Wildmaus gefunden die Xte - Bitte um Hilfe!

DorisDonnerstag

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Hallo liebe Foris,

meine Freundin hat vor einigen Tagen eine Maus auf ihrer Terrasse gefunden, auf der Seite liegend, sich kaum noch regend. Die Temperaturen momentan sind ja jedem bekannt, insofern hatte sie an ein dehydriertes Tier gedacht und sie mit hinein genommen. Sie hat selbst Ratten, hat das Mäuschen also mit Futter und Wasser versorgt und zuerst einmal in einem Kennel gebettet.

Ich war am nächsten Tag zu Besuch dort und habe mir die Maus angeschaut im Kennel und auch kurz angetippt - darauf machte sie einen Hüpfer und man sah das Elend: Sie hat eine Verletzung seitlich links, ich vermute, sie wurde von einer Katze angebissen. Allerdings war die Verletzung schon geschlossen, nicht frisch.

Ich habe die Maus sofort eingepackt und zum Tierarzt gefahren (meine Freundin hat kein Auto und hatte die Verletzung nicht vorher entdeckt, was ihr ein furchtbar schlechtes Gewissen beschert). Die Tierärztin, bei der ich war, behandelt häufiger Wildtiere (deshalb bin ich dorthin). Sie meinte, es sei vermutlich eine Wald- oder eine Gelbhalsmaus. Ich selbst habe schon etliche Bilder gesichtet, tendiere in eine ähnliche Richtung. Fotografieren konnte ich die Maus bisher nur "im Vorbeihuschen", ergo keine zu verwendenden Fotos.

Mir war schon klar, dass die Maus vermutlich etwas länger als ein paar Tage gepäppelt werden muss, also habe ich ihr einen Mausekäfig geliehen, mit Holzstreu und Heu gefüllt, ihr ein kleines Häuschen gebaut aus einer Teeschachtel und ihr ein paar Eierkartons und Klopapierröhren zum Verstecken mit hinein.

Sie bekommt jetzt Antibiose, jeden Tag einen Klecks auf die Nase. Darüber hinaus füttere ich sie mit Folgendem bzw. biete ihr Folgendes an: Mäusefutter, Vogelfutter, Leinsamen, Haferflocken, Nüsschen (Walnüsse, Haselnüsse, Cashews), Sonnenblumenkerne, kleine getrocknete Würmchen aus dem Fachhandel, Gemüse (Tomate, Gurke, Apfel, Paprika, Salat).

Die Maus frisst - wenn auch sehr spärlich bei dem Riesenbuffet, das sie jeden Tag zur Auswahl hat ;) Aber, wie ich bereits gelesen habe, fressen Mäuse ja ohnehin sehr wenig, kein Wunder bei der Körpergröße ;)
Sie steht separat in einem tageslichtempfänglichen Abstellraum, weil ich Katzen habe und diese dort nicht hinkommen, sie dort ihre Ruhe hat, auch vor mir. Sie ist nämlich einigermaßen ängstlich, klar, Wildtier.

WAS kann ich jetzt noch machen? Ist das Futter so ok?
Und: Was mache ich überhaupt in nächster Zeit: Die Wunde sieht besser aus, aber die Maus kann auf dem hinteren Beinchen nicht wirklich auftreten, zieht es eher hinter sich her. Aber sie frisst, springt (in von mir scheinbar unbeobachteten Momenten) herum etc.. Soll ich mich noch um Schmerzmittel kümmern?

Ich habe den Käfig nur für eine begrenzte Zeit im Zoogeschäft "geleast", frage mich gerade, ob ich ihr einen neuen kaufen soll, weil sie ja wohl eine Weile hier bleiben wird (wenn ja, was für einen?). Dann stellt sich mir einfach die Frage: Ich würde sie natürlich gerne wieder auswildern, aber wenn sie ihr Beinchen nicht richtig in Schwung bekommt, kriege ich das, Darwin hin oder her, einfach nicht hin. Was mache ich dann?

