nicht in Frage.
 
ööööcht? ich find, die sehn nicht ganz sicher nach Waldmaus aus, und hätte (aber das nicht zu sagen gewagt, weil gar zu unsicher) nicht mal mus musculus völlig ausgeschlossen, weil alles doch recht analog zu Farbis daherkommt (bis auf den Bauch - müsste der dann nicht agouti sein?!). na, vielleicht ist der Kopf doch zu spitz...
Aber gibt es Waldis mit gelbem Bauch??? Ich kenn den nur weiß.
=> Gelbhals?

aber ich auch: das sind Winze, die wachsen noch! (und dann sieht man mehr...)
 
Mich wunderte die Winzigkeit halt, weil sie auf den Bildern bereits 23 bis 25 Tage alt sind, wenn man Tag 12 - 14 fürs Augenöffnen ansetzt.

Aber ich muß ehrlich zugeben, daß ich von der Entwicklungsgeschwindigkeit bei Mäusen null Ahnung habe. (Ich bin langjährige und erfahrene Rattenhalterin, aber Maus - nee ... Ich versuche mir grade im Schnellverfahren das für die Kleinen Lebensnotwendige anzueignen.)

Die Farbmaushalterin aber, der die Amme gehört, fand, daß sie sich sehr von ihren Welpen unterschieden: Sie waren nicht nur halb so groß - was sie vor allem seltsam fand, waren die langen Kraxelbeine und wie dünn der lange Schwanz ist.
 
Hi!
Also Gelbhalsmäuse haben (wohl schon im Jugendfell) ein gelblichbraunes "Halsband" an der sonst weiß-beigen Unterseite- Waldmäuse können zwar auch solche Farben an der Unterseite mit rein gemischt haben, die sind aber nicht so speziell verteilt ;-) ("meiner" hat auch ein paar Flecken)
Von der Größe her würde ich eher auf Waldmäuse tippen, schätze Gelbhalsis wären schon etwas größer in dem Alter.

Zwergmäuse jeglicher Art sinds definitiv nicht, dafür sind sie viel zu unproportional- man sieht deutlich, dass es sich noch um Jungtiere handelt.
Hast du dich schon schlau gelesen (auch hier im Forum gibts viele Threads in dem Unterforum) was Wald- und Gelbhalsmausernährung- und Übergangshaltung angeht? *heilig*


@stefanie: also ich find die Fotos von der Seite schließen Hausmausverwandschaft sicher aus. Aber gut, ich hab ja auch täglich den direkten Vergleich *Herz*
 
Nee,

bisher habe ich nur 'Hausmaus' studiert. Ich hoffe ja immer noch, daß ich jemanden finde, der sie professionell überwintert und dann auswildert.

Ich habe sie jetzt grade in einem ruhigen und kühlen Zimmer "zwischengelagert", verstreue Farbmausfutter und gebe Gemüse.

Ich kann sie nicht in Keller oder Garage stellen, weil unsere lieben Nachbarn Tiere hassen - Katzen, Hunde, Vögel, alles. Wenn sie von Mäusen wüßten, würden sie Warfarin verstreuen. Oder mit dem Luftgewehr üben.
 
Ok, dann würde ich das auf jeden Fall vorschlagen :D

Wo wohnst du denn? (gerne auch per PN) Vielleicht fällt mir ja jemand ein. Oder alternativ die Wildtierstationen im weiteren Umkreis abtelefonieren (vorab informieren über Mäuschens Bedürfnisse ist aber sehr wichtig, denn nicht alle haben da auch wirklich Ahnung.. *Angst*).
Ist natürlich doof, dass eure Nachbarn da so voreingenommen sind.. :/ In dem Zimmer, in dem sie gerade sind, ist es nicht möglich ein großes Überwinterungsgehege aufzustellen?
Wichtig ist auf jeden Fall die Geschlechtertrennung- die dürfte ziemlich bald anstehn... sonst bleibts evtl nicht nur bei den paar Näschen *heilig* Dazu darfst du auch gerne Fotos vom Genitalbereich einstellen, nur 100%ig kann dir halt keiner was garantieren ohne die Tiere live gesehn zu haben.
 
Ich wohne im Raum PLZ 50. Die nächsten Wildtierauffangstationen, die ich bisher gefunden habe, sind Grevenbroich und Düsseldorf. Hundert km oder was mehr fahren ist kein Thema. Habe aber noch nicht angerufen, da es ein bisserl blöd ist, zu sagen: He, habe hier zwei Mäuse, Spezies keine Ahnung, Geschlecht weiß ich auch nicht ... Und ich habe sie erst gestern von der Amme zurückbekommen.

