Wurmbehandlung bei den Vielzitzis

CaptainC

Mausmessi | Pflegestelle
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Hallöchen, ich habe eine neue Gruppe Vielzitzen aufgenommen und nach einer Runde Kot im Labor weiß ich jetzt, dass sie Würmer haben, genau genommen Aspiculuris tetraptera und Myocoptes Musculinus. Zur Behandlung hat mir der TA dafür Stronghold gegeben und und wollte einfach nur mal die Meinung aus dem Forum haben, ob das alles so richtig ist 😅 Ich vertraue Tierärzten mit ihrem Mauswissen immer nicht so recht und habe mit Darmparasiten überhaupt keine Erfahrung.
Über weitere Tipps zur Behandlung würde ich mich ebenfalls freuen, habe wie gesagt keine Ahnung!
 
Last edited:
Würmer kenne ich von Rennmäusen, vor allem, da bei Rennmäusen im Gegensatz zu Farbis regelmäßig Kotprobenuntersuchungen gemacht bzw. gemacht werden sollten.

Von Stronghold bei Wurmbehandlung habe ich in all den Jahren noch nie mitbekommen, immer nur Panacur. Ein paar Tage Panacur, Pause und nochmals Panacur. Ist dann der Befund negativ, ist es gut. Wenn nicht, nochmals ein Durchgang. Das kommt darauf an, wie stark der Befall ist.

Ob Stronghold ausreicht, weiß ich nicht, aber ich hatte auch schon bei denn Rennmäusen Wurmbefall, da gab es Panacur.

Soweit ich weiß, bei Aspiculuris Tetraptera handelt es sich um Flugeier, die durch die Luft gewirbelt werden können und überall kleben bleiben.

Ganz wichtig, nicht nur Mäuse behandeln, sondern die Umgebung sehr gut reinigen. Ich hatte das anfangs täglich während der Behandlung, jetzt nicht mehr. Wichtig anfangs und nach Ende der Behandlung. Sonst kann die ganze Sache wieder von vorne losgehen.
 
Danke für deine schnelle Antwort Moni! Ich habe jetzt nochmal recherchiert und gesehen, dass Myocoptes Musculinus überhaupt keine Spulwürmer sind, sondern Räude :oops: Da hat mich die TA aber nicht gut informiert, sie meinte es wären beides Würmer... Aber insofern komme ich um Stronghold eh nicht rum, auch wenn mir Ivomec lieber wäre, aber das haben die in der Praxis nicht mehr... Ich werde aber definitiv die extra Reinigung mitmachen und wenn das Stronghold bei den Teptraptera gar nicht wirken soll, dann kommt als nächstes Panacur! Zweite Kotprobe abgeben muss ich ja eh. Ich bin nur so wahnsinnig schlecht darin, Mäusen Medikamente in den Mund zu spritzen.
 
Was ist denn jetzt schief gelaufen. Ich schreibe und schreibe, will es losschicken und dann heißt es, ich muss mich einloggen.

Versuche es mit Bienenmaden (Wachsmottenlarven) aus der Aquaristikabteilung Zooladen oder Anglerladen. Ich bestelle sie zwischenzeitlich gefroren online, ist auch sehr viel günstiger. Da können Medikamente in die Made gespritzt werden, die Mäuse fahren total auf die Maden ab.

So bekomme ich die Medikamente in die Maus, ohne Stress. Ein Versuch ist es wert. Ich drücke die Daumen.
 
Hi CaptainC,

sorry, zu spät Eure Beiträge gesehen, wiederhole also ggf. ;)

Zu Nemadoden (Aspiculuris tetraptera):

1. Lt. Ewringmann/Glöckner, Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus: Ivomec und andere, aber Stronghold ist nicht genannt.
2. Siehe auch https://das-maeuseasyl.de/gesundheit/parasiten/nematoden-wurmer-bei-mausen

Zu Myocoptes Masculinum finde ich auf die Schnelle nix Wurmartiges ;), meintest Du vielleicht Haarmilben (Myocoptes musculinus)? Dann

1. Lt. Ewringmann/Glöckner, Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus ist Stronghold 1. Wahl. Unter anderen hier auch Ivomec.
2. Siehe auch https://das-maeuseasyl.de/gesundheit/die-kleine-mausapotheke/antiparasitika/ivomec-ivermectin/

@Moni1610: Jetzt muss ich aber endlich mal nachfragen: Wo bestellst Du die Bienenmaden?