Es wäre nett, wenn mir hier bei Euch kompetenter Rat zuteil werden würden :)

Vielen Dank im voraus und liebe Grüße,

DorisDonnerstag.
 
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Ich kenne mich zwar nicht unbedingt mit Wildmäusen aus, möchte aber trotzdem ein wenig Senf dazugeben.

Für wie lange hast du den Käfig denn geleast?
Was hat die TÄ gesagt wann und ob das Mäuschen wieder ausgewildert werden kann?

Das Futter finde ich große Klasse, wenn meine jeden Tag so ein Buffet bekommen würden, würden sie wahrscheinlich bald platzen :D
Vielleicht kannst du ihr Gras, Äste oder einfach Dinge aus ihrer "gewohnten" Umgebung mit in den Käfig legen. Bei dir im Abstellraum riecht ja alles ganz anders als draußen und mit etwas Heimat ist es für sie vielleicht weniger stressig.
 
Hallo Doris und herzlich willkommen! =)

da ich Anfang des Jahres zwei kleine Wildmäuse aufgezogen habe, kann ich dir wenigstens zur Haltung ein paar Tipps geben:
Ein Käfig mit Streu ist für die Mäuse nicht so optimal, da sie sich ja gerne verbuddeln, daher bietet sich ein ausgedientes ( kann auch undicht sein ) Aquarium an. Das bekommt man ganz günstig in den Kleinanzeigen oder vllt. hast du Bekannte, die noch eins im Keller stehen haben. Es sollte natürlich nicht zu klein sein, vllt. ein 60er oder 80er. Da würde ich Erde aus dem Garten reintun ( so halb hoch ), Laub/Blätter und Äste oder eine kleine Baumwurzel zum Klettern. Evtl. noch einen Backstein oder Holzklotz, auf den man ein kleines Schälchen mit Wasser stellen kann. Ein Gitter ( keinen geschlossenen Deckel, wg. der Belüftung! ) oben drauf nicht zu vergessen. ;-)

Vllt. bekommst du ja in dem Zooladen auch lebende Mehlwürmer, das wäre natürlich noch naturnaher. =) Aber ansonsten hört sich das Futter schon gut an.

Wenn die Maus gar nicht mehr ausgewildert werden kann, würde ich eine Wildtierstation in deiner Nähe suchen und dort nachfragen, ob sie die Maus aufnehmen. Evtl. gibt es da ja schon andere Wildmäuse. Alleine bleiben sollte sie jedenfalls nicht, auch in Gefangenschaft....

Soll ich mich noch um Schmerzmittel kümmern?
Da würde ich die TÄ nochmal fragen, vllt. wäre es für den Anfang ja ganz angebracht.

LG Claude
 
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Hallo und herzlich Willkommen bei uns im Forum! *welcome*


Meine Vorredner haben ja bereits einige Tips gegeben, ein paar Fragen sind auch noch offen...ob die Maus auch noch Schmerzmittel bekommt sollte besser deine Tierärztin entscheiden.
Wenn Mäuse große Schmerzen haben (oder anderweitig krank sind) sieht man es ihnen meist schon an der zusammengekrümmten Haltung und struppigem Fell an. Auch zusammengekniffene Augen und seitlich hängende Ohren sind ein sicheres Zeichen, dass etwas mit dem Tier nicht stimmt.
Zeigt sie solche Symptome?

Ich würde auch dringend raten, die Unterkunft nach Besserung der Wunde möglichst naturnah einzurichten. Hilfreiche Tips zur Auswilderung findest du auf dieser Seite: Maus Auswilderung


Durchsuch auch mal ähnliche Beiträge (davon gibt es mittlerweile einige, denn besonders Waldmäuse werden häufiger gefunden und aufgepäppelt). Wenn du unterhalb der Themenübersicht die Anzeige-Eigenschaft auf "von Anfang an" klickst werden auch ältere Themen angezeigt. Oder gib einfach "Waldmaus" in die Suchleiste ein ;-)


Toi toi toi dass alles klappt und alles Gute für die Kleine!
 
