"Zahm werden" Doch eine Veranlagung in den Genen?

pairofwings

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Mir schweift schon seit Monaten ein Gedanken durch den Kopf.
Und zwar, hat das zahm werden, also ob oder ob nicht und wenn ja, wie weit, etwas mit den Genen zu tun?
Wie ich darauf komme:
Ich habe zwei Mäusegruppen. Diese beiden Gruppen sind in folgende Mäuse aufgeteilt:

Gruppe eins: "Die Alten"
-Maja, ca 20Monate alt <- sehr zahm
-Cookie, alter unbekannt, aber ich würde sie auf ca 1 + Jahr schätzen, <- sehr zahm
-Mia (siehe Cookie)
-Zeus, alter unbekannt, von mir auf unter ein Jahr geschätz, <- wird langsam immer zahmer (frisst aus der Hand, geht aber trotzdem ab und an noch Stiften)
-Honey, alter ca 5Monate alt <-sehr scheu (und leider vor einem Monat gestorben, da sie aber der Auslöser meiner Überlegungen war, muß sie hier noch mit dazu) /definitiv nicht blind!

Gruppe zwei: "Die Familie + Rocky"
-Coffy, Alter ca 1 Jahr <- ist die Einzigste die aus der Familie keine Angst zeigt und von der Hand frisst / blind
-Flocke, Alter ca 1 Jahr <- nimmt ab und an mal ein Leckerlie aus den Fingerspitzen
-Zimt, ca 5 Monate <- sehr scheu /sieht nicht gut
-Milky, ca 5 Monate <- extrem scheu /sieht nicht gut/blind?

-Rocky, von mir auf ca 1 Jahr geschätz <- frisst von der Hand und lässt sich auch durch meine Stimme locken

Sodelle *g*

Nun meine Überlegung.
Als aus dem mißglückten Vergesellschaftungsversuch der gesamten Mädelschaft (damals waren die Jungs noch nicht mit dabei) leider aufgrund der Hohen Agressivität der "Familie" nix wurde, habe ich die beiden Gruppen in obiger Konstellation zusammen geführt. Honey durfte als Einzige zu den "Alten", da sie die ganze Zeit über nie Agressives Verhalten zeigte. Honey war damals schon sehr scheu, genau wie der größte Rest der Familie und ich habe mir so gedacht, dass es ihr sicher gut tun würde wenn sie zu den zahmen käme, sie so vielleicht etwas vertrauen fasst.
Leider war dem nicht so... An ihrem Verhalten hat sich nichts geändert, obwohl ich mich viel mit meinen Alten beschäftigt habe, und auch noch tue.

Als dann die Jungs kamen habe ich den scheueren der beiden (Rocky) zu der Gruppe der "Familie" gesteckt weil ich das Gefühl hatte er würde eher mit den Mädels zurecht kommen als Zeus. Zeus war zwar der weniger scheu (wenn auch nicht so zahm dass er mir aus der Hand gefressen hätte), aber er kam mir ruhiger und weniger agil vor, und da ich auf eine ruhige VG für meine Alten, besonders Omi Maja, hoffte, wurden die Gruppen so aufgeteilt.
Die VG liefen zum großen Teil problemlos. Besonders mit Zeus gab es überhaupt keine Problem, aber das ist hier ja nicht das Thema :)

Das Thema ist, dass Honey, trotz liebevoller Umsorgung sowohl durch Mensch als auch Tier nie zahm wurde, Rocky aber, der unter fast nur scheuen Tieren lebt, innerhalb kürzester Zeit vertrauen gefasst hat, so sehr, dass er sogar mitlerweile mit den Vorderpfoten auf meine Hand krabbelt und kommt wenn ich meinen "Futterlockruf" schnalze :D. An allem weiteren Arbeiten wir noch *g*
Zeus wiederum, der ja ebenfalls wie Honey in meiner zahmen Clique lebt, rennt immernoch davon wenn ich komme, traut sich dann aber doch irgendwann heraus und holt sich (wenn auch oft zögernd) seine Leckerlies ab, dazu muß man sagen: er ist ein echter Moppel und dementsprechend verfressen *g*. Ich denke mal wenn er noch ein halbes Jahr älter wird, habe ich ihn auch soweit *bätsch*

Nun also die Frage: in wie weit meint ihr, dass diese Verhaltensweisen von den Genen abhängig sind? Ist meine "Familie" einfach genetisch vorbelastet? Ich hab die Familie komplett zusammen bekommen, damals waren die "Kleinen" gerade aus dem Babyalter heraus, und ich denke nicht das sie schlechte Erfahrungen gemacht haben...

Nuja... lange Reder kurzer Sinn *lacht*
Was meint ihr dazu?

p.s. vielen Dank fürs durchkämpfen durch meine Gedanken *drück*
 
Die These mit den Genen kann ich IMHO wiederlegen:
Sowohl die zutraulichste, als auch die scheueste meiner Mäuse stammt aus dem selben Wurf, haben also von all meinen Mäusen wohl die ähnlichsten Gene überhaupt.
Ich denke eher, es ist eine Charaktersache, die auch von den Lebensumständen beeinflusst wird.

Dieser Wurf wurde ursprünglich von Hand aufgezogen, und es waren alle Tiere handzahm und absolut an den Menschen gewöhnt. Als sie dann in einen großen Käfig kamen, hatten sie kaum noch Kontakt zum Mensch, und wurden sehr scheu (sie lebten insbesondere die beiden Weibchen aus dem Wurf zu zweit in einem Käfig, der für 12 Mäuse ausgelegt war, hatten also viel Platz und ihre eigene Welt). Bei Tina kam ich dann nicht mal mehr auf 1m an den Käfig ran, ohne dass sie panisch geflüchtet ist.
Inzwischen hat sie aus einem sicheren Versteck heraus lange beobachtet und zugeschaut, und hat dabei gelernt, dass die anderen Mäuse, die mal einen Kern oder eine Erdnuss aus der Hand nehmen wider ihren Erwartens nach wie vor noch wohlauf und gesund sind, und so sogar noch jede Menge Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Backoblaten abstauben.
Inzwischen kommt sie auch ab und zu an und holt sich einen Kern. Hat aber wirklich sehr lange gedauert.
 
Bei reinen Farbmäusen halte ich die These für falsch. Spunks hingegen sind ein anderes Kaliber. Auch hier glaube ich nicht, dass es genetisch bedingte Scheuheit oder Zahmheit gibt, jedoch sehen, hören und riechen Spunks deutlich besser und ich glaube, dass das sie scheuer reagieren lässt. Klar, etwas allgemeine Ängstlichkeit kann noch genetisch hinzukommen, das weiß ich nicht, aber ich glaube es nicht.

jaw: Auch innerhalb einer Familie können innerhalb eines Wurfs verschiedene Gene weitergegeben werden. Es können meines Wissens sogar verschiedene Väter bei einem Wurf sein.
 
natürlich haben sie nicht die selben Gene, das ist klar - verschiedene Väter sind allerdings eher unwahrscheinlich (Vaginalpfropf). Aber ich kann garantieren, dass die Gene unter Wurfgeschwistern ähnlicher sind als die Gene von unverwandten Tieren.
 
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