LG Kowa
 
Versuche es mit Bienenmaden (Wachsmottenlarven) aus der Aquaristikabteilung Zooladen oder Anglerladen. Ich bestelle sie zwischenzeitlich gefroren online, ist auch sehr viel günstiger. Da können Medikamente in die Made gespritzt werden, die Mäuse fahren total auf die Maden ab.

So bekomme ich die Medikamente in die Maus, ohne Stress. Ein Versuch ist es wert. Ich drücke die Daumen.
Mega gute Idee, ich habe sogar gerade etwas vergleichbares hier (Zophobas), ich muss sie nur vorher töten, sonst möchte ich denen das nicht antun o_O Aber die Idee ist top!

@Kowa
Danke dir, du zitierst da sogar aus einem Buch, dass ich hier stehen habe :D Ich habe übrigens die Tierärztin nochmal angerufen und warte jetzt auf einen Rückruf wegen den Haarmilben, weil ich die irgendwie etwas komisch fand. Die Würmer passen perfekt auch zu den Symptomen und laut google KANN man die auch mit Stronghold behandeln, aber eher so mittel gut (na super 😅). Aber wie die Räudetierchen da reinkommen ist mir noch nicht ganz klar, war ja eine Kotprobe wegen Darmproblemen (kratzen tut sich keiner). Darum hoffe ich, sie kann mir das nochmal schnell beantworten.

Nachtrag auch für mich selbst nochmal zum Nachlesen:

vorsicht Spoiler! XYUREN bei Mäusen und Ratten (Syphacia muris/obvelata, Aspiculuris tetraptera)


Fenbendazol
Fenbendazol wirkt ovizid, larvizid und adultizid. Tierexperimente (z.B. Verhaltens-
motorische Tests und Tumorstudien) können durch eine Behandlung mit Fenbendazol
beeinflusst werden (1-6). Des Weiteren kann die Behandlung eine verringerte Wurfgröße bei
Ratten zur Folge haben (7).



Präparat: Fenbendazol (Panacur, Coglazol)
Dosis: Üblich ist die Zumischung zum Futter von Mäusen und Ratten in einer Konzentration
von 100-150 p.p.m. durch einen Mischfutterbetrieb mit Herstellungserlaubnis.
Applikation, Dauer: Applikation p.o. als Medizinalfuttermischung, Applikationsdauer
mindestens 3 Monate, besser 6 Monate (oder länger)
Erfolg: relativ gut bei langer Behandlungsdauer, falls ausreichende flankierende
Hygienemaßnahmen getroffen werden (siehe S. 7) und keine Re-Infektionen stattfinden (8-
11).


Avermectine (Ivermectin, Selamectin)

Allgemeine wichtige Informationen zu den Avermectinen:
1. Avermectine paralaysieren und töten adulte und die meisten larvalen Stadien von
Magen-Darm-Nematoden sowie grabende und saugende Ektoparasiten. Sie besitzen
keine Wirkung gegen Nematodeneier.
2. Bei überempfindlichen Tieren (z.B. MDR 1-Defektmutanten) und bei jungen Tieren in
der Säugeperiode können zentralnervöse Intoxikationserscheinungen und Todesfälle
infolge einer Ivermectin-Behandlung auftreten (10, 12-14). Bei Mäusen (CF-1)
wurden bereits weit unterhalb der von manchen Autoren publizierten therapeutischen
Dosen maternale Toxizität (Minimum-Effekt-Level: 0,2 mg/kg KGW) und teratogene
Effekte (Minimum-Effekt-Level: 0,4 mg/kg KGW) festgestellt (15). Selamectin