Danke für das herzliche Willkommen :)

@ mmotchen:
Den Käfig habe ich für ca. zwei Wochen geleast, müsste also etwa nächste Woche zurück. Das haut nicht hin, ergo habe ich mich schon umgesehen, wusste aber eben nicht, was am besten geeignet ist :)
Das mit den Ästen ist eine gute Idee, dann sollte ich mal dieser Tage ein bisschen suchen gehen.

@ Claude:
Gute Idee, ein altes Aquarium. Habe gerade bereits mit einem Herrn telefoniert über Ebay-Kleinanzeigen, dann hole ich mir eines :)

Betreffs der Wildtierstation: Ich hatte schon geschaut, ich finde im Raum Stuttgart gar nichts, was auch Mäuse aufnimmt. Da muss ich wohl länger auch telefonisch suche. Außerdem meinte die Ärztin, dass, falls es eine Gelbhalsmaus sein sollte, eine Vergesellschaftung sehr schwierig werden würde - da ich mich mit Mäusen gar nicht auskenne, müsste ich mich jetzt hier dezidiert einlesen zwecks Gelbhals- und Waldmäusen... Ich meine, ich habe keine Ahnung, was für Unterschiede es in der Lebensweise gibt bei den verschiedenen Typen. Wenn sie nicht mehr laufen kann würde ich ihr ja auch irgendeine Maus dazusetzen, falls sie sich auch mit etwas anderem versteht (gibt es denn Sorten, die da passen, domestizierte?) oder eben in eine Wildtierstation oder...
Ich möchte nur nicht, falls ihr Beinchen nicht mehr richtig heile wird, dass sie innerhalb einer halben Stunde Beute wird - da könnte ich sie ja gleich meinen Katzen zum Frass vorwerfen (was ich natürlich niemals tun würde!). Ich mag sie mittlerweile wirklich gerne, die kleine Süße :)
 
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Meine Vorredner haben ja bereits einige Tips gegeben, ein paar Fragen sind auch noch offen...ob die Maus auch noch Schmerzmittel bekommt sollte besser deine Tierärztin entscheiden.
Wenn Mäuse große Schmerzen haben (oder anderweitig krank sind) sieht man es ihnen meist schon an der zusammengekrümmten Haltung und struppigem Fell an. Auch zusammengekniffene Augen und seitlich hängende Ohren sind ein sicheres Zeichen, dass etwas mit dem Tier nicht stimmt.
Zeigt sie solche Symptome?

Ich würde auch dringend raten, die Unterkunft nach Besserung der Wunde möglichst naturnah einzurichten. Hilfreiche Tips zur Auswilderung findest du auf dieser Seite: Maus Auswilderung


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Toi toi toi dass alles klappt und alles Gute für die Kleine!

Dankeschön :)

Nein - ich finde, dass die Maus eigentlich nicht den Eindruck macht, als hätte sie schwere Schmerzen. Das Fell ist schön und in Ordnung - bis auf die verheilende Läsion. Die Öhrchen sind von draußen etwas eingerissen, aber das sind alte Wunden. Sie ist munter und wenn sie meint, dass ich sie nicht sehe, sitzt sie im Futternäpfchen und mümmelt vor sich hin. Die Augen sind wach und klar.

Das mit der Antibiose ist halt immer - ich muss sie dazu aus ihrem Häuschen holen (schütteln, zart - ich will sie nicht wirklich anfassen, damit sie sich nicht noch mehr aufregt) und sie hat Angst, klar. Sie atmet unglaublich schnell (wobei ich ehrlich gesagt auch nicht weiß, wie schnell andere Mäuse atmen - schnell, wie alles kleine Getier, aber wie schnell?), versucht zum Teil davonzuhüpfen, saß aber gestern auch eine ganze Zeit da und hat mich beobachtet. Schreckstarre? Ich versuche eben, ihr viel Ruhe in dem Zimmer zu geben, wenn ich dort etwas machen muss, rede ich ruhig und setze mich manchmal auch nur etwas weiter weg hin für kurze Zeit.

