Schlägt Kastra auf die Psyche?

jenni

Mäusementor*in
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Hallo Ihr,
Ich war ja am Montag mit meinen Mädels beim TA wegen nem Atemwegsinfekt. Soweit so gut AB bekommen und was homoöpathisches...
Dann kamen ich und die TÄ so ins Gespräch über Mäuse und dann meinte ich dass ich auch noch zwei Kastraten in Quarantäne hätte die dann zu den Mädels sollen. Daraufhin meinte sie dass Böcke einen psychischen Schaden bekommen würden wenn man sie kastriert (und es mit Böcken schon klappt wenn man sie klein genug hält *Vogelzeig**Wand*) nun ja ich darauf nur "Naja da würd ich mich nicht darauf verlassen außerdem ist so ein Leben ja nicht gerade schön..."

Jetzt zur Frage: Was meint ihr? Könnte es sein dass Kastraten nen Psychischen bekommen weil ihnen was "fehlt" oder ist das Blödsinn was die TÄ sagt? *grübel*

P.S.: Nur so ich habe nicht vor Böcke zusammen zu halten oder bin der Meinund dass sie nicht kastriert werden müssten mich interessiert nur was ihr zu der Behauptung sagt
 
Ich stelle oft fest, dass psychische Schäden bei Männchen homo sapiens(?! eher erectus?) manifest werden, sobald die Rede auf (Mäuse-)Kastration kommt...
oh - war ne Frau???? Wie empathisch von ihr!

Verkloppte und verbissene Böcke ohne Platz dürften definitiv größere kriegen als meine süßen ausgeglichenen Kastraten hier ;-)
 
Also ich konnte an meinen Böckchen keinen Unterschied im Verhalten feststellen nachdem sie kastriert wurden...
 
Das halte ich für vollkommenen Quatsch. Kastration ist bei Tieren extrem wichtig, es gibt schon genug Haustiere, die auch immer und immer wieder nachgezüchtet und dann massenweise in Tierheime abgeschoben werden.

Die Folgen bei Nichtkastration sind wesentlich schlimmer. Solche Tierärzte verstehe ich nicht, die kastrieren doch auch Hunde und Katzen, wo liegt der Unterschied?
 
Dr. Freud´s kleine Schwester? ;-)
Wieviel kastrierte Mausböcke haben denn schon bei ihr auf der Couch gelegen und über ihr Ungemach geklagt? *Vogelzeig*
Es gibt dann psychische Probleme, wenn einem etwas bewußt ist, also quasi der Verlust gegen den eigenen Willen hingenommen werden muß. Dies führt zu Problemen - beim Menschen.
Einfaches Beispiel: Früher wurde Frauen schnell mal eben die Gebärmutter entfernt, selbst bei nur leichten Veränderungen. Diese Frauen entwickelten häufig Probleme, weil sie sich nicht mehr als vollwertig ansahen und eigentlich dagegen waren.
Heute ist dies meist kein Thema mehr. Ich kenne zig Frauen, die nach der OP wie befreit waren. Ein Zitat: "Hätte ich vorher gewußt, wie gut es mir danach geht, hätte ich es viel früher gemacht".
Die innere Einstellung zählt. Und nun sag selbst - haben Mäuse diesbezüglich eine innere Einstellung?

Gruß

Sandra

P.S.: Jeder meiner Kastraten war bisher verschieden vom Charakter her. Das Wesen zählt, nicht die Kastra.
 
Naja ich hab sie auch bisschen schief angeschaut auf "Kastra macht krank". Hab dann gemeint naja meine sind jetzt eine Woche kastriert und putzmunter... aber wenn sie meint dass Kastras nicht so super sind soll sie bei ihrem Glauben bleiben. In der Klinik werden denk ich auch kaum Mäuse kastriert weil es einfach so a****teuer ist dass sich das ein Normalsterblicher kaum leisten kann.
naja solange sie sich mit kranken Mäusen auskennt und mir die richtigen Medis mitgibt soll sie meinetwegen weiter Mäusepsychologin machen ;-)

Danke jedenfalls für eure Meinung... :D
 
Laut manchen geht es jedem Tier nach der Kastra schlechter*Vogelzeig*

Meiner Hündin z.B geht es besser. Ich kenne eine, der wollten sie nach der Kastra ihres Rüden, Silikon Hoden einreden, da der Hund sonst einen Schaden kriegt:D

In der Hinsicht finde ich mache Tä einfach nur zum lachen

Was einem Böckchen wohl lieber ist? Kastration und danach ein super Leben, oder Eier behalten dafür immer auf "wenig" Platz leben...
 
Mein Kastrat hier frisst, schmust, schläft, buddelt, klettert und verhält sich auch sonst mausig, genau wie die Mädels. Ab und zu besteigt er sogar nochmal das eine odere andere seiner Mädels... ;-) Auf mich macht er keinen bedrückten oder traurigen Eindruck! Ich wage sogar zu behaupten, dass er gar nichts davon weiß, dass er keine Eierchen mehr hat, zumindest scheint es ihm piepegal zu sein... Ich kann ihn ja nicht fragen, aber ich finde, er sieht glücklich aus und verhält sich auch so! :D
Aus seiner "richtigen" Männerzeit hat er noch eine gebrochene Schwanzspitze, ein fehlendes Fingerglied und ein verschlitztes Ohr übrig. Ich nehme stark an, dass er zu dieser Zeit damals, bestimmt unglücklich, gestresst und unausgeglichen war... ;-)
 
Meinem Süßen gehts nach der Katra besser als vorher, denn jetzt hat er 2 süße Mädels :D
Dass er kein Mann mehr ist hat er wohl eh nicht ganz mitbekommen, er besteigt immer noch ab und zu die eine Dame und poppt *Vogelzeig* Aber meine Dame scheint es nicht zu stören, sie lässt ihn bisschen und geht dann irgendwann einfach weiter. Sie hat ihn ganz gut im Griff :D
 
also wenn ich bedenke, wie oft mein herkules seinedamen besteigt, kann der gar nich depressiv werden. :D

und wenn er sich danach putzt - ähh der scheint da nix eingebüsst zu haben *schäm* (also ausser den eierchen mein ich)
 
Dazu sag ich mal auch meine Meinung, ohne jetzt irgend eine bestimmte Qualifikation oder sonst was zu besitzen:
Ich denke, dass sich ein Kastrat schon anders benimmt, als er es als Böckchen getan hätte, aus dem einfachen Grund, dass der Hormonhaushalt ein komplett anderer ist.
Die Zeugungsunfähigkeit ist ja nur ein Merkmal der Kastration, das reduzierte Revierverhalten und die reduzierte Aggression weitere.
Ich würde das allerdings keinesfalls als Psychiose bezeichnen.
Wie stark sich ein Kastrat verändert hat gegenüber einem Leben ohne Kastration kann man natürlich nicht ermitteln. Ich denke auch, dass jede Maus anders reagiert.

Änderung im Verhalten: Ich denke schon.
Benachteiligung: Ich denke nicht.
Ein anderes Leben: definitiv.
Ein schlechteres Leben: garantiert nicht.

Man sollte also meiner Meinung nach nicht die TÄ wegen ihrer Äusserung auslachen, denn möglicherweise hat sie sich einfach nur falsch ausgedrückt.

Fakt ist: ein Mausbock mit Hoden, der Zeit seines Lebens nur in einer Streichholzschachtel gehalten werden kann, kann unmöglich glücklicher sein, als ein Kastrat, der in einer Mauspopulation mit viel Platz leben darf, wie es die Natur für ihn eigentlich vorgesehen hat. Dass er zeugungsunfähig ist, scheint ihm - so die Aussagen mancher Postings hier - jedenfalls nicht bewusst zu sein. Und Implantate sind einfach nur schwachsinnig. Das würde ja nicht mal bei Menschen funktionieren, die in dieser Hinsicht äusserst naiv sind.
 
Das ist genau der Grund, weshalb ich mich bis vor gar nicht allzu langer Zeit mit Händen und Füßen gegen Kastrationen gewehrt hatte. Aber diese Einstellung war aus der menschlichen Sichtweise gewachsen. Auch heute find ich den Eingriff noch gruselig - von meinem Standpunkt aus.

An meinen Kastraten konnte ich allerdings keine Einschränkungen erkennen. Sie sind friedlich, aktiv, manche neigen ein wenig zu Übergewicht (aber ich denke, es gibt weit Schlimmeres für eine Maus), voll in ihre Gruppen integriert, interagieren wie jede andere, weibliche Maus.

Wüssten sie, was mit ihnen passiert ist und was sie eingebüßt haben, und könnten darüber nachdenken, sähe die Sache vermutlich anders aus. Das können sie aber nicht. Mäuse leben nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft - sie leben im Hier und Jetzt.

Das optimale Leben für einen Mäusebock wäre es natürlich, einen Harem Damen nur für sich zu haben. Das ist aber in der Heimtierhaltung nicht möglich - oder zumindest unverantwortlich. Auch in der Natur ist die Sache nicht so einfach: da hat ein dominantes Männchen zwar einen Harem für sich - aber er kann sich meist nicht lange daran freuen, sondern wird nach kurzer Zeit vom nächsten, stärkeren Männchen verdrängt. Was sein Schicksal oft genug besiegelt. Auch die "natürliche Lebensweise" ist also kein Paradies für Böcke, sondern knallhart und gnadenlos.

In der Heimtierhaltung besteht die Wahl zwischen reinen Böckchengruppen und der Kastration. Über die Nachteile und den extremen (und widernatürlichen!) Stress von Böckchenrudeln besteht hier wohl kein Zweifel. Die Kastration hingegen wirkt "entstressend" und ermöglicht dem Bock ein harmonisches und damit sicheres Rudeldasein auf Lebenszeit.

Von allen drei Möglichkeiten - natürliches Haremsrudel für kurze Zeit, danach Sturz und oftmals Tod; Böckchenrudel mit erzwungenem Leben unter Rivalen; Kastration und stabiles Rudelleben - ist die letzte mE nicht nur die am wenigsten schlimme, sondern tatsächlich eine sehr gute, stressarme und höchste Lebensqualität ermöglichende Alternative.

Für Haustiere wie Mäuse, die nicht über vergangene Verluste und verpasste Möglichkeiten nachdenken können.
 
also ich wusste es. irgendwann wird uns eine amoklaufende maus alle töten, weil sie mit ihrer kastra nicht fertiggeworden ist. :D

also wenn ich mir überlege, dass solche leute studiert haben *Vogelzeig*
 
Glaub auch nicht das Kastraten unglücklich sind.Seien es nun Mäuseböcke,Kater oder Hunde.
Im Gegenteil,die Tiere snd viel ausgeglichener.Kater streunen nicht mehr und lassen die Revierkämpfe sein.
Kann z.B. die Menschen nicht verstehen die jedes Jahr ihre Katzenjungen töten,anstatt einmal das Geld für eine Kastration auszugeben.
Typische Ausreden sind dann,das die Katze keine Mäuse mehr fangen könnte,
Eingriff in die Natur etc.
Unsere Katze ist dazu in der Lage trotz Kastration.
Aber das eine TÄ sowas sagt find ich unglaublich.
Wie soll sich ein Tier denn auf engstem Raum wohlfühlen?
 
also wenn ich mir überlege, dass solche leute studiert haben *Vogelzeig*

Die Mengen 'Studenten' und 'intelligente Menschen' haben nicht zwingend eine echte Schnittmenge. Auch unter Studenten und Abiturienten gibts geistige Rohrkrepierer und Fachidioten, genau so wie es unter Haupt- und Sonderschülern genau so kluge Köpfe gibt.

Ist zwar OT, aber ein Vorurteil, das mich echt nervt, und das ich deshalb nicht so dastehen lassen kann.
 
Was mich persönlich an der Aussage dieser TÄ nervt sind die Folgen: Zerbissene Jungs, Jungs in Einzelhaltung oder Mäuseschwemme dank unkontrolliertem Nachwuchs. Immer "gerne" erlebbar in Dillenburg & Co. Gerade unkastrierte Kleintiere in der Heimtierhaltung oder z.B. unkastrierte Katzen mit Freilauf erzeugen großes Leid - für die Jungtiere. Da finde ich die Verneinung einer Kastra wegen "psychischer" Probleme fürs Tier geradezu verantwortungslos!
Erinnert mich an den TV-Doktor Wolf und sein "Fachwissen" über Kaninchen. Bei uns im Nin-Forum tobt gerade die Empörungswelle. Im Tierschutz wirbt man schon seit langem für eine Frühkastra von Rammlern vor der 12 Woche. Und dieser TV-Doc erzählt was von nicht vor einem halben Jahr - und daß sie noch nicht zeugungsfähig sind. Völliger Unsinn -> bereits jetzt gibt es große Nin-Schwemmen. Und im Gegensatz zu Farbis leben diese durchschnittlich acht Jahre. Und weiteren unbedarften Kinderzimmernachwuchs braucht absolut keiner. Zumal bei Nins zur Paarhaltung wegen besserer Verträglichkeit geraten wird. Und da ist die Kastra des Rammlers einfach Grundvoraussetzung. Weil auch "nur" ein Wurf mit einer meist viel zu jungen Häsin einfach nicht vorkommen darf/sollte. Dieser Doc hat sich offensichtlich in diesem Bereich nie weitergebildet und ist auf dem Stand von vor 25 Jahren - und damit ist er sicher kein Einzelfall *seufz*

Gruß

Sandra
 
Meine Böckchen haben sich nach der Kastra nicht verändert, die sind genauso wie vorher und zwei von ihnen steigen regelmäßig den brünstig scheinenden Mädels nach. Mein Böckchenrudel war die ganze Zeit, vor und nach der Kastra super harmonisch, vielleicht wären die auch unkastriert so geblieben, aber jetzt haben sie noch die ganzen Mädels dabei und sind eine riesige, zufriedene Familie.
Übrigens kommen auch Menschen unter bestimmten Bedingungen mit einer "Kastra" klar. Kommt übrigens häufiger vor als gedacht - bei Patienten mit Hodenkrebs. Die werden auch nicht alle gestört, die Probleme liegen eher darin, mit einer potentiell tödlichen Krankheit fertig zu werden. Das Fehlen der Hormone lässt sich am ehesten behandeln. Und da Mäuse nicht wissen, was nun anders ist, merken sie es auch nicht und sind zufrieden mit ihrem Leben.
Meine jedenfalls.
Gruß, Melanie
 
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