6
scheint verträglicher zu sein als Ivermectin. Als Nebenwirkung bei topischer
Applikation von Ivermectin kann es vorübergehend zu Hautirritationen an der
Applikationsstelle kommen (16). Desweiteren gibt es Hinweise, dass Ivermectin einen
Einfluss auf bestimmte Verhaltenstests hat (10, 17-19) und Experimente zur Cre/loxP-
vermittelten Mutagenese bei der Maus beeinflussen kann (20).
3. Ivermectin wird auch vom Anwender schnell über die Haut resorbiert. Es reichert sich
in der Leber und im Fettgewebe an. Daher sind bei der Applikation als Spray- oder
Tropflösung entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen (Atemschutz, Nitrilhandschuhe)
zu treffen.
4. Ivermectin ist nicht wasserlöslich; man kann es aber aufgrund seiner Fettlöslichkeit in
Propylenglykol lösen und dann mit Wasser eine Emulsion herstellen. In dieser
Darreichungsform ist es verschlossen und vor Licht geschützt bei Raumtemperatur bis
zu 72 Stunden haltbar (21). Es ist darauf zu achten, dass das Gemisch in Emulsion
gehalten wird.
5. Bei allen Applikationsarten von Avermectinen sind die unten erwähnten flankierenden
Hygienemaßnahmen notwendig.


Ivermectin

Präparat: Ivermectin (Ivomec)
Applikation: oral

Dosis (Maus): 8 mg/l Trinkwasser - bei einem Körpergewicht von 20 g und einer täglichen
Wasseraufnahme von 4 ml entspricht dies einer Dosis von 1,6 mg/kg KGW
Dosis (Ratte): 25 mg/l Trinkwasser - bei einem Körpergewicht von 250 g und einer täglichen
Wasseraufnahme von 15 ml entspricht dies einer Dosis von 1,5 mg/kg KGW
Dauer: 4 Tage, Behandlung 3-4mal im Abstand von jeweils 3 Tagen wiederholen
Erfolg: Eradikation von Syphacia spp. bei Mäusen und Ratten (Untersuchung 32 Wochen
nach Behandlungsende) (22). Bei nur 1-2 Wiederholungsbehandlungen wurden die Oxyuren
weiterhin nachgewiesen.

Auch eine Applikation von Ivermectin im Futter (eingemischt vom Futtermittelhersteller in
einer Konzentration von 2 mg/kg Futter) ist in Versuchstierhaltungen durchgeführt worden;
die Methode ist hinsichtlich der Wirkung auf Endoparasiten jedoch noch nicht publiziert
worden.



Spraylösung: 1 Teil Ivermectin (1%) und 10 Teile Wasser
Applikation: Mäuse in frischem Käfig (inkl. Einstreu und Innenwand) mit 1-2 ml Lösung
(entspricht 0,9-1,8 mg Ivermectin) besprühen
Dauer: 3 Behandlungen im Abstand von 1 Woche (23)

Cave: Eine exakte Dosierung ist nicht möglich.


Tropflösung: Ivermectin 1% unverdünnt

Applikation, Dosis: Tropfen zwischen Schulterblätter der Mäuse (2 mg/kg KGW, entspricht 1
μl/5 g KGW)
Dauer: 2 Behandlungen im Abstand von 10 Tagen (24)

Erfolg: Bei beiden perkutanen Behandlungsmethoden blieben die Mäuse über einen
Beobachtungszeitraum von 6 Monaten frei von Oxyuren (23, 24).


Selamectin

Präparat: Selamectin (Stronghold®)

Applikation, Dosis: Einzeldosis von 10 mg/kg KGW als Spot-on zwischen Schulterblätter der
Mäuse

7
Eingeschränkter Erfolg: 37% gegen S. obvelata und 49% gegen A. tetraptera (Untersuchung 3
Wochen nach Applikation) (25).