Ich habe ein 120 Aqua gekauft, für das ich grade einen Aufsatz konstruiere; an das ganze kann ich dann noch einen Aneboda mit 6-mm-Gitter hängen. Soviel Platz können sie also bei mir bis Anfang März kriegen. Spätestens dann müssen sie irgendwohin zum Auskühlen.

Mit dem Geschlecht ... jou, ich weiß, es brennt mir auch auf den Nägeln. Sind Waldmäuse etwa zum gleichen Zeitpunkt geschlechtsreif wie Hausmäuse? (Wiki sagt nur. "Im nächsten Sommer ...")
Und sind Waldmäuse genauso fies wie Farbmäuse und können ihre Hoden einziehen? Als ich sie bekam, zwei, drei Tage vor dem Augenöffnen, hatten sie keine Zitzen. Darum hoffe ich mal auf zwei Böcke. Allerdings hat mich die Rattenerfahrung gelehrt (und wie schmerzhaft ...!), daß "keine Zitzen" nicht hundertprozentig "kein Weibchen" bedeutet ...

Ich werde sie heute abend mal in die Faunabox setzen und gucken, was ich von unten sehen kann.
 
Puh, Genaues weiß ich da nicht, würde aber mit 4,5-5 Wochen nach Geschlechtern trennen. Schließlich sind sie in der Entwicklung doch sehr hausmausähnlich.
Hoden können eingezogen werden, soviel ist sicher. *Angst*
Aber zum Glück gibts da viele Merkmale, an denen man die Geschlechter voneinander unterscheiden kann. *heilig*

Leider kommt mir auch keiner in deinem Eck in den Sinn, der die Süßen nehmen könnte. Allerdings klingt die Unterbringungsmöglichkeit bei dir (lässt sich die Grundfläche vom Aqua und Aneboda verbinden, dass sie zumindest an einer Stelle die komplette Länge lang flitzen können? ) schon sehr gut- und für die Zeit im Frühjahr findet sich bestimmt wer, der die Süßen zur Temperaturgewöhnung zu sich nimmt. Ist dann ja eine sehr absehbare Zeitspanne. Aber gut, mit 2 Gruppen (je nach Geschlechterverteilung) brauchts halt leider doppelt so viel Platz... *Angst*
 
Wenn jemand einen willigen Spezialisten in weiter Ferne kennen würde, ließe sich sicher etwas mit Mfg machen. Die beiden haben in ihrem kurzen Leben schon so viele Transporte mitgemacht, daß sie wahrscheinlich bereits eine Zigeunermentalität entwickelt haben ...

Zum Thema Versorgung:
Nach ein bißchen Stöbern scheint mir, das Wichtigste, das ich im Moment dem Farbmausfutter hinzufügen muß, sind wohl Insekten. (Leider schaffe ich nur getrocknete oder tiefgefrorene - ich habe nämlich eine richtig feine, klinische Insektenphobie.)
Sollen sie ansonsten noch was Flora von draußen kriegen - Laub, Erde, Zapfen etc. - oder hat das Zeit bis zum Frühjahr und würde jetzt nur ein Infektionsrisiko bedeuten?

Wenn es denn ein Frühjahr für sie gibt ... ich habe inzwischen so viele Aufzuchtberichte im Internet gelesen, wo berichtet wurde, daß die Kleinen, obwohl abgestillt und selbstständig, eines Morgens ohne ersichtlichen Grund tot im Gehege lagen, daß ich immer, wenn ich sie ein paar Stunden nicht zu Gesicht gekriegt habe, Angst hab', sie liegen irgendwo und sind mausetot ...
 
Also ich weiß hier ehrlichgesagt keinen, der sich auf Wildmausaufzucht/-auswilderung/-überwinterung spezialisiert hat.. Isabel hat einige Wildmäuse in ihrem Keller leben aber die bleiben dann halt da. Für Hausmäuse sicher cool aber für Waldmäuse nicht optimal..
Off Topic:
wenn ich dann irgendwann mal einen Garten hab... so ein festes Außengehege zur Auswilderung wär schon was *träum*

Was hast du denn bisher in deiner Futtermischung? Waldis haben auch nen höheren "Frucht" (im Sinne von Baumsaaten)bedarf und fressen deutlich mehr Triebe, Blätter, Rinde als Farbis.
Getrocknete Insekten (welche denn?) sind vorerst in Ordnung, wichtig ist halt, dass sie früh genug umgestellt werden, damit sie das Jagen üben können bevor sie draußen sitzen.

