Äffchens Tumore

Moth

Wusel-Experte*in
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Hallo Leute,

meine ehemalige Super-Kletter-Maus ist inzwischen sehr sehr eingeschränkt.
Ich weiß niemand kann mir die Entscheidung abnehmen, aber ich brauche ein bisschen Rat und muss das einfach teilen, weil ich im Moment ein wenig unter der Situation leide.
Die Kleine hat zwei Tumore, die in den letzten Wochen sehr sehr schnell gewachsen sind. Ich habe das nicht genau notiert, aber ich glaube die Wucherung an der Brust ist mir erst vor einem Monat aufgefallen. Im Anhang sind Bilder auf denen die Knubbel gut zu sehen sind. Einer ist an der rechten Seite von Hals/Brust, der andere vor dem rechten Hinterbein an der Seite.

Bisher hatte ich nur Tumore bei zwei älteren Mäusen und an Stellen, wo es nciht weiter schlimm war. Die Tiere sind dann mutmaßlich an "beschleunigter" Altersschwäche gestorben. Das einzig merkliche war, dass die Tiere deutlich dünner geworden sind. Da der Tierarzt meinte, dass Tumore keine Schmerzen verursachen, solange sie nicht irgendwo draufdrücken oder so, habe ich bisher immer nur abklären lassen ob es wirklich ein Tumor ist und kein Abszess oder so und dann nichts weiter gemacht.

Nun ist es bei Äffchen so, dass beide Tumore sehr schnell wachsen und der an der Brust sie inzwischen deutlich einschränkt. Sie kommt mit dem rechten Vorderbein nicht mehr so weit nach vorne und kann so kleine Essensbestandteile nicht mehr mit beiden Pfoten fassen. Samen kann sie also keine mehr schälen. Es gibt jetzt viel Haferflocken übers Futter und sie bekommt viele Leckerli. Außerdem haben sie eh immer Vollwertkrotten (Science Selective Rat) zur freien Verfügung. Trotzdem nimmt sie immer weiter ab.
Für mich ist die Vorstellung, dass sie ständig Hunger leiden könnte ganz ganz furchtbar.
Außerdem ist sie inzwischen, wie man auf den Bildern glaube ich auch sieht, deutlich anämisch. Damit wird sie sich vermutlich auch nciht besonders wohl fühlen.
Obwohl sie so, von ihren Bewegungsabläufen und ihrer Aktivität allgemein, noch recht fit wirkt. Aber es ist sehr auffällig wie gierig sie mir die Leckerlis aus den Händen reißt. Bevor sie die Tumore hatte, war sie eher scheu und hat sich nur zögerlich Leckerli abgeholt.

Ich überlege nun ob ich sie einschläfern lasse, bevor sie mir in der nächsten Woche verhungert.
Aber sie guckt mich noch aus so klaren Augen an und ich habe noch nie ein Tier einschläfern lassen, was nicht schon deutlich schwach war, oder Schmerzen hatte.
Dann guck ich weiter und um die Augen rum ist diese kreidebleiche Haut, die eigentlich rosa sein sollte... Ich bin echt am verzweifeln und weiß nicht was ich tun soll. *traurig*
 

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Hallo Moth,
erst einmal *drück*. Es ist immer eine schwierige Entscheidung, wann man ein krankes Mäuslein einschläfern läßt. Die Tumoren sehen ein wenig wie ein malignes Lymphom aus, ich hatte mehrere Mäuse mit diesen Tumoren. Tatsächlich kann es in so einen Tumor auch mal einbluten, dann entsteht eine Blutarmut. Mäuse, habe ich recherchiert, neigen aber zu exzessiver extramedulärer Erythropoese, was bedeutet, daß sie neue Blutzellen nicht nur im Knochenmark, sondern auch in Milz und Leber bilden können, weshalb Mäuse Blutverluste sehr gut ausgleichen können (wenn sie nicht so groß waren, daß der Kreislauf zusammen bricht).

Wenn die Maus wirklich sehr wenige rote Blutkörperchen hat, dann treten Symptome wie Schwäche, Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot auf.

Bei meinen beiden Mäusen mit diesem lymphatischen Tumor hat eine Zeit lang ein Vitalpilz offenbar den Krankheitsprozeß verlangsamt, wobei ich sagen muß, daß die Tumoren auf dem Bild schon recht groß sind. *grübel* Wenn Du es mit dem Vitalpilz versuchen willst, würde ich Dir probeweise ein paar Kapseln zuschicken und die Anleitung, dann schreib mir bitte eine PN.