Flankierende Hygienemaßnahmen

Eier von Oxyuren sind sehr resistent und können in der Raumluft, Klimakanälen,
Tränkeeinrichtungen usw. überleben. Deshalb sind begleitende hygienische Maßnahmen
(Reinigung, Desinfektion) neben der Behandlung des Bestandes sehr wichtig. Die
mechanische Reinigung vermindert bereits die Kontamination von Geräten und Einrichtungen
erheblich, so dass anschließende Desinfektionsmaßnahmen effizienter werden. Üblicherweise
verwendete Desinfektionsmittel sind nicht in der Lage, Oxyureneier abzutöten. Dies ist nur
möglich mit speziellen Desinfektionsmitteln (z.B. Desinfektionsmittel auf Basis von
Kresolen). Trockene Hitze (100 oC) für 30 min., Autoklavieren und Ethylenoxid tötet Eier zu
100%. Die Behandlung mit Formaldehydgas und Chlordioxid tötet Eier zu 94-96%. Über die
Effizienz von gasförmigem Wasserstoffperoxid liegen noch keine ausreichenden Daten vor
(10, 26).


Quelle: http://www.gv-solas.de/fileadmin/user_upload/pdf_publikation/Hygiene/hyg-prophylak_0313.pdf



Auf gut deutsch 49% Chance, dass es mit Stronghold was bringt o_O
 
Last edited:
@CaptainC Wenn die Erfolgsquote mit Stronghold nicht so hoch ist, warum nicht gleich Panacur. Ist alles nicht so toll für die Maus, aber mit Panacur bekommst du die Würmer definitiv weg.

@Kowa Die Bienenmaden bestelle ich bei birds and more und wenn sie ausgehen und ich brauche sie auf die Schnelle, gehe ich zum Zoo Kölle.
 
@CaptainC Wenn die Erfolgsquote mit Stronghold nicht so hoch ist, warum nicht gleich Panacur. Ist alles nicht so toll für die Maus, aber mit Panacur bekommst du die Würmer definitiv weg.
Ich weiß nicht, ob ich Panacur bekomme und ob sie nun auch Grabmilben haben oder nicht. Wenn sie Grabmilben hätten, müsste ich sie eh mit Stronghold behandeln, dann würde das passen. Wenn das eine Fehldiagnose ist, würde ich auch direkt auf Panacur umsteigen o_O Alles etwas umständlich, aber die TAs sind auch im absolute Endjahresstress gerade, darum muss ich immer sehr lange auf Antworten warten. Ich werden berichten
 
Da hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass es sich nicht nur um Würmer handelt.

Was ich meist mache, was bei Grabmilben nicht geht, da Hautgeschabsel notwendig ist. Ich schicke Kotproben u.ä. häufig an die Parasitologie in Leipzig, das ist viel günstiger und Ergebnis kommt innerhalb von 4 Tagen per Email.

Beim damaligen TA musste ich 55 Euro bezahlen, das mache ich nicht mehr. Geht es nach Leipzig, ist es ein Bruchteil davon. Das letzte Mal 14 Euro.
 
Da hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass es sich nicht nur um Würmer handelt.

Was ich meist mache, was bei Grabmilben nicht geht, da Hautgeschabsel notwendig ist. Ich schicke Kotproben u.ä. häufig an die Parasitologie in Leipzig, das ist viel günstiger und Ergebnis kommt innerhalb von 4 Tagen per Email.

Beim damaligen TA musste ich 55 Euro bezahlen, das mache ich nicht mehr. Geht es nach Leipzig, ist es ein Bruchteil davon. Das letzte Mal 14 Euro.
Hast du da eine bestimmte Adresse oder gibt es eine Website? Ich hatte für die Kotprobe 76 Euro bezahlt... Um fair zu sein, das waren diverse Tests und eine Runde Telefonat mit dem TA war im Preis mit drin :LOL: Aber ich habe nichts dagegen, das ganze günstiger zu bekommen...
 
So, nun also nochmal die Bestätigung vom TA: es sind Würmer UND Milben *angst*Großer Spaß… Es gibt jetzt also erstmal zwei Runden Stronghold, dann Kotprobe und Hautgeschabsel, wenn beides noch da ist dann Ivomec, wenn dann die Würmer noch da sind dann Panacur. Wenn das Stronghold die Milben weg kriegt aber die Würmer nicht dann gibts danach Panacur. Mal sehen, ob die Mäuse danach noch leben…:censored:
 
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