Durchsuchen werde ich das Forum noch, danke! Hoffe, ich komme am Wo-Ende dazu :)

Liebe Grüße,

Doris
 
Betreffs der Wildtierstation: Ich hatte schon geschaut, ich finde im Raum Stuttgart gar nichts, was auch Mäuse aufnimmt.

Das wundert mich nicht...auf Mäuse sind die meistens nicht eingerichtet, eher auf größere Tiere ab Eichhörnchen oder Vögel. Zudem stehen die meisten Mäusearten nicht unter Artenschutz, da stößt man auch mal auf Unverständnis *seufz*

Ein Aquarium ist super, das kann man prima einrichten für die Übergangszeit!



Eine Sache aber:
Ich möchte nur nicht, falls ihr Beinchen nicht mehr richtig heile wird, dass sie innerhalb einer halben Stunde Beute wird - da könnte ich sie ja gleich meinen Katzen zum Frass vorwerfen

Wäre sie nicht gefunden worden wäre das sowieso geschehen, das ist der natürliche Lauf des "Fressens und gefressen werden". Auch Raubvögel oder andere fleischfressende Wildtiere haben Hunger...bitte berücksichtige das bei deinen Überlegungen. Sonst müsste man alle Mäuse vor Eule, Marder und Co. retten...auch die haben Jungtiere und sich selbst zu versorgen.

Eine Auswilderung ist der bestmögliche Weg für die Maus, denn nur in Freiheit kann sie ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben. In Gefangenschaft aber niemals. Ob sie wieder auswilderungsfähig wird entscheiden ja nun die folgenden Wochen, daher solltest du dir jetzt noch nicht zu viele Gedanken über Gesellschaft o.ä. machen.

Soweit ich weiß leben Waldis vorwiegend solitär, d.h. sie mit "stinknormalen Farbmäusen" in eine Zwangsehe zu versetzen wäre nicht okay.
Und verhaltensähnliche Mäusearten sind nur sehr schwer zu bekommen, ohne einen Vermehrer zu unterstützen.

Wie man es dreht und wendet, ein Wildtier sollte primär wieder in die Natur zurück, alles andere ist nur eine Notlösung und nicht schön fürs Tier.

Edit: noch etwas: bitte beschäftige dich nicht zu viel mit der Maus, sonst gewöhnt sie sich zu stark an menschliche Nähe. Und das soll sie ja nicht, sonst verliert sie die Scheu. Im blödesten Fall läuft sie dann direkt nach der Auswilderung in den nächsten katzenbewohnten Garten...
 
Last edited:
@ Claude:
Gute Idee, ein altes Aquarium. Habe gerade bereits mit einem Herrn telefoniert über Ebay-Kleinanzeigen, dann hole ich mir eines :)
Super, das wird ihr gefallen :D
Ich mag sie mittlerweile wirklich gerne, die kleine Süße :)
Ja, das kann ich gut nachvollziehen! Bei mir sind auch Tränen geflossen, als ich "meine" beiden Mausis in die Natur entlassen mußte...*seufz*

Scotchbride hatte dir da ja eine Seite verlinkt, wo es um Wildmäuse geht. Schau doch mal auf der Seite ganz unten: "Tier gefunden - was tun?". Vllt. bekommst du da ja Adressen in deiner Nähe.