Ich gehöre zu den Usern, die eher lange zuwarten, ehe eine Tumormaus erlöst wird, da kann man sich darüber streiten, was richtig oder falsch ist. *seufz* Manche User erlösen die Maus lieber rechtzeitig, um sicher zu gehen, daß die Maus auf keinen Fall Schmerzen erleiden muß. Ich persönlich habe eher immer den Eindruck, daß die kranken Mäuse sehr wohl noch leben wollen, jedenfalls solange sie an allen Aktivitäten teilnehmen und habe beobachtet, daß die Mäuse selbst mit großen Tumoren noch recht gut zurecht kommen. Bei der letzten Maus mit Lymphom ist der Tumor am Hals wieder verschwunden, auch der Pathologe fand nur noch vernarbtes Gewebe an dieser Stelle. Aber die Maus hatte dann auch innerlich Tumoren entwickelt und das hat man ihr dann auch angemerkt. Der Knoten vor dem Bein ist vermutlich ein tumorbefallener Lymphknoten.

Also, die Maus wird nicht verhungern, jedenfalls noch nicht. Wenn sie nicht mehr richtig frißt, dann stirbt sie tatsächlich in der Folge an Auszehrung. Solange sie den gesteigerten Energieverbrauch durch den Tumor mit vermehrter Futteraufnahme kompensieren kann, wird es noch eine Weile gehen. Ich würde sehr kalorienhaltiges Futter, auch Nutri, zufüttern.

Wenn der Tumor sehr groß wird, dann kann es sein, daß die Haut darüber ulceriert, also aufgeht und dann kann es auch bluten. Das muß aber nicht passieren. Bei den Lymphomen habe ich das bisher noch nicht beobachten können.

Das ist alles, was mir dazu einfällt. Leider ist es so, daß jeder sich eine eigene Haltung dazu erarbeiten muß, wie er mit den sterbenskranken Mäusen umgehen will und was für ihn selbst und auch für die Maus die mutmaßlich "richtige" Entscheidung und der "richtige" Umgang ist. *drück*
Liebe Grüße
Fufu
 
hey

Wenn der Tumor sehr groß wird, dann kann es sein, daß die Haut darüber ulceriert, also aufgeht und dann kann es auch bluten. Das muß aber nicht passieren. Bei den Lymphomen habe ich das bisher noch nicht beobachten können.
hier hatte mal ein Mäuschen einen Tumor an der Kehle, also ähnliche Position wie hier.
Diesen hat sie sich am Tag, als es eh zum Einschläfern gehen sollte, ordentlich aufgerissen - an einer Hauskante.

ich entscheide nach folgenden Kriterien:
-Vitalität der Maus: Wuselt sie? oder ist sie eher apathisch? Welchen Eindruck macht sie abgesehen von den Tumoren? Ist sie kurzatmig?
- Lage der Tumore: Bei einem Tumor an der Kehle würde ich viel früher einschläfern lassen, wie wenn der auf dem Oberschenkel sitzen würde.
- Größe der Tumore: Alles, was größer wie eine Haselnuss ist, verursacht der Maus in meinen Augen Schmerzen. Sie muss das zusätzliche Gewicht tragen, es drückt oder zieht unter der Haut... Das ist so meine magische Grenze..
Ich lasse auch eine Maus einschläfern, die zwar noch fit erscheint, deren Tumor (es reicht ja auch einer) größer als 1,5x1,5cm2 ist.

Wenn eine Maus kein Futter mehr greifen kann (aber will), ist ihre Lebensqualität stark eingeschränkt. Auch die Tatsache, dass sie immer weiter abnimmt, zeigt, dass sie nicht genügend fressen kann....
Kein gutes Zeichen.

Oben erwähnte Maus mit dem aufgerissenen Tumor hat mir die gesamte Transportbox vollgeblutet (Das sieht auf Zewa auch nach mehr Blut aus, als es ist) und war dennoch wuselig und hatte klare Augen und war nach außen hin quickfidel. Mäuse können Leid und Schmerz so gut verbergen. Eine gewisses fittes Verhalten nehme ich nicht mehr als "ich lasse sie noch leben" Argument- weil sie so gut täuschen können.

*drück*
 
Wenn eine Maus kein Futter mehr greifen kann (aber will), ist ihre Lebensqualität stark eingeschränkt. Auch die Tatsache, dass sie immer weiter abnimmt, zeigt, dass sie nicht genügend fressen kann....
Kein gutes Zeichen.

So sehe ich das auch. Entweder wenn die Maus zu sehr abnimmt oder wenn der Tumor zu groß ist (Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit sind ein klares Zeichen oder wenn das Fell deuttlich weggeschrubbt ist.