Ich finde es wichtig den Kleinen jetzt schon zur Überwinterung das Gehege so naturnah (also mit Sachen von draußen) als möglich einzurichten. Falls du Angst hast dir Parasiten etc einzuschleppen lassen sich Blätter, Äste, Erde und Co auch ausbacken ;-)

Also ich habe hier im Forum (zumindest nicht bewusst) mitbekommen, dass Wildmaushandaufzuchten nach den ersten 5-6 Wochen noch verstorben sind. *grübel*
Normal sind immer die ersten Tage heikel- und bis sie die 3te, 4te Woche erreicht haben und abgesetzt sind.
Kann natürlich sein, dass die plötzlich verstorbenen Mäuschen einen Organschaden hatten, das Muttertier es früh bemerkt und die Jungtiere deswegen verstoßen hat. Aber Regelfall ist das nicht, soweit ich weiß.

Ich drück auf jeden Fall fest die Daumen, dass du kein Pärchen da sitzen hast- ich hatte vor 2 Jahren das große Glück an 2 Jungs zu geraten, die sich prächtig entwickelt haben und erfolgreich ausgewildert wurden *Herz*
 
Na,

dann muß ich wohl mal spazierengehen und sammeln: Einmal im Wald - urrgh, Natur! -, und einmal im Zooladen.

Ich wollte eigentlich eine Bestellung für die Farbmausmischung bei Mix your own petfood aufgeben. Wie, meinst Du, soll ich die am besten abändern, um den Bedürfnissen der Kleinen gerecht zu werden?
 
=) das klingt doch nach nem Plan

Puh, eine Mischung für Farb- und Waldmäuse lässt sich eigentlich nicht bewerkstelligen ohne dass eine Art den Kürzeren zieht. Dafür haben sie einfach zu unterschiedliche Bedürfnisse *kopfschüttel*
Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang eben so eine Mischung hatte, aber da ist mir der Waldi in die Breite gegangen durch den hohen Getreideanteil im Futter. Aber den brauchen die Farbis nunmal...

Von daher: lieber 2 Mischungen
Für die Waldis mische ich (pi mal Daumen):
25% Blätter/Blüten/Kräuter/Gräser (also getrocknetes "Grünzeug")
35% Wildsaaten- Hauptaugenmerk auf Wiesen- und Strauch/Baumsaaten
15% getrocknete Insekten (von Fliegenlarven, Regenwürmern, Bombyx mori bis hin zu Grillen und Grashüpfern)
15% Wurzelgemüse getrocknet (Pastinaken, Löwenzahn, Petersilie, Karotte, Sellerie etc)
5% Wald-/Waldrandbeeren ( Erdbeere, Himbeere, Heidelbeere, Hagebutte)
5% Nüsse (Wal-; Haselnuss)

Je nach Jahreszeit kann man das alles etwas variieren ;-)
 
Also überhaupt kein Hafer, Gerste, Dinkel etc.?
Wie steht es mit Ölsaaten?
 
Obwohl Waldmäuse ja eher WaldRANDbewohner sind, wäre es doch sicher nicht verkehrt, sie schon früh mit den Sämereien aus dem Wald vertraut zu machen*grübel*
Bucheckern, Eicheln, Samen von Ahorn, Kastanie oder Linde würden sich anbieten sowie Zapfen von Nadelhölzern, die man auf der Heizung trocknet, damit sie aufspringen und die Samen freiliegen. Oder mal Löwenzahn, Spitzwegerich etc. mitsamt Wurzel und Erde dran.
Die meisten Farbihalter scheuen sich vor solchen Sachen aus der Natur, weil sie -theoretisch- mit Milben oder Keimen befallen sein könnten. Aber gerade bei Tieren, die wieder raus sollen, ist es bestimmt gut, wenn sich ihr Immunsystem früh an solche Keime gewöhnen kann. Das gleiche gilt vermutlich sogar für Pilze, die oft belastet sind, aber von den Wildtieren ja dennoch gefressen werden, wenn sie welche finden.

Oder was meinen die Experten dazu? =)
 
(mal wieder nur ganz kurz ;-))
Ich hab immer ganz minimal (also maximal 10g pro ca. 3kg Mischung) eine große Getreideauswahl mit drin- gerade bei Mäuskens, die wieder raus sollen. Eben für den Fall der Fälle, dass sie sich irgendwann ein Revier erobern, bei dem ein Feld an den Waldrand grenzt. Da find ichs halt wichtig, dass sie möglichst viel in der "Prägezeit"- sprich gerade bevor sie selbständig ( 3-5 Wochen ca) sind- kennen lernen. Deswegen auch so früh als möglichst Zeug von draußen- da stimme ich Laylah vollkommen zu.
Bei den Baumfrüchten am besten nicht alles auf einmal anbieten, sondern jeden 2ten, 3ten Tag z.B. was Anderes extra zum Futter.
 
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