Und Mäuse haben einen sehr schnellen Herzschlag. Wenn sie sonst einen fitten Eindruck macht, dann ist die schnelle Atmung normal. ;-)
 
Zu dem verletzten Bein kann ich nur noch sagen, dass zumindest farbmäuse nach einer eingewöhnungsphase Recht gut mit Behinderungen leben können. Dass das Bein einfach nur hinterherschleift ist da glaube ich störender als die Tatsache, dass es nicht mehr belastet werden kann.
Ich würde dem mausi eine möglichst naturnahe Einrichtung geben damit sie lernt mit dem Defizit umzugehen.
 
Hallo, meine Tierärzte haben mir bei ähnlichen Fällen (verwaiste, verwundete Wildtierfindlinge) von der Auswilderung abgeraten. Behinderten Fundtieren möge man - wenn möglich - ein Asyl auf Lebenszeit geben. Eine gewisse Überlebenschance sollte auch eine Maus haben, wenn man diese auswildert. Dazu gehört, dass sie physisch okay ist.

Nachtrag: Man sollte auch daran denken, dass man so genannte Wildnager mit hundertprozentiger Sicherheit nicht wird bestimmen können. Das wehrlose, verletzte Tier, das man fand, kann nämlich auch ein Exot - ein ausgebüchstes Heimtier sein, es kann einer Art angehören, die in D nicht nativ ist. Was ist, wenn jene Fundmaus eine Weißfußmaus z.B. eine Kaktusmaus ist? Dann gehört sie nicht wieder nach draußen. Mäuse der Gattung peromyscus und die der Gattung Apodemus sind nicht so leicht zu unterscheiden, obwohl die einen Neuweltmäuse und die andere Altweltmäuse sind.

Grüße
 
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Hallo! Stell doch mal ein o mehrere Fotos vom Mausel rein.Hier sind ja doch paar User dabei,die sich auch mit anderen exotischen Mäusen auskennen.Nen Weißfuß zu erkennen ist nicht so schwer.;-)
 
Hallo, meine Tierärzte haben mir bei ähnlichen Fällen (verwaiste, verwundete Wildtierfindlinge) von der Auswilderung abgeraten. Behinderten Fundtieren möge man - wenn möglich - ein Asyl auf Lebenszeit geben. Eine gewisse Überlebenschance sollte auch eine Maus haben, wenn man diese auswildert. Dazu gehört, dass sie physisch okay ist.

Das sehe ich aber ein wenig anders...

Ein Wildtier sollte vorrangig wieder ausgewildert werden, denn selbst wenn es verletzt ist hat man es "der Natur entnommen", d.h. einen Eingriff in den natürlichen Kreislauf vorgenommen.
Sicher, einfach liegen lassen und dem Schicksal überlassen würde ich sicher auch nicht machen, aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass man es einem Wildtier (egal ob Reh, Fuchs oder Maus) nunmal bei sich zu Hause ( = in Gefangenschaft) nie wirklich den Lebensraum bieten kann, den sie benötigen.

Solche Diskussionen hatten wir in der Vergangenheit schon mehrfach, und ich hole sie nur ungern wieder hervor. Aber eine rechtliche Seite gibt es auch (Bundesnaturschutzgesetz, bzw. Einzelnormen aus landesrechtlichen Regelungen).
Hier eine "vereinfachte" Form des Tenors: Was ist erlaubt? - Ein Herz für Tiere

Bei geschützten Arten macht man sich sogar strafbar, wenn man ein wieder auswilderungsfähiges Tier einfach behält. Kontrollieren wird das leider kaum jemand...aber ich möchte nicht wissen, wie viele Wildtiere in Wohnzimmern "leben" und nie wieder in die Freiheit zurückgelassen werden, weil zu voreilig entschieden wurde, dass ihnen die Behinderung das Leben dort unmöglich macht. *seufz*


Noch wissen wir auch gar nicht, inwiefern die Verletzung abheilen wird. Vielleicht sollten wir erstmal auf ein paar Fotos warten. Ein paar wildmauskundige User sind hier ja durchaus vertreten ;-)
 
Solche Diskussionen hatten wir in der Vergangenheit schon mehrfach, und ich hole sie nur ungern wieder hervor.

Hallo
Ich bin in deinem Forum erst seit kurzem Mitglied und werde Threads mit ähnlichen Themen auch suchen gehen, auch wenn es schön wäre, wenn mir jemand einen Link zu einem interessanten Disput geben würde.

Bei geschützten Arten macht man sich sogar strafbar, wenn man ein wieder auswilderungsfähiges Tier einfach behält.

Aber deshalb stellte man einen Findling ja einem Tierarzt vor, damit dieser den Grad der Behinderung des Wildtieres beurteilt und die Verletzungen behandelt. Man ist per Gesetz nicht verpflichtet, jedes Fundtier, das man im wehrlosen oder verletzten Zustand aufnahm und versorgte, strikt wieder auszuwildern. Das auswildern ist ja eine schwierige und aufwändige Sache, die selbst Zoologen oft nicht gelang. Der Biber - um mal eine geschützte Art zu nennen, ist ein Bsp. dafür, dass Auswilderungen einzelner Tiere und Umsiedlungsprogramme kleiner Familien und Bestände auch immer wieder gescheitert sind. Diese Nager zogen die stinkenden Abwassergräben neben Fernverkehrsstraßen und den drainagierten Äckern den schönsten Habitaten vor.
Man ist als Privatperson aber gut beraten - es kann im Interesse des gefunden Wildtieres sein - wenn man Initiativen sucht, die sich dem Schutz und der Wiederauswilderung verwaister Tiere, die als Wildtierarten gelten, verschrieben haben und sich mit der Angelegenheit auskennen und sich der Findlinge annehmen. Aber im Allgemeinen sind geeignete Habitate, die man guten Gewissens Natur nennen darf und in die man einen kleinen Tierbestand mit Erfolg sorgfältig auswildern könnte, sehr knapp. Ich habe aber leider auch oft lesen müssen, dass Hausmäuse und Ratten, die von irgendwelchen Leute gefunden oder gefangen wurden, dann von denselben in die Wälder gebracht wurden ... extraweit von Siedlungen entfernt. Das sind doch aber nicht deren Habitate.

Wäre sie nicht gefunden worden wäre das sowieso geschehen, das ist der natürliche Lauf des "Fressens und gefressen werden". Auch Raubvögel oder andere fleischfressende Wildtiere haben Hunger...bitte berücksichtige das bei deinen Überlegungen. Sonst müsste man alle Mäuse vor Eule, Marder und Co. retten...auch die haben Jungtiere und sich selbst zu versorgen.
möchte ich auch etwas schreiben

möchte ich anmerken, dass die Habitate, in denen Wildmäuse lebten und in denen die meisten verwaisten Individuen gefunden wurden, Kulturlandschaften - also Nutzpflanzenanbauflächen, Gärten, Parks, das begrünte Umfeld der Wohnsiedlungen sind; und in diesen Landschaften sind jene Wildtierarten mit Beutegreiferverhalten doch die Ausnahme. Die aufgepäppelten Wildtiere, die man auswilderte, würde man im Prinzip vor die Fänge streunender Hunde und Hauskatzen werfen. Katzen und Hunde haben Wildtiere als Futter gar nicht nötig; sie quälen sie, sie spielen viele Wildvögel und kleine Wildsäuger zu Tode. Gegen die Bestandsdichten der zum wildern raus gelassenen Katzen und Hunde sind die Bestände jener Wildtierarten, die du genannt hast und die auf die kleinstsäuger als Beutetiere angewiesen wären, eine Minderheit.

Den Apodemus-Beständen sagt man nun nach, dass sie Wälder und Auenwälder als Lebensräumen bevorzugen würden. Praktisch sind auch diese Mäuse Kulturfolger; unzählige verwaiste Mäuse dieser Gattung wurden in des Menschen Siedlungen - in Gärten, Parks, Angel- und Grillplätzen gefunden.

Grüße
 
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