*drück*
 
Ich hab hier eine junge Maus, höchstens 7 Monate alt, die starke, chronische Atemprobleme hat. Momentan bekommt sie wieder ein neues AB. Sie ist stark abgemagert. Sitzt auch immer wieder in der Ecke, um sich auszuruhen. Aber sie versucht alles, wirklich alles, um noch am Gruppenleben teilzunehmen. *traurig* So gut es eben geht. Jeden Abend kommt sie mit ihren Kasträtchen heraus, sitzt ganz eng bei "ihren" Kerlen. Fressen tut sie schlecht. Ich überlege jeden Tag, ob ich sie nicht doch endlich einschläfern lassen soll. Vielleicht hat sie auch einen (inneren) Tumor? Aber jeden Abend denke ich, es ist so deutlich, daß die Maus leben will. Jeder muß das selbst entscheiden, aber ich kann einfach nicht vergessen, daß ich diejenige bin, die entscheidet, daß das Leben der Maus jetzt ein Ende hat. Es ist immer eine Gratwanderung zwischen der Mögichkeit dem Mäuschen Leid zu ersparen und der Tatsache, daß diese Entscheidung das Leben der Maus beenden wird. *seufz*
 
Hallo!
Erstmal *drück* an alle kranken Mäusleins und deren Halter.
Diese Frage "wann einschläfern?" bedrückt mich auch immer am meisten. Ich hatte hier auch Ende letzten Jahres eine Tumormaus, bei der ich nicht so recht wusste, ob ich sie einschläfern lassen soll oder nicht... Schließlich habe ich mich dafür entschieden. Die Maus hat Spritzen sonst immer gehasst und sich wie verrückt gewunden, aber bei dieser letzten Spritze hat sie noch nicht einmal gezuckt, obwohl sie davor noch fidel auf meine Hand geklettert ist. Irgendwie habe ich das dann als Zeichen gesehen, dass sie mit der Entscheidung zufrieden war... und das war ja die Hauptsache.
Dass deine Maus nicht mehr richtig fressen kann, finde ich schon etwas bedenklich... wo sie ja gerade, wie Fufu geschrieben hat, beim Tumor einen erhöhten Energiebedarf hat.
Ich wünsche dir viel Kraft bei der Entscheidung! Es ist wirklich schwer, aber man muss sich immer zuerst in das Mäuslein hineinversetzen *traurig*.
 
Spotty Du erzählst grade die Geschichte von Krümel (Dezember) und Coco (aktuell)

Es erfordert mehr Mut , die Entscheidung zu treffen es zu beenden als sie Maus leben zu lassen weil man die Maus so lieb hat.
 
Stimmt *seufz*. Wobei ich wieder finde, dass einem nach der finalen Entscheidung eine Last von den Schultern fällt. Denn letztendlich weiß man dann, dass man der Maus ihr Leid erspart und nicht nur an sich gedacht hat.
Allerdings muss ich dennoch sagen, dass ich bei jeder Einschläferung trauriger war als nach dem natürlichen Tod eines Tiers- irgendwie nagt immer noch das Schuldgefühl an einem, obwohl man letztendlich ganz genau weiß, dass es die richtige Entscheidung war.
 
Danke für eure lieben Worte und Gedanken.
Ich war heute noch nciht so weit. Ich werde Äffchen einfach genau beobachten.
Gerade habe ich sie doch beim Schälen eines Buchweizen Samens beobachtet. Sie hat dann eine etwas komische Haltung, aber wenn sie die Arme weit nach vorne/oben nimmt kriegt sie sie noch zusammen. Noch stimmt mein Bauchgefühl nicht, aber wenn der Tumor weiter so schnell wächst, dann wird das in ein oder zwei Tagen wohl keine Frage mehr sein.

Das Schuldgefühl ist ein großes Problem. Wie gesagt waren die Situationen in denen ich das bisher entscheiden musste immer recht eindeutig und von daher war es eher eine Erleichterung.
Bei Äffchen weiß ich, dass ich diese Entscheidung in den nächsten Tagen treffen MUSS, damit sie nciht leidet. Und ich weiß leider auch, dass ich mich damit nicht gut fühlen werde, weil sie nciht den Eindruck macht schwach zu sein, oder aufgegeben zu haben.
Ich habe mich noch nie mit dieser Entscheidung so schwer getan.
Leider scheint das Veranlagung zu seni und Äffchens Schwestern haben auch teilweise kleine Knubbel im Bauchbereich. Ich hoffe bei ihnen nimmt das nicht so schnell solche Ausmaße an.

Danke nochmal alle für eure Drücker und eure Gedanken dazu! Man fühlt sich wenigstens ein bisschen besser, wenn man weiß, dass man damit nciht alleine ist